Gewinde am Kondensor sitzt fest. Kann jemand helfen?

Begonnen von Robert G., Mai 28, 2021, 18:17:03 NACHMITTAGS

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Robert G.

Hallo,

ich habe vor kurzem hier mein Zeiss W Stativ vorgestellt. Jetzt bin ich dabei die einzelnen Komponenten in Betrieb zu nehmen und bin gleich beim Dunkelfeldkondensor auf unerwarteten Widerstand gestoßen.
Der Kondensor besteht aus Unter u. Oberteil, mit dem unteren Teil sollte über ein Gewinde die Höhe zum Objektträger eingestellt werden.
Das Gewinde sitzt unglaublich fest!
Wie ich von außen sehen kann, handelt es sich um ein Trapezgewinde mit ca. 60mm Durchmesser.
Der Kondensor, also das Gewinde besteht aus Messing.

Meine bisherigen Versuche das Gewinde zu lösen sehen so aus.
1. Versuch, den Kondensorträger eine Nacht in Waschbenzin gelegt, im Anschluss den unteren Rändelring in ein Kunststoffbackenschraubstock gespannt und mit viel Kraftaufwand versucht den oberen Ring zu lösen, ohne Erfolg.
2. Versuch, den Kondensorträger eine Nacht in WD-40 gelegt.                                                           _ " _
3. Versuch, den Kondensorträger eine habe Stunde bei kleiner Flamme kochen.                                _ " _

Was gibt es sonst noch für Möglichkeiten das Gewinde zu lösen? Kann hier jemand helfen?
Ohne Höhenverstellung  ist der Kondensor nicht zu gebrauchen und das wäre jammerschade.

Grüße
Robert


Robert
Gerne verwende ich das vertraute ,,Du".

Rawfoto

Guten Abend

Ich habe vor einer Woche gelernt das Kunststoffschläche bei so etwas helfen kann - ich habe gestaunt👍

Ein Kursteilnehmer hat mir das vorgeführt, es geht um Kühlmittelschläuche wie sie z.B. bei Autos/LKWs eingesetzt werden. Sandstürme war 8mm, geht aber sicher auch dicker.

Da werden Scheiben von 10mm angeschnitten - das schaut dann aus wie ein Tintenfisch Stück. Da wird jetzt ein Tortenstück herausgeschnitten. Das eröffnet einen Spielraum bei Durchmesser des zu bearbeitenden Stücks.

Die beiden ansetzen und da die Schläuche Mittelgewicht sind entsteht eine unfassbare Griffigkeit.

Ich habe solche Teile leider noch nicht selbst, aber das ist nur noch eine Frage der Zeit 😊

Liebe Grüße

Gerhard
Gerhard
http://www.naturfoto-zimmert.at

Rückmeldung sind willkommen, ich bin jederzeit an Weiterentwicklung interessiert, Vorschläge zur Verbesserungen und Varianten meiner eingestellten Bilder sind daher keinerlei Problem für mich ...

Herbert Dietrich

Hall Robert,

das Problem hatte ich auch. Ein Freund von mir nahm sich das Ding zur Brust, bei meinem nächsten Besuch funktionierte der Kondensor wie er sollte.
Wie hast Du das geschafft: "oft genügt ein kleiner Schlag mit einem Hämmerchen" war seine Antwort.
Leider kann ich ihn nicht mehr fragen, wie und warum!

Ich schreibe das ohne Empfehlung!?!?

Herzliche Grüße

Herbert


Hugo Halfmann

Hallo zusammen,

statt der Schlauchsegmente kann man auch eine mit Silikonschlauch armierte Syphonzange (d.h. Silikonschlauch aus dem Aquarienhandel in heißem Wasser erwärmen und über die Backen ziehen) nehmen. Alternativ Rohrzange und Werkstück mit dickem (!) Leder schützen. Kraftanwendung natürlich nicht übertreiben.

Bei so richtig widerborstigen Teilen habe ich in letzter Zeit gute Erfahrungen mit dem kochen in Verdünnung gemacht. Trichloräthylen bekommt man ja nicht mehr

Wichtig: Was in 70 Jahren festgegammelt ist, geht erfahrungsgemäß nicht in drei Minuten wieder auseinander, ich lass mir bei sowas z.T. wochenlang Zeit & Geduld, das ist besser als irreparable Beschädigungen.
Viele Grüße aus dem Bergischen Land

Hugo Halfmann

Robert G.

