mehrere tote insekten und wie geht es weiter???

Begonnen von pfueki, Juli 25, 2019, 12:17:23 NACHMITTAGS

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pfueki

  hallo!
da ich grund verschiedener grunderkrankungen leider nur selten im rollstuhl mit begleitperson zum schieben,raus komme,habe ich mich sehr gefreut,verschiedene tote insekten zu finden.ich habe sie derzeit trocken in einer plastikbox liegen.es sind spinnen,wespen,fliegen,motte.gerne möchte ich die gliedmassen,fühler und flügel einschliessen.wie muss ich vorgehen??leider sind die gliedmassen sehr zerbrechlich.wie bekomme ich sie geschmeidiger?kann ich die gliedm. aufhellen,bleichen??welches einschlussmittel nutzt man??habe euparal,glyzeringelantine.muss ich eine vorbehandlung machen deshalb??wie kann ich überhaupt tote insekten,auch falter für die zukunft aufheben??wäre dankbar für anregungen und hilfe.
mit freundlichen grüssen  pfueki.

Gerd Schmahl

Hallo Pfueki,
zum Mazerieren (Auflösen der Weichteile) und Aufhellen der Kutikula benutzt man Kalilauge. Größere und besonders dunklen Objekte (z.B. Fliegenbeinen) muss man mehrere Wochen in Kalilauge aufhellen und die Lauge mehrmals wechseln. Durch Kochen in der Lauge kann man den Prozess erheblich abkürzen, aber Vorsicht: Kalilauge neigt sehr zum Stoßen und Spritzen. Man legt ein Streichholz ohne Kopf mit in das Reagenzglas, hält es immer mit der Öffnung vom Körper weg und trägt eine Schutzbrille.

Die Weiterbehandlung hängt sehr vom gewählten Einschlussmittel ab. Glycerningelatine erfordert keine Entwässerung. Hier muss aber unbedingt mit einem guten Deckglaslack abgedichtet werden, wenn die Präparate längere Zeit halten sollen. An die Haltbarkeit von Kanadabalsam oder Malinol kommt sie aber nicht heran. Dafür muss mit Alkeholreihen entwässert und in das jeweilige Lösungsmittel des Harzes überführt werden (z. in Xylol oder Isopropanol), bevor man eindeckt.

Ich habe Dir auch eine PM geschickt.
Beste Grüße
Gerd
Man sagt der Teufel sei, im Detail versteckt,
doch hab' ich mit dem Mikroskop viel Göttliches entdeckt.

Linuxpenguin

Guten Tag,
Mir  fällt da @Heike ein.
Und ihr Forum.
Da sind jede Menge Leute, welche sich mit Krabbelviechern beschäftigen.
Würde auch reichlich diskutiert dein Thema.
Sprich Heike einfach mal an ....
Sonnige Gruesse
Sven
Mikrotechnik:
- ZEISS Ultraphot III
Luminar Einrichtung, AL/DL (HF/DF),
POL, AL-DIK
Hiller LED, HAL, CSI, HBO
- SteMi IVb

Foto:
- StackUnit auf PhoMi-Basis
- SONY a7R II VF/APS-C
- CANON FL Balgen
- Linearschlitten: Z 0,0001mm

Interessen:
Mineralogie, Gemmologie, Petrographie

Holger x

Hallo Pfueki,

Für das Erweichen von ausgetrockneten Insekten empfiehlt sich "Barber's fluid". Das damals verwendete Benzol kann man heute mit Diethylether oder Toluol ersetzen. Die Insekten werden in einem Schraubglas mit einem getränkten Wattebausch – mit Papier abdecken, damit sich niemand verheddert – gegeben und mindesten einen Tag darin erweicht, nach Bedarf auch länger. Einzelne mit einen Zahnstocher an die dickeren Gelenke gesetzt Tropfen wirken nach einiger Einweichzeit Wunder. Ich hab beste Erfahrungen mit dem Fluid gemacht. Zusammenzetzung wie folgt:

33 ml Ethanol 95 %
30 ml Aqua dest.
15 ml Essigsäureethylester
12 ml Diethylether (Ersatz: Toluol, Benzol)
1-2 Tropfen Essigsäure

MfG
Holger

DR

Hallo Pfueki,
Essigsäureethylester vulgo Ethylacetat aus dem Baumarkt hat den gleichen Effekt.
VG Dieter

JürgenG.

Servus Pfueki,

da du auch Spinnetiere oben erwähnst, diese lege ich in 75% Alkohol ein, der Behälter z. B. ein Schnappdeckelgrlas sollte geschlossen sein, da sich der Alkohol sehr schnell verflüchtigt. Die Tiere werden nach 1-5 Tagen relativ "geschmeidig", so dass man sie in die gewünschte Form anordnen kann.  Zur dauerhaften Aufbewahrung ebenfalls 75% Alkohol. Sollten die Tiere für eine DNA-Bestimmung oder Barcoding-Programm vorgesehen sein, sollte es reiner Alkohol sein, kein vergällter, da dieser die DNA zerstört und somit eine sequenzieren der einzelnen Bestandteile nicht mehr möglich ist.

Gruß Jürgen