Was juckt auf meiner Haut: Es ist die holde Mineralfaser schön

[mwinkler]

http://winkler-solutions.de/shared/mineralwool/mineralw.JPG
Steinwolle (Altlast) im Phasenkontrast, 400x

Ab Durchmesser <3um und Länge >5um werden diese porösen Fasern als "lungengängig" gewertet.
In diesem netten Paper ist das Auszählen hübsch und knackig beschrieben:

http://publikationen.dguv.de/dguv/pdf/10002/i-505-31.pdf

Das Zeug rieselt mir hier in der neuen Wohnung vom Dach.
Kennt sich jemand mit dem Mist aus?

Gruß

Matthias

[mwinkler]

http://winkler-solutions.de/shared/mineralwool/grid.JPG

Ich finde in Tesa-Abklatschen von meinem Hausstaub immer mal wieder einige Glasstäbchen.
Aber wie viele sind tolerabel??? ich habe auch gelesen, dass es wohl inzwischen eine "Hintergrundbelastung"
in der normalen Umwelt geben soll. Dem Dämmwahn sei's gedankt.


http://winkler-solutions.de/shared/mineralwool/stab1.JPG
Hier: Im Pol-Filter bleiben die Glasstäbchen unauffällig.


http://winkler-solutions.de/shared/mineralwool/pol.JPG
Bruchkante, typisch Glas.

[JoHa]

Ich finde in Tesa-Abklatschen von meinem Hausstaub immer mal wieder einige Glasstäbchen.
Aber wie viele sind tolerabel???

Hallo,

derzeit liegt der Wert bei 500 Fasern / m³. Zur Messung wird in dem geschlossenen Raum ein Buch o.ä. fallen gelassen und anschließend eine Luftpumpe mit Membranfilter 8h laufen gelassen. Potenziell krebserregend sollen nur die WHO Fasern mit den bekannten Abmessungen sein. Die chemische Zusammensetzung der künstlichen Mineralfaser entscheidet dann weiter über das mögliche Krebspotenzial.

Ich würde als erstes abklären wo die Ursache der Faserfreisetzung zu finden ist (z.b. KMF Matten oberhalb einer Deckenabhängung oder die Deckenabhängung selber (wenn aus so genannten Odenwaldplatten) ?

Gruß
Johannes

[mwinkler]

Hallo Johannes,

danke für Deinen Input. Ich weiss das Thema ist eigentlich etwas "offtopic" aber auf der anderen Seite eine alltägliche Anwendung des Mikros.

Aus dem Leben:

Hatte heute morgen noch einen Dr.-Experten in der Wohnung: Auch wenn einzelne Fasern im Staub wären, so wäre doch eine eine höhere Exposition im Wohnraum eher ungewöhnlich. Die heutigen Analysen auf Mineralfaser fänden typischerweise auch untern dem Raster-Mikro statt, weil man dort auch gleich die Zusammensetzung der Faser bestimmen könne.

Anyway. Vielmehr ist ihm der leicht stechende Geruch in der Wohnung aufgefallen. Und er tippte sogleich auf Formaldehyd, welches in den Paneelen der riesigen Deckenfläche verbaut sein könne. Er meinte auf meine Nachfrage hin, dass diese auch nach Dekaden noch ausgasen würden. Für 500 Euro plus Märchensteuer bot er dann zu der Begehung für 200 Euro noch eine Raumluftmessung an. Ich habe erst mal abgelehnt, da ich zunächst mit dem Vermieter sprechen wollte.

Später habe ich über die Apotheke einen "Bio-Check" Formaldehyd-Test bestellt für ca. 35 Euro. Nach 2 Stunden war dessen Indikator "schön" im Bereich dunkelrot: >= 0,3ppm/m^3...


http://winkler-solutions.de/shared/mineralwool/red.jpg
Damit war der Sachverhalt dann geklärt.

Der Vermieter wusste natürlich von nichts.... So ist das :-)

[mwinkler]

Hier nochmal der Vollständigkeit halber die Größenverhältnisse der Mineralwollefasern.
Links und Mitte sind Produkte wie man sie heute im Baumarkt kaufen kann.

Rechts sieht man was in meiner Wohnung verbaut wurde: Zum einen sind die Fasern in den Dicken viel
heterogener bis runter zu sehr sehr kleinen Fasern zum anderen sind sie auch viel kürzer und weniger gebogen.
Auch die typischen Klebstoff-Tröpfchen sieht man hier nicht (mehr).


http://winkler-solutions.de/shared/mineralwool/summary.jpg