Adaption der Digitalen Kompaktkamera Canon PowerShot G11 an das Mikroskop

Begonnen von Schrodt, Mai 30, 2014, 17:58:08 NACHMITTAGS

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Schrodt

Hallo Mikrofreunde, ein kurzer Erfahrungsbericht über die Adaption der G11 !









Klaus Herrmann

Hallo Jürgen,

wenn ich das richtig verstehe, dann mußt du 14fachen Zoom wählen um formatfüllend abzubilden? Das ist dann aber sehr gequält!

Ich habe sehr lange die G 10 und dann die G 11 adaptiert mit dem Zeiss-Adapter, der aber nicht mehr so viel kostet, wie du angibst. Ich hab jetzt 2 übrig, weil ich mit der EOS 600 arbeite. Vielleicht kann ich dich überzeugen es mal zu versuchen?
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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Rawfoto

Hallo Jürgen

Ich habe das Thema an diese Stelle verschoben, da wird der wertvolle Beitrag eher vermutet ...

Hallo Klaus

Jürgen hat doch schon Fotos mit der Adaption gezeigt, es funktioniert daher bereits ...

Liebe Grüße

Gerhard

PS: habe eine vergleichbare Adaption an meinem Wild M3, allerdings mit einer DSLR und der Wild 0,32 Linse ...
Gerhard
http://www.naturfoto-zimmert.at

Rückmeldung sind willkommen, ich bin jederzeit an Weiterentwicklung interessiert, Vorschläge zur Verbesserungen und Varianten meiner eingestellten Bilder sind daher keinerlei Problem für mich ...

Klaus Herrmann

#3
Hallo Gerhard,

ZitatJürgen hat doch schon Fotos mit der Adaption gezeigt, es funktioniert daher bereits ...

natürlich funktioniert es.. ich war mir nur nicht im Klaren, ob man bei dieser Adaption in Zoom 14fach gehen muss. Dann wäre sie nicht gerade das tollste und  die Alternative mit dem Zeiss-Adapter deutlich eleganter!

Zitathabe eine vergleichbare Adaption an meinem Wild M3, allerdings mit einer DSLR und der Wild 0,32 Linse ...

Dann aber mit einer Vollformatkamera, die der Jürgen sicher nicht hat - ich auch nicht! ;)

Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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Schrodt

Hallo Gerhard,
vielen Dank für die Verschiebung des Beitrags. Du hast recht, er ist sicherlich bei dem Mikroskopie-Forum besser aufgehoben.
Beste Grüße
Jürgen aus Hemer

Schrodt

Hallo Klaus, der von Dir vorgeschlagene für die G11 berechnete Zeiss-Adapter, bei dem wohl kein oder nur ein niedriger Zoom benötigt wird, ist sicherlich die optimale Lösung.
Im Zeiss Online-Shop kostete vor einiger Zeit ein Universal-Adapter für die G11 für Mikroskope mit Okular Steckdurchmesser 30 mm < 372,47 € >. Du schreibst jedoch, dass die Adapter jetzt preiswerter sind !
Da ich die G11 nur gelegentlich für die Mikrofotografie nutze, wollte ich unbedingt eine kostenfreie Lösung mit den ohnehin vorhandenen Leitz-Bauteilen erreichen, das ist ja auch gelungen, jedoch leider nur mit 14 fachen Digitalzoom.
Für die tiefliegende Eintrittspupille der G11 ist wahrscheinlich die Brennweite des vorhandenen Okulars zu kurz.
Der Verlust an Bildqualität ist nach meinen Feststellungen gering und bei der für mich kostenlosen Lösung vertretbar, wenn man die Kameraeinstellungen M2 und M3 wählt. Die Auflösung des Makroskops und Mikroskops wird bei dem
kleinen 1/1,7 Zoll (7,6 x 5,6 mm) Sensor ausreichend abgedeckt.
Die erforderliche Kameraauflösung beträgt bei einer optimalen Makroskop-Auflösung von 138 lp/mm nach der Nyquistbedingung (2 x 138 x 7,6) x (2 x 138 x 5,6) = 3.242.050 Pixel. Die Kameraeinstellung M2 hat 2272 x 1704
= 3.871.488 Pixel, die Pixelgröße 3,4 µm > 3 µm, eine maximale Papierbildgröße 20 x 20 cm mit Abbildungsmaßstab ≈ 400 : 1 .
Der Bildausschnitt der G11 beträgt bedingt durch den kleinen Sensor leider nur 1/20 des Vollformats. Er ist jedoch auch bei einem Adapter mit Faktor < 1 > nicht größer ! Bei einem niedrigerem Faktor werden jedoch die Pixel < 3µm!
Von was ich träume, ist eine spiegellose Vollformat Digitalkamera, diese ist mir jedoch zur Zeit neu mit ca. 2000 € noch zu teuer!
Mit den besten Grüßen
Jürgen aus Hemer

