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Vorsicht UV-Schaden !

Begonnen von peter-h, Juli 29, 2009, 23:34:17 NACHMITTAGS

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Peter V.

Hallo!

Die bräunende Wikrung von UV-Strahlung kann man nicht nur trefflich an regelmäßigen Besuchern von Solarien bewundern, auch die "hochwertigen" modernen Kunststoffe sollte man wohl besserjin und wieder mit Sonnenmilch eincremen, denn der Vergilbungsprozess erfolgt manchmal schon nach 1- 2 Jahren normalen Tages- oder LKunstlichtexposition, oft in erschreckendem Ausmaß! Wer weiß, welchen tiefen Sinn Großmutters gesticktes und Brokat-besetztes "Mäntelchen" für das grane Posttelefon wirklich hatte....

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Posting ist frei von kultureller Aneigung, vegan und wurde CO2-frei erstellt. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

GFL

Lieber Herr Preis,

in Anbetracht der Tatsache, daß Herr Höbel erst nach ihrem Beitrag mit der Information zur Einstellung der
Beleuchtung vorgetreten ist, nehme ich alles zurück und behaupte von nun an das Gegenteil.

Hochachtungsvoll
B.M.

Robert Götz


ZitatAber trotzdem gibt das irgendwo zu denken. Schließlich möchte man ja nicht solche Schäden auf der Netzhaut haben, so schön das Präparat und so hoch die Auflösung dann auch sein mag.

Wäre das nicht ein Fall, wo die Verwendung eines Monitors statt des Okulars sinnvoll wäre?
(siehe den Thread "Aus für Okulare?")


peter-h

Hallo Herr Götz,

bei dieser Wellenlänge von 365nm geht es nur noch über Kamera - PC - Monitor.



Die aus der Astronomie bekannte Barlowlinse mit nur einem Achromat ersetzt ein Okular / Projektiv. Es kommt sehr auf die Durchlässigkeit für UV an, sonst bleibt die Kamera dunkel.
Mit dem Auge bei dieser Intensität und Wellenlänge beobachten zu wollen, wäre eine schwere Augengefährdung !

Natürlich muß man sich erst etwas an die "nur Monitorbeobachtung" gewöhnen.

Gruß
Peter Höbel

Nomarski

Nun ist auch der Rest der Technik zum Vorschein gekommen, verbleibende Fragen klären sich also von selbst.

Zu der Zeit, als das Präparat gelegt wurde, hat wohl noch niemand daran gedacht, daß man mit UV-LEDs dem Einschlußmittel derart zusetzen würde.

Aber ich muß nun doch feststellen wie die vorgestellte Technik von Herrn Götz zum einen belächelt wurde mit dem Kommentar: "Ich behalte lieber meine Okulare", andererseits in diesem Fall diese Technik schon Anwendung findet.

Also ich muß schon sagen.... ;D

Detlef Kramer

Hallo,

da kann man durchaus noch etwas Ernstes hinzufügen: Nachdem auch die Biologen im angehenden 20. Jahrhundert erkannten, dass die Abbe'sche Formel zur Auflösung des Mikroskopes wohl dich stimmt, haben sich die Mikroskophersteller eine unendliche Mühe gemacht, die Auflösung durch Verkürzung der Wellenlänge zu steigern; sprich: es wurde die UV-Mikroskopie kreiert. Mit einem ziemlichen Aufwand an Quarz-Optik, Spiegel-Optiken usw. Auch damals stand man natürlich schon vor dem Problem, dass man das Bild mit dem Auge nicht sehen konnte. Aber Video-Kameras gab es natürlich auch nicht. Also, half nur, fotografieren. Und das ziemlich blind. Und Kleinbild gab es auch nicht. Was da an Platten drauf gegangen sein mag?

Ein Glück, dass in den Dreißigern das Elektronenmikroskop erfunden wurde und die Geschichte damit ein Ende gefunden hatte.

Bis Peter Höbel kam! Peter nicht böse sein, soll nur ein Scherz sein.

