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Plankton

Begonnen von mikroskopia, November 25, 2020, 15:17:22 NACHMITTAGS

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mikroskopia

Kurze Frage ans Plenum: Eignet sich Plankton als Untersuchungsobjekt für Einsteiger? (Ich habe gelesen, dass man dann am besten mit einem Planktonnetz arbeitet) kann mir jemand Tipps geben, welche Objekte für den Anfang gut "geeignet" sind?

LG und Danke :)
Zum Glück ist das Denken nicht ansteckend (Oscar Wilde) ;)

Gerd Schmahl

#1
Hallo Mikroskopia,
herzlich willkommen im Forum! Hier ist es üblich sich unter der Rubrik "Mikroskopiker im Netz" kurz vorzustellen. Wir reden uns auch gerne mit Namen an (muss ja nicht der echte sein - wir wissen schließlich auch nicht, ob Dein Avatarfot Dich zeigt...)
Aber jetzt Zu Deiner Frage: Klares "Ja". Das mikroskopische Leben im Wasser war für viele von uns die Einstiegsdroge, wobei "Plankton" (das Schwebende) davon nur ein kleiner Teil ist. Um den zu ergattern braucht es n der Tat idealerweise ein Plankton-Netz, da die Objekte der Begierde meist nicht in solchen Massen im Wasser vorkommen, dass es reichen würde einfach einen Tropfen Tümpelwasser auf den Objektträger zu bringen. Durch das Plankton-Netz filtert man vieel Liter Wasser und konzentriert "das Schwebende" in einem kleinen Behälter von wenigen Millilitern.
Es gibt aber genügend Wasserleben, das auch ohne Plankton-Netz untersucht werden kann und das über das ganze Jahr. So kann man z.B. von Steinen mit eine Zahnbürste den braunem Belag abschrubben. Das macht man in einer kleinen Schale mit wenig Wasser, das schnell braun wird. Es enthält sehr viele Kieselalgen. Auch der Schlamm, der sich am Grunde jedes stehenden Gewässers und in ruhigeren Bereichen der Flüsse und Bäche findet, ist reich an Mikroleben.
Ein gute Quelle, die auch in der kalten Jahreszeit zur Verfügung steht sind Moospolster. Die dünne Wasserhaut auf diesen Pflanzen bildet einen eigenen Lebensraum mit Rädertieren, Nematoden, Bärtierchen, Schalenamöben,... Einfach etwas Moos in ein wenig Wasser ca. 1/2 Stunde einweichen (geht auch mit ganz trockenem oder gefrohrenm Moos), dann ausdrücken und das Wasser mikroskopieren. Ab besten mit einer Lupe lohnende Objekte heraussuchen oder den Sud nochmal aufkonzentrieren indem man ihn in einen Kaffefilter schüttet. Dieser saugt das meiste Wasser auf und die interessanten Sachen sammeln sich in den Ecken, von wo man sie abpipettieren kann.
Viel Erfolg wünscht
Gerd
Man sagt der Teufel sei, im Detail versteckt,
doch hab' ich mit dem Mikroskop viel Göttliches entdeckt.

mikroskopia

Hallo Gerd

danke für die Erinnerung, habe meine kurze Vorstellung gleich mal im Thread ergänzt ;)

Danke dir auch vielmals für die ausführliche Antwort. Das mit den Belag und den Steinen finde ich schonmal klasse und werde ich auf jeden Fall ausprobieren. Über ein Plankton-Netz mache ich mir dann zu einem späteren Zeitpunkt nochmal Gedanken. Wir haben nämlich selbst einen kleinen Teich, der mir bis dahin wohl reichlich "Material" liefert ;)

Liebe Grüße
Zum Glück ist das Denken nicht ansteckend (Oscar Wilde) ;)

piu58

Mit einem Teich hat man das ganze Jahr über etwas zu schauen. Es lohnt auch Blätter von Wasserpflanzen bzw. Teile davon anzusehen oder etwas vom Belag am Rand des Teichs mit einem Löffel abzukratzen. Und in Teichwasser geben, das ist besser als Leitungswasser.
Bleibt dran, am Okular.
--
Uwe

deBult

#4
For those who read the English language: a pond dipping guide for beginners

http://www.microscopy-uk.org.uk/mag/indexmag.html

Best, Maarten
Reading the German language is OK for me, writing is a different matter though: my apologies.

A few Olympus BH2 and CH2 stands with DIC and phase optics.
I used to say "The correct number of scopes to own is N+1 (With N is the number currently owned)", as a pensioner the target has changed in n-1.

Lumi

Auch ich bedanke mich für die Einsteigertipps,
ich bin ja auch erst seit dem Sommer am Suchen und Finden :o

Grüße
Franz