Steinsieker-Mineralwasser unter dem Mikroskop

Begonnen von Schrodt, Februar 23, 2017, 10:53:31 VORMITTAG

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Schrodt

#15
Hallo Heiko und Peter,

ich habe die kräftige Farbsättigung und den Kontrast bei meiner Bildbearbeitung jetzt noch einmal kontrolliert. Bei der tiefblauen Polarisations-Einstellung
hatte ich im mikroskopischen Bild zu meinem Erstaunen schon diese außergewöhnliche Farbsättigung und diesen starken Kontrast. Die Kompaktkamera
hat dies bei den Bildern voll übernommen. Ich habe bei der Bildbearbeitung Licht, Farbe, Weißabgleich und Tonwerte nur mit dem Apple-Programm Fotos
optimiert. Die Scharfzeichnung, Auflösung und Störung habe ich jedoch etwas verstärkt. In allen anderen Polarisations-Einstellungen waren diese außergewöhnlich kräftigen Werte nicht vorhanden.
Wenn ich auch sonst gerne " künstlerisch " mit den Farben spiele, bin ich diesmal aber unschuldig am Ergebnis !
Beleuchtung Halogenlampe 12 V 100 W ohne Blaufilter !

Zu den Gips-Kristallen:
Die Gips-Kristalle sind in allen Verdunstungspräparaten in verschiedenen Formen gut zu erkennen, am besten jedoch in dem Präparat mit Deckglas.

Viele Grüße
Jürgen aus Hemer

Schrodt

Hallo Mikrofreunde,

ich habe auf meiner Bilddatei vom letzten Bild noch eine Version mit rotem Untergrund gefunden und stelle diese zum Vergleich nachstehend ein.
Die Interferenzfarben haben sich natürlich entsprechend verändert !

Viele Grüße
Jürgen aus Hemer


Schrodt

#17
 Ergänzung :  Schmelzpräparat mit Deckglas. -  1 Bild
                    Durchlicht-Polarisationskontrast
                    PL APO 16 / 0.40
                    Sehfeld ø ? 0,9 mm



Anmerkung :  Das Schmelzpräparat wurde über einer Kerzenflamme vorsichtig erhitzt. Es stellte sich sehr schnell eine " sprudelnde " Entwicklung ein,
                     bei der die Kristall-Strukturen wohl zerfielen.
                     Im Mikroskop sind nur noch kleine Punkte und im Mittelbereich des Bildes einige Nadel- oder stäbchenförmige Kristalle ( wahrscheinlich
                     Calcium ) zu sehen, die schwalbenschwanzförmigen Gips-Kristalle fehlen ganz.

                     Das Schmelzverfahren ist für die Kristallisations-Untersuchungen also unbrauchbar ! !

Viele Grüße
Jürgen aus Hemer





                       


Schrodt


Klaus Herrmann

Hallo Jürgen,

ist doch ganz schön ergiebig so ein Mineralwässerchen: 33 Bilder! Die Gips-Schwalbenschwänze sind ja sehr gut geeignet zur Interpretation für: "was haben wir denn da?" Klassisch schön verifiziert durch Heikos Bild.

ZitatDas Schmelzverfahren ist für die Kristallisations-Untersuchungen also unbrauchbar ! !
Diese Erkenntnis ist perfekt, sie trifft für sehr viele anorganische Salze zu; auf jeden Fall für Gips und Calcit

Zitat( wahrscheinlich Calcium ) zu sehen,

    Aber diese Interpretation ist sehr unwahrscheinlich, wenn man Gips oder Calcit sehr hoch erhitzt kommt dabei ganz sicher kein elementares Calcium raus, bestenfalls Calciumoxid.
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken

Schrodt

#20
Hallo Klaus,

auf deine kritische Antwort habe ich schon gewartet ! !

Du bist Chemiker und kennst dich in der angesprochenen Materie besser aus als ich ( Chemie-Laie ).

Zu meiner Anmerkung " ( wahrscheinlich Calcium ) " möchte ich folgendes sagen:
Ich weiß nicht, ob die kurze Erhitzung des Präparates über der Kerzenflamme als " sehr hoch " bezeichnet werden kann.
Aus der Baustoffkunde weiß ich jedoch noch, dass Gips nicht nur große Schwalbenschwanz-Kristalle bildet, sondern auch 
" nadelige Calciumsulfat-Dihydrat-Kristalle " in verschiedenen Schritten bilden kann.
Die stabförmigen Kristalle waren auch schon in den nichterhitzten Verdunstungspräparaten, z. B. im 3. Bild des Interferenzkontrastes ICT
deutlich zu sehen.
Ich habe jetzt aus einem Verdunstungspräparat mal einen Kristall mit DL-POL vergrößert fotografiert und stelle das Bild nachfolgend ein.
Ich vermute , dass die Nadeln oder Stäbchen kein elementares Calcium oder Calciumoxid sind, sondern Calciumsulfat-Dihydrat-Kristalle.

Nun zu deiner Bemerkung " ist doch ganz schön ergiebig so ein Mineralwässerchen : 33 Bilder ! "
Schön, dass du die Bilder gezählt hast, ich bin erstaunt, denn ich habe sie nicht gezählt.
Mir hat es Spaß gemacht, das Mineralwässerchen mit unterschiedlichen mikroskopischen Methoden zu untersuchen und nicht nur mit DL-POL.
Ich wollte den Beitrag damit nicht aufblähen, sondern nur zeigen, dass die verschiedenen Methoden ganz unterschiedliche Bilder ergeben.

Mit herzlichen Mikrogrüßen
Jürgen aus Hemer


olaf.med

ZitatAus der Baustoffkunde weiß ich jedoch noch, dass Gips nicht nur große Schwalbenschwanz-Kristalle bildet, sondern auch
" nadelige Calciumsulfat-Dihydrat-Kristalle " in verschiedenen Schritten bilden kann.

... was ja bekanntlich auch nur Gips ist :) :) :), der sich aus dem Halbhydrat (CaSO4●1/2H2O) bei Wasserzufuhr bildet ...

Gruß, Olaf
Gerne per Du!

Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4757.0

... und hier der Link zu meinen Beschreibungen historischer mineralogischer Apparaturen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34049.0

Schrodt

#22
Hallo Olaf,

ich danke für die ergänzende Erläuterung. Natürlich ist das auch nur Gips ! !. Aber für einen Chemiker hört es sich doch besser an, als einfach " nadelige Gips-Kristalle " im Mineralwasser.

Viele Grüße
Jürgen

Schrodt

#23
Ergänzung :  Bei dem Verdunstungspräparat mit Deckglas haben sich jetzt mehrere feuchte Inseln gebildet, in denen sich kleine
                   Kristalle angesammelt haben. Die feuchten Inseln verkleinern sich ständig.
                   Die kleinen Kristalle sind farblos und sie verändern ihre Farblosigkeit auch nicht beim Drehen des Tisches oder des
                   Polarisators. Sie sind optisch inaktiv !
                   Nachstehend zeige ich 2 Mikrofotos von dem derzeitigen Zustand.

DL - POL • PL APO 16 / 0.40 • Sehfeld ø ? 0,9 mm



DL - POL • PL APO 4o / 1.00 ÖL • Ausschnitt aus Sehfeld ø ? 0,55 mm



Mit herzlichen Mikrogrüßen
Jürgen aus Hemer