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Hdr Imaging sinvoll?

Begonnen von Armin Z., Februar 21, 2010, 16:05:59 NACHMITTAGS

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gast

Hallo Armin,

Ich habe weder was gegen die Led, noch gegen dich.
Aber ich sehe ein, das es schwierig sein kann, 4 Schrauben zu lösen nur um etwas zu zeigen.
Meine Bedenken gingen nur in die Richtung, das du zwar eine 100 W Led hast, aber nur einen Bruchteil der Energie du nutzten kannst
wegen des Strahlengangs.

Du schreibst: Ich gesteh auch ein, dass ich mir nicht allzu viel Gedanken dazu gemacht habe, einfach die LED einzusetzen, ohne dass ich weiß wie sie in den Strahlengang passt.

Und da hätte weit problemloser mit weniger Regelaufwand eine 3 , 5 oder sei es eine 20 Watt Led besser in das Bresser gepasst, als die Riesenleuchtfläche von 6,25! cm^2.  da muss ich mich den Vorschreibern, Wilfried, Dr. Kramer , Moniaqua, Peter Voigt, einfach anschließen.
Eine vorherige Betrachtung des Thermomanagements für die Erfüllung der Junction to Case Bedingungen hätte dir auch gezeigt, das so eine Riesenkühlfläche nicht notwendig ist. Ich selbst kenne die Led auch bestens und weiß wie warm sie werden kann, bei 2.5 A und bis 48 Volt primär.

Du wirst hier in dem Forum immer wieder auch Kritik erfahren, lerne einfach, konstruktiv damit umzugehen, es meint keiner böse oder gegen dich gerichtet.

in diesem Sinne

Bernd

Armin Z.

Es war ja auch nicht böse gemeint. Tut mir leid.

Mfg Armin
"Wir zerstören Millionen Blüten,
um Schlösser zu errichten.
Dabei ist eine einzige Distelblüte
wertvoller als tausend Schlösser."
                                      
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Mein Vorstellungs: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4884.

wilfried48

Hallo Armin,

ich wollte dich auch nicht persönlich angreifen, sondern nur sachlich klarstellen, dass ich ohne
saubere optische Ankopplung 100 W für etwas übertrieben halte und mit sauberer optischer Einkopplung
auch 3 W genügt hätten.
und eines ist klar:
Es freut mich, dass wir junge 16 jährige Mikroskopiker hier im forum haben, die über den Tellerrand
hinausschauen und das "Extreme"   8) anstreben und als ich in deinem Alter war hätte ich natürlich auch die 100W
Lösung gewählt !

viele Grüsse
Wilfried
vorzugsweise per Du

Hobbymikroskope:
Zeiss Axiophot,  AL/DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Axiovert 35, DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Universal Pol,  AL/DL
Zeiss Stemi 2000 C
Nikon Labo-/Optiphot mit CF ELWD Objektiven

Sammlung Zeiss Mikroskope
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=107.0

Piper

Hallo, Armin,

Da ich der Lektüre der zahlreichen Zuschriften entnehmen konnte, dass Du 16 Jahre alt bist, hoffe ich, dass ich noch "Du" sagen darf, zumal ich selbst einen mikroskopierenden Sohnemann habe, der fast so alt ist, wie Du....

Ich möchte noch mal auf Deine eigentliche Frage zurückkommen, ob HDR etwas zur Kontrastverstärkung bzw. zur Qualitätsverbesserung von Hellfeldbildern beitragen kann; dies auch unter dem Aspekt, dass Du offenbar an Deinem Bresser-Mikroskop "nur" Hellfeld als Beleuchtungsart zur Verfügung hast.

Es ist natürlich richtig, dass HDR erfunden wurde, um sehr hohe Kontrast- und Helligkeits-Bandbreiten besser in Fotos darstellen zu können, möglichst ohne Qualitätsverlust. Dies wurde ja auch schon so in in einer Zuschrift zu Deiner Frage erwähnt. Wenn Du die Internet-Seite von HDR soft noch nicht kennen solltest, besuche sie mal. Auf www.hdrsoft.com findest Du gute Erklärungen und Bildbeispiele.

