Zeiss Technival2 - versetzte Bilder

Begonnen von aachimm, März 23, 2016, 21:32:28 NACHMITTAGS

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aachimm

Hallo Gemeinde,
ich konnte ein Technival 2 ersteigern. Leider lassen sich die Bilder von linkem und rechtem Auge nicht zu einem Bild verschmelzen. Die Bilder sind vertikal versetzt.
Probeweise montierte ich mal den Schrägtubus eines Citoval2, damit ist alles in Ordnung. Es muss also am Schrägtubus liegen. Lässt sich da was justieren oder ist das Teil verloren?

Danke und schöne Grüße,
Achim

traisen

Ich denke Du hast die Frage selbst beantwortet.
Justieren der Prismen selbst sehr schwer bis unmöglich.Leider das kommt vor.(ismaahschonpasiert)
Gruss  Hermann

Werner

...unmöglich ist das nicht!
Die Bildlage ist IMMER justierbar.
Such mal das Forum durch, das wurde schon beschrieben.

Gruß   -   Werner

Dünnschliffbohrer

Hallo Achim,

das Problem hatte ich auch bei meinem Wild M5. Das justieren mag zwar für besonders erfahrene/begabte/ausgestattete Bastler möglich sein, ist aber im Allgemeinen doch zu schwer. Ich hatte den Schaden jedenfalls der Verkäuferin gemeldet und geschrieben, das ich das Mikroskop behalten, aber bei einer Spezialfirma neu justieren lassen wolle, und das es so völlig unbrauchbar sei. Wir haben uns dann schnell darauf geeinigt, dass Sie mir die Reparturkosten (ca. 250-300 Eumel) von dem Kaufpreis zurückerstattet. Das hat dann auch gut geklappt, und ich hab ihr damit Sie auch, damit sie sicher sein konnte, dass es keine Finte wa, um den Preis zu drücken, die Rechnung von Askania geschickt.
Ergo, es lohnt sich, mit dem Verkäufer nachzuverhandeln, ansonsten bei ebay oder PayPal einen Fall eröffnen.

Viel Erfolg und frohe Ostern, Dsb.
"Und Gott sprach: Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei; und er schuf um ihn Laubmoose und Lebermoose und Flechten und ein Mikroskop!"
[aus: Kleeberg, Bernhard (2005): Theophysis, Ernst Haeckels Philosophie des Naturganzen,  S. 90]

aachimm

Danke Euch.
Ich hab nur 200 Euro dafür bezahlt und der ahnungslose Verküfer hat es einfach in einen Karton gelegt und ohne jede Polsterung, nur eingeschlagen in Zeitungspapier, verschickt.
Ich hab es selber soweit hinbekommen, nach Augenmaß. Die drei Schrauben am Okkularflansch lockern und einjustieren bis die Bilder wieder deckungsgleich sind, wieder festziehen, fertig.
Beim spontanen Einblick ist im ersten Moment noch ein minimaler Versatz, aber den korrigiert das Gehirn nach ein paar Sekunden.
Allerdings hab ich den Eindruck, dass die optische Qualität bei den beiden höchsten Vergrößerungsstufen nicht ganz an das Citoval heranreicht. Aber vielleicht hat es auch sonst noch einen Treffer.

Gruß,
Achim

Osilu

Hallo,

Der minimale Versatz macht nach einiger Zeit Kopfschmerzen, daher würde ich noch versuchen, die Justage zu optimieren. Es gibt einige gute Anleitungen im Netz zum justieren von Ferngläsern und astronomischen Binos. Generell ist eine Punktlichtquelle hilfreich. Und um die Korrekturmechanismen im Hirn auszuschalten, hat es sich bewährt eine Seite unscharf zu stellen und die andere Seite dann optisch ins Zentrum zu justieren. Damit sollte eine hohe Genauigkeit erreichbar sein...

Vg
Oliver
Mikroskopie-Neuling und Optik-Freak

Für das Kleine: Zeiss Jena Lumiplan; Will Wetzlar BX-300, Leitz Stativ H
Für das Große: MEADE LX200-GPS 7" Maksutov-Cassegrain
Für das Normale: Canon 5D MKII, 50D, 70D
Für das Ferne:  Minox BD 10x58 BR ED, Nikon 10x50 Compass

aachimm

Danke für den Tipp, Oliver. ich werde es versuchen.

Gruß,
Achim

andr_brno

Hallo Achim,
ergänzend und bekräftigend zu den im Forum verfügbaren Anleitungen mit einem Baulaser ein paar Tipps:
- Laser un Mikroskop auf einer gemeinsamen, vollständig horizontierten Fläche ausrichten. Evtl. einen großen Tisch durch Unterleger exakt horizontieren. Dann sind auch die Lasermarkierungen, die durch die Binokularprismen erzeugt werden vollständig horizontal bzw. in Lotrichtung zur Laserachse.
- Wichtig ist die mehrfach erwähnte Lochblende, die aus dem Laser erst eine richtige Punktlichtquelle macht. Diese Blende ganz zentrisch anbringen und durch einen Strich auf dem Tisch (am besten einen großen Bogen Fotokarton unterlegen und parallele Striche für Mikroskop und Laser anbringen) gewährleisten, dass Laser und Mikroskopstrahlengang ganz parallel verlaufen. Sonst justiert man neben der Mitte.
- Als Projektionsfläche eine rechtwinklige Wand in einigen Metern Entfernung verwenden. Dann werden auch geringste Parallaxen gut dargestellt. Die Laserachse mit einer Wasserwaage mit feinem Bleistiftstrich anzeichnen, eventuell auch die gemittelte Achse der Laserpunkte, wenn sie dann einen Höhenunterschied aufweisen.
- Der Ehefrau mitteilen, dass die Aktion bis zum Osterfrühstück abgeschlossen ist und die Bleistiftstriche an der Wohnzimmerwand wissenschaftlichen Zwecken dienen...
Viel Glück dabei, es funktioniert!
Grüße,
Andreas

