multiresistente Keime, z.B MRSA

Begonnen von ammererlutz, Juli 31, 2019, 19:32:36 NACHMITTAGS

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ammererlutz

zum zuletzt diskutierten, vielschichtigen Problem der Antibiotikaresistenzen, hier wieder ein aktuelles Beispiel eines Keimes, der früher nur in Krankenhäusern vorkam ( je weiter im Süden oder Osten Europas, desto eher sollte man aus diesem Grund Krankenhäuser am Urlaubsort meiden), nun aber immer häufiger im täglichen Leben außerhalb der Spitäler anzutreffen ist, der MRSA ( methicillin resistenter Staph.aureus).

In diesem Fall kein ha MRSA ( hospital acquired oder healthcare assosiated) , sondern eben ein ca MRSA (community acquired), denn der vorliegende Patient war seit längerem in keinem Krankenhaus in Behandlung.

Das mikroskopische Bild des Abstrichs aus einem hartnäckigen Geschwür am Unterschenkel, das seit Jahren immer wieder auftritt, mit den zahlreichen Staphylokokken (neben den kleineren vereinzelten Streptokokken, beide natürlich gram positiv), begründete eine bakteriologsche Untersuchung , die die Staphylokokken als MRSAs identifizierte.
mit freundlichen mikroskopischen Grüßen,
Lutz

"Mikroskope und Fernrohre verwirren eigentlich den reinen Menschensinn" ( Goethe)

Carsten Wieczorrek

Hallo Lutz,

ja, das ist eine schlimme Sache mit den multiresistenten Keimen. Nätürlich weiss ich, dass alle möglichen Antibiotika in der Tierzucht zur PRÄVENTION eingesetzt werden dürfen.
Erst kürzlich hat mich eine Nachrichensendung zum Kotzen gebracht, in der gesagt wurde, dass auch die humanen Notfall-Antibiotika in der Tierzucht eingesetzt werden dürfen!

Das Politiker in Deutschland so etwas zulassen, zeigt wieder einmal, dass diese Herren eben doch nur Volksvertreter sind (Staubsaugervertreter VERKAUFEN Staubsauger).

Aber Spaß beiseite: bei offenen Hautläsionen helfen perfekt ANORGANISCHE Desinfektionsmittel. Wie wäre es mit Perhydrol 30%  ;D? Der schwarze Schorf ist garantiert steril.
Mein Promotionsgebiet war ja Jod. Auch ein schönes Element. Brennt in Reinform in Wunden etwas unangenehm und lange. Aber wirkt. Und sehr sauber: Flecken oder Wunden heiß machen, und das Zeug dampft einfach wech...  ;D.

Grüße

Carsten
Für's grobe : GSZ 1
Zum Durchsehen : Amplival Hellfeld, Dunkelfeld, INKO, Phasenkontrast
Zum Draufsehen : Vertival Hellfeld, Dunkelfeld
Zum Polarisieren : Amplival Pol u Auf-/Durchlicht
Für psychedelische Farben : Fluoval 2 Auflichtfluoreszenz
Für farbige Streifen : Epival Interphako

Werner

#2
Jodsalbe nehme ich bei Verletzungen auch gern, keinerlei Probleme. Verstehe auch nicht, warum die verpönt ist.

Vielleicht müssen wir doch noch irgendwann notgedrungen wieder auf Phenol ("Carbolsäure") zurückgreifen. War früher der typische Krankenhausgeruch.

Gruß - Werner

P.S.: Perhyrol 30% ist zu stark, juckt teuflisch. 1:3 verdünnen.

ammererlutz

Jod ist Mittel erster Wahl bei frischen Verletzungen, auf chronischen Wunden geht es leider nicht, da es für die Wundheilung kontraproduktv ist, wir verwenden Silber-hältige Wundauflagen oder Medihoney ( der brennt allerdings mitunter sehr).
mit freundlichen mikroskopischen Grüßen,
Lutz

"Mikroskope und Fernrohre verwirren eigentlich den reinen Menschensinn" ( Goethe)

rhamvossen

Hallo Lutz,

Wieder ein interessanter Beitrag. Ich finde es ein bischen traurig das die Therapie mit Bakteriophagen noch nicht akzeptiert wird. Das wäre doch das ideale Mittel, weil kein Resistenz auftreten kann. Beste Grüsse,

Rolf

Klaus Schloter

Auch H2O2 macht Wundheilungsstörungen und ist nichtmehr das Mittel der Wahl bei chronischen Wunden.

Klaus

ammererlutz

#6
ja, H2O2 ist gewebsschädigend, macht bei aeroben Keimen auch nicht allzuviel Sinn, bei frischen verunreinigten Verletzungen hat es jedoch noch seinen Stellenwert ( Anaerobier kommen ja ubiquitär vor und clostridium perfrigens möchte man nicht wirklich in einer Wunde haben :-) ) 
mit freundlichen mikroskopischen Grüßen,
Lutz

"Mikroskope und Fernrohre verwirren eigentlich den reinen Menschensinn" ( Goethe)