Schwergängiger Kreuztisch mit störendem Kaugummieffekt

Begonnen von AK_CCM, Dezember 14, 2013, 23:26:44 NACHMITTAGS

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Eckhard F. H.

Hallo Peter,
im Verlauf meiner langen Berufstätigkeit in der Metallbranche ist mir MoS2 noch nie als Rostlöser untergekommen, sondern lediglich als vorzügliches, pulvriges Schmiermittel. Als solches dient es wohl auch in rostlösenden Flüssigkeiten zusätzlich als Reibungsminderer.
Gruß - EFH

liftboy

Hallo Peter,

die defekten Kugeln sind leicht unter dem Stemi zu erkennen; manchmal gebrochen oder abgeflacht.
Ursache meist mangelhafte Schmierung (ich hab sogar schon verrostete Kugeln rausgepult!)

Molybdändisulfit ist tatsächlich ein hervorragender Schmierstoff mit Notlaufeigenschaften (gabs mal als Zusatz zum KFZ-Motoröl; hat sich aber nicht bewährt, weil es die Ölfilter verstopft hat und die Kolbenlaufflächen so gehärtet hat, dass Nacharbeiten nicht mehr möglich war)

Ich hab jetzt mal von der Fa. Losimol einen Posten Spezialschmiermittel zum Testen geordert; ich werde berichten.

Frohe Weihnachten
Wolfgang
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
LOMO-Service
Das Erstaunen bleibt unverändert- nur unser Mut wächst, das Erstaunliche zu verstehen.
Niels Bohr

Kay Hoerster

Guten Abend in die Runde,

ich habe hier (http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=1971.0) schonmal von meinen Erfahrungen mit 2 Schmierstoffsorten, wie sie bei meinem ehemaligen Arbeitgeber (Rollei Fototechnic Braunschweig) verwendet wurden, berichtet. Ich konnte mir vor Jahren jeweils 1-2 Filmdöschen abfüllen und bin heute noch gut versorgt. Die Eigenschaften der Fette sind auch nach Jahren noch wie zu Beginn. Besonders Losimol Losoid 1160 (Grundfarbe braun) nutze ich bei der Instandsetzung meiner Patienten (i.d.R. Zeiss Jena) regelmäßig für die Schwalbenschwanzführungen, Kreuztischführungen etc.

Mit besten Grüßen

Kay
Mit freundlichen Grüßen
Kay

liftboy

Hallo erstmal.

es ist soweit: Fa. Losimol hat geliefert (äußerst kulant, ohne Vorkasse und Skonto möglich. Das wird eine saubere Geschäftsbeziehung)
Geliefert wurde Losoid 3345 nachdem ich meine Probleme geschildert hatte.
Angewendet und Probleme weg!! Sahne!!
Nun kann ich abfüllen; kosten würden 10gr. 0,50€ dazu 1,95€ für die Warensendung (ich könnte auch als Brief schicken, aber ob das heile ankommt??) Versand im "Filmdöschen".


Grüße
Wolfgang
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Niels Bohr

liftboy

Hupala,
Rechenfehler, um eine Kommastelle vertan!!
das war der preis fürs Gramm (Kopfrechnen ziemlich schwach, die Batterie vom Rechner auch)
Also nochmal scharf nachgerechnet ergibt 3,00€ für 10gr.

Entschuldigung
Wolfgang
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the_playstation

Hallo,
Ich benutze ordinäres Wälzlager / Kugellagerfett.
Wenn es zu dünnflüssig ist, benutze Ich Reste von der Einfettung meiner jap. Schwerter, die dick mit recht zähem Schmierfett ´"einbalsamiert" / "eingeschmaddelt" waren. Oder man "dickt" das Wälzlager / Kugellagerfett etwas durch Mischung ein.

Liebe Grüße Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

liftboy

Also Jorritt,

bitte schön!
Japanische Schwerter im Schmuddelfett?? Wenn das der Meister sehen würde!
Der tät auf der Stelle Seppukku begehen.
So etwas bekommt feinstes Öl (am besten Menschenfett) und dann in Seide gewickelt.

omoshiroi desu ka?

sayonara
Wolfgang
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Niels Bohr

the_playstation

Hallo Wolfgang,

War nur für den weiten Weg "eingeschmaddelt".
Ich habe natürlich das Fett komplett entfernt und das Schwert wurde traditionell mit jap. Kamelienöl leicht eingeölt,
nachdem Ich es mit der jap. "Puderquaste" und Reispapier gesäubert hatte.

Liebe Grüße Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

Eckhard F. H.

Zitat...nachdem Ich es mit der jap. "Puderquaste" und Reispapier gesäubert hatte.
Hallo Jorrit,
woraus bestand denn der Schmutz? Doch nicht etwa aus eingetrocknetem Blut?   :o
Gruß - EFH

the_playstation

Hallo Eckhart,
Bei dem Exemplar zwar nicht. Tatsächlich habe Ich aber ein sehr altes Wakizashi, auf dem eingetrocknete Blutspuren zu finden waren.
Es ist ein besonderes Exemplar einer in einem Gehstock versteckten Waffe. Die waren seit Hunderten von Jahren verboten.
Daher sind kaum welche erhalten geblieben. Meines ist eines der sehr wenigen noch existierenden Exemplare.
Tatsächlich war es lange Zeit umstritten, ob es Sie je in Japan gegeben hat bzw ob Sie je existierten.