Herzliche Grüße

Detlef Kramer

P.S. das kann man übrigens wunderbar in Dieter Gerlachs "Geschichte der Mikroskopie" nachlesen. Ein phantastisches Buch; sehr zu empfehlen.
Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

Vorstellung: Hier klicken

peter-h

Lieber Detlef,

ich schmunzle nur  :)
Warum habe ich mich so mit der UV-Mikroskopie beschäftigt? Ein REM, auch ein kleines und gebrauchtes Gerät, Preis fast geschenkt, aber dann ! Nur sehr wenige Amateure können sich ein REM leisten, es betreiben und schön warten. Und dann kommen die abgebrannten Kathoden, die Dichtungen werden schlechter, die Pumpen brauchen neues Öl, dann das nette Goldtarget im Sputter, ich mache mal Schluß mit den kritischen Punkten.

Da ich solche Dramen an 2 Instituten und in einem Werkslabor erlebt habe, möchte ich kein REM, auch wenn es noch so reizvoll ist.

Was also bleibt dem kleinen Mann ?
1. kräftige UV-LED aus Japan , Kosten ca. 100.- €
2. monochrome Kamera für PC Betrieb , Kosten ca. 1000.- € (geht auch günstiger)
3. Software für Kamera und Anpassung , Kosten ca. 50.- €
4. Glück mit der Optik, dass sie UV transparent ist.
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Summe  1150.- €  , aber keine Wartungskosten, ...... keine Objektpräparation , usw.

Es war also für mich der einzige Weg die Auflösung am einfachen und alten Olympus BH-2 noch etwas zu steigern. Jeder der es ernsthaft will, kann es nachbauen. Ein REM nachbauen  ???

Die bisher einzige unschöne Überraschung war dieses alte Kreispräparat. Medium unbekannt, Alter ca. 25 Jahre.
Alle weiteren Versuche, nochmal eine Verfärbung zu provozieren sind mir nicht gelungen.
Nun vermute ich, dass es das alte Kanadabalsam war. Leider kann ich diese Versuche nicht durchführen, denn ich besitze auch nicht einen Tropfen davon.

Im neuen Gerlach ist u.a. auch dieses Kapitel sehr schön beschrieben und Dieter Gerlach war es, der mir in Telefonaten Mut machte diese Technik zu verfolgen und nicht aufzugeben. Der Anfang war etwas steinig, aber nun sind fast alle Tücken und Tricks bekannt und so liegt die Auflösungsgrenze mit meinem Mikroskop jetzt bei 150 - 170 nm. Schwankungen durch Einschlußmedium und Deckglasqualität, wie auch durch Eigenheiten im Präparat.

Ich hoffe im Herbst einen Beitrag dazu im MK abzuliefern. Ob er dann angenommen wird ?

Schöne Grüße
Peter

Detlef Kramer

Lieber Peter,

jetzt ganz ernsthaft und ohne zu schmunzeln: wenn Dein Verdacht in Richtung Kanadabalsam geht, könntest Du es ja mit dem synthetischen K. versuchen. Das soll natur-identisch sein. Brauchst Du etwas? Ich schicke Dir gerne ein paar Tropfen (ist dann Includal CB von Chemlab).

Herzliche Grüße

Detlef
Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

Vorstellung: Hier klicken

Peter V.

Hallo Peter,

in der Bucht gibt es noch natürliches Kanadabalsam zu kaufen. Art.Nr. 380133388480

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Posting ist frei von kultureller Aneigung, vegan und wurde CO2-frei erstellt. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

peter-h

Lieber Detlef,

es wäre nett, wenn ich einige Tropfen bekommen könnte, denn ich will nicht immer eine "Anstaltspackung" die dann nur herumsteht. Jedenfalls bleibe ich am Thema, denn auch Fluoreszenzuntersuchungen sind in diesem Fall betroffen.
(Anschrift ist ja bekannt)
Schon mal vorab herzlichen Dank !

@ Peter (V),
danke für den Tipp, aber ich warte erst mal ab wie sich die weiteren Untersuchungen gestalten. 50mL sind für den Gebrauch nicht viel, aber für meine Versuche doch wie eine LKW-Ladung  ;D

Schönen Tag
Peter

K. Koch

Hallo,
vielleicht ist es auch nicht das Einschlussmedium, sondern der Kleber, der sich verfärbt? Kann man im Mikroskop sehen, welche "Ebene" betroffen ist?

