Carl Zeiss Germany - Bestimmungshilfe

Begonnen von ArnoK, Mai 26, 2025, 17:45:31 NACHMITTAGS

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ArnoK

Hallo und guten Tag.
Ich habe kürzlich ein Carl-Zeiss Mikroskop von einer Arztpraxis erworben.
Nachdem ich die beweglichen Teile wieder soft gängig gemacht habe,
liefert es für meine Bedürfnisse recht gute Ergebnisse.

Die Originallampe liegt nur für die Fotos so krumm dabei.
Habe da für den Gebrauch eine LED Beleuchtung drin.

Aber... ich finde nirgends einen Hinweis auf das Alter des guten Stücks.
Daher habe ich die Hoffnung, das ihr Fachleute hier im Forum dies ca. zuordnen könnt.
Anbei ein paar Bilder.
Besten Dank!

"Hoffe das ist hier die richtige Rubrik! "

IMG_2741(1).JPG
IMG_2740(1).JPG
IMG_2739(1).JPG
IMG_2738(1).JPG

 
Grüße aus NRW - Arno
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ArnoK

Es scheint sich wohl um ein "Carl Zeiss Standard" zu handeln ?!
Welche Serie bzw von wann ca. konnte ich bislang nicht herausbekommen.

Auffällig ist der Drehschalter für die Beleuchtung im Lampenhalter.
Denke sowas wird schon länger nicht mehr so gebaut.
Grüße aus NRW - Arno
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Lupus

Hallo,

es ist im Prinzip ein Standard 14, aber die Befestigungselemente an der Kondensorhalterung sehen nicht ganz typisch für ein normales Standard 14 aus. Es gab damals auch spezielle Ausbauvarianten, eventuell handelt es sich um ein Standard KL 14, das hatte ursprünglich statt dem Kondensor eine sog. Lucigenbeleuchtung.

Hubert

Jürgen Boschert

Hallo Arno,

das ist ein Kurs- und Labormikroskop Standard K. Auch erkennbar an der schwarzen Skalenscheibe der Feintriebknöpfe. Ein Skalenabschnitt dieser Skale entspricht einer Höhendifferenz des Objekttisches von 5µm. Die Serie wurde in den Sechzigern und Siebzigern, möglicherweise auch noch bis in die Achtziger hinein vertrieben. In der Grundausstattung war als Beleuchtung das Lucigen eingebaut, das entweder in einer Schiebehülse oder eben wie bei Deinem in einem Kondensortrieb in der Höhe verstellbar war. Das Instrument ist natürlich modular, sodass auch individuelle Lösungen möglich waren. Bei Deinem wurde offensichtlich auf Betrieb mit einem Kondensor umgebaut, wie ich aus Deinem anderen Beitrag sehen konnte. Dass da mal ein Lucigen vorgesehen oder sogar eingebaut war, kann man daran erkennen, dass der Kondensorhalter nicht die Rändelschrauben und den Federbolzen hat, wie er für die Zentrierung vorgesehen ist. Das Top-Instrument (natürlich abgesehen von den Großgeräten, WL, Universal, Photomikroskop und Ultraphot) dieser Zeit war das Standard RA; es hatte eine weiß-silberfarbene Skalenscheibe am Feintrieb, dessen Intervall einer Höhenbewegung von 2µm entsprach. In der Folgezeit erhielten die Standards einen breiteren Stativarm, die Bezeichnung wurde standardisiert (Standard 14, 15, 18 usw.). Den bei Dir verbauten Kondensor habe ich so noch nicht gesehen, heißt aber nichts, da gab es viele Teile, die nur selten oder kurzfristig angeboten wurden. Sieht nach einem ursprünglich für das Standard Junior vorgesehenen Hellfeldkondensor mit NA 0,6 aus, mag sein, dass der auch in der Version mit Ringschwabe angeboten wurde.
Beste Grüße !

JB

ArnoK

#4
Vielen Dank für Eure Antworten!
Dann ist es ja gut möglich das dies Teil so alt ist wie ich  ;D

VG
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Lupus

Hallo,

die Ansteckleuchte dürfte zu einem alten (schwarzen) Zeiss Junior gehören.

