Canon EOS 250 D oder Sony Systemkamera Alpha 6000?

Begonnen von Todde, Januar 08, 2020, 22:58:55 NACHMITTAGS

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Todde

Liebe Mit-Foristen,

Am Samstag war ich beim örtlichen Media-Markt, um die EOS 250D zu kaufen. Bisher hatte ich eine geliehene EOS 500D und wollte nun eine eigene Kamera. Zudem möchte ich die Kamera auch für Fotos der Kinder und im normalen Alltag nutzen.

Ich hatte wohl echtes Glück und einen wirklich kompetenten Verkäufer erwischt. Nach einiger Zeit mit der Canon und der Beschreibung dessen, was ich damit vorhabe, machte er einen unerwarteten Vorschlag:
Für meine Zwecke sei eine andere Kamera viel besser geeignet: eine Sony Alpha 6400 (oder auch die 6500 oder die 6000 - letztere gibt es zu einem vergleichbaren Preis, die ersten beiden sind teurer).
Als Gründe führte er auf:
- live view auch möglich
- deutlich besserer Foto-Chip als bei der Canon
- gute Adaption möglich (Wechselobjektive)
- sehr schneller Autofokus (angeblich einer der besten aktuell verfügbaren) 0.02- 0,06 sek. (nicht wichtig für das Mikroskop, sondern eher für die Schnappschüsse der Kinder)
- Autofokus bis an den Rand aktiv
- sehr kleine und leichte Kamera (nicht wichtig für das Mikroskop, sondern eher für die Schnappschüsse der Kinder)
- klappbarer Monitor

Jetzt bin ich mir etwas unsicher geworden. Die Canon könnte ich einfach so andocken und loslegen.
Die Themen Größe, schneller Autofokus und besserer Chip sind aber doch wichtig aus meiner Sicht.

Über die Suchfunktion habe ich erfahren, daß einige von Euch die Sony am Mikroskop nutzen. Wie sind Eure Langzeiterfahrungen? Ist das eine echte Alternative? Falls nein, was stört Euch?

Danke & viele Grüße
Todde

Linuxpenguin

Moin Todde,
das ist ein bischen Aepfel mit Birnen vergleichen.
ICH nutze (vorher langjaehrig Canon) SONY.
Selbst habe ich eine a5000 und eine a7RII.
Beide TOP.
Auch die 6300 kenn ich ...
Ist ueber jeden Zweifel erhaben.
Also ich wuesste wie ICH entscheiden wuerde.
Die Sony ist eine spiegellose Systemkamera.
Das nacht am Mikroskop einen immensen Unterschied aus.
Auch die Groesse jnd Gewicht sind unterwegs eine tolle Sache.
Gruss
Sven
Mikrotechnik:
- ZEISS Ultraphot III
Luminar Einrichtung, AL/DL (HF/DF),
POL, AL-DIK
Hiller LED, HAL, CSI, HBO
- SteMi IVb

Foto:
- StackUnit auf PhoMi-Basis
- SONY a7R II VF/APS-C
- CANON FL Balgen
- Linearschlitten: Z 0,0001mm

Interessen:
Mineralogie, Gemmologie, Petrographie

momotaro

#2
Hallo Todde,

a dissenting voice/view/opinion:

Ich habe Erfahrung mit Nikon D700 Diplay Live View (war mir im Urlaub zu schwer, das ganze Glas mitschleppen), Sony ILCE-6000 Live View (klein und leicht, ich fotografiere aber nur mehr mit Handy, als Tagebuch, Notizbuch) und Axiocam 208. In der Praxis - für Dokumentationszwecke, nicht für Charles Krebs - kann ich hinsichtlich Aufnahmequalität der Mikrofotos mit diesen drei Kameras kaum Unterschiede sehen.

Nur ein Hinweis: ILCE-6000, Display Live View ist nicht möglich, d.h. kein Bild (scharfstellen) am PC-Monitor oder Beamer. Möglich nur bei 6100, 6400 und 6600.

https://support.d-imaging.sony.co.jp/app/imagingedge/en/devices/#emount

ILCE-6000: Kein echter silent mode , d.h. bei sehr kurzen Verschlusszeiten treten Abschattungen auf, (Habe Bilder davon; darauf wurde auch in Internetforen hingewiesen).

Meine Empfehlung: Mit einer dedizierten C-Mount Mikroskopkamera kommt man leichter zu brauchbaren Ergebnissen - Ergonomie.

Zu guter Letzt philosophische Betrachtungen: Die Kunst ist lang, Und kurz ist unser Leben. Im echten Manne ist ein Kind versteckt.

Aber, der Sohn will ein neues iPhone; die Tochter will reiten, dann kannst das Alles vergessen.

LG Helmut
,,Die Kunst ist lang, das Leben kurz, das Urteil schwierig, die Gelegenheit flüchtig." — Johann Wolfgang von Goethe Wilhelm Meister's Lehrjahre (1786–1830)

Peter V.

Hallo,

bei dem niedrirgen Preis gebrauchter EOSse, die sich als brauchbar erwiesen haben, verstehe ich eigentlich gar nicht, wieso man sich nicht eine solche Kamera zulegt und sie dauerhaft am Mikroskop belässt. Eine 500 D reicht in jeder Beziehung völlig aus. Ich kenne natürlich nicht alle neuen Modelle von Canon, aber man sollte auf jeden Fall s i c h e r sein, dass auch die über den verschlußschlagfreien Live View verfügt!!
Ich würde mich für die feste Installation einer preiswerten, gebrauchten und mit Sicherheit für das Mikroskop geeigneten Kamera wie z.B. der EOS 500D, 550D, 650D, 60D etc. entscheiden.
Eine "Marken"-c-mount-Kamera würde für mich aus diversen Gründen (u.a. "irre" Preise, Treiberprobleme bei neuen Windowsversionen) defintiv ausscheiden.

