Moos vom Dach, wenig lebendiges - zu lange gewartet?

Begonnen von Nochnmikroskop, April 07, 2024, 20:02:08 NACHMITTAGS

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Nochnmikroskop

Nabend Gemeinde,

ein größeres Stück Moss (ca. 5 cm Durchmesser) vom Dach habe ich am 02.04.24 mit Leitungswasser in einem verschlossenen Döschen neben dem Stemi gelagert. 
Nach 24h war noch alles gut, ich dachte es könnte noch etwas länger im Wasser liegen, bevor ich es ausdrücke und mir den Bodensatz ansehe.
Heute abend geöffnet und ein unangenehmer Zersetzungsgeruch kam mir entgegen.
Bei Untersuchung des Bodensatzes am Stemi sind mir einige tote Bärtierchen aufgefallen. Auch Rädertierchen zeigten alle keine Bewegungen mehr.

Hätte ich das Behältnis offen stehen lassen sollen? Oder war es einfach zu lange darin?

Was hat sich da angesammelt, was sogar die zähen Bärtierchen tötet?

LG Frank 
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Daniel Scheibenstock

Hallo Frank,

wahrscheinlich wurde die Umbebung Anerob.... du hast sie erstickt. Also Deckel auflassen in Zukunft :-)

lg Daniel
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Peter Reil

Hallo Frank,

wenn ich Moos vom Dach habe, dann lasse ich das höchstens 1 Stunde im Wasser und drücke es dann aus.

Die Bärtierchenerfolgsquote lag bisher bei 100%. Kann natürlich auch sein, dass es an unserem Dach liegt...  ;D

Freundliche Grüße
Peter
Meine Arbeitsgeräte: Olympus BHS, BHT, CH2, CHK, Olympus SZ 30, antikes Rotationsmikrotom

Nochnmikroskop

Hallo Daniel und Peter,

danke für eure Hinweise!

Deckel offen lassen also, ist nur so, dass man dann immer umherfliegende Fasern und Staub mit hineinbekommt. Aber wenn dann alles überlebt, ist es das natürlich Wert. 

Peter, ich habe 3 tote Bärtierchen bisher entdeckt, also 300% Quote ;)
Mal sehen, ob ich die noch separieren und fotografieren kann.

VG Frank
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Gerd Schmahl

Hallo Frank,
Deckel auflassen reicht nicht. Die Bärtierchen, die immer wieder als "fast unsterblich" gehandelt werden, sind das durchaus nicht. Sie sind an das Leben in der sehr dünnen, luftumfluteten Wasserhaut in den Moospolstern angepasst. Auch wenn Du die Moospolster nach spätestens einer Stunde ausdrückst, werden sie in der Petrischale mit Wasser binnen 1..2 Tagen sterben. Das ist nicht ihr Milieu und auch ihr Eintrocknungsmechanismus, der sie zu sehr.sehr widerstandsfähigen Tönnchen macht, kann hier nicht greifen. All die wundersam anmutenden Versuche, die man mit den Tieren gemacht hat mit dem Einfrieren usw. beziehen sich auf die Tönnchen.
Es gibt andere Bärtierchenarten, die sehr wohl an das dauerhafte Leben in tieferem und auch sauerstoffärmeren Wasser angepasst sind - die aus den Moospolstern sind es nicht. Das Gleiche gilt auch für die spezielle Rädertierfauna der Moose, die auch an Eintrocknung angepasst ist, nicht aber an längere Überflutung.

LG Gerd
Man sagt der Teufel sei, im Detail versteckt,
doch hab' ich mit dem Mikroskop viel Göttliches entdeckt.

Nochnmikroskop

Hallo Gerd,

dann bin ich auch der einseitigen Berichterstattung auf den Leim gegangen.  :-[
Ich habe mich diesbezüglich auch nicht informiert, wusste aber auch nicht was mich erwartet. Obwohl Bärtierchen sind ja fast überall anzutreffen.

Das auch Rädertierchen "ertrinken" können ist zusätzlich neu. Ich habe schon oft Rädertierchen beobachtet, immer unter Wasser.

Vielen Dank, dass Du mich an Deinem Wissen teilhaben lässt.

LG Frank
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Gerd Schmahl

Hallo Frank,
Deine Probe wird, wenn sie schon ungut roch, wirklich umgekippt sein, wie Daniel schon bemerkte. Wenn kein Sauerstoff mehr da ist, ist auch für die Rädertierchen Zick.

LG Gerd
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