Hier noch ein Bild eines Standard KL 14 (rechts) mit Lucigenleuchte. Die Zahlenbezeichnung 14 bedeutet Standardstativ mit Kondensorträger und 4-fach Objektivrevolver, während das linke Stativ 04 ohne Kondensorträger (die Beleuchtung ist unter dem Tisch montiert) und 4-fach Objektivrevolver bedeutet. Das KL war durch den verstellbaren Kreuztisch und die horizontal justierbare Beleuchtung zusätzlich etwas besser ausgestattet.

Zeiss Standard K.jpg

Hubert

ArnoK

#6
Hallo Hubert,
besten Dank!
Dann vermute ich, das mein CZ entsprechend für die Arztpraxis konfiguriert wurde.
Ganz nach den Anforderungen die es dort wohl gab.
Lt. deren Aussage mikroskopieren sie schon länger nicht mehr (selbst)
und daher wurde das CZ auch "ausgemustert".

Als Beleuchtung dient mir aktuell eine günstige LED-Leseleuchte
3 Farbmodi und je 4 Helligkeitsstufen.
Als Blende/Diffusor sitzt ein 3D Druck Kästchen über der LED.
PLA in weiss, 0,4mm mit 2000er Nassschliff geglättet.
Nicht perfekt aber doch eigentlich recht gut und angenehmes Licht.

Sorry wenn ich ausschweife .....
Grüße aus NRW - Arno
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ArnoK

Zu dem CZ (oder eher generell) hab ich eine Verständnisfrage.

Das kleinste Objektiv hat die Beschriftung 3,2
Auf dem Okular steht KPL8x

Verstehe ich das richtig, dass es sich dann dabei um eine Vergrößerung 3,2 x 8 also Faktor 25,6 handelt?

Ich habe noch ein CZ Okular mit Aufschrift K15x
Wäre das dann eine Vergrößerung (mit dem 3,2 Objektiv)  3,2 x 15, also Faktor 48?

Ich frage, weil ich im Unterschied (KPL8x zu K15x) mit gleichem Objektiv
eigentlich bei dem K15x nur ein kleineres Blickfeld empfinde und keine wirkliche höhere Vergrößerung ?!

Bin ich da irgendwo auf dem Holzweg?

Falls derart "banale" Fragen nicht gewünscht sind, bitte ich um Info und Löschung dieser Anfrage.
Danke!
Grüße aus NRW - Arno
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Gerd Schmahl

Hallo Arno,
Du bist nicht auf dem Holzweg. Deine Rechnungen stimmen und teilweise auch Deine Empfindungen.
Du musst allerdings unterscheiden zwischen Vergrößerung und dem Sichtfeld. Bei dem 15er Okular hast Du wahrscheinlich generell unabhängig vom Objektiv ein kleineres Sichtfeld ("Schlüssellochblick") als bei dem 8x Okular, aber die Details sind tatsächlich fast doppelt so groß. Es müssen deswegen aber nicht zwingend mehr Details werden. Näheres siehe in der Mikrofibel ab Seite 35 Kapitel 2.3.2 Förderliche und leere Vergrößerung.

LG Gerd
Man sagt der Teufel sei, im Detail versteckt,
doch hab' ich mit dem Mikroskop viel Göttliches entdeckt.

ArnoK

Zitat von: Gerd Schmahl in Mai 28, 2025, 07:28:58 VORMITTAGHallo Arno,
Du bist nicht auf dem Holzweg. Deine Rechnungen stimmen und teilweise auch Deine Empfindungen.
Du musst allerdings unterscheiden zwischen Vergrößerung und dem Sichtfeld. Bei dem 15er Okular hast Du wahrscheinlich generell unabhängig vom Objektiv ein kleineres Sichtfeld ("Schlüssellochblick") als bei dem 8x Okular, aber die Details sind tatsächlich fast doppelt so groß. Es müssen deswegen aber nicht zwingend mehr Details werden. Näheres siehe in der Mikrofibel ab Seite 35 Kapitel 2.3.2 Förderliche und leere Vergrößerung.

LG Gerd

Lieber Gerd, vielen Dank!
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