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Frage zu Euglena-Kulturen

Begonnen von Peter V., Februar 19, 2022, 14:11:54 NACHMITTAGS

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Peter V.

Hallo,

auf einer Nordfensterbank habe ich seit ca. 1/2 Jahr einige Gläser rmit Euglena-Kulturen, die ich aber nicht sonderlich "gepflegt" habe. Sie wurden mit Aqua Volvic und Blumendünger angesetzt, auf Hartkäse als habe ich verzichtet - danach blieben sie sich selbst überlassen. Anfangs sah es so aus, dass das Wasser regelmäßig tagsüber schön grün durch reichlich agile Euglenen gefärbt war, nachts hatten sie sich anscheinend eher am Boden abgesetzt. Über den Tag färte sich das Wasser dann wieder grün mit zum Teil farbintensiveren wolkenartigen Formation, auch unter dem Mikroskop waren reichlich Euglenen in der "typischen" Gestalt zu sehen. Mittlerweile sehen die meisten Gläser eher so aus wie auf dem ersten Bild.
Nachdem schon vor geraumer Zeit eine weitestgehend andere Gestalt der Euglenen auffiel, finden sich nunmehr am Boden viele im offenbar Pamlella-Stadium, ovalär bis rund, umgeben von einer Gallerthülle (siehe Bilder, Hellfeld, DIC, Phaco)
Wie es heißt, nehmen die Euglenen diese Gestalt bei "schlechten Bedingungen" an.

Nun ist es natürlich im Schafzimmer (am dortigen Fenster stehen sie) kühler als im Sommer/Herbst und natürlich ist es auch etwas dunkler.
Ob man aus diesen Euglenen wohl wieder eine "agile" Kultur heranziehen kann? Wie wichtig ist tatsächlich der Zusatz einer Vitamin B12-Quelle?














Herzliche Grüße
Peter



Dieses Posting ist frei von kultureller Aneigung, vegan und wurde CO2-frei erstellt. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Flagellate

#1
Hallo Peter,

B12 wird in den meisten Fällen nur benötigt um optimale Wachstumsbedingungen zu liefern bzw. in axenischen Kulturen ist es in der Regel essentiell, weil es keine "natürliche" Quelle (Bakterien) gibt.
Ein halbes Jahr ist schon eine recht lange Zeit. Ich würde erstmal vermuten, dass die Kultur einfach alterbedingt "hin ist", sofern nicht irgendeine Kontamination drin ist. Du solltest sie möglichst schnell mal neu ansetzen und beobachten. Es kann sein, dass du sie in relativ kurzen Abständen (1-2 Woche, abhängig vom Wachstum) ein paar mal neu ansetzen musst. Dann solltest du idealerweise wieder eine agile Kultur haben. Temperatur und Licht würde ich jetzt nicht direkt als erstes vermuten, sofern es keine extremen Änderungen sind.
Es ist relativ häufig, dass "alte" Kulturen (ganz allgemein) sehr schlecht laufen. Neues ansetzen in kurzen Intervallen hilft in den meisten Fällen. Wenn nicht, liegt das Problem auf jeden Fall wo anders. Da kann man viel rumspekulieren... Das können wir dann machen, wenn neu ansetzen nichts bringt  ;)

Edit: Es kann natürlich auch sein, dass es sich hier um ein Euglena spezifisches Problem handelt. Da müsste ich aber selbst erstmal die Literatur welzen. Kann ich gerne machen, wenns notwendig erscheint. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich da was im Regal stehen habe ;)

Grüße,
Tobias

Siegfried

#2
Hallo Peter
Ich habe zwar keine Euglena Kulturen.
Aber schon seit ca. einem Jahr Volvox in Kultur.
Ich kultiviere nach folgendener Anleitung.
Für Euglena ist auch dabei.

http://www.william-hogarth.de/Kulturanleitungen.html

Die Erdabkochung mache ich mit Buchenerde.
Da habe ich immer Erdabkochung eingefroren.
Allerdings setzte ich noch einen Hauch Vitamin B-Komplex von Ratiofarm zu.

https://www.ratiopharm.de/produkte/details/praeparate/praeparatedaten/detail/pzn-4132750.html

   Gruß von Siegfried

PS: https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=41866.msg309078#msg309078


treinisch

Hallo Peter,

Du weißt ja, wie lange meine Kultur schon auf der Fensterbank steht (seit Du mir welche geschickt hast) und sie geht schon spürbar in die Richtung Deiner Kultur, trotz Hartkäse.

Aber sie lebt noch.

vlg
Timm

P.S. Von daher: Wenn Du was von Deiner Kultur zurück haben möchtest :-) Sehr gerne!
Gerne per Du!

Meine Vorstellung.

Aljoscha

Hallo Peter,

Ich habe von dir ja auch ein Röhrchen mit Euglena bekommen. Die Kultur ist sehr robust, ohne dass ich großes Theater mit dem Abkochen von Erde und ähnlichem veranstalte. Volvic mit 0,5 % flüssigem Blumendünger hält die Kultur lange am Leben. Natürlich setzen sie sich zur Ruhe, wenn der Dünger aufgebraucht ist aber die Zufuhr von Licht und Dünger weckt sie immer wieder auf.

Viele Grüße

Alexander

3nzo

Hallo, alle miteinander,
Ich nutze diese Diskussion, um mich an Sie Experten zu wenden und den Grund für den Tod meines Mini-Aquariums zu klären.
Ich dachte daran, das Wasser aus einem Brunnen in einem Glas mit mehreren Protisten, Rädertierchen, Algen der Gattung Oedogonium mit Vorticella und einem Zweig von Elodea canadensis zu speichern, der seine Wurzeln in etwas Sand am Boden hat.
Ich fügte alle 15 Tage einen Tropfen Milch hinzu, aber die Vorticella starb in ein paar Tagen, dann starb seltsamerweise die Elodea und verursachte Wasser- und Sauerstoffprobleme. Nur das Oedogonium vermehrte sich, die Kieselalgen, die die Mauern besiedelten.
Die Situation schien stabil, bis ich einige Spirogyra-Filamente mit dem Wasser aus einem anderen Brunnen hinzufügte und in kurzer Zeit alle unnötigen Algen und Protisten starben.
Was soll ich tun, um neu anzufangen? Alles wegwerfen, sogar den Sand? Wie kann ich die Elodea zusammen mit den Protisten in einem Glas überleben lassen?
Danke und viele Grüße.

Enzo