NIKON M Plan, 60/0.7 ELWD, 210/0 bei 40:1

Begonnen von Kurt Wirz, März 10, 2018, 15:03:05 NACHMITTAGS

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Kurt Wirz

Hallo

Wenn ich das Bedürfnis habe, mir meinen Kopf betreffend optischen Wunder waschen zu lassen, dann wende ich mich an euch.
Hier wieder mal ein Wunder, das ich mir durch euch, erklären lassen möchte.

Alex Kraus quält sein Mikroskop Objektiv Nikon BD Plan 60/0,7 ELWD 210/0 von einem geforderten Zwischenbildabstand von 200mm auf 168mm.
http://www.focusstackingforum.de/t2548f7-Schnetterlingsschuppen-von-Papillo-oribazus.html
und zeigt Bilder, die in den Ecken keinen Mangel an Auflösung erkennen lassen.
Immer wieder mache ich darauf aufmerksam, dass Objektive ihre beste Leistung zeigen, wenn sie entsprechend ihren Spezifikationen eingesetzt werden.
All meine Versuche, Objektive zu quälen, waren bis jetzt nicht erfolgreich, inzwischen unterliess ich solche Spielchen.

Ich besitze das Mikroskop Objektiv Nikon BD Plan 60/0,7 ELWD 210/0 nicht, aber ein ähnliches Model das NIKON M Plan, 60/0.7 ELWD, 210/0 bei welchem ich schon messen konnte, dass seine Auflösung in den Bildecken hervorragend und ohne störende CA's ist, gequält habe ich es bis jetzt noch nicht.
Bedingt durch die Ergebnisse, die Alexander zeigt, wollte ich wissen, wie weit man beim NIKON M Plan, 60/0.7 ELWD, 210/0 gehen kann.
Um es klar zu sehen, begann ich mit einer Zwischenbilddistanz von 135mm, was einen Abbildungsmassstab von 40:1 ergibt, eigentlich ein optischer Murks!
Die Messungen ergaben in der Bildmitte eine Auflösungsreduktion im Vergleich zu 60:1 um einen Wert von wenigen Prozent (2250 -> 2200LP/mm), sofern man das bei Messungen sehen kann. Dies bedeutet, dass sich die Apertur von 0.7 nicht erkennbar verringert, sowas habe ich noch nie gesehen!
Die Auflösung bei 40:1 in den Bildecken, an einer Nikon D500 (Crop-Faktor 1.5) sinkt auf 2000 LP/mm und es sind keine störenden CA's zu erkennen!
(Das NIKON M Plan, 40/0.5 ELWD, 210/0 löst in der Bildmitte mit 1800LP/mm und in den Ecken mit 1400 LP/mm auf).
Das 60er scheint bei 40:1 besser zu sein wie das 40er!

Hier ein Bild mit dem NIKON M Plan, 60/0.7 ELWD, 210/0 bei 40:1.



Kamera: Nikon D500
Chipdiagonale: 28mm
Objektiv: NIKON M Plan, 60/0.7 ELWD, 210/0
Belichtungszeit: Blitz
ISO: 100
Aufnahmedateiformat (RAW/JPG): RAW
Bildbeschnitt: 0
Zwischenbilddistanz: 135mm
Abbildungsmassstab: 40:1
Stack aus 114 Aufnahmen im Abstand von 0.000496mm (StackShot, 1 Step)

Die Flügelschuppen des Schmetterlings Chilasa paradoxa besitzen ein gut erkennbares Gittermuster, das auch bei voller Bildauflösung in den Bildecken nicht sichtbar leidet und keine störenden CA's besitzt.
Das NIKON M Plan, 60/0.7 ELWD, 210/0 ist somit auch bei 40:1 ein hervorragendes Objektiv.
Ein Mikroskop Objektiv bei 40:1 mit Apertur 0.7 ist absolut hervorragend!
In der Folge habe ich weitere Objektive geprüft und keines gefunden, das bei Reduktion der Zwischenbilddistanz gute Ergebnisse brachte.

Kennt und besitzt jemand das NIKON M Plan, 60/0.7 ELWD, 210/0 und kann meine Ergebnisse prüfen, oder weiss jemand eine Erklären zu diesem "Wunder"?

Kritik und RatSCHLÄGE sind jederzeit willkommen.

Kurt


Bob

Hallo Kurt,

kann es sein, dass die Beleuchtung sich zum Rand hin ändert, und das den Verlust an Auflösung bedingt?

Viele Grüße,

Bob

Kurt Wirz

Hallo Bob

Das Licht ist unschuldig, denn es ist eine sehr gleichmässig diffuse, auflicht Beleuchtung.
Eine leichte Vignettierung, samt Auflösungsabfall ist natürlich bei dem grossen genutzten Bildkreis (Objektdiagonale 0.7mm bei 40:1) der Fall, jedoch immer noch geringer wie z.B. beim NIKON M Plan, 40/0.5 ELWD, 210/0 bei 40:1.

Kurt

SIR_ESME

Hallo Kurt!

Auch wenn ich ja eigentlich keine Leichenfledderei betreiben will: :Dein Beitrag, über den ich gerade eben gestolpert bin, ist doch zu spannend:

Und zwar hast Du geschrieben, daß Du auch andere Objektive hinsichtlich einer Verkürzung der Zwischenbilddistanz überprüft hast. Waren da auch andere Objektive der M Plan-Serie dabei?

Wenn nicht wäre es ja spannend diese gezielt zu untersuchen um zu sehen, ob sich das von Dir beobachtete Phänomen auch auf diese erstreckt.

VG Haiko

Kurt Wirz

#4
Hallo Heiko

Wenn ein Objektiv auch bei geringerer Vergrösserung ein gutes Ergebnis auch in den Ecken zeigt,
dann besitzt es einen grossen, qualitativ guten Bildkreis, somit kann man es auch bei Nominalvergrösserung an einem grösseren Sensor einsetzen.
Inzwischen verwende ich das NIKON M Plan, 60/0.7 ELWD, 210/0 bei 60:1 am Vollformat.
(Beschnitt nach Bedarf)

Faktor 1.5 vom Format oder Faktor -1.5 von der Vergrösserung.
Das NIKON M Plan, 60/0.7 ELWD, 210/0 kann so bei 60:1 seine beste Abbildungsleistung zeigen (nicht nur die beste Auflösung).

Natürlich quäle ich zum Zeitvertreib weiterhin die Objektive, dabei lernt man einiges kennen.
So auch, dass die Objektivdesigner, etwas mehr wie ich und kompetenter gedacht/berechnet haben.
Es gibt für bessere Ergebnisse, von meiner Seite keine Empfehlung.

Ja, es ist stink langweilig, ... Gebrauch nach Vorschrift, ist optimal! ...
das ist jedoch auch eine Herausforderung und Kunst!

Kurt


Soki

Hallo Haiko,

ich kann dir zumindest von meinen M Plans eine Auskunft geben:

- das Nikon M Plan 40/0.5 ELWD, 210/0 lässt sich nicht gut bei 30:1 einsetzen, selbst bei einem APS-C Sensor sieht man das sehr deutlich.

- das Nikon M Plan 20/0.35 SLWD, 210/0 lässt sich zumindest sehr gut zwischen 15:1 und 25:1 einsetzen.


Meine Vermutungen:

Alle SLWD Versionen lassen sich gut bei anderen ABM's einsetzten. Vom 100er SLWD habe ich bei 80:1 auch schon tolle Bilder gesehen.
Die ELWDs scheinen nicht flexibel zu sein, abgesehen vom 60er.

Grüße,
Simon

SIR_ESME