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Tannennadel Picam

Begonnen von FotoHooK, Dezember 07, 2018, 23:31:39 NACHMITTAGS

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FotoHooK

Hallo,
der Bildausschnitt ist zwar ein bisschen zu groß (viel schwarzer Ring auf jedem Bild), aber ich möchte bei der aktuellen Optik (Mikroskop-Objektiv -> Okular -> PiObjektiv -> PiSensor) bleiben.

Ich habe diese Woche unkomplizierten Zugang zu einem 3D-Drucker und werde versuchen, eine Halterung zu entwerfen. Am besten so, dass sich die Pi Kamera Platine in allen Richtungen und auch (beschränkt) in der Rotation vor dem Okular justieren lässt.

Gruß
Robin

jota


Hallo Robin, hallo in die Runde,

das ist eine Lösung für Mikrofotos, die für mich völlig neu ist. Und preislich wohl nahezu unschlagbar
(das soll jetzt aber natürlich keine Werbung für Raspberry sein). Man ist versucht, das insbesondere mit den kommerziellen
CMOS-Kameras für mikroskopische Anwendungen zu vergleichen, bei denen Modelle ab 5 Megapixel ja i.A.
neu schon für einen recht stolzen Preis gehandelt werden. Die Frage, ob in den Picams nicht vielleicht sogar gleichwertige
Sensoren wie in entsprechenden kommerziellen 5MP-Cams für Miks drin sind, lässt sich sich nur schwer unterdrücken. 

Und zu den schon angesprochenen Möglichkeiten (Schrittmotoren, automatisches Stacken und Stitchen,
Bildkorrektur per Software) könnte man künstliche Intelligenz für Bildauswertung hinzufügen. Mit dem
Raspberry Pi, der Kamera und OpenCV-Bibliothek lassen sich mit Kenntnissen von Linux, C++ und Python
die Grundzüge von Gesichtserkennung implementieren (<- "schliesslich soll er wieder junge Leute zum
Informatik-Studium animieren", der Raspberry Pi). Und das könnte man (spekulier ...  ;D ) auch auf Mikroorganismen anwenden
(braucht man natürlich auch nicht notwendigerweise mit Raspberry zu machen, keine Werbung).
Im Extremen gedacht wär das z.B. Artbestimmung per Algorithmus und Computer. Klar, wir wissen wie schwierig es
selbst für Experten häufig ist, die Protisten in einer Wasserprobe zu bestimmen.  Allerdings gibt es wenigstens
seit den 90ern Veröffentlichungen zu entsprechenden Ansätzen im akademischen Bereich. Für praktische Anwendungen
muss man vielleicht auch nicht immer alle Arten ganz genau bestimmen, sondern es gibt z. B. bestimmte Indikatorarten,
die interessant sind. Wenn man die beherrscht und mit dem Verfahren so große Anzahlen Proben in kurzer Zeit
automatisiert verarbeiten kann, reicht das womoglich. - Totalüberwachung für's Pantoffeltier sozusagen,
nur die Amoebe entkommt der Gesichtserkennung. Und wenn man dann schließlich die Bildauswertung
per KI mit schrittmotor-gesteuerten Mikroskopen kombiniert, ... ;D

Das ist natürlich Träumerei. Und weil es die Arbeit am Mikroskop stark verändern könnte, ist es womöglich
auch Alptraum für den einen oder anderen - nicht nur für's Pantoffeltier. Aber vielleicht gibt's das alles
in der industriellen Praxis ja auch schon (wie Bob oben ähnlich vermutet hat)...   

Das mit der Picam hier ist auf jeden Fall ein toller Beitrag für mich und sehr spannend, Robin! 

Viele Grüße!
Jörg




(gern per Du)

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Interessen: Tümpeln, Pflanzenschnitte
Mikroskop: Zeiss Standard WL (Durchlicht, Phako)

Bob

Hallo zusammen,
zu einem großen Erfolg wird so eine Idee ja oft, wenn man eine Basis zum Andocken fremder Module schafft, und sie mit passender open source Lizenz veröffentlicht. So kam ja der ganze 3D-Druck vor 10 Jahren so richtig ins Laufen.

Was man sich angucken könnte wäre Fiji bzw. Image J: https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&cad=rja&uact=8&ved=2ahUKEwjZhNzy-aTfAhUOyaQKHTjjCZkQFjAAegQIChAB&url=https%3A%2F%2Ffiji.sc%2F&usg=AOvVaw1D2_f3jx0GOLSGK8Gbwk7n

Würde man hier eine Kamera anbinden, die in Höhe und Bildfläche versetzten kann, würden sicher bald Softwaremodule entstehen, die davon Gebrauch machen.
Es macht ja meist wenig Sinn, etwas zu entwickeln, dass es so schon gibt. Also z.B. eine gewöhnliche Digitalkamera auf Kleinstcomputer-Basis. Entwickelt man dagegen eine Kamera, die besondere nützliche Möglichkeiten bietet, sieht das gleich ganz anders aus und Schwächen treten in den Hintergrund. Was interessieren mich chromatische Fehler am Bildrand, wenn mein Bild aus lauter Bildmitten gestitcht wird? :D

Viele Grüße,

Bob