Hezrliche Grüße
Peter
Dieses Posting ist frei von kultureller Aneigung, vegan und wurde CO2-frei erstellt. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

JB

Hallo Todde,

Dem stimme ich zu. Haben Sie schon mal die EOS 500D mit einem Computer verbunden am Mikroskop benutzt? Das ist sehr komfortabel und die Software "Canon Utility" gibt es kostenlos vom Hersteller. Verbunden mit dem sehr geringen Preis gebrauchter 500D unter 100 Euro ist das ein gutes Argument, sich eine Kamera nur fuer das Mikroskop zu kaufen. Wie Peter schon schreibt, 500D, 550D, 600D und 650D sind alle gut geeignet.

Die anderen Funktionen der Sony und anderer neuerer Kameras brauchen Sie erstmal am Mikroskop nicht. Kaufen Sie sich fuer den Alltag lieber genau die Kamera die Sie dafuer ueberzeugt und lassen Sie die 500D am Mikroskop.

Beste Gruesse,

Jon

Todde

Hallo,
erstmal vielen Dank für die Rückmeldungen. Einige Hinweise sind sehr hilfreich.
Die Frage, ob man eine "dual use" Kamera oder eine für das Mikroskop und eine für alles Andere verwenden möchte, ist sicherlich relevant.
Aktuell reicht mir die Qualität der Handy-Fotos oft nicht aus und wenn ich schon eine neue Kamera kaufen, dann sollte sich auf beiden Feldern gut sein.
Das scheint die Sony ab 6

Todde

..... hoppla, ist schon spät. Sorry.

Das scheint die Sony Alpha ab Modell 6100 ähnlich wie die meisten Canon EOS ja leisten zu können.
Da muß ich wohl nochmal in mich gehen...
Gruß, Todde

momotaro

#7
Hallo Todde,

"sensor characteristics such as actual sensor size, sensor area, pixel pitch, pixel area, pixel density, crop factor" kannst Du hier vergleichen:

https://www.digicamdb.com/

nur als Beispiel: pixel pitch
Sony a6100 -  3.89 µm
Canon EOS 250D   - 3.71 µm
Canon EOS 500D - 4.68 µm

LG Helmut
,,Die Kunst ist lang, das Leben kurz, das Urteil schwierig, die Gelegenheit flüchtig." — Johann Wolfgang von Goethe Wilhelm Meister's Lehrjahre (1786–1830)

mister smith

Hallo Todde,
Sensor und  Anzahl der Pixel und der angeblich ach so tolle Autofocus machen nur einen Bruchteil einer Kamera aus, werden aber oft von den Marketingabteilungen in den Vordergrund platziert.
Es gibt aber Eigenschaften, die in der Praxis viel bedeutsamer sein können (nicht müssen):

1.   Ergonomie – Nimm die Kamera auf jeden Fall mal in die Hände. Schau durch den Sucher.
Was sagt Dir das Bauchgefühl?
2.   Die Menüführung – Wie schnell und komfortabel kann ich eine Einstellung wie z.B. Zeit, Blende, ISO, Weissabgleich, Focusfeld usw. ändern? Da ich mich generell für Kameras interessiere und sehr viele Youtube-Reviews anschaue, weiss ich, dass gerade diese beiden Punkte, also Ergonomie und Menü, auch von eingefleischten Sony-Profis auch bei aktuellen Modellen die Hauptkritikpunkte sind. Dafür sind sie den Canon Kameras in Sachen Dynamik und Rauschverhalten überlegen.
3.   Zubehör – auf keinen Fall zu unterschätzen. Wenn man mal auf der Suche nach einem hochwertigen Objektiv oder einem Systemblitz ist, dann hat man wohl bei Canon sehr viel höhere Chancen etwas gutes gebrauchtes um die Ecke zu finden, als bei anderen Kameramarken. Siehe DSLR-Forum / Rubrik: BIETE.

Ich habe jetzt aber keinesfalls die Absicht, die eine Marke zu empfehlen und die andere schlecht zu reden (heutzutage sagt man wohl ,,bashen").
Ich persönlich arbeite mit Olympus OM-D Kameras. Die haben zwar nur einen MFT-Sensor, aber dafür den absolut besten Bildstabilisator (der am Mikroskop natürlich keine Bedeutung hat). Dieses System würde aus gewissen Gründen sicher kein Mitarbeiter eines grossen Elektronik-Marktes empfehlen. Ich bin aber seit vielen Jahren sehr zufrieden damit. Insbesondere deshalb, weil ich auch in einer Fotogruppe aktiv bin, in der sämtliche Marken und Sensorgrössen vertreten sind, bis hin zum Mittelformat. Natürlich würde mein System bei einem reinen Laborvergleich unterliegen. Aber das ist ja nicht der Sinn der Fotografie. Tolle oder auch schwache Bilder kann man mit allen Markern und Sensorgrössen machen, das Smartphone mit eingeschlossen.
Ansonsten stimme auch ich der Empfehlung von Peter zu. Vielleicht kannst Du die geliehene 500D günstig übernehmen? Und wenn Sony, dann empfiehlt sich wohl die 6400 wegen des tollen Eye-AF, sofern die von mir aufgeführten Punkte 1-3 keine Bedeutung haben.

Gruss

Harry


HCLange

Hallo Todde,

mit den Canon-Kameras kann man im "Silent Mode" (verwacklungsfrei) nicht blitzen - das scheint aber mit den Sony-Kameras zu funktionieren.
Vielleicht kann jemand aus dem Forum dazu eigene Erfahrungen beitragen.

Herzliche Grüße
Christoph