Leitz Laborlux D - Vorstellung

Begonnen von dude, Februar 08, 2025, 19:16:37 NACHMITTAGS

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dude

Hallo zusammen,
ich möchte diese Gelegenheit mal nutzen, um mein Laborlux D vorzustellen. Ich hoffe, dieses Thema passt hier, ansonsten gerne verschieben.

Ziel soll es sein, hier vor allem meine Umbauten zu dokumentieren, in der Hoffnung, dass diese vielleicht für den einen oder anderen von Interesse sind. Kommentare sind natürlich auch stets willkommen.

Begonnen hat mein Laborlux D laut Inventarsticker sein Leben in einem Unternehmen für Oberflächenmesstechnik. Entsprechend war das Gerät auch ausgestattet: Auflichtbeleuchtung und Auflichtobjektive (unendlich). Im weiteren Verlauf wurde das Mikroskop dann auf einer Industrieauktion für einen Appel und ein Ei versteigert. Etwas teurer (aber wie ich finde immer noch sehr günstig) habe ich es dann von privat erworben. Den originalen Staub und Dreck hatte es noch, jedoch auch ein neues Netzteil für die Auflichtbeleuchtung (Leica, BJ 2013).

Folgende Ausstattung hatte das Mikroskop beim Kauf: Auflichtbeleuchtung, Fototubus, Periplan GF 12.5x/18 Okulare und vier Unendlich-Objektive (NPL Fluotar 5x/0.09 (verkratzt, mittlerweile durch einwandfreies Exemplar ersetzt), NPL Fluotar 10x/0.22, L32x/0.60 und Plan L 50x/0.60).

Da basteln Spaß macht, wird das Gerät stetig erweitert und ausgebaut. Hier eine Liste der abgeschlossenen und geplanten Umbauten:

1) Kameraadaption: Als Hobbyfotograf war das ein Muss und der Fototubus wichtiger Kaufgrund bei der Anschaffung. Aktuell nutze ich ein altes Periplan GF 10x als Projektiv, das in einem 3D-gedruckten Halter steckt (parfokal zu den Okularen). Am Halter ist über ein Nikon F Bajonett (günstig aus China) eine Nikon D800 adaptiert. Mit diesem Setup bin ich aufs erste ziemlich zufrieden.

Laborlux D.jpg

Fototubus1.jpg

Fototubus2.jpg


2) Dunkelfeldbeleuchtung 1: Zuerst über einen Halter für Dunkelfeldblenden, der am Kondensor befestig werden kann, realisiert. Das klappt aber nur bis etwa 10x wirklich gut.

Dunkelfeld 1.jpg


3) Dunkelfeldbeleuchtung 2: Ein Leitz D 0.80 Dunkelfeldkondensor wurde erworben. Leider passte dieser allerdings nicht ans Mikroskop. Naja, die Optik sollte doch irgendwie trotzdem funktionieren, oder? Und tatsächlich, mit ein wenig probieren, ausmessen und 3D-Druck passt der Kondensor jetzt problemlos. Und erzeugt sogar mit dem 50x/0.60 ein schönes Dunkelfeld. Der nächste Schritt wäre dann wohl die Adaption des Leitz 1.2 D an mein Laborlux.

Dunkelfeld 2_1.jpg

Dunkelfeld 2_2.jpg

Adaptierter Dunkelfeldkondensor. Die Einstellung erfolgt nun über die vorhandene Einstellung am Laborlux Kondensorhalter.

Dunkelfeld 2_3.jpg

Vanda testacea Samenkorn, Leitz Plan 50x/0.60 und D 0.80 Dunkelfeldkondensor. Foto ohne Stacking oder Bearbeitung.

4) Fluoreszenz: Über das Forum konnte ich einen Ploemopak erwerben. Passt ohne Veränderungen, also keine weiteren Umbauten (abgesehen von 3D-gedruckten Abdeckungen als Staubschutz).

5) LED Beleuchtung Durchlicht: einen Adapter habe ich schon gedruckt, nur die Steuerung muss noch schön verpackt werden. Dann wird mein Laborlux mit einer dimmbaren CRI 95 LED für Durchlicht ausgestattet.

6) LED Beleuchtung Auflicht: auch hierzu habe ich mir schon Gedanken gemacht. Geplant ist ein modulares System mit verschiedenen (auch farbigen, für Fluoreszenz) LEDs. Das Material habe ich auch schon größtenteils zusammen, jetzt braucht ich nur noch Zeit für die Umsetzung.

