Dosierspitzen für Kleber (Kleber Micro Tips) mit Mikroliterpipetten verwendbar ?

Begonnen von Bernhard Gutwenger, November 16, 2023, 18:57:38 NACHMITTAGS

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Bernhard Gutwenger

Liebe Mikroskopiker,

Das Thema "Separieren von Mikroorganismen" taucht hier immer wieder mal auf.
Mich würde interessieren, ob schon jemand die Kombination Mikroliterpipette mit
Dosierspitzen für Kleber (Kleber Micro Tips) ausprobiert hat.
Meine Mikroliterpipette - und wohl auch die meisten anderen - hat an der Spitze
einen Außendurchmesser von 5 - 5,4 mm. Die unten verlinkten Dosierspitzen für Kleber
haben lt. Angabe einen Innendurchmesser von 5 mm. Also sollte das funktionieren,
oder hat die Sache einen Haken ?

https://www.amazon.de/Applikator-Kunststoffkleber-Flaschenspitzen-Laborspender-Klebstoffspender/dp/B0BRL15ZG3/ref=sr_1_10?keywords=kleber%2Bmikrospitze%2Binnendurchmesser%2B5mm&qid=1700153977&sr=8-10&th=1

Viele Grüße,
Bernhard G.

3nzo

Hallo Bernhard,
Für mich, der so etwas sucht und auch noch günstig, ist es etwas, das man ausprobieren sollte. Wir müssen jedoch prüfen, ob der Schlauch zu flexibel ist oder für den Zweck geeignet ist. Das Problem verlagert sich nun auf das Saugsystem, das einfach sein muss, und nicht auf eine Pipette, die man mit den Fingern zerdrücken kann. Zu gegebener Zeit werde ich Ihnen mitteilen, ob ich Ergebnisse erzielt habe.
Danke und viele Grüße.

Enzo

A. Büschlen

Schwerpunkt z.Z.:
- Laub- und Lebermoose.
- Ascomyceten als Bryoparasiten.

3nzo

Hallo Arnold,
Vielen Dank für den Link. Auch wenn das Video nicht mehr da ist, ist aus den Kommentaren klar, was zu tun ist.
Beste grüße.

Enzo

Bernhard Gutwenger

Vielen Dank für Eure Beiträge und Hinweise.
Ich habe die Kleberspitzen jetzt auch mal bestellt und berichte dann über meine Erfahrungen.



Viele Grüße,
Bernhard G.

Torsten T

Hallo Bernhard,

ich habe mich mit dem Thema Pipetten und Isolierung von Mikroorganismen einige Wochen beschäftigt und verschiedene Varianten ausprobiert. Letztendlich hängt es davon ab, wie groß und schnell die Mikroorganismen sind, die man isolieren möchte. Die Dosierspitzen für Kleber haben vorn einen Innendurchmesser von etwa 500 µm. Durch Erhitzen kann man den Kunststoff noch feiner ausziehen.

Ich würde keine Mikroliterpipette benutzen, sondern hinten einen Silikonschlauch anstecken. Siehe:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=43883.msg324091#msg324091

Feiner und präziser geht es aber mit Kapillarröhrchen aus Glas:
pipetten_experimente.jpg

Die Kapillarröhrchen gibt es zum Beispiel bei https://www.medishop.de - dort nach "kapillar 75" suchen. Das sind Kapillarröhrchen mit 75 µl von Hecht oder Hirschmann mit einem Innendurchmesser von 1 mm (nicht heparinisiert). Die Röhrchen kann man in der Mitte mit einem Lötbrenner oder Sturmfeuerzeug erhitzen und ausziehen:


Je nach Größe des Mikroorganismus kann man dann die ausgezogene Spitze an einer passenden Stelle abbrechen. Ans andere Ende kommt ein Silikonschlauch mit 1 mm Innendurchmesser (gibt's bei Amazon). Durch Druck auf den Silikonschlauch kann dann eine kleine Menge eingesaugt werden. Alternativ kann man auch die Luft über einen langen Silikonschlauch mit dem Mund ansaugen.

Ein kleiner Nachteil von Glas ist der Kapillareffekt, den man bei Kunststoff so nicht hat. Hier muss man durch Luftdruck gegenwirken oder schon vorher Wasser in das Kapillarröhrchen laufen lassen. Bei den Dosierspitzen aus Kunststoff kann ein Nachteil sein, dass nicht gut sichtbar ist, ob der Mikroorganismus eingesaugt wurde.

Viele Grüße

Torsten