Botanik: Serbische Fichte Picea omorika wurde 1872 als Glaziarelikt entdeckt. *

Begonnen von Hans-Jürgen Koch, März 12, 2025, 10:52:43 VORMITTAG

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Hans-Jürgen Koch

Als Glazialrelikte (lateinisch glacies ,,Eis" und relictum ,,Rest" – ,,eiszeitliche Relikte") bezeichnet man kälte- sowie oft auch lichtliebende Pflanzen.
Die Heimat der Serbischen Fichte auch Omorika Fichte genannt, liegt im westlichen Serbien und Montenegro. Entdeckt wurde sie 1872 in einem schwerzugänglichen Gebiet an den schattigen Steilhängen des Serbischen Tatra Gebirges.
Der Baum ist ein Tertiärrelikt mit einem natürlichen Restareal in einem sehr kleinen Gebiet nördlich von Višegrad beidseits der Drina im Tara-Gebirge.
Višegrad ist eine Kleinstadt und der Name der sie umgebenden Gemeinde im östlichen Bosnien und Herzegowina.

Tertiärrelikt, eine Sippe, die aus einem Gebiet, in dem sie im Tertiär weiterverbreitet war, bis auf wenige Fundorte verschwunden ist.
Im 'Exotenwald' bei Weinheim an der Bergstraße (Deutschland) gibt es eine Gruppe dieser Bäume.
Die schlanke, schnellwüchsige Serbische Fichte, Picea omorica, gibt ihre Heimat durch den deutschen Namen zu erkennen. Ihre dunkelgrünen Nadeln zeigen unterseits eine blausilbrige Farbe.
Diese immergrüne Fichtenart bildet keine Pfahlwurzel und wird auf lockerem Boden leicht vom Sturm entwurzelt.
Die Serbische Fichte ist ein klassischer Flachwurzler.
Im dichten Wald sterben die unteren Äste wegen Lichtmangels bald ab und werden abgeworfen.

Bild 01 Habitus, Serbische Fichte Picea omorika

Foto: H.-J_Koch

Die Serbische Fichte wächst nicht in Reinbeständen; vergesellschaftet aber mit: Gemeiner Fichte, Weiß-Tanne, Schwarz-Kiefer, Wald-Kiefer, Berg-Ahorn und Buche.
Gelegentlich wird sie auch forstlich angebaut.
Forstliche Anbauarten schienen anfangs Erfolg versprechend, aber nach mehreren Jahrzehnten waren die Bestände meist ausgefallen, besonders durch Hallimasch Befall.

Erscheinungsbild:
Mit 12 Gattungen und rund 80 Arten, stellen die Kieferngewächse die  grösste Familie der Nacktsamer (Gymnospermae) dar.
Picea omorika ist ein 30 – 43 Meter hoher Baum und einem Stamm bis zu 3 Meter im Durchmesser.
Geschlecht    : eingeschlechtlich
Häusigkeit: einhäusig
Bestäubung: Fremdbestäubung, Windbestäubung
Der Wuchs der Serbischen Fichte ist sehr schmal und gleichmäßig. Die Äste ragen sichelförmig nach oben und werden von dunkelgrünen und glänzenden Nadeln geschmückt.

Junge Fichtentriebe sind essbar, sie schmecken angenehm säuerlich nach Zitrone. Fein gehackt eignen sie sich als Würze für Salate und Mayonnaisen.
Medizinisch genutzt werden die Triebspitzen und das Öl daraus. Fichtenöl ist ein Bestandteil des Franzbranntweins.
Bereits Hildegard von Bingen führte die Fichte als Arzneipflanze in ihrer ,,Physica"auf.

Die Physica (auch Liber simplicis medicinae) ist ein laienmedizinisches Werk.

Inhaltsstoffe:
Terpene, Pinnen, Phenolen, Aldehyden, Harzsäuren und Limonen, ferner ist der Ester Bornylacetat, welcher der Träger des Duftes ist und auch künstlich hergestellt wird.

