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Blattstiel, Fluoreszenz

Begonnen von Udo Hammermeister, März 21, 2017, 12:22:46 NACHMITTAGS

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Udo Hammermeister

Hallo,

Ich muss es doch auch mal probieren. Mit dem Schneiden hab ich noch nicht so viel Erfahrung, darum erstmal Standard-Objekte; und auch nicht gefärbt.


Blattstiel einer Rose, ca. 1 mm dick, frischer Schnitt in Wasser. Schnitt 50?
Ungefärbt, beleuchtet mit Auflicht 420 nm, nur Eigenfluoreszenz.



Blattstiel von Efeu, ca. 2 mm dick, getrockneter Schnitt vom Vortag, in Luft.
Ungefärbt, beleuchtet mit Auflicht 420 nm, nur Eigenfluoreszenz.

Grüße
Udo

reblaus

Hallo Udo -

sehr schön - besonders die Chlorophyllfluoreszenz!
Wird diese unter dem Einfluss der Bestrahlung schwächer und wie verhält sie sich nach Eintrocknen des Schnittes?
Zur Methodik:
Wie sind die 420 nm erzeugt?

Viele Grüße

Rolf

Udo Hammermeister

#2
Noch ein Bild nachgereicht, diesmal ein frischer Schnitt, wo man auch noch gut die Chloroplasten sehen kann. Die Chloroplasten verblassen sehr schnell unter dem blauen Licht. Man muss sich außerordentlich beeilen beim Einstellen und Fotografieren, und das Licht zwischendurch immer runter drehen. Das Leuchten der Zellwände ist etwas stabieler. Die Chloroplasten verschwinden wohl nach dem Eintrocknen. Das Licht wird von einer LED erzeugt, Luxeon LHUV-420-650, 422nm, 1240mW Abstrahlleistung.


Blattstiel von Efeu, ca. 2 mm dick, frischer Schnitt in Wasser.
Ungefärbt, beleuchtet mit Auflicht 420 nm, nur Eigenfluoreszenz.

Hier mal eine Serie des selben Präparats mit verschiedenen Anregungswellenlängen. Die Farben werden aber von der Kamera je nach Belichtung abgeändert. Und die Intensität des Leuchtens wird wieder durch die Belichtungszeit ausgeglichen. Durch die Okulare sieht es doch etwas anders aus. Die beste Wahl für dieses Präparat war, auch hinsichtlich der Leuchtstärke, die schon erwähnten 422nm.
Grüße Udo

   
365 nm                                                                   405 nm

   
422 nm                                                                   450 nm

Klaus Herrmann

Hallo Udo,
für Schnibbelpremiere absolut super! Was brauchen wir Farbstoffe, wenn es Fluoreszenz gibt!

Was mich wundert ist diese diffuse Fluoreszenz im Wasser. Ist das Zellsaft, der auch Eigenfluoreszenz zeigt. Oder hast du Refexionen von unten?
Eventuell könnte helfen das Wasser 2x zu wechseln bevor du beleuchtest.
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken

Udo Hammermeister

#4
Hallo Klaus,

Das liegt wohl am ehesten an den nicht sauber aufeinander abgestimmten Filtern. Ich hab ja nicht für alles gleich die original Teile. Und wenn das Leuchten schwächer ist, belichtet die Kamera länger und der Hintergrung wird diffus; durch die Okulare gesehen ist das dunkler. Dieses Hintergrundleuchten kommt auch ganz ohne Präparat und auch mit abgedeckter Leuchtfeldblende unten. Die untere LED (weiß) fluoresziert natürlich gewaltig, habe ich erst vor ein paar Tagen herausgefunden. Es ist unten aber ein Dunkelfeld-Kondensor eingebaut, da kommt kein Licht auf die untere LED.

Hier die benutzte Kombination der Komponenten:

violet = Leuchtdiode (sichtbarer Teil)
blau = Anregungsfilter (sichtbarer Teil, fängt so bei 390 nm an)
orange = Sperrfilter
türkis = eine andere Led, 450 nm; diese kann man, wie man sieht, nicht mehr vernünftig mit diesem Filtersatz verwenden.

Grüße
Udo