Viele Grüße
K. Koch

peter-h

Den Spendern der div. Einschlußmedien sei Dank !

Leider haben sich alle Medien als nicht empfindlich gegen intensive UV-Strahlung erwiesen und selbt Schellack als Klebegrund konnte nicht beeinflußt werden. Es bleibt also ein Rätsel mit welchem Stoff das Präparat gefertigt wurde, oder welche Reaktionen über die Zeit diese UV-Empfindlichkeit verursacht haben.

Nebenschauplatz Nichia LED
Die Alterung seit Anlieferung im Okt. 2007 bis heute hat Spuren hinterlassen. Von ursprünglich 100% sind es jetzt noch 85% opt.Ausgangsleistung.
Messempfänger ist eine Hamamatsu GaAsP Schottkey Diode G1125 für den Bereich von 200 - 680nm.

Ultraviolette Grüße
Peter Höbel

Guy Marson

Hallo peter-h,

"Nebenschauplatz Nichia LED
Die Alterung seit Anlieferung im Okt. 2007 bis heute hat Spuren hinterlassen. Von ursprünglich 100% sind es jetzt noch 85% opt.Ausgangsleistung."

Bei meinen 5 UV-Nichias gibt es in etwa die gleiche Alterung. Fazit: Je grösser der Kühlkörper und je tiefer die Betriebstemperatur (c. 10-25°C)  desto heller leuchten sie noch - sie sind seit Ende 2006 aber eher selten in Betrieb.

Nebenschauplatz UV-Strahlung: Im Herbst sollen Energiesparlampen Pflicht werden. Ich denke es wäre etwas naiv zu glauben, dass das gesamte erzeugte UV-Licht (der Röhren) in sichtbares Licht umgewandelt wird. Wahrscheinlich passiert ein gewisser Anteil der E.-S.-Lampen die >Umwandlungsschicht. 2 Methoden dieses zu beweisen stelle ich mir vor:
1) Eine Substanz (Folie) die direkt auf die Röhrenaussenseite aufgelegt wird und die sich nur durch austretende UV-Strahlung verfärbt welches wenigstens mikroskopisch nachweisbar sein sollte (mikroskopisch kleine Verfärbungen).
2) Die andere Methode wäre natürlich eine einfache Messung des Spektrums dieser E.-S.-Lampen, wenn einem so ein Messplatz zur Verfügung steht.
Die Stromeinsparung dieser Lampen ist zwar toll, aber sie könnten unsere Umgebung mit viel UV-Strahlung verpesten, was aber nicht einfach zu beweisen ist.
Schade dass die Einschlussmedien ja dann doch UV-fester sind als angenommen :(.

Strahlende Grüsse,

Guy 

Dieter Friedrich

ZitatDie Stromeinsparung dieser Lampen ist zwar toll, aber sie könnten unsere Umgebung mit viel UV-Strahlung verpesten, was aber nicht einfach zu beweisen ist.

Nein, das Glas absorbiert die UV Strahlung.

Die Kolben sind ja nicht aus Quarzglas (nur bei extra UV Energiesparlampen) sondern aus normalen 0 8 15 Glas.

Vielleicht kommt ende der 3xx nm noch was durch, der Rest aber wird komplett geschirmt vom Glas.

Guy Marson

"Nein, das Glas absorbiert die UV Strahlung. Die Kolben sind ja nicht aus Quarzglas (nur bei extra UV Energiesparlampen) sondern aus normalen 0 8 15 Glas. Vielleicht kommt ende der 3xx nm noch was durch, der Rest aber wird komplett geschirmt vom Glas."

Da will ich meine Bedenken anmelden. Wäre toll wenn das stimmen würde, aber selbst Hersteller von Foto-Filtern bringen es fertig, untaugliche Filter für den ganzen Bereich <400nm in den Fotohandel zu geben. Es stimmt zudem nicht, dass einfaches Fensterglas UV-Strahlung völlig sperrt, die Strahlung wird nur etwas bedämpft. Das ist mit jeder UV-LED leicht nachvollziehbar, die hinter einer Glasscheibe weisses Papier fast unvermindert fluoreszieren lässt.

BTW: Aus dem Westen schicken wir mal Regen rüber, das beruhigt die überhitzten Gemüter :-).

Ciaoo,

Guy