Picea omorika gehört laut IUCN Rea List (International Union for Conservation of Nature and Natural Resources) zu den weltweit in ihrem natürlichen Bestand stark gefährdeten Baumarten,
1881 wurde die Serbische Fichte nach Europa gebracht. Hier inzwischen weit verbreitet, in Parks, auf Friedhöfen und Gärten die am meisten anzutreffende Fichte.

Es gibt etwa achtzig Pinus-Arten als einhäusige, meist harzreiche Nadelhölzer mit langen dreikantigen Nadeln, die selten einzeln, überwiegend zu zweit bis fünft stehen.
Im Tertiär und während der letzten Zwischeneiszeiten waren Vorfahren der Omorika – Fichte in weiten Teilen Europas vertreten.
Fossile Funde kennen wir auch aus dem Erzgebirge, von Lüneburg, dem Samland und von Innsbruck.

Das Samland ist eine Halbinsel in der östlichen Ostsee.
Sie wurde 1875, also vor 150 Jahren von dem serbischen Botaniker, Zoologen und Mineralogen Josif Pančić (geboren: 17. April 1814, verstorben: 8. März 1888, als Pinus omorika erstbeschrieben und nach ihm ,,Pančićeva omorika" entdeckt und benannt.

Bild 02 Stamm, Serbische Fichte Picea omorika

Foto: H.-J_Koch

Alte Fichten besitzen breite Wurzelanläufe um damit ihre Standfestigkeit abzusichern.

Borke/Rinde:
Die Rinde ist meist mit Harzblasen besetzt, bei Jungbäumen orangebraun, mit papierartigen Schuppen, später hart und quadratische orangebraune Schuppenborke.
Das helle, weiche Holz dient entweder als Brennholz. Ferner wird es auf Schleifsteinen fein zerrieben oder durch Maschinen ,,zerhackt".
Während der Holzschliff den Grundstoff für billigere Papiere abgibt, liefern die durch Zerhacken erhaltene Fasern wertvolle Papiersorten.

Aus der Rinde von Nutzholzfichten werden Gerbstoffe, Tannine, gewonnen. Es sind überwiegend farblose, amorphe Pulver, die in Wasser gut löslich sind und die Eigenschaft haben, Eiweißstoffe zu fällen.
Für diesen Zweck dienen sie in der Lederverarbeitung. Die tierische Haut wird dadurch vor Fäulnis geschützt, bleibt geschmeidig und quillt in Wasser kaum. Im Kernholz von Kiefern ist Pinosylvin als 3,5-Stilbendiol neben seinem Mono- und Dimethylether enthalten. Es verhindert Fäulnis und wirkt dreißigfach stärker desinfizierend als Phenol.

Bild 03 Blühende Zweige, Serbische Fichte Picea omorika

Urheber: Sciencia58

Bild 04 Reife Zapfen im Wipfel Bereich, Serbische Fichte Picea omorika

Urheber: Crusier
Während der Keimlingsentwicklung bildet sich gleichzeitig die Samenanlage zum Samen um, wobei das Integument zur Samenschale wird.
Die Integumente sind ein Bestandteil der Samenanlage der Samenpflanzen
Aus den Samenschuppen werden die Fruchtschuppen, und aus den Blütenzapfen entsteht somit der Fruchtzapfen.
Die Samen sind im Herbst des zweiten Jahres reif, werden aber erst im folgenden Frühjahr entlassen.
Bei der Fichte ist der ganze Entwicklungszyklus auf ein Jahr zusammengedrängt, so dass bereits ein Jahr nach der Bestäubung die reifen Samen entlassen werden können.
Die Zapfen (Früchte) wachsen zu Beginn seitlich abstehend oder aufrecht, dann jedoch hängend.
Die Samen sind geflügelt (Schraubenflieger), der Wind verbreitet sie.
Und wer nach einem Waldspaziergang im Advent meint, er hätte einen Beutel voller Tannenzapfen zur Dekoration der guten Stube gesammelt, der irrt.
Es sind Fichtenzapfen.
Die großen Zapfen der Tannen können gar nicht vom Waldboden aufgesammelt werden. Hoch oben in der Baumkrone zerfallen sie schon am Zweig und geben so die im Schutz der Zapfenschuppen gereiften Samen frei.

