Anfänger braucht Anschub-Hilfe

Begonnen von Teddy, März 07, 2021, 13:07:23 NACHMITTAGS

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Teddy

Guten Morgen Gerd,

die Infos über den Zusammenhang von Objektiv und Okular machen wirklich Sinn! Damit rückt die USB-Kamera wieder weiter nach unten auf meiner Liste möglicher Lösungen.

Zu meinem Adapter: Er verbindet die Nikon ohne Objektiv direkt mit dem Tubus, aus dem ich das Okular entnommen habe. Das dies keine gute Lösung ist, wird mir jetzt klar. Damit ist der bestellte, neue Adapter mit 30,5 mm Durchmesser keine Verbesserung, sondern darf als Lehrgeld abgeschrieben werden. Selbstredend habe ich übrigens die 1000-Euro-Variante ad acta gelegt.

Es bleiben also noch zwei Wege übrig. Erstens, ich bleibe beim Smartphone: Fototechnisch verachte ich geradezu die winzigen Linsen der Handys, muß aber zugeben, das ich wirklich überrascht bin über die Qualität der Aufnahmen. Da ich nicht wissenschaftlich arbeiten will, reicht eventuell das damit zu erzeugende Ergebnis, die Lösung ist vorhanden, kostengünstig wie keine zweite Lösung und sie funktioniert! Es reicht eine Handy-Halterung, auf die ich auch schon gestoßen bin.

Die zweite Möglichkeit versucht, meine DSLR ein zu binden und zwar nicht durch einen Adapter direkt am Kamera-Body, sondern mit einer Halterung der Kamera plus Objektiv am Tubus bei eingesetztem Okular. Ich hoffe, ich habe dich da richtig verstanden. Da müßte doch der Adapter von Peter/Microman eine mögliche, noch dazu kostengünstige Lösung sein, oder? Hier habe ich noch eine Frage: Kann ich bei letzerer Lösung mein normales Makroobjectiv (Micro Nikkor 60 mm) verwenden, oder benötige ich da zwingend eines der mir bis dato unbekannten "Flach-Objektive" (du schriebst von "Pancake"), um in den Schärfebereich des Okulares zu kommen, wie es mit dem Smartphone läuft?

Leider übersteigt mein Enthusiasmus meine Kenntnisse in Optik erheblich. Danke für die Geduld!

LG

Ted

liftboy

Hallo Ted,

ich verwende nun auch diverse Okularkameras wegen der einfachen Handhabung. Gerd hat recht! An die Okularkamera gehört eine vernünftige Optik. Mitgeliefert wird meist (bei den etwas besseren) ein Adapter C-mount auf Tubus ohne Optik, die noch etwas besseren haben eine 0,5x Vorsatzoptik im Adapter. Ist aber immer noch nicht ideal, weil man meist knapp an der förderlichen Vergrößerung liegt oder sogar darüber. Glücklicherweise ist es mir gelungen, günstig 0,37fache Adapter zu bekommen, die ein brauchbares Bild liefern; bei kleinen Objektiven neigt das aber zur Vignettierung, stört mich wenig :-)

Grüße
Wolfgang
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
LOMO-Service
Das Erstaunen bleibt unverändert- nur unser Mut wächst, das Erstaunliche zu verstehen.
Niels Bohr

knipser009

Viele Grüße aus dem SaarPfalzKreis

Wolfgang
gerne per "Du"

Mikroman

Hallo Ted,

bei der von mir vorgeschlagenen Lösung könntest Du natürlich auch ein Makroobjektiv verwenden. ABER - Du verschenkst einen großen Teil des Bildausschnittes. Nach meinen Tests bieten hier 35mm und 28mm Weitwinkelobjektive die besten Ergebnissen; ersatzweise auch ein 40mm Pancake. Die erstgenannten WW-Objektive bekommst Du in der Regel "für nen Appel und en Ei".