Hallo Gerhard,

da stehe ich erst mal auf dem Schlauch;-)
Zu deiner Beschreibung brauche ich eine Skizze, das kann es mir so nicht vorstellen.
Ist das so gemeint wie Hugo Halfmann das hier weiter unten vorschlägt?

Grüße
Robert

Hallo Herbert,

der berühmte Schlag mit dem Hämmerchen, da möchte ich erst warten. Das wäre eventuell dann die letzte Option;-o

Grüße
Robert


Hallo Hugo Halfmann,

die Rohrzange mit Schlauchüberzug sieht gut aus. Ich habe aber Bedenken, dass die Rändelmutter durchdrückt und die Zange hässliche Abdrücke auf der Rändelmutter hinterlässt.
Eine ähnliche Zange habe ich im Netz schon mal gesehen.
Aber den Tipp werde ich aufnehmen und nicht mit Gewalt versuchen das zu lösen was in 70 Jahren "zusammen gewachsen" ist.

Grüße
Robert

Robert
Gerne verwende ich das vertraute ,,Du".

Nochnmikroskop

Hallo Robert,
bevor Du punktuelle Gewalt anwendest, versuch es mal mit einem bzw.  besser zwei Gurtschlüsseln. Die gibt es in zig Durchmessern. Ähnlich wie auch Ölfilter-Bandschlüssel. Es wird ein Gummiring, der festgezurrt werden kann, an den beiden Teilen angesetzt und mit Griff gegenläufig gedreht.
Vorteil: es wird die Kraft in Drehbewegung bei gleichzeitiger Haftung umgesetzt. Es gibt auch Filterzangen für Objektiv Filter, die dürften aber hier zu schwach sein, hätten aber ähnliches Prinzip. Gibt es bei Am... mit schneller Lieferung.
Gruß Frank
Meistens Auflicht, alle Themenbereiche
Zeiss Axiolab, Leitz Orthoplan, Keyence VHX, Olympus SZX16, Canon EOS 700D, Panasonic G9, Touptek u.a.
keine KI

Peter V.

#6
Hallo,

warte mal noch, bevor Du gewalttätig wirst  - ich denke, in Kürze kommt eine hilfreiche PN  ;)

@Hugo: Auf Ebay bekommst Du noch Tri.

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Posting ist frei von kultureller Aneigung, vegan und wurde CO2-frei erstellt. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Hugo Halfmann

#7
Hallo Peter,

nee, lass mal, ich hab noch eine Schnapsflasche voll von dem Zeug, so richtig gesund ist das nicht.

Hallo Robert,

über die Backen der Hornbach-Zange habe ich erwärmten Silikonschlauch geschoben, da drückt sich nichts durch.

Eine Zange mit Kunststoffbacken geht natürlich auch. Knipex ist qualitativ sehr hochwertig.
Viele Grüße aus dem Bergischen Land

Hugo Halfmann

Robert G.

Hallo Frank,
das Ölfilterband passt nicht, ich habe nicht so viel Platz. Den unteren Rändelring muss ich sicher und fest einspannen, dann bleibt nicht viel Platz / Fläche für den Gummi vom Ölfilterband, das rutscht gnadenlos runter.


Hallo Peter,

im Moment ist es tatsächlich gescheiter zu warten bis die zündende Idee kommt. Auf keinen Fall möchte ich den Kondensor schrotten.
Ja Kochen in der Tri-Brühe, wie von Hugo vorgeschlagen, davor habe ich großen Respekt, vor den aufsteigenden Dämpfen und vor dem Zorn meiner liebsten, wenn nach der Aktion die Küche nicht mehr zu gebrauchen ist;-(

Hallo Hugo,

Die Zange allein reicht nicht, ich muss erst mit einem geeigneten Verfahren vorarbeiten, so etwa wie den sehr festen Schmodder lösen.

