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Infos zu Winkel-Zeiss-Hufeisen

Begonnen von Dirk Schlage, Juli 10, 2020, 15:01:53 NACHMITTAGS

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Dirk Schlage

Hallo Mikroskopiker,

Ich habe da ein Mikroskop und wollte fragen, ob mir irgendwer noch ein paar Informationen dazu geben kann.
In einem alten Katalog gibt es zwei Stative Winkel-Zeiss RBC und JBC, die dem sehr ähnlich sehen.

Falls solche Fragen nerven, bitte sagen. Falls nicht, hätte ich noch mehr Fragen.

Gruß
    Dirk

jochen53

Hallo Dirk,

ich glaube, solche Stative sind damals von vielen, auch heute längst vergessenen Firmen, gebaut worden. Sie sehen alle mehr oder weniger ähnlich aus. Dieser Typ des einfachen schwarzen Hufeisenstativs wurde sehr lange, sogar noch lange nach dem Krieg gebaut. Ich nehme an, es handelt sich auch bei diesem Exemplar um ein solches einfaches Mikroskop ohne allzu große Ausbaumöglichkeiten. Solche Geräte wurden in großen Zahlen als Kursmikroskope an Gymnasien und Unis, von Ärzten und auch von Amateuren verwendet. Ein bekanntes Modell war das Kosmos Humboldt F, gebaut vermutlich von CBS Kassel oder auch von Hertel & Reuss. Lehrmittel-Lieferanten wie Schuchhardt, Phywe und andere verkauften die Geräte teilweise unter ihrem eigenen Namen. Es sind einfach ausgestattete, robuste Geräte.
Hier eines von CBS Kassel:
Viele Grüße, Jochen

Tilman

Der Ableger von Zeiss Jena in Göttingen wurde nach Übernahme der Firma R. Winkel Göttingen von Carl Zeiss Jena im Jahr 1911 in Winkel-Zeiss Göttingen (später auch Zeiss-Winkel) umbenannt. Bekannt ist diese Firma unter anderem durch die Herstellung ihrer Polarisationsmikroskope in den 1920igern, denen sich die Mutterfirma CZJ nie so wirklich gewidmet hatte. Also ein durchaus renommierter Hersteller, der neben den sehr speziellen Nischenprodukten auch was für den Hobby-Mikroskopiker (siehe Kosmos) übrig hatte.
Liebe Grüße
Tilman

jochen53

Diese Art von Mikroskop hatte wohl jeder große und kleine Hersteller im Sortiment, damit hat man nämlich sein Geld verdient, vor allem bei Lieferungen an Schulen, Krankenhäuser, Behörden, Universitäten, Militär usw..
Heute gibt es dieses lukrative Mengengeschäft auch noch, aber das bedienen heute im mittleren Preissegment die Chinesen (mit traditionsreichen deutschen Namen drauf und chinatypischer "Qualität") und im unteren Preissegment mit diversen eigenen "Marken".

Gruß, Jochen