Wutsdorff Peter

Guten Abend in die Runde!
Einen ähnlichen Aufbau wie Jürgen habe ich mir für meine Canon Powershot A640 gebaut. Aus meiner Astro-Zeit habe ich noch ein Baader-Okular mit 35 mm Brennweite und großer Schnittweite (Abstand Okular - Auge). Die 31mm  Einsteckhülse für Astrofernrohre habe ich abgeschraubt und das Okular dann direkt in  den Trinotubus gesteckt. In meiner kleinen Mechanikerwerkstatt habe ich mir zwei Adapterhülsen gedreht. (Da ich alles aus dem vollen drehen mußte, erzeugte ich sehr viel Späne!!). Die obere Hülse hat den Durchmesser des ausgefahrenen Kameraobjektivs. Auf diese Weise kommt die Frontlinse des Kameraobjektivs bis auf wenige mm an die Rücklinse des Okulars. Ergebnis: Zur Formatfüllung ( ohne Vignettierung) benötige ich nur den optischen Zoom von 4x!
Sicherlich werden die Eigenschaften der Mikroskopobjektive nicht optimal ausgenutzt, da die erforderlichen 160 mm Tubuslänge nicht stimmen.
Ein Nachteil hat die ganze Angelegenheit: Bei längerem Nichtgebrauch der Kamera fährt das Kameraobjekt  ein, und die Kamera droht herunterzufallen. Aus diesem Grunde habe wie Jürgen den Adapterring für die Telelinse von Canon aufgesetzt, und die Kamera fällt dann nicht mehr herab.
Als ehem. Meßing.  habe  ich einfach den Blickfelddurchmesser bei Verwenden eines 10x Mikrookulars zum Maßstab genommen und die Diagonale am Minibildschirm der Canon gemessen. Es ergeben sich bei 4x und 10x Mikro-Objektiven fast die gleichen Durchmesser wie bein Betrachten durch die Mikrookulare. Bei den Mikroobjektiven 25, 40, 63 x ergeben sich Verkleinerungen des Durchmessers von ca. 0,8.
Bei alten Mikroskopen kann bekanntlich der Tubus durch Herausziehen verlängert werden. Also habe ich auch hier eine Verlängerungshülse von 60 mm gedreht. (wieder sehr viel Spähne).
Den entscheidenden Hinweis zur Verwendung von Okularen mit großer Schnittweite (Brillenträgerokulare) steht bei Herrn Linkenheld.
Vielleicht ist Klaus wieder so freundlich die Bilder dazu zu bringen, da ich als Grufti das nicht schaffe.
Leider kann man mit Windows 7 die Bilder am kleinen Bildschirm nicht auf den desPCs übertragen.
Viel Grüße in die Runde
                                                Peter, der Maschinenbauer aus Lorsch.






Lupus

Hallo,

kann mir jemand erklären, warum - wie in der Abbildung zur Adaption der G11 dargestellt - ein so großer Abstand zwischen Okular und Kameraobjektiv verwendet wird? Wie soll denn das funktionieren und eine gleichmäßige Ausleuchtung ergeben? Und  bei 14fach-Zoom (Mischung aus optisch 5x und Rest digital?) wird doch nur noch ein winziger Ausschnitt des Okularbildes abgebildet. Oder habe ich da einiges nicht verstanden?

Hubert

Klaus Herrmann

Hallo Hubert,

ich verstehs auch nicht, aber wenn man mit einem winzigen Ausschnitt zufrieden ist... ;)

Peter hat mir Bilder geschickt zum Einstellen. Er wird sicher erläutern!








Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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Wutsdorff Peter

Einen schönen Sonntag wünsche ich Dir  Klaus,
vielen herzlichen Dank für Deine Mühen.

Gruß    Peter aus Lorsch

Wutsdorff Peter

Hallo Hubert Wolf (Lupus),
das ist mir auch unklar!!

Jürgen,
ich empfehle,  probeweise den Fotoaufsatz und den verschiebbaren Ok-stutzen wegzulassen und mit der Hand das Ergebnis zu testen.
Dann kann man einen entsprechenden Adapter drehen, wie ich ihn gedreht habe.