Früchte:
hängend, 3 - 6 cm lang, unreif: blauviolett, reif: glänzend zimtbraun, harzig, spitz zulaufend. Schuppen steif, breit und rundlich, randlich leicht gezähnt. Viele Zapfen auch schon bei jungen Serbischen Fichten.
Samenzapfen sind vorn abgerundet.
Samenreife erreichen sie im zweiten oder dritten Jahr.

. Männliche Zapfen:
- Größe und Form: Männliche Zapfen sind in der Regel kleiner, etwa 1 bis 5 cm lang, und haben eine zylindrische Form.
- Farbe: Sie sind oft gelblich oder grünlich.
- Funktion: Männliche Zapfen produzieren Pollen, der für die Befruchtung der weiblichen Zapfen notwendig ist. Sie sind meist an den unteren Ästen der Bäume zu finden und fallen nach der Pollensaison ab.

Bei der Samenreife im Frühjahr (!) wölben sich die abgerundeten Zapfenschuppen fast halbkugelig auf.
In der geologisch-paläontologischen Sammlung des Landesmuseums in
Klagenfurt befindet sich ein etwa 90/80 mm großes Lignitstück mit
einem eingepressten Koniferen Zapfen, Inventarnummer 6058. Dieses
Handstück stammt aus der sogenannten ,,Rosthornsammlung".
Lignine (lateinisch lignum ,Holz').
,,Fossiler Zapfen von Picea omorika" von Adolf Fritz
https://www.zobodat.at/pdf/CAR_183_103_0479-0483.pdf

Bild 05 Weiblicher Blütenzapfen, Serbische Fichte Picea omorika

Fotograf: Ivar Leidus

. Weibliche Zapfen:
- Größe und Form: Weibliche Zapfen sind größer, etwa 5 bis 10 cm lang, und haben eine längliche, schmalere Form.
- Farbe: Sie sind anfangs grün und werden beim Reifen rotbraun.
- Funktion: Weibliche Zapfen enthalten die Samen der Fichte. Nach der Befruchtung entwickeln sie sich und öffnen sich, um die reifen Samen freizugeben.

Blüten:
Männliche Blüten rötlich-gelb, eiförmig, 1 - 1,5 cm groß; weibliche Blüten purpurrot, eiförmig, 1,2 - 2,5 cm groß. Blüten nur im oberen Kronenbereich.
In Mitteleuropa liegt die Blütezeit im Mai/Juni.

Bild 06 abgetrennte grüne Zapfen, Serbische Fichte Picea omorika

H.-J_Koch

Bild 07 Nadelkissen, Serbische Fichte Picea omorika

Foto: H.-J_Koch
Die Nadelblätter entspringen an einem Stielchen, dass nach dem Abfall am Zweig verbleibt und dem kahlen Zweig eine raue Oberfläche verleiht.

Nadeblätter:
Ihre 1,2 – 2,5 cm langen Nadeln sind vierkantig, aber abgeflacht und zeigen auf der Unterseite zwei weiße Linien (Spaltöffnungsbänder). Die Oberseite ist glänzend dunkelgrün.
Sie stehen sehr dicht und lassen eine deutlich hervortretende, zentrale Mittelrippe erkennen
An Seitentriebe sind die Nadeln oft aufwärts gekrümmt, so dass die silbrig-weiße Unterseite sichtbar wird
Auf der Zweigoberseite dicht stehend und nach vorn gerichtet, sie verbleiben bis zu 12 Jahren am Baum.

