Euparal entfärbt Etzold FCA-Schnitte

Begonnen von aspone, Februar 13, 2017, 15:58:47 NACHMITTAGS

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

aspone

Liebe Foristen,
ich habe ein Problem mit Dauerpräparaten, die ich mit Etzold FCA angefärbt und in Euparal eingebettet habe. Hier meine Vorgehesweise:

1) Einbetten in Polyethylenglycol (Protokoll von Dr. R. Wagner)
2) Mikrotomschnitte mehrfach in Demin. gespült, anschließend Färbung in Etzold FCA (Protokoll: http://www.mikroskopie-bonn.de/_downloads/Einfache_Simultanfaerbung.pdf; Färbung erfolgt bei ca. 60 °C für 15 Minuten)

3) Mehrfach mit IsoProp. gespülte Schnitte bette ich in Euparal ein (Harz schon etwa 10 Jahre alt).

a) Unmittelbar nach der Färbung habe ich m.E. gut angefärbte Schnitte: Leitbündel des Stolons von Ranunculus repens:


b) nach wenigen Stunden in Euparal erfolgt merkliche Ausbleichung der rot gefärbten Leitbündelbereiche:

c) nach drei Tagen in Euparal zunehmende Ausbleichung:

d) nach drei Monaten sind nurmehr die mit Astrablau angefärbten Bereiche erhalten. Was mache ich falsch bzw. mit welcher Methodik könnte ich auch die lignifizierten Bereiche im Leitbündel dauerhaft in Euparal anfärben?

Für die suboptimalen Fotos bitte ich um Entschuldigung: momentan fotographiere ich mit einer alten Photoshot G3 und fokussiere auf deren kleinem display!

Mit besten Grüßen
Michael Schessl

Klaus Herrmann

Hallo Michael,

schöne Schnitte gute Färbung!

Wenn das Rot ausgezogen wird ist eigentlich immer Wasser im Spiel. Sonst machst du alles richtig. Möglicherweise ist das Euparal mal mit Ethanol statt wasserfreiem Isopropanol verdünnt worden oder dein Iosprop ist nicht wasserfrei. Entwässert in mehreren Schritten hast du ja wohl; beim 3. Mal wechseln etwa 5 Min. einwirken lassen.

Frage: passiert das auch mit anderen Pflanzen?
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken

aspone

Hallo Klaus,
ja, das beobachte ich bei allen meinen Präparationen, was für Deine These vom verunreinigten Euparal spricht. Besten Dank für den prompten Tipp, werde mal das Euparal austauschen!
Meine Präparate stelle ich mit einem Leitz-"Handmikrotom" her, was leider überhaupt keine Typenbezeichnung, Seriennummer o.ä. besitzt. Das Schätzchen habe ich in einem unserer Laborschränke in einer Holzkiste gefunden und reaktiviert. 2 zugehörige C-Mikrotom-Messer sind 91 mm lang; ich überlege, auf Einmalklingen zu wechseln, da die kurzen Messer nur geringfügig seitlich verschoben werden können um jeweils scharfe Klingenbereiche einzusetzen. Ich gebe ein Foto bei: vielleicht kennt man hier im Forum den Mikrotom-Typ, ich bin nämlich noch auf der Suche nach einer Anleitung zur Pflege. Zur Zeit öle ich den Schlitten mit Waffenöl, aber ob das korrekt ist?

Beste Grüße
Michael

ewald

Lieber Michael,

bezüglich des Mikrotomtyps: Kennst Du den Leitz Mikrotom Prospekt Nr. 530?
http://microscope.database.free.fr/530_files/530-8d%20Microtomes.pdf
Vor langer Zeit war dieser Typ als "Studentenmikrotom" bekannt.

Herzliche Grüße
Ewald

Fahrenheit

Lieber Michael,

bei mir ist es meistens das Isopropanol, das mit der Zeit etwas Wasser gezogen hat. Länger als ein Jahr hält so ein Vorrat nicht.
Beim Entwässern spüle ich 3 * schnell hintereinander, dann 2 * eine Minute und danach 2 bis 3 * für 5 Minuten, immer mit reinem Isopropanol (>99,5%) . Dann solltest Du auf der sicheren Seite sein.

Bei der Lagerung in Isopropanol verlieren gefärbte Schnitt eimmer etwas Farbe. Du kannst aber testweise einen Schnitt länger abgedeckt in Deinem Isopropanol liegen lassen.
Wenn sich nach ein bis zwei Stunden größere rote Höfe um die Schnitte gebildet haben, ist es Zeit, das Isopropanol zu ersetzen.

Herzliche Grüße
Jörg
Hier geht's zur Vorstellung: Klick !
Und hier zur Webseite des MKB: Klick !

Arbeitsmikroskop: Leica DMLS
Zum Mitnehmen: Leitz SM
Für draussen: Leitz HM