Gruß
Peter
Zu sehr auf sich selbst zu beharren,
ist ein unvernünftiges Vergeuden der Weltsubstanz (Juarroz, 9. Vertikale Poesie,1)

Gerd Schmahl

#19
Hallo Ted,
bevor Du an den Bau des Adapters gehst: Er sollte in der Höhe ein wenig verschiebbar sein. Das gewährleistet Peter mit den drei Schrauben, mit denen das Teil nicht nur am Tubus zentriert werden kann, sondern auch in der Höhe angepasst. Der richtige Abstand Okular-Kameraobjektiv hängt von der Höhe der Austritspupille des Okulares und  der Lage der Eintrittspupille des Kameraobjektives ab, die zusammenfallen müssen, wobei die Eintrittspupille des Objektives in seinem Innern meist in der Nähe der Blende liegt. Verschiedene Okulare haben sehr unterschiedliche Lagen der Austrittspupillen. Sehr vorteilhaft sind Brillenträgerokulare. Bei denen liegt sie besonders weit oben, damit die Brillenträger nicht mit ihren Brillengläswer anstoßen. Da hast Du dann etwas mehr Spielraum, was die Auswahl des Objektives angeht. Und genau deshalb sind die flach gebauten Objektive auch noch bei den Okularen einsetzbar, die keine so weit oben liegende Austrittspupille haben.
Beste Grüße
Gerd
Man sagt der Teufel sei, im Detail versteckt,
doch hab' ich mit dem Mikroskop viel Göttliches entdeckt.

Teddy

Hallo Leute,

im weiten Feld der Mikroskopie bin ich ein paar Schrittchen weiter gekommen. Wolfgang/Liftboy hat mich eingenordet, was die Basics der Ausstattung angeht. Seinen tollen Vergleich der Abbildungsqualität habe ich als Orientierungshilfe für Anfänger wie mich bei ersten Gehversuchen als pdf-Datei angehängt. Vielen Dank an Wolfgang!!!

Über zwei der wichtigsten Anfangsfragen bin ich mir immerhin in der Zwischenzeit im Klaren: Was möchte ich überhaupt später mikroskopieren und womit kann ich dieses Ziel erreichen? Die Fotografie wird mein Schwerpunkt werden, dazu reicht mein bescheidenes Stereo-Mikroskop nicht aus! Eine Adaption an das Seben macht wenig Sinn, da es als zentrales Werkzeug optisch und technisch limitiert ist und schnell einschränken würde. Bevor ich also über USB-Kameras und Adaptions-Projekte einer Voll-Format nachdenken kann, muss erst einmal ein vernünftiges Mikroskop her. Ich spare daher auf meinen derzeitigen Favoriten, ein Keyence-Digitalmikroskop VHX-7000  http://www.teddroste.de/mikroskopie/Keyence%20Digitalmikroskop_VHX-7000.pdf. Nach bisherigem Sparplan-Verlauf werde ich im Jahre 2374 das nötige Kleingeld zusammen haben. Bis dahin werde ich mich mit einem etwas bescheideneren Gerät zufrieden geben müssen  ;). Infos folgen in Kürze...

LG

Ted

ManK

Hallo Ted,
nur noch so nebenbei zu deinem Ventildüsenbild oben:
falls das Bild nicht spiegelverkehrt ist oder die Düse Linksgewinde hat wurde sie bereits Reinschrauben "verhunzt" und nicht beim rausschrauben...
viele Grüße
Manfred

liftboy

Hallo Ted,

das mit dem Keyence vergiß mal besser gleich wieder! Außer, das es sauteuer ist, bietet es Dir keine weiteren Vorteile, da Du keine Direktbeobachtung hast, sondern alles nur auf dem Monitor sehen kannst. Die Firma lockt mit "Mördervergrößerungen", da kannst Du dann aber fürs gleiche Geld ein gebrauchtes REM kaufen :-)
Außerdem ist es so wie es ist; ändern oder umbauen/anpassen kannst Du da nix!

Grüße
Wolfgang
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
LOMO-Service
Das Erstaunen bleibt unverändert- nur unser Mut wächst, das Erstaunliche zu verstehen.
Niels Bohr

Teddy

Update!!!

Mein Spaß mit dem Keyence für mehr als 50.000 Euro war natürlich reine Fiktion! Real ist dagegen meine Vollausstattung durch Wolfgang, dem ich so lange auf den Senkel gegangen bin, bis er mir eines seiner russischen Zaubermaschinchen vermacht hat, inklusive einem Koffer voller Equipment und obendrein der passenden Adaption an meine Kamera! Die Lomo mit Auf- und Durchlicht-Option ist eine tolle Basis für meine ersten Gehversuche, war bezahlbar und trotz höherem Alter in alle Richtungen ausbaufähig. Jetzt heißt es, sich ein zu arbeiten: Kondensor, köhlern, Dunkelfeld, an böhmischen Dörfern ist kein Mangel im Moment.

Ich bedanke mich herzlich beim Forum für die nette und kompetente Unterstützung! Ich hoffe, ich kann irgendwann auch einmal mit einem gelungenen Foto glänzen. Die Voraussetzungen sind endlich da.

LG aus Bochum

Ted