Zentriereinrichtungen und Aberrationsdetektoren

Begonnen von Wes, September 17, 2022, 10:45:27 VORMITTAG

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Wes

Hallo,

Ich bin auf zwei sehr nützliche Hilfsmittel zur Zentrierung des Mikroskops (und der Kamera) und zur Erkennung von Aberrationen gestoßen. Das Zentrierwerkzeug besteht aus gleichmäßig verteilten konzentrischen Ringen, und der Aberrationsdetektor ist ein rechteckiges Raster aus 10 um breiten dunklen Quadraten, beides im praktischen Objektträgerformat. Meiner Meinung nach wäre beides sehr nützlich, aber auch unverhältnismäßig teuer.

https://www.ebay.de/itm/294157322955
https://www.ebay.de/itm/294157314711

Kennt jemand eine billigere Alternative? Was wären die technischen Voraussetzungen für die Herstellung solcher Geräte? Jeder Ratschlag wäre willkommen.

Beste Grüße
Wes


spectator

Hallo Peter,

so wie ich das sehe, ist es beim Zentrierobjektträger hilfreich, wenn sich das Kreiszentrum exakt in der Mitte des Objektträgers befindet. Zur Benutzung ist es sinnvoll, wenn man ein Okular mit Fadenkreuz hat, ein Mikrometerokular geht aber auch.
Früher wurden Mikroskopen mit dreh- und zentrierbaren Kreuztischen vom Hersteller solche Zentrier- Objektträger mit einem Zielkreuz beibegeben, mit der Maßgabe : "Der Tisch ist zentriert, wenn der Waagerechte Nonius auf... und der senkrechte auf ... steht". (Diese tauchen manchmal bei ebay auf, oft fälschlich als Objektmikrometer deklariert. )
Ich habe einen solche Zentrier-Objektträger zum Lumipan, und man kann damit wiklich sehr schnell die Zentrierung des Objekttisches einstellen.
Bei den chinesischen... Objektmikrometern sollte das freilich auch möglich sein, man muß nur eben jedes Mal die Einstellung der Zentrierschrauben und des Kreuztisches bei jeder Verstellung korrigieren, was etwas länger dauert.

Viele Grüße

Helmut - spectator
Trinkt, o Augen, was die Wimper hält, von dem goldnen Überfluß der Welt!

Alfons Renz

Hallo Wes,

Ein gut gelungener und kräftig gefärbter Blutausstrich mit Erythrozyten im Durchmesser von 7 µm dürfte die qualitative Prüfung eines Mikroskops ebensogut bewerkstelligen, ggf. zusammen mit einem Mikrometer, wie von Peter (Reil) schon vorgeschlagen.

Viel Erfolg!

Alfons

anne

#4
Hallo André,
ich hatte diese 2 Objekte zusammen mit einem sehr erfahrenen Mikroskopier vor kurzem auch angeschaut, braucht man nicht wirklich und viel zu teuer.
lg
anne

Jürgen Boschert

Hallo zusammen,

ich denke auch nicht, dass diese teuren Teile erforderlich sind.

Etwas m.E. essentielleres in diesem Zusammenhang ist die mechanische Zentrierhilfe, wie sie vor 2-3 Jahren in der Bucht angeboten wurde. Im Wesentlichen handelt es sich um einen Metallring, der mit 3 oder 4 Schrauben an der Objektivhülse in Höhe der 4 Bohrungen zum Einstellen der verschiebbaren Elemente fixiert wird. Über 4 weitere Schrauben konnte dann die eigentliche Justage über die Bohrungen vorgenommen werden. Weiß jemand zufällig, ob und wo man dieses Teil noch bekommt?
Beste Grüße !

JB

liftboy

ochottochot!

da druckt man mit einem normalen Grafikprogramm ein "Zielkreuz" auf durchsichtige Folie, dto mit Rechtecken; das Ganze im Deckglasformat und gut so! Das klebt man einfach so auf den Objektträger oder deckt es ein. Je nach Güte des Druckers werden das Striche oder oder Pflastersteine :-)  Ich benutze das schon ewig zur Zentrierung der Drehtische.

Grüße
Wolfgang
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
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Das Erstaunen bleibt unverändert- nur unser Mut wächst, das Erstaunliche zu verstehen.
Niels Bohr

3nzo

Hallo zusammen,
Ich habe einen russischen Zentrierschlitten des Drehkreuztisches. Es besteht aus einem Objektträger mit eingraviertem Kreuz, der mit Hilfe der Zentrierschrauben des Tisches zentriert werden muss, wobei die Überprüfung mit einem mikrometrischen Okular erfolgt. Dies ist einfach, wenn sich der Zentrierschlitten in der Mitte des Plattentellers befindet, aber die Noniuswerte sind nicht angegeben und müssen beim ersten Mal durch Betätigen der Zentrierschrauben des Tisches und der Position des Schlittens mit dem Übersetzer ermittelt werden. Da es 4 Koordinaten sind, erscheint es mir nicht einfach. Kann mir jemand den Ablauf sagen?
Danke und viele Grüße

Enzo

Gerd Schmahl

Man sagt der Teufel sei, im Detail versteckt,
doch hab' ich mit dem Mikroskop viel Göttliches entdeckt.

Wes

Hallo zussamen,

vielen Dank für die vielen Antworten auf meine Anfrage. Mir geht es vor allem darum, asymmetrische Aberrationen zu erkennen, wenn ich am Mikroskop herumhantiere und es danach nicht richtig ausrichte. Wie von Peter Reil und Gerd vorgeschlagen, habe ich mir Kalibrierungsobjektträger bei Ebay angesehen und die folgenden zwei haben mir gefallen:

https://www.ebay.de/itm/262171239936
https://www.ebay.de/itm/183273018512

Die Zentrierung des Tisches ist für mich kein Problem, sondern ich bin eher an einer schnellen Möglichkeit interessiert, den Blick vom Binokularkopf mit dem des Trinokulartubus zu vereinen, wenn ich die Demontage/Wiedermontage durchführe. Wie Wolfgang vorschlug, habe ich schon vor langer Zeit konzentrische Kreise auf transparente Acetatblätter gedruckt. Der einzige Trick, den ich anwende, ist, die Kreise auf der Feldblende zu platzieren und nicht an der Position eines normalen Objektträgers (siehe Bild unten). Der Durchmesser meines Rings aus konzentrischen Kreisen beträgt etwa 4 cm.

Mit freundlichen Grüßen
Wes