Bild 08 Zweige aus Sonne- und Schattenbereich sowie Zapfen, Serbische Fichte Picea omorika

Urheber: Tobias Schula

Systematik:
Klasse: Coniferopsida
Ordnung: Koniferen Coniferales
Familie: Kieferngewächse Pinaceae
Unterfamilie: Abietoideae, Piceoideae
Gattung: Fichten Picea
Art: Serbische Fichte
Wissenschaftlicher Name: Picea omorika
Syn.: Abies sibirica
Trivialnamen: Omorika-Fichte (nach dem serbischen Trivialnamen für die Art omorika/оморика), im Althochdeutschen kienforha, ,,Kienföhre".
Englische Bezeichnung: Serbian spruce
Das Epitheton ,,omorika" ist der bosnische Volksname Name für Fichte


Etymologie:
,,Picea":  römischer Name der Fichte, von pix = Harz
,,omorika"    : serbischer Name der Pflanze    Pflanze

In einer neueren Arbeit unterteilt ,,Schmidt" die Gattung unter Berücksichtigung morphologischer, ökogeographischer und genetischer Aspekte in nur 2 Sungenera:
Picea (mit den Sektionen Omorika und Picea) sowie Casicta (mit den Sektionen Pungentes und Sitcha).
Schmidt, P. A, 1987 ,,Übersicht der Fichten - Arten und ihrer infraspezifischen Sippen in der DDR".       
           

Teil 1
Junger Spross, Querschnitt
30 Mikrometer

Bild 09 Schnittstellen, Serbische Fichte Picea omorika

Foto: H.-J_Koch

Meine Pflanzenproben stammen aus Arrild (Dänemark, Juli 2024).
Bild 10 Schnittprobe in einer Halterung eingespannt.

Foto: H.-J_Koch

Bild 11 Detailaufnahme, ungefärbter Schnitt, Serbische Fichte Picea omorika

Zwischen Kern und Splint besteht kein Farbunterschied; das Spätholz ist ein wenig dunkler gelb oder bräunlicher als das Frühholz, die Holzfasern sind meist einreihig und es kommen zahlreiche Harzkanäle (0,06 – 01 mm Durchmesser) vor.

Bild 12 Detailaufnahme, ungefärbter Schnitt, Serbische Fichte Picea omorika


Bild 13 Detailaufnahme, ungefärbter Schnitt, Serbische Fichte Picea omorika


Bild 14 Harzkanal, ungefärbter Schnitt, Serbische Fichte Picea omorika


Als Harzkanal (auch: Harzgang) bezeichnet man einen langgestreckten, röhrenförmigen interzellularen Raum, der mit harzausscheidenden Epithelzellen ausgekleidet ist.

Bild 15 Spaltöffnung, ungefärbter Schnitt, Serbische Fichte Picea omorika

S = Schließzelle, V = Vorhof, H = Hinterhof, A = Atemhöhle

Stomata (Spaltöffnungen) sind längliche Poren in Pflanzen. Ihre Hauptaufgaben sind der Gasaustausch und die Transpiration. Das bedeutet, dass sie dafür zuständig sind, Kohlenstoffdioxid (CO2) aufzunehmen und Sauerstoff (O) wieder abzugeben (Gasaustausch). Außerdem findet durch die Spaltöffnungen die Abgabe von Wasser statt (Transpiration).

Bild 16 Detailaufnahme, ungefärbter Schnitt, Autofluoreszenz, Serbische Fichte Picea omorika

LED Modul 455 nm
Reflektormodul FL mit Filtersatz 67
Erregerfilter: BP 470 nm
Strahlenteiler: FT 477 nm
Emission (Sperrfilter): LP 485

Bild 17 Detailaufnahme, ungefärbter Schnitt, Autofluoreszenz, Serbische Fichte Picea omorika


Bild 18 Detailaufnahme, ungefärbter Schnitt, Autofluoreszenz, Serbische Fichte Picea omorika


W-3A-Färbung nach Wacker (Acridinrot-Acriflavin-Astrablau)

Arbeitsablauf:
1.Pflanzenprobe liegt in 30 % Ethanol.
2. Aqua dest. 3x wechseln je 1 Minute.
3. Vorfärbung Acridinrotlösung 7 Minuten
4. 1x auswaschen mit Aqua dest. .
5. Acriflavinlösung (differenzieren bis gerade keine Farbwolken mehr abgehen - Lupenkontrolle) ca.20 Sekunden !!
6. 2 x auswaschen mit Aqua dest..
7. Nachfärbung Astrablaulösung 1 Minuten
Bei der Nachfärbung mit Astrablau eine Mischung aus Astrablau und Acriflavin im Verhältnis 3 : 1 verwendet (blau + gelb = grün).