7) Automatisches Fokusstacking: befindet sich aktuell noch in der Planungsphase. Die Idee ist folgende: der Fokustrieb wird auf einer Seite an Encoder und Schrittmotor angeschlossen. Nun sollen mit dem Fokustrieb auf der anderen Seite manuell Start- und Stoppunkt festgelegt werden können. Dann wird die Anzahl der Fotos eingegeben und das System fährt die Positionen automatisch an und löst die Kamera aus. Die Steuerung werde ich über ein ESP32 realisieren.


Viele Grüße,
Tim

Gerd Schmahl

#1
Hallo Tim,
da hast Du ja schon schön gebastelt. Wenn Du weiterhin überwiegend ohne Deckglas mikroskopierst, mag Duchlicht mit Auflichtobjketiven irgendwie Sinn machen, aber für hoch auflösende Durchlichtmikroskopie brauchst Du dann doch Durchlichtobjektive die für Deckgläser gerechnet sind, zumindest so ab einer n.A. von 0,3.
LG Gerd
Man sagt der Teufel sei, im Detail versteckt,
doch hab' ich mit dem Mikroskop viel Göttliches entdeckt.

dude

Hallo Gerd,

vielen Dank!

Das stimmt natürlich. Da die Tubublinse vom Ploemopak aber ohnehin auf 160er Objektive ausgelegt ist, habe ich auch einige passende Objektive:

Leitz EF 4/0.12
Leitz Fluoreszenz 10/0.45 Öl
Leitz PL Fluotar 25/0.60
Olympus LWDCDPlan 40/0.6 160/0-2
Leitz PL Fluotar 100/1.32 Oel

Irgendwas zwischen 40x und 50x als Ölimmersion für Fluoreszenz wäre sicherlich noch schön (das Olympus ist schon relativ dunkel), aber das eilt nicht und ich kann warten, bis sich was günstiges auftut.

Ansonsten bin ich damit sehr zufrieden und denke, dass ich doch einen weiten Bereich abdecke.

Viele Grüße,
Tim

K. B.

Hallo Tim,

das LWDCDPlan von Olympus ist eigentlich für Inversmikroskope mit entsprechendem Kondensor gedacht, da ist die Leistung meistens schlechter als mit einem normalen Durchlichtobjektiv.
Von Olympus gibt es ein UVFL 40 Öl und ein DPlan 50 Öl die ganz gut und teils bezahlbar erhältlich sind, ob die aber mit Leitz kompatibel sind kann ich nicht sagen.

Viele Grüße
Kay
Mikroskop: Olympus BH-2 BHTU/ BHS mit Trino (DL; PH; Fluo; DF; AL)
                  Zeiss GFL Trinokular (DL; PH; Fluo; AL)
                  Olympus CK2 Invers Trino (DL; PH; Fluo)
                  Olympus GB (DL; PH)
Mikroskopkamera: Canon EOS 550D; EOS RP

dude

Hallo Kay,

dass das Olympus für Inversmikroskope gedacht ist habe ich bei meiner Recherche auch schon gelesen - finde die Qualität am Laborlux aber eigentlich ganz gut. Ob die vergleichsweise geringe Bildhelligkeit jetzt am Objektiv oder nur an der relativ kleinen Blende liegt, weiß ich leider mangels Erfahrung nicht - und der Vergleich mit dem 10x/0.45 oder 25x/0.60 ist vielleicht auch etwas unfair.

Nichtsdestotrotz, das Angebot war zu gut um es nicht zu kaufen und wenn ich etwas passenderes finde, stoße ich es vielleicht auch wieder ab.

Viele Grüße,
Tim

K. B.

Hallo Tim,

schlecht ist das Objektiv natürlich nicht, ich habe auch so eins an meinem Inversmikroskop wo es seine Leistung und Besonderheiten gut ausspielen kann, im Vergleich mit den normalen Durchlichtobjektiven kann es aber kaum mithalten.

Viele Grüße
Kay
Mikroskop: Olympus BH-2 BHTU/ BHS mit Trino (DL; PH; Fluo; DF; AL)
                  Zeiss GFL Trinokular (DL; PH; Fluo; AL)
                  Olympus CK2 Invers Trino (DL; PH; Fluo)
                  Olympus GB (DL; PH)
Mikroskopkamera: Canon EOS 550D; EOS RP