Einzelne Kristalle von Radium-Leuchtpaste unterm Mikroskop

Begonnen von newbieDoof, Februar 24, 2022, 01:30:09 VORMITTAG

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newbieDoof

Huhu
Ich war heute interessiert daran wie die Radium-Leuchtpaste, die ich in meiner Sammlung habe, unterm Mikroskop aussieht. Dabei habe ich, mit einem Spiegel unterm Kondensor, 365nm UV Licht zur Beleuchtung benutzt. Die Farbe im Bild stimmt in etwa. Grünlich-Hellblau ist dabei realistischer als nur Grün.
Die Vergrößerung ist 620x, plus/minus was auch immer mein Handy daran Verändert. Aber Bilder sind 100% gezoomt, 1-zu-1 pixel...  ??? :-\ Aufgenommen, ganz einfach, durch's Okular. (Eine bessere Lösung habe ich noch nicht.)

Die Kristalle sind im Wasser unterm Abdeckglas - damit sie nicht weggepustet werden können.
Im zweiten Bild ist der gleiche haufen Kristalle zu sehen, rechts aber ohne Wasser. Scheinbar hilft das um die Bildqualität zu verbessern. War mir so noch nicht ganz klar. :)

Die Leuchtmasse ist etwa 75 Jahre alt und leuchtet deshalb nicht länger als ein paar Sekunden nach, wenn sie aufgeladen wurde. (Selbst mit UV) Trotzdem ist sie noch genauso radioaktiv wie damals als sie hergestellt wurde. (Halbwertzeit von 1600 Jahren) Der Grund warum sie nicht mehr lange leuchtet ist, dass die Radioaktivität das Zinksulfid zerstört hat. (Oder den Kupfer Aktivator)

Zum Thema Sicherheit, falls sich wer sorgen macht:
Abgesehen davon das jedes noch so kleinste Bisschen deutlich unter UV Licht sichtbar ist, habe ich eine Maske, Schutzbrille und Latexhandschuhe getragen. Die Partikel sind auch eher "klebrig" - auch wenn sie trocken sind - vermutlich wegen statischer Ladung oder so. Also fallen die nicht leicht ab von wo auch immer sie drauf liegen.
Dazu habe ich das luftdichte Einmachglas, in dem ich das lagere, draußen geöffnet und gut ausgelüftet. (Wegen akkumulation von Radon Gas)
Am Ende wird das wieder im Regal im Keller oder im mit Blei ausgekleideten Tresor gelagert. Geiger-M.-Zähler ist vorhanden, aber nicht nötig. Einzelne Partikel sind eh zu klein um davon erfasst zu werden.

Zukünftig versuche ich mal mikroskopische Aufnahmen von meinen Pechblende Exemplaren zu machen. Habe aber kein mineralologisches Mikroskop. Mak sehen.

MfG
- Matthias :)
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frankg

Guten Morgen Matthias,

da ich Vintage Uhren repariere, ein interessanter Bericht, der mich wieder daran erinnert hat endlich eine UV Lampe zu kaufen. 😉

Viele Grüße (und sei vorsichtig!)
Frank
Frag doch mal die Maus!

Gerd Schmahl

Hallo Matthias,
Zitat von: newbieDoofDabei habe ich, mit einem Spiegel unterm Kondensor, 365nm UV Licht zur Beleuchtung benutzt.
Heißt das, dass Du einfach UV-Licht statt "normalem" Licht benutzt hast, also ins UV-Licht geschaut hast (das man ja nicht sieht)? Das wäre nicht ungefährlich. Man merkt das erst, wenn das Auge schon geschädigt ist. Da gehört ein Sperrfilter dazwischen, der nur das sichtbare Licht bis zum Auge lässt. Etwas weniger gefährlich, weil sehr viel weniger UV-Licht in den Strahlengang gelangt ist es, wenn Du nicht von unten über den Kondensor beleuchtest, sondern von oben auf die Probe leuchtest. Die Anregung dürfte ähnlich sein, aber es kommt halt sehr viel weniger von dem energiereichen UV-Licht in die Augen.
Beste Grüße
Gerd
Man sagt der Teufel sei, im Detail versteckt,
doch hab' ich mit dem Mikroskop viel Göttliches entdeckt.

newbieDoof

Ja, genau so. Damit ich die Iris nutzen kann :)
Ich habe hier einen Sperrfilter rumliegen der aus einem Projektor mit Quecksilberdampf-Birne kommt. Der filtert 365nm fast vollständig raus. Hätte ich wohl benutzen sollen. ::) ;D Aber ich habe nicht bemerkt das mein Auge anfing zu fluoreszieren. Das ist normalerweise der Fall wenn ich in eine Reflektion des UV-Lichts schaue. Ich schätze die ganzen Linsen und die Irisblende filtern schon eine Menge davon raus. Die Taschenlampe hat einen Sperrfilter für das sichtbare Spektrum, btw. Dadurch ist es sehr einfach zu sehen ob das Auge fluoresiziert oder nicht. xD
Das Licht war auch immer schief da ich die UV-Taschenlampe mit der Hand gehalten habe.

Naja. Ich werd den UV-Sperrfilter nutzen wenn ich zukünftig was unter UV-licht angucke.  :P
- Matthias :)
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Jürgen Boschert

Naja, es geht da nicht um Fluoreszieren des Auges, sondern um ein unwiederbringliches, sprichwörtliches Verbrennen der Netzhaut ! DU merkst das nicht, das tut nicht weh. Du siehst einfach nichts mehr, bist blind ! das geht übrigens schneller als Du denkst !
Beste Grüße !

JB

newbieDoof

- Matthias :)
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