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Fernost-Ware (Schrott!)

Begonnen von Tümpler, Dezember 21, 2016, 11:36:34 VORMITTAG

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Tümpler

Hallo zusammen

ich weiss nicht, ob Ihr alle auch so den Eindruck habt, dass wir hier in Sachen Mikroskop - in der Schweiz, Deutschland auch? -
in den Auktions-Plattformen mit Fernost-Ware (Schrott! mit Ausnahme von Japan) so richtig zugemüllt werden, mit Preisen die man nicht
mal mit guter Gebraucht-Ware unterbieten kann.
Entschuldigung mir jagt's halt mal die Kappe ab!!
Es muss Käufer geben die den Schrott kaufen. Untergräbt damit West-Firmen, die gute Qualität
bieten und dabei mit ihrem Wissen (Neudeutsch Know-how) untergehen oder von Fern-Ost aufgekauft werden.

Enttäuschte Weihnachtsgrüsse an alle von Frido.

the_playstation

#1
Hallo Frido.

Die Käufer müssen halt wissen, was Sie wollen. Die Erfahrenen wissen die Unterschiede und ziehen immer ein gebrauchtes Markengerät vor.
1.) Weil der Metallanteil häufig deutlich höher ist.
2.) Die Präzision der Mechanik besser ist.
3.) Die Optik häufig besser ist, aber nicht unbedingt muß.

Nachteile der Gebraucht-Mikroskope:
Keine LED Beleuchtung. Oft z.T. funzelige Glühlämpchen, ... oder eher schlechte Auflichtbeleuchtungen.
Die Triebe können verharzt sein und die Optik verdreckt, ...
Oft schlecht verpackt und daher beim Ankommen defekt.

Vorteil für Käufer:
Die chin. Angebote könnten die Preise der guten Mikroskope drücken. Ausserdem werden so die Guten nicht so häufig weggeschnappt.

Nachteil für Neulinge:
Sie kaufen sich schlechte, ärgern sich und geben die Mikroskopie vieleicht auf.
Vorteil bei neuen Mikroskopen:
Funktioniert out of the Box. Gut verpackt (Originalverpackung).

Wenn ich bedenke, wie ich mich damals als Kind mit meinem Billigmikroskop angestrengt habe, um überhaupt etwas zu fokusieren. Und die 1600x Vergrößerung nutzlos. Man sah quasi nix ausser extrem matschige Farbverläufe. Immerhin. Die Qualität der chin. Mikroskope schwankt stark und es gibt auch brauchbare Typen. Allerdings sind Sie in der Regel nicht aufrüstbar / erweiterbar.

Liebe Grüße Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

piu58

Die Chinesen haben inzwischen auch gelernt, wie man zumindest zufriedenstellende optische Geräte baut. Freilich ist noch viel Billigmist unterwegs. Aber pauschal als unbrauchbar hinstellen kann man fernöstliche Geräte nicht.
Bleibt dran, am Okular.
--
Uwe

the_playstation

Hallo piu58.

Das stimmt. Peter und ich haben ja gerade vor kurzem gezeigt, daß Mikroskope oder z.B. Okulare recht gut sein können. Die Mechanik der Triebe erscheint mir z.B. bei CZW aber immer noch einen Tacken besser zu sein. Bei CZJ wird der Eindruck eventuell bei den schlichteren Modellen stark durch das verharzte Fett getrübt. Manche sind nicht so schön. Aber ich hatte bisher den Eindruck, daß die Triebe der Marken etwas weniger Spiel hatten. Bei manchen chin. bewegte sich der Tisch elastisch, wenn man den Kreuztisch oder den Kondensor bewegte. So daß es schwer war, fokusiert zu bleiben. Das schwangt natürlich je nach Modell.

Liebe Grüße Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

Dr. Jekyll

Guten Morgen,

Klar kommt aus China, Korea oder anderen asiatischen Ländern einiges an qualitativ minderwertigen Geräten. Aber auch ich bin der Meinung, dass man nicht generell sagen kann von dort kommt nur Schrott. Ich besitze ein älteres Mikroskop, welches mein Vater vor vielen Jahren bei Quelle gekauft hatte. Es hatte damals richtig Geld gekostet, über 1000DM. Es ist ein Revue 1600. Man merkt schon am hohen Gewicht dass es aus Metall und nich aus Plastik ist. Es ist weitestgehend Zeiss kompatibel. Tubusschwalbe, Kondensorschwalbe und Beleuchtung sind mit Zeiss
(West)-Teilen austauschbar. Vor kurzem habe ich in der Bucht ein Invers-Mikroskop erstanden, welches offenbar vom gleichen Hersteller stammt und auch dieses ist von brauchbarer Qualität. Die Optik ist sicher nicht vergleichbar mit guten Zeiss- oder Leitz Objektiven, aber allemal besser als die alten, silbernen Zeiss Objektive.
Wenn man sich allerdings nicht auskennt, sollte man besser auf die hier im Forum immer wieder empfohlenen Marken und Geräte zurück greifen. Es hat ja seinen Grund warum erfahrene Kollegen diese Mikroskope empfehlen.

Beste ygrüße
Harald


Beste Grüße
Harald

jochen53

Hallo Harald,
das Mikroskop, das Du besitzt, ist höchstwahrscheinlich aus der Sowjetunion (LOMO?). Die konnten wirklich gute Geräte bauen, mit den Toleranzen und der Serienstreuung gabs halt manchmal Probleme, aber sie funktionierten und erfüllten ihren Zweck. Ich würde mal vermuten, daß man zu dieser Zeit aus Wetzlar oder Göttingen für 1000 DM nichts Vergleichbares bekam. Und: Nach dem Krieg hatte die Sowjetunion, genauso wie die Westalliierten, Zugang zu allen deutschen Patenten und den Firmenunterlagen in Jena.
Gruß Jochen

Bob

Hallo zusammen,

die Chinesen passen sich recht flexibel den Kundenanforderungen an. Wenn der Kunde niedrigste Preise wünscht, bekommt er billige Ware.

Wenn man davon aber ableitet, was die Chinesen können, so tut man ihnen den Gefallen, sie zu unterschätzen. Wenn sie nämlich wirklich wollen, dann können sie fast alles. Ende der 60er wollten sie offenbar ganz dringend ein erstklassiges Feldmikroskop entwickeln. Heraus kam das TWX-1, das von fachkundigen Leuten als das beste Feldmikroskop überhaupt bezeichnet wird. Es geht also, es muss nur der Anreiz da sein.

Ganz nüchtern betrachtet hätte ich viele nützliche und funktionelle Dinge gar nicht, wenn die Chinesen sie nicht zu diesen günstigen Preisen herstellen und verkaufen würden. Soll ich mich beschweren, nachdem ich eine bewusste Kaufentscheidung getroffen habe, und geliefert bekam, was ich erwartet habe?

Viele Grüße,

Bob

Dr. Jekyll

Hallo Jochen,

Mein Mikroskop ist definitiv ein chinesisches und kein russisches Mikroskop. Es ist auch sicher kein Lomo-Gerät.
Ich weis von was ich schreibe.

Beste Grüße
Harald
Beste Grüße
Harald

Baldrian

Fernostware generell zu Schrott zu erklären ist falsch. Es kommt doch sowieso vieles aus Fernost, auch Markengeräte, die eine andere Herkunft vermuten lassen. Bei Mikroskopen mag das noch nicht so auffallen, doch bei Teleskopen haben die Chinesen quasi den Markt übernommen. Und sie bauen sehr gute Geräte.

Tom
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