Tipp:
Eine schöne Variante erhält man, wenn man in der letzten Färbestufe eine Mischung aus Astrablau und Acriflavin im Verhältnis 3:1 verwendet. (3 Tropfen Astrablau und 1 Tropfen Acriflavin separat ansetzen und Gemisch mit der Pipette übertragen.
8. Auswaschen mit Aqua dest. bis keine Farbstoffreste verbleiben.
9. Entwässern mit 3x gewechseltem Isopropylalkohol (99,9 %)
10. Einschluss in Euparal.

Ergebnis:
Zellwände blaugrün bis grün, verholzte Zellwände leuchtend rot, Zellwände der äußeren Hypodermis orangerot, Cuticula gelb, Zellwände der innenliegenden Hypodermis tiefrot.
Bei der Betrachtung wird eine Kontrastverbesserung bei Verwendung eines BG 38 Filters (blaugrün, 3 mm dick) erreicht.

Fotos: Nikon D5000, Sony alpha 6000

Bild 19 Übersicht, Serbische Fichte Picea omorika


Bild 20 Übersicht, Serbische Fichte Picea omorika


Bild 21 vierjähriger Spross, Serbische Fichte Picea omorika


Bild 22 Detailaufnahme, Serbische Fichte Picea omorika


Bild 23 Detailaufnahme, Serbische Fichte Picea omorika


Bild 24 Detailaufnahme, Serbische Fichte Picea omorika


Bild 25 Detailaufnahme, Serbische Fichte Picea omorika


Bild 26 Detailaufnahme mit Beschriftung, Serbische Fichte Picea omorika

RP = Rindenparenchym, EP = Epidermis, P = Phellem, PG = Phellogen, MP = Markparenchym, XY = Xylem, J = Jahresringgrenze, PH = Phloem, H = Harzkanal

Bild 27 Detailaufnahme mit Beschriftung, Serbische Fichte Picea omorika


Bild 28 Detailaufnahme, Auflichtbeleuchtung Fluoreszenz, Serbische Fichte Picea omorika

Reflektormodul FL mit Filtersatz 67
Erregerfilter: BP 470 nm
Strahlenteiler: FT 477 nm
Emission (Sperrfilter): LP 485

Bild 29 Detailaufnahme, Auflichtbeleuchtung Fluoreszenz, Serbische Fichte Picea omorika



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Hans-Jürgen Koch

#1
Teil 2
Spross, Längsschnitt
25 Mikrometer


W-3A-Färbung nach Wacker (Acridinrot-Acriflavin-Astrablau)

Bild 30 Übersicht, Serbische Fichte Picea omorika


Bild 31 Detailaufnahme, Serbische Fichte Picea omorika


Bild 32 Detailaufnahme, Auflichtbeleuchtung Fluoreszenz, Serbische Fichte Picea omorika


Bild 33 Detailaufnahme, Auflichtbeleuchtung Fluoreszenz, Serbische Fichte Picea omorika


Bild 34 Detailaufnahme, Auflichtbeleuchtung Fluoreszenz, Serbische Fichte Picea omorika


Teil 3
Nadelblatt, Querschnitt
35 Mikrometer

Xeromorphe Blätter:
Nadelbäume haben eine andere Strategie zur Vermeidung von Trockenstress. Bekannte Nadelbäume wie Fichten oder Tannen verringern die Blattoberfläche, indem sie ihre Blätter in lange, dünne und quasi zusammengerollte Nadeln umgewandelt haben. Die Stomata können bei kalter oder trockener Witterung komplett geschlossen werden.