Grüße
Robert
Robert
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Nochnmikroskop

Hallo Robert,
möglicherweise hast Du ja noch "Caramba" irgendwo im Keller, das hatte mir bei einer tief sitzenden Verkrustung (altes Schloss) geholfen. Das Zeug kriecht überall hin, besser als WD40.
Die Gurtschlüssel gibt es auch recht schmal.
Gruß Frank
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keine KI

Rawfoto

Guten Morgen

Ich habe mir folgenden Artikel gekauft: https://www.ebay.com/itm/293632540196

Damit kann ich mir 2 unterschiedliche Grunddurchmesser anfertigen - die für mich passenden.

Davon 8mm bis 1cm Scheiben abschneiden, diese schauen dann aus wie Tintenfisch-Ringe. Wenn ich von oben drauf schaue sind das Kreise und genau aus dem Kreis wird ein Tortenstück entfernt (ein Keil). Das bewirkt das man sich an den Durchmesser des Patienten anpassen kann. Je nach Keilwinkel sind das bis zu 15 mm

Wenn das Teil geliefert wird und ich meine Werkzeuge angefertigt habe mache ich ein Bild ...

Noch bin ich in den Bergen unterwegs, aber bald wieder in Wien zurück.

Schönen Tag

Gerhard
Gerhard
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Bob

Hallo Robert,
mit Zangen und Einspannen muss man ein Bisschen vorsichtig sein: Man deformiert durch die nur zweiseitige Einspannung die Teile und ehe sich da etwas löst hat man sie bleibend verformt.
Was oft hilft ist Klopfen in Verbindung mit Kriechöl (Aceton/Getrieböl-Mix, Waschbenzin-Nähmaschinenöl, übliches Sprühzeug), zum Klopfen ein Werkzeug nehmen, dass keine oberflächlichen Macken hinterlässt, bei verchromtem Messing z.B. einen Kunststoffhammer oder Kante vom Kunststoff-Schneidebrett oder so. Dabei nur so fest klopfen, dass die Verformung im elastischen Bereich bleibt, lieber oft und recht leicht schlagen. Dann wieder weiter einweichen lassen.

Viele Grüße,

Bob

Alfons Renz

Lieber Robert,

Mit einer 'High-Tech'-Erfindung, die ich in Afrika gesehen und zu schätzen gelernt habe, lassen sich fest sitzende Verbindungen fast immer zerstörungsfrei lösen:

Dünne Streifen aus Schläuchen von Fahrrädern, Autoreifen oder von Lastwagen schneiden und diese dann STRAFF um die zu lösenden Teile wickeln. Durch den vergrößerten Durchmesser erhöht sich das Drehmoment und durch den Gummi hat man einen festen Griff. Mit gegenläufiger Wicklung kann man sogar eine Spannung aufbauen und das Teil so vorgespannt zum Erwärmen in die Sonne legen.

Vorher natürlich lange in WD40, Caramba oder ähnlichen einweichen und ggf. erwärmen. Es gibt auch (von Würth) eine Kombination von Kältespray und WH40, das die Schrumpfung durch Abkühlung (des inneren Teils) nutzt.

Mit Backen-Zangen aller Art habe ich nur schlechte Arfahrungen gemacht. Ev. mit einem Rundlochbohrer passender Größe eine Spannvorrrichtung in Buchenholz bohren, ggf. mit Gumistreifen (s.o.) passend auslegen und damit die zwei Teile lösen.

Viel Erfolg,

Alfons

Robert G.

#13
Hallo,
vielen Dank für die sehr guten Tipps zum Lösen der unglaublich zähen Verharzung.
Ich habe nicht alle hier vorgeschlagenen Versuche durchprobiert. Das was ich angewendet habe, hat das Gewinde nicht gelöst.
Die afrikanische Variante, wie von Alfons vorgeschlagen, habe ich vorher schon mal mit ähnlichen Materialien probiert, ohne Erfolg, es sitzt zu fest!

Jetzt habe ich über eine PN von einem sehr zuverlässigen Mechanikus hier im Forum das Angebot bekommen, die Verharzung zu lösen.
Dankend habe ich das Angebot angenommen und den Kondensor heute per DHL auf die Reise geschickt.

Auf alle Fälle, werde ich diesen Thread abspeichern, um bei minderschweren Verharzungen auf die Vorschläge hier zurückzugreifen.

Herzliche Grüße
Robert
Robert
Gerne verwende ich das vertraute ,,Du".

Nochnmikroskop

Hallo Robert,
dann löse bitte die Spannung bei Erfolg hier auf.
LG Frank
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