Ninja und Ninjaschwerter (gerade Form) sind z.B. eine reine Erfindung Hollywoods. ;)

Auch sehr selten sind 100% wie neu erhaltene Stahlschwerter in Blattform aus der Hallstattzeit (ca. 800-500 v.C.). Im übrigen mit Elfenbeingriffelementen.
Diese sind derart selten und teuer. Dagegen ist eine blaue Mauritius quasi gewöhnliche Massenware.

Solche "Beweisfunde" sind extrem wichtig.

Liebe Grüße Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

AK_CCM

Hallo in die Runde,

zunächst einmal wünsche ich allen einen guten Start ins neue Jahr.

Heute hatte ich versucht, den Kreuztisch zu demontieren. Leider scheitere ich schon beim Abbau vom Stativ. Der KT ist von unten mit zwei Schrauben arretiert, die ich problemlos mit einem Inbusschlüssel lösen konnte:



Aber er lässt sich nicht entfernen, weil er von oben mit einer kleinen Schraube (?) fixiert zu sein scheint. Sie wird sichtbar, wenn ich den KT ganz nach vorne bewege:



Allerdings scheint kein Bit meines Feinmechaniker-Sets zu passen. Wer weiß Rat?

Schönen Gruß

Andreas
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AK_CCM

Hallo nochmals,

eine Support-Anfrage bei Zeiss brachte des Rätsels Lösung:

Zitatum an die 3. Schraube zu kommen müssen Sie das Lampenhaus entfernen.

Darauf wäre ich nicht gekommen.

Gefreut hat mich, dass im Anhang auch eine Explosionszeichnung und die Bedienungsanleitung mit dabei war - vielen Dank an dieser Stelle.

Gruß, Andreas
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Klaus Herrmann

Hallo Andreas,

das Lampenhaus entfernen um an diese Schraube zu kommen? Mein räumliches Vorstellungsvermögen reicht nicht aus, um das zu verstehen. Da würde ich einen Winkel Inbus einsetzen. Ferndiagnose 1,5 er!
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken

AK_CCM

#43
Hallo in die Runde,

bitte entschuldigt, dass ich dieses eingestaubte Thema aus der Versenkung hieve. *pust*

Nach längerer krankheitsbedingter Auszeit und nachdem sich ein Pilzfreund in meiner Nähe das erste Mikroskop zulegen will, hege ich den Wunsch, ab und an wieder Pilze zu mikroskopieren.

Ich bin anscheinend noch einen Bericht schuldig – besser spät als nie: Da feinmotorische Fähigkeiten und Geduld nicht zu meinen Stärken zählen, habe ich die OP meinem Bruder überlassen. Die Demontage des Kreuztischs und vor allem die Montage waren eine frickelige Angelegenheit – die eine im Inneren des Stativs befestigte Schraube geriet im Innenleben ein paar Mal auf Abwege. Es dauerte eine Weile, um sie wieder herauszubekommen (ähnlich wie bei diesem Geschicklichkeitsspiel für Kinder, bei dem man durch Neigen kleine Metallkügelchen in Mulden versenken muss). Nach ein paar Versuchen hatte es zum Glück geklappt. Zwischenzeitlich habe ich mir einen längeren T-Schlüssel 3,0 x 200 zugelegt, damit klappt das deutlich bequemer.

Zitat von: -JS- in Oktober 02, 2011, 01:44:09 VORMITTAG
Im Zuge von diversen Sparfimmelmaßnahmen hat es der Firma Z. gefallen, das Design des Tisches mit Nr. 47 34 15 immer wieder einmal zu ändern.
So gibt es Tische neueren Datums, [...] deren Kugelführungen nicht mehr aus schräg gestellten planen Platten, sondern nur mehr aus relativ simpel ausgeführten Drahtführungen bestehen.

Es handelt sich um genau so einen Kreuztisch mit Drahtführungen. Beim Zerlegen fiel mir auf, dass an einer Seite eines der Drahtstücke einen Knick hat. Als Laie kann ich zwar nicht beurteilen, ob dieser aus dem Blickwinkel eines Feinmechanikers schwach oder schwer ist, dennoch gehe ich davon aus, dass der "Kaugummieffekt" wahrscheinlich dadurch verursacht wird.

Der Austausch des Fetts (Ersatz: ML FTS5 von OSIM Optik) und der Stahlkugeln des Lagers (Ersatz: Kugeln Chromstahl 2,500 mm P6 – Sonderqualität G10 von Kugel-Winnie) inklusive Reinigung (kann mich leider nicht mehr entsinnen, was mein Bruder zum Säubern benutzt hatte) brachte jedenfalls keine Verbesserung.

Seither habe ich das Mikroskop nicht mehr benutzt. Im Grunde schade, aber durch den Kaugummieffekt macht das Mikroskopieren vor allem mit dem 100er keinen Spaß.

Wo bekomme ich jetzt solche Drahtstücke als Führung her – was ist das überhaupt für ein Material? Würde dann gleich alle vier austauschen. Sinnigerweise hatte ich mir die Länge nicht notiert. Allerdings hätte ich mangels Messschieber die Stärke gar nicht ermitteln können. Insofern muss mein Bruder wohl nochmals ran.

Oder hat jemand einen anderen, weniger aufwändigen Vorschlag?

Bin für jeden Tipp dankbar.

Schönen Gruß aus Donauwörth

Andreas
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