W-3A-Färbung nach Wacker (Acridinrot-Acriflavin-Astrablau)

Bild 35 Übersicht, Serbische Fichte Picea omorika


Bild 36 Detailaufnahme, Serbische Fichte Picea omorika


Umhüllt wird das Blatt von einer kräftigen Cuticula, die von der darunterliegenden Epidermis gebildet wird, und aus Procutin besteht, das verhärtet und so einen Schutz gegen Verdunstung und Verletzung darstellt.

Bild 37 Detailaufnahme, Serbische Fichte Picea omorika


Bild 38 Detailaufnahme, Serbische Fichte Picea omorika


Bild 39 Detailaufnahme, Serbische Fichte Picea omorika


Bild 40 Leitbündel, Serbische Fichte Picea omorika

ED = Abdichtung in Endodermis durch Suberin- Einlagerung., PH = Phloem, XY = Xylem

Bild 41 Übersicht, Auflichtbeleuchtung Fluoreszenz, Serbische Fichte Picea omorika


Bild 42 Auflichtbeleuchtung Fluoreszenz, Serbische Fichte Picea omorika


Bild 43 Auflichtbeleuchtung Fluoreszenz, Serbische Fichte Picea omorika


Bild 44 Auflichtbeleuchtung Fluoreszenz, Serbische Fichte Picea omorika


Verzeichnis der benutzten Literatur:


Wikipedia; Freie Enzyklopädie
Dieter Ennet ,,Lexikon der Heilpflanzen" , ISBN: 3-933203-96-1
U. Hecker ,,Einheimische Laubgehölze", ISBN: 978-3-494-01442-5
Rettenmaier "Botanik – Drogenkunde", 1968
E. Löbenberg ,,Drogenkunde", 3-7741-0125-6
Bernd Miggel ,,Holzbestimmung mit dem Mikroskop", ISBN: 978-930167-81-4
Schütt ,,Lexikon der Nadel Bäume", ISBN: 978-3-933203-9
Peter A. Schmidt ,,Taschenlexikon der Gehölze", ISBN: 978-3-494-01448-7
P. Schütt ,,Lexikon der Bäume und Straucharten", ISBN: 978-3-86820-123-9
P. Schmidt, U. Hecker ,,Die wildwachsenden und kultivierten Laub- und Nadelgehölze Mitteleuropas, ISBN: 978-3-494-01800-3
Schönfelder ,,Das neue Handbuch der Heilpflanzen", ISBN: 978-3-440-12932-6
Egon Schumacher ,,Wunderwelt der Bäume",ISBN: 3-5700-1567-x
Schmeil ,,Leitfaden der Pflanzenkunde", 1952
,,Botanica" Das Abc der Pflanzen, ISBN: 3-8290-0868-6
Frank Erdnüß ,,Pflanzen bestimmen", ISBN: 978-3-527-71428-5
,,Die große Enzyklopädie der Arzneipflanzen und Drogen", ISBN: 978-3-89996-508-7
,,Der Kosmos Waldführer", ISBN: 978-3-440-17680-1
,,Welche Heilpflanze ist das?", ISBN: 978-3-440-10798-0
,,Das große illustrierte Pflanzenbuch", 1966
,,Der neue Kosmos Tier- und Pflanzenführer", ISBN: 3-440-07286-X
,,Das Kosmos Wald & Forst – Lexikon", ISBN: 978-3-440-15219-5

Die Informationen für Beschreibungen werden von mir selbst aus verschiedenen Quellen zusammengetragen. Dabei benutze ich sowohl Bücher als auch Internet Quellen.
Ich recherchiere dann weiter, suche die zugrundeliegenden Studien heraus, werte sie aus und verbinde alles miteinander.
Beim Recherchieren öffnet sich oft nicht nur eine neue Tür, sondern gleich mehrere. Dahinter verbergen sich weitere spannende Informationen.

Für konstruktive Kritik bin ich ebenso offen wie für lobende Worte.

Hans-Jürgen

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Peter T.

Hallo Hans-Jürgen,

das ist wieder mal eine bombastische Arbeit mit höchstem Info-Gehalt, aber auch bester Ästhetik.