Gruß  Peter aus Lorsch

Schrodt

Hallo Klaus, hallo Hubert (Lupus), hallo Peter aus Lorsch,  vielen Dank für Eure Anmerkungen und Anregungen. Die Frage " Warum ein so großer Abstand zwischen Okular und Kameraobjektiv verwendet wird ? " kann ich leicht
beantworten. Wie ich Klaus am 31.05.14 bereits geschrieben habe, benutze ich die G11 nur gelegentlich zur Mikrofotografie < eigentlich nur für die Auflicht-Mikrofotografie von kleinen Seifenhautmotiven >.
Ich wollte dafür eine kostenfreie Lösung mit den ohnehin vorhandenen Leitz-Teilen < der verschiebbare Fotoaufsatz ist 118 mm lang > erreichen. ich habe natürlich mit dem Fotokular 6.3x/28 und anderen Okularen, bevor ich mich
für die abgebildete Lösung entschieden habe, folgendes getestet:
Fotoobjektiv direkt auf dem Okularstutzen mit Zoom 5x, 7x, 11x, 14x, 20x; Fotoobjektiv in verschiedenen Höhenlagen über dem Okularstutzen mit den vorgenannten Zoom-Faktoren. Anstelle des Metall-Fotoaufsatzes habe ich
Toiletten-Papierrollen mit verschiedenen Längen verwendet ! Das optimale Ergebnis war folgendes:
Fotoaufsatz 70 mm lang, Zoom 7x, < Bei Kameraeinstellung M2 entsteht beim Safety-Zoom kein Verlust an Bildqualität >, Bildausschnitt 1mm x 1 mm, maximale Papierbildgröße 20cm x 20 cm mit Abbildungsmaßstab 200 : 1.
Lieder bin ich kein Maschinenbauer und kann mir keine 70 mm lange Adapterhülse selbst drehen. Ich hätte sie gegen Kostenerstattung anfertigen lassen müssen. Wenn ich die G11 häufiger als Mikroskopkamera einsetzen würde,
dann wäre wohl, wie Klaus schreibt, ein für die G11 berechneter Universaladapter die bessere Lösung. Auf beides habe ich jedoch bewusst verzichtet.
Die kleinen digitalen Motive der Seifenhautbilder 1 und 2 genügen mir zur Zeit. Bei größeren Bildausschnitten arbeite ich seit über 20 Jahren mit einer ca. 30 Jahre alten analogen Leitz Mikroskopkamera unter Benutzung des
Hybridweges ( siehe Seifenhautbilder 3 - 6 ), bis ich mir eine spiegellose Vollformat Digitalkamera leisten kann.
Herzliche Grüße  Jürgen aus Hemer

Wutsdorff Peter

Hallo Jürgen und Experten!
Mit einer selbst gewickelten Papphülse geht so etwas natürlich. Die Frage ist nur: wie gut ist die Zentrierung und die Fluchtung?

Für mein Astrofernrohr habe ich mir s.Zt. ein Leitrohr gebaut: Ein Ring für das Objektiv 80mm Durchm., ein Ring für das Okular 31mm Durchm. Den notwendigen Abstand habe ich mit 5 Stäben, die auf der Kegelmantelfläche liegen und mit den Ringen axial verschraubt sind, überbrückt. Das ganze dann in das Drehfutter gespannt, das andere Ende entsprechend  gedrückt, um eine einigermaßene Zentrierung zu erreichen (+-1,0mm).
Bei einem Leitrohr kommt es ja nicht so genau darauf an.

In der Mikroskopie stellt sich mir die Frage: Wie genau muß die Zentrierung sein. Die Zentrierung meiner gedrehten Hülsen beträgt ca. 0,2 mm.
Das liegt in der Größenordnung der Zentrierung  der RMS-Gewinde (oder?).  Die Objektive mit dem RMS-Gewinde haben keinen Zentrieransatz. Offensichtlich kommt es dabei auch nicht so sehr an. Bekanntlich zentrieren Gewinde nicht!
Haben die Hochleistungsobjektive mit den größeren Gewindedurchmessern, die an den teuren professionellen Mikroskopen verwendet werden (Mercedes Oberklasse), eine Zentrierung, und wie genau ist dort die Zentrierung durch den Revolver?
Damit ich nicht dumm sterbe, bitte ich die Experten um Nachhilfe.
Herzliche Mikrogrüße Peter, der Maschinebauer aus Lorsch


Lupus

Hallo Maschinenbauer,

als solcher hat man natürlich eine gewisse Affinität zu Drehteilen und Pappröhren kennt man nur vom Toilettenpapier  ;D
Die erforderliche Zentriergenauigkeit einzelner Komponenten im Mikroskop hängt von ihrer Funktion ab und kann insbesondere nicht mit der einer auf das Okular aufgesetzten Kamera verglichen werden. Im Idealfall bildet das Okular jeden Bildpunkt als paralleles Strahlenbündel ins Unendliche ab. Eine geringe radiale Dezentrierung ist daher meist ohne Auswirkung (sofern der Objektivblendendurchmesser nicht überschritten wird) , eine Winkelabweichung bewirkt nur eine Bildverschiebung. Und die kann man sich aus der Kamerabrennweite und Sensorgröße ausrechnen - oder einfach   auf dem Sucherbild beurteilen.  ;)
Jedenfalls kein Problem für einen Kartonadapter.

Hubert

Schrodt

Hallo Peter aus Lorsch,
die Toiletten-Papierrollen waren mit soviel Papier umwickelt, dass das Ganze oben genau in den Vorsatzlinsenadapter passte und sich unten gut auf dem Okularstutzen abstützte.
Die trotzdem entstandenen Dezentrierungen waren jedoch für die maßgeblichen Test-Abstandsmessungen ohne Bedeutung !
Herzliche Grüße
Jürgen aus Hemer