Tatsächlich kann man aber auch, wie Du zu Recht hinterfragt hast, die selbe Software verwenden, um sehr schwache Helligkeitsdifferenzen, die letztlich sehr geringen Kontrastabstufungen und sehr kleinen Dichteunterschieden im Präparat entsprechen, sehr hoch nachzuverstärken. Als Endresultat kann z.B. eine ungefärbte Mundschleimhautzelle aus einem Speicheltropfen so stark nachkontrastiert werden, dass alle Einzelheiten im Foto nachträglich so gut erkennbar werden (oder vielleicht sogar noch besser) als bei Phasenkontrastbeleuchtung.

Das ganze funktioniert aber, soweit ich bisher feststellen konnte, nur zufriedenstellend mit der Software Photomatix Pro, die m.W. immer noch leider etwa 120 EUR kostet. Die Freeware-Alternativen sind für diesen speziellen Zweck nach eigener Testung nicht so gut einsetzbar.

Schärfer werden die Bilder hierdurch nicht wirklich, weil eine Kontrastanhebung nur den visuellen Eindruck von "Schärfe" verstärkt. Aber man kann trotzdem Einzelheiten in verblüffender Deutlichkeit nacharbeiten, die man in der Hellfeldbeobachtung selbst nicht oder nur schemenhaft sieht. Wenn Deine Optik nicht ideal scharf zeichnen sollte (ist ja keine hochgezüchtete Hochleistungsoptik), kannst Du auch hier ein wenig nachhelfen, wenn Du das Objekt, falls es unbeweglich ist, mehrmals fotografiert und hierbei die Schärfenebene in kleinen Schritten veränderst. Diese Bildserie kannst Du dann z.B. in Picolay oder Combine Z stacken. Diese Programme, die Du wahrscheinlich schon kennst, extrahieren aus allen Aufnahmen die maximal scharf abgebildeten Details und reduzieren zusätzlich einige Unschärfe und Artefakte, so dass die rekonstruierte Ansicht tatsächlich sichtbar schärfer sein sollte als die Einzelbilder der Vorlage. Natürlich kann man, falls nötig, auch noch mit üblichen Schärfungstools herkömmlicher Bildbearbeitungs-Software ein wenig nachhelfen (ist aber bei manchen Leuten "verpönt").

Man kann auch zwei oder mehr Bilderstapel erstellen, welche mit unterschiedlicher Belichtung, z.B. einer Belichtungsstufe Unterschied aufgenommen wurden. Die beiden hieraus resultierenden unterschiedlich belichteten, schärfeoptimierten Rekonstruktionen kannst Du nach ihrer Erzeugung mit Picolay / Combine in einem zweiten Schritt mit Photomatix im Kontrast optimieren. Hierzu werden dann die beiden unterschiedlich hellen, gestackten Bildrekonstruktionen in Photomatix überlagert.

Natürlich ist diese ganze Prozedur wesentlich aufwendiger, als wenn man eine ungefärbte Zelle mit einem Spitzenobjektiv direkt im Phasenkontrast fotografiert und ein sofort fertiges Endergebnis hat. Aber Du wirst sehen, dass Du mit den oben beschriebenen Techniken wahrscheinlcih auch aus Deinen Bresser-Mikroskop verblüffend viel aus Deinen Mikrofotos herausholen kannst, vorausgesetzt, dass die Bildbearbeitungen mit "Musse" und "Liebe" durchgeführt werden.

Wenn Du möchtest, kann ich Dir gerne einen Sonderdruck aus dem Mikrokosmos schicken (falls Du diesen nicht abonniert), in dem ich vor einiger Zeit die Methode einer Hellfeldverbesserung mit Photomatix Pro beschrieben habe. Ich bräuchte zu Diesem Zweck nur eine Adresse, wohin ich den Sonderdruck auf die Reise schicken könnte. Du kannst mir, wenn Du möchtest, eine solche Adressangabe gerne an meine Privat-Email schicken (jpu.mp@t-online.de)

Viel Erfolg und auch viel Freude an Deinem schönen Hobby

Jörg Piper