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Speedax Alterserscheinungen

Begonnen von Rene1965, Juli 16, 2023, 13:14:21 NACHMITTAGS

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Rene1965

Hallo,
ich habe mal wieder ein paar Streupräparate angefertigt und auch das Speedax nach längerer Zeit in die Hand
genommen. Im unteren Drittel der Flasche sind deutlich Kristalle zu sehen, der obere Teil ist klar.
Hat jemand ähnliches oder das selbe beobachtet? Gelagert wurde das Speedax bei Zimmertemperatur und völliger
Dunkelheit im Schrank.

Gruß Rene

Michael K.

Hallo Rene,

Schau mal hier:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=46560.0

Die Kristalle im Spx habe ich auch aber durch Zugabe von Aceton lösen die sich wieder. Ist aber nix von Dauer. Ich weis nicht ob es chemisch möglich ist das
Aceton durch Xylol oder Toluol zu ersetzen.


Gruss
Michael

MiR

#2
Hallo Michael, hallo Rene,

interessant, Michael, könntest du uns mitteilen was genau "nix von Dauer" bedeutet? Auf die Verdunstung des Azetons kann das aber nicht zurückzuführen sein?
Der Austausch der LM's durch Aromaten scheitert wohl an der Schwerlöslichkeit des Materials, siehe Datenblatt:  https://www.tmg-tuebingen.de/wp-content/uploads/2021/06/Speedax_175_AC-DE.pdf.

Viele Grüße aus Berlin
Michael

Peter V.

Hallo,

ich möchte noch darauf hinweisne, dass durch die Auskristallisation natürlich auch der Brechungsindex des in Lösung verbliebenen Speedax deutlich gesunken sein dürfte.

Herzliche Grüße
Peter


Dieses Posting ist frei von kultureller Aneigung, vegan und wurde CO2-frei erstellt. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Michael K.

Hallo Michael (MiR)

Ja damit meine ich die Verdunstung des Acetones.  Das mit der schwerlöslichkeit in Aromaten habe ich schon gelesen. Aber vielleicht kann man es ja so "umbauen" das es
eben doch in Aromaten löslich ist.

LG
Michael

MiR

Hallo Michael (K.),

danke für die Info! Für den "Umbau" müsste aber wirklich schon ein sehr ambitionierter Mensch gewonnen werden..., wobei ich nur vermuten kann, warum du andere LM's möchtest. Ich nehme mal an aus "Verdunstungsgründen" ?  Da wäre Toluen auch nicht besonders geeignet, da ebenfalls relativ leichtflüchtig, bliebe u.U. Xylen.

Viele Grüße aus Berlin
Michael

anne

Hallo Michael, (MiR)
die LM müssen einen Siedebereich haben, in dem man diese noch mit "haushaltsüblichen Mitteln" verdampfen kann, müssen für den Amateur leicht zu beschaffen sein und sich mit dem Klebegrund für Legepräparate vertragen, falls diese hergestellt werden sollen. Die gebräuchlichsten Klebegründe vertragen leider nur aromatische LM wie Toluol oder Xylol und würden sich in Alkoholen lösen.
Aceton ist bedingt tauglich für Legepräparate, ich denke bei längerer Einwirkung löst das nahezu alles an.
Für Streupräparate ist Isopropanol wie gebräuchlich in Pleurax kein Problem.
Pleurax in Phenol für die "Phenolmethode" (was ist das?) zu lösen, kann ich im Augenblick nicht nachvollziehen aufgrund des recht hohen Siedepunktes von Phenol. Aber falls das Vorteile hat, wäre ich froh über eine Erklärung dazu.
Die Fragestellung Speedax in Aromaten zu lösen wurde während der Entwicklung lange diskutiert und ist leider nicht möglich.
lg
anne

jako_66

Hallo Rene,

interessant! Mein Speedax steht im Keller bei 12-18°C und ist bisher ohne Niederschlag. Allerdings ist es erst 2 Jahre "jung".

Speedax ist ein Polymer aus der Umsetzung von Polythiomercaptanen mit aromatischen Isothiocyanaten und gut löslich nur in Aceton, Alkoholen wie Ethanol, (i)-Propylalkohol.

Aufgrund der Unverträglichkeit mit aromatischen Lösungsmitteln wäre wahrscheinlich auch die Zugabe von "Verhinderli" wie Dimethylphthalat im niedrigen einstelligen Prozentbereich zum Scheitern verurteilt.

Viele Grüße

Sven

MiR

Hallo Anne,

vielen Dank für die umfassende Antwort, insbesondere da mein Pleurax-Einsatz (in der Optik) unkomplizierter daherkommt..., also nichts mit der hier üblichen Anwendung zu tun hat. Hinsichtlich der Phenolmethode kann ich dich im Moment nur auf die Literatur verweisen (muß gleich nach Usedom aufbrechen). Wenn ich mich richtig entsinne, wird "einfach" Phenol als LM benutzt und in Minimengen bei Gebrauch verdampft. Ich glaube Bob (siehe weiter oben) benutzt (auch) dieses Verfahren, zumindest aber um den Restgehalt an Phenol zu verdampfen. Keine Gewähr für die Richtigkeit, dafür bin ich jetzt zu sehr in Eile ...

Viele Grüße aus Berlin
Michael

PS: Wenn es mal regnet, schau ich mal nach der Literatur ...

MiR

Hallo Anne,

wie versprochen, der Literaturverweis:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=46563.30,  in Antwort 34 von Rainer, mit Upload eines Artikels aus dem "Archiv der Protistenkunde", in welchem, auf Seite 1, die Verwendung von Phenol als LM und die Phenolmethode erwähnt wird.

Viele Grüße aus Berlin
Michael

PS: Ging nicht eher, hat während des Urlaubs "leider" nur in der Nacht geregnet .-)

Rene

Hallo Michael and Anne,

Ich habe den Hinweis auf Phenol als Zwischenprodukt schon vor langer Zeit gesehen. Es ist möglich, mit dem Phenol störende Zellbestandteile aufzulösen, bevor man sie in Pleurax einschließt. Ich selbst habe es jedoch noch nie gebraucht. Ich bringe mein Material (ganze Frusteln) über Alkohol zu Pleurax, und mit genügend Zeit bei höherer Temperatur löst das Pleurax organische Bestandteile auf. Mit dem Kern zuletzt, wie erwartet.
Die Anwendung von Phenol würde ich aus gesundheitlichen Gründen nicht empfehlen.

Mit freundlichen Grüßen, René

anne

Hallo Rene,
danke für die Antwort und die Erklärung.
Da Phenol den RI senkt und man eigentlich versucht  das Phenol mühsam auszutreiben, ist es zwar sicherlich für Spezialanwendungen geeignet aber ansonsten eher kontraproduktiv.
lg
anne