Meine Fragen dazu:

Bilder 32 und 34 zeigen rechts helle Zellen. Weißt Du, was das ist?

Die Zellen der Nadeln sind dicht gefüllt mit rundlichen Gebilden. Weißt Du, worum es sich dabei handeln könnte?

Die schöne Spaltöffnung in Bild 15: Mit welchem Objektiv (also Vergrößerung) ist die aufgenommen?

Herzliche Grüße

Peter

Liebe Grüße
Peter

Wutsdorff Peter

Grüß´ Dich Hans-Jürgen,
vielen Dank für diesen Beitrag!
Das ist ja wieder ein  Feuerwerk!!
Wie immer bei Deinen Bildern erstarre ich vor Ehrfurcht!
Besonder gefallen mir die kräftigen Farben!
Auch die texlichen Erläuterungen finde ich immer sehr gut und lehrreich.
Gruß  Peter W

K. B.

Hallo Hans-Jürgen,

wie immer sehr prächtige Schnitte und Färbungen mit interessanten Erklärungen und viel Hintergrundinformationen!
Die Körnchen im Nadelgewebe geben bei der Fluoreszenz einen sehr schönen Kontrast zu den Zellwänden.

Viele Grüße
Kay
Mikroskop: Olympus BH-2 BHTU/ BHS mit Trino (DL; PH; Fluo; DF; AL)
                  Zeiss GFL Trinokular (DL; PH; Fluo; AL)
                  Olympus CK2 Invers Trino (DL; PH; Fluo)
                  Olympus GB (DL; PH)
Mikroskopkamera: Canon EOS 550D; EOS RP

Hans-Jürgen Koch

Hallo Peter T. Peter W. und Kay,
danke für eure Rückmeldung:

@ Peter T.
,,Bilder 32 und 34 zeigen rechts helle Zellen. Weißt Du, was das ist?"
Hier habe ich vermutlich einen Seitenspross oder Nadelkissen angeschnitten.
,,Die Zellen der Nadeln sind dicht gefüllt mit rundlichen Gebilden. Weißt Du, worum es sich dabei handeln könnte?"
In den Nadelzellen gibt es die Chloroplasten. Sie sind Zellorganellen in denen die Fotosynthese stattfindet. Chloroplasten sind für die grüne Farbe der Blätter verantwortlich, genauer gesagt der Farbstoff Chlorophyll, welcher sich in den Chloroplasten befindet.
Diese Organellen sind für die Photosynthese verantwortlich, bei der Lichtenergie in chemische Energie umgewandelt wird. Chloroplasten enthalten das grüne Pigment Chlorophyll, das Licht absorbiert und somit den Pflanzen hilft, ihre eigene Nahrung zu produzieren.
Chloroplasten sind von einer Doppelmembran umgeben und enthalten Thylakoidmembranen, in denen das Chlorophyll für die Photosynthese gespeichert ist.
Die Spaltöffnung von Bild 15 ist mit dem Zeiss Plan – Achromat 40 X / 0,65 aufgenommen.

Herzliche Grüße an euch drei.
Hans-Jürgen
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Peter T.

Liebe Grüße
Peter

Fahrenheit

Lieber Hans-Jürgen,

vielen Dank für den sehr informativen Beitrag, den ich gerne gelistet habe.
Vielleicht magst Du noch Deinen Thread von 2022 zur gleichen Pflanze verlinken.

Lieber Peter,

ja, Hans-Jürgen hat recht: die gelben Zellen in den Bildern 32 und 34 sind Tracheen z.B. einer Knospe eines Seitenastes. Und die Plastiden sind Chloroplasten.

Beste Grüße
Jörg
 
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Und hier zur Webseite des MKB: Klick !

Arbeitsmikroskop: Leica DMLS
Zum Mitnehmen: Leitz SM
Für draussen: Leitz HM

Peter T.

Liebe Grüße
Peter

Hans-Jürgen Koch

Lieber Jörg,

danke für die Aufnahme in die Übersicht – Botanik.

Gruß
Hans-Jürgen
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