andr_brno

...und, vorhin vergessen: Beim Stereomikroskop laufen die Strahlen nicht parallel wie in den Anleitungen zum Durchlichtbinokular, sondern leicht divergent (Stereoeffekt). Also an der Wand die beiden Punke horizontal und symmetrisch zur Mitte, aber nicht auf den Okularabstand justieren, entgegen der Anleitung Durchlicht.
Andreas

Jürgen Boschert

Hallo Andreas,

Zitat... ...und, vorhin vergessen: Beim Stereomikroskop laufen die Strahlen nicht parallel wie in den Anleitungen zum Durchlichtbinokular, sondern leicht divergent (Stereoeffekt). Also an der Wand die beiden Punke horizontal und symmetrisch zur Mitte, aber nicht auf den Okularabstand justieren, entgegen der Anleitung Durchlicht. ...

..., abernichtbeim Technival und Citoval, das sind nämlich Stereomikroskopevon Teleskop-Typ.

Gruß !

JB
Beste Grüße !

JB

Lupus

Hallo,

ganz so einfach ist das Ganze bei einem Stereomikroskop nicht. Beim Teleskop-Typ verlaufen die Strahlen nach dem Objektiv intern zwar parallel, davor natürlich ebenfalls divergent wie beim Greenough-Typ. Mir ist etwas schleierhaft wie man dabei mit einem Laserstrahl und fliegendem Aufbau auf einem Tisch die optische Achse des Tubus justieren will.

Hubert

andr_brno

Ja, stimmt. War ein Schnellschuss auf ein ganz anderes Tier.. Entschuldigung. Divergent geht nicht so einfach mit dem Laser. Wahrscheinlich muss man empirisch solange schrauben, bis einem nicht mehr schlecht wird.
Achim: Kommando zurück, ich verabschiede mich in die Osterzeit.
Frohe selbige wünscht,
Andreas

aachimm

Danke für die Aufklärung. Irgendwas stimmt nicht mit dem Teil. Durch Justieren der Okkulare und geringfügiges Unterlegen unter den Flasch konnte ich eine befriedigende Übereinstimmung der Bilder erreichen.
Justierschrauben im eigentlichen Sinne gibt es ja keine. Die Klebeverbindungen der Prismen sind alle in Ordnung. Das Mikroskop hatte kein Stativ und eine laufende Nummer mit Wachsmalkreide.
Ich vermute mal, dass es industriell eingesetzt war und halt einen mechanischen Treffer bekommen hat.
Es sind 16er Okkulate verbaut und bis Stellung 1,6 ist das Bild ziemlich gut. Bei 2,5 sind schon deutliche Fehler feststellbar und in Stellung 5 ist es praktisch unbrauchbar. Da weicht dann auch die Schrfeinstellung von linkem zu rechtem Auge sehr stark ab und lässt sich auch nicht korrigieren.
Ich werde es als Arbeitsmikroskop für Feinmechanikerarbeiten verwenden. Da brauche ich nicht mehr als 20-fach und da ist die optische Qualität noch gut. Trotzdem, schade um das schöne Teil.

Gruß,
Achim

Stuessi

Hallo Achim,

Wild Stereomikroskope sind ebenfalls vom Teleskoptyp.
Laut Anleitung erfolgt die Justierung des Binokulars mit einem Autokollimator in mehreren Schritten:

Immer wird der Kopf auf einen Spiegel gestellt.

1. Die Lage des Bildes muss rechts und links auf 0 Dioptrien eingestellt werden, je nach Typ durch Längenänderung der Okularrohre oder Drehen der beiden Tubuslinsen.
2. Die Prismen werden durch Verdrehen auf parallelen Strahlengang justiert.
3. Durch Verschieben müssen Höhendifferenzen auf Null und seitliche Versetzung der Bilder auf einen vorgegebenen Wert eingestellt werden.

Aber wer hat schon einen Autokollimator.
Auch ohne kann man mit den Schritten 2 und 3 mit viel Geduld durch vielfaches Probieren einigermaßen erfolgreich visuell die Justierung durchführen. Hilfreich ist auch, den Stereokopf als Fernglas zu benutzen und auf Gegenstände in sehr großer Entfernung zu justieren. Deren Bilder müssen dann zusammenfallen.

Osterliche Grüße,
Rolf

Udo Hammermeister

Das Ganze sehe ich für mich mal als Herausforderung an. Ich habe mir soeben dieses Teil zugelegt:
http://www.ebay.de/itm/Zeiss-Technival-Stereo-Mikroskop-PZO-10x-Okulare-6-3-bis-40-fach-fuer-Bastler-/322014689183?hash=item4af992379f%3Ag%3AWh0AAOSwx-9WyY2I&nma=true&si=pRGsRSQWrpByr8Ft9ZrLkrsTyCk%253D&orig_cvip=true&rt=nc&_trksid=p2047675.l2557
Bin mal gespannt, was dabei herauskommt? Dann habe ich zumindest eine Beschäftigung für ein paar Tage.

Grüße Udo