Tetraphis pellucida; Stängelquerschnitt mit Zentralstrang *

Begonnen von A. Büschlen, März 22, 2025, 21:29:37 NACHMITTAGS

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A. Büschlen

Hallo,

Die Gattung Tetraphis Hedw. kommt weltweit mit zwei Arten vor. Eine davon, T. peullucida Hedw. gilt in Europa weit verbreitet. Sie bevorzugt schattige, luftfeuchte Standorte in Wäldern auf feuchten, schon stärker zersetztem Holz.
Sehr oft bildet diese Art keine Sporophyten, sondern an den Spitzen der Stängel bilden die Blätter kleine "Schüsselchen" und darin Brutkörper. Dies ist ein augenfälliges gutes Merkmal und mit Hilfe der Handlupe kann man die Art bereits im Feld bestimmen.

Die Stängel können bis 3cm lang werden. Davon habe ich ein Stängelquerschnitt gemacht.

Dicht bewachsen ist dieser alte Baumstrunk mit beblätterten Lebermoosen vom Typ Cephalozia durchwachsen mit pleurokarpen Laubmoosen
und mit T. pellucida.

T. pellucida Standort 1200 .JPG

Die endständigen Blätter bilden Blattschüsselchen, darin liegen die Brutkörper. Im Bild eingefügt ein Stämmchen, ca. 8mm lang. Die Stämmchenblätter unterscheiden sich deutlich von den endständigen Blättern.

T. pellucida Stämmchen 1200.jpg

Die Brutkörper sind im Zentrum mehrere Zellen dick. Sie bilden sich an Zellfäden die der Blattbasis entspringen.  Zwei Schärfeebenen. Der Balken beträgt 20µm.

T. pellucida BK 1200 Balken 20µm.jpg

Stängelblatt in der Übersicht. Die Blattrippe ist sehr kräftig und endet kurz vor der Blattspitze.

T. pellucida Blatt total 1200 .jpg

Stängelquerschnitt mit einem feinen Zentralstrang. Der Balken beträgt 20µm. der Durchmesser vom Stämmchen beträgt an der schmälleren Seite keine 200µm!

Stängel quer Balken 20µm 1200 .jpg

Grüsse Arnold Büschlen
Schwerpunkt z.Z.:
- Laub- und Lebermoose.
- Ascomyceten als Bryoparasiten.

A. Büschlen

Hallo,

ich habe oben noch einige Ergänzungen eingefügt.

Grüsse Arnold Büschlen
Schwerpunkt z.Z.:
- Laub- und Lebermoose.
- Ascomyceten als Bryoparasiten.

Peter T.

Hallo Arnold,

tolle Präsentation. Die Brutkörper mit ihren Stielchen sind fantastisch. Die Krönung ist natürlich der Querschnitt, ein perfekter Schnitt. (Hier gibt es übrigens einen optischen Effekt. Schaut man länger auf das Bild, dann "kippen" die tieferliegenden "Löcher" nach oben und sehen aus wie Plateaus.)

Ist das Durchlicht oder DIK?
Liebe Grüße
Peter

A. Büschlen

Hallo Peter,

der Querschnitt ist im Durchlicht / DIC fotografiert. Der Schnitt ist ja eigentlich kein eigentliches Objekt für DIC. Aber wie soll man die feinen, zarten und fast hyalinen  Strukturen im Zentrum gegenüber den dicken Zellwänden am Rande kontrastieren?

Das Bild ist nicht gestapelt.

Gruss Arnold
Schwerpunkt z.Z.:
- Laub- und Lebermoose.
- Ascomyceten als Bryoparasiten.

Peter T.

Hallo Arnold,

ganz allgemein finde ich, dass DIC durchaus dann zum Einsatz kommen darf, wenn etwas dadurch betont werden kann. Mittlerweile schaue ich alle meine Pflanzenschnitte auch mit dem DIC durch, ob sich da etwas Sinnvolles darstellen lässt. Dann ist es wie in der Werbung: "Nicht immer, aber immer öfter."
Liebe Grüße
Peter

A. Büschlen

Hallo,

hier noch eine Ergänzung.
T. pellucida bildet nicht immer fertile Triebe aus. Die Blätter der fertilen und sterilen Triebe sind unterschiedlich, dazu kommt, dass an den fertilen Trieben die Perichätialblätter sehr viel grösser ausgebildet sind. Die Kapsel ist gross, das Peristom 4 zähnig und nich hygroskopisch. Das heisst, dass es ob feucht oder trocken, immer aufrecht steht und sich nicht zurückschlägt. Auf der Kapselwand werden keine Spaltöffnungen ausgebildet.

Die Bilder zeigen li. ein fertiler, re. ein steriler Stängel und eine Kapselhälfte mit zwei Zähnen.

T. pellucida fertil steril 1200 .jpgT. pellucida Kapsel 1200  .jpg

Grüsse Arnold Büschlen
Schwerpunkt z.Z.:
- Laub- und Lebermoose.
- Ascomyceten als Bryoparasiten.

Peter T.

Hallo Arnold,

spannende Ergänzung mit sehr instruktiven Bildern.
Liebe Grüße
Peter