Botanik: Weinrebe Vitis vinifera, die Mutter aller europäischen Reben. *

Begonnen von Hans-Jürgen Koch, August 22, 2025, 10:07:10 VORMITTAG

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Hans-Jürgen Koch

Die Weinrebe ist ursprünglich im östlichen Mittelmeerraum, Mittel- und Südamerika, Australien, Neuseeland und Vorderasien beheimatet; heute weltweit die wichtigste Kulturrebe für Weinproduktion. Urheimat des Weinstocks ist der Kaukasus.

Wild – und Kulturreben lassen sich oft schwer voneinander unterscheiden.
Die Wilde Weinreben kommt zerstreut in den Auenwäldern des Rheintals und in zahlreichen Flusstälern des südlichen und mittleren Europas vor. Freilich sind ihre Beeren für uns heutige Menschen kaum genießbar.

Schon bei den alten Babyloniern, Ägyptern, Juden und Indern wurde der Weinstock gepflegt, und nach Deutschland wurde er durch die Römer eingeführt.

Von den ersten Anfängen der Menschheit an wurden Reben angebaut und ihre Früchte verwertet. An zahllosen Stellen im Alten wie im neuen Testament wird Bezug auf den Weinstock genommen. Der Bibel nach war Noah der erste Winzer. Nicht zuletzt ist der Weinstock ein Gleichnis für das Leben der Christen.
In der mykenischen Zeit (1600/1680 bis 1100. v Chr.) erreichte das Wissen um die Weinkultur, insbesondere durch den Handel mit der minoischen Kultur Kretas, auch das griechische Festland und somit Europa.

Wissenschaftler datieren die ältesten Belege für Weinanbau auf 3500 -2900 v. Chr. Damit gehört der Wein zu den ältesten Kulturpflanzen.
In Rot- und Weißwein sind phenolische Verbindungen enthalten, die antioxidativ wirken. Sie erhöhen das ,,gute" HDL-Cholesterin im Blut und bietet damit einen gewissen Schutz vor Herz- und Kreislauferkrankungen – allerdings nur bei mäßigem Weingenuss !!

Bild 01 Weinrebe Vitis vinifera

Foto: H.-J_Koch

Vitis vinifera ist eine 10 – 30 Meter hohe kletternde Liane.
Die Ranken (auch Krallen, Krängel, Nudeln, Zwickel und Zwinkel)  sind  Befestigungsorgane der Weinrebe.
Vitis vinifera ist zudem eine Lektion in Sachen Demut. Denn der geringste Teil der heute geschätzten 10.000 Rebsorten geht auf Menschenhand zurück. Dafür gibt es den Rebstock einfach viel zu lange. Durch natürliche Kreuzungen – die Weinrebe ist ausgesprochen promisk – vor allem aber durch natürliche Mutationen entsteht diese unglaubliche Vielfalt.

Die zahlreichen Sorten der Subspecies vinifera, werden weltweit kultiviert und liefern den Wein, was in dem Artepitheton vinifera zum Ausdruck kommt (lat. ,vinum' = Wein; ,ferre' = tragen).
Werden die Reben angebunden, so gelangt das gesamte Blattwerk in ,,Unordnung". Nach wenigen Tagen haben die Blätter sich aber so gedreht, dass die Stiele wieder aufrecht gerichtet und die Blattflächen schräg abwärts geneigt sind. Dann werden diese von den Sonnenstrahlen wieder ziemlich genau senkrecht, also unter einem Winkel getroffen, unter dem die Strahlen ihre größte Wirkung ausüben.
Ein Weinstock ist besonders lichtbedürftig.

Bild 02 Blattoberseite, Weinrebe Vitis vinifera

Foto: H.-J_Koch

Blattmerkmale:
Form: wechselständig, typisch fünflappig oder dreilappig, mit deutlich gezähnten Rändern; junge Blätter oft rotbraun tintiert (,,verfärbt" bzw. ,,eingefärbt"), später grün.

Farbe:
gesunde Blätter grün; bei Mangelerscheinungen Gelb- oder Weißverfärbungen (Nährstoffmangel).

Fläche/Struktur:
matte bis leicht glänzende Oberseite, Unterseite oft heller; sichtbare Blattnervennetze.

Oberfläche: Glanz bei einigen Sorten, oft deutliche vulnera (Wunden) - oder Flecken bei Krankheiten.

Wachstum: kräftiges, gleichmäßiges Wachstum vs. ,,im Vergleich zu" unregelmäßige Blattentwicklung bei Stress.

Bild 03 Blattunterseite, Weinrebe Vitis vinifera

Foto: H.-J_Koch

Bild 04 Blatt mit verzweigten Sprossranken, Weinrebe Vitis vinifera

Foto: H.-J_Koch

Bild 05 Geschein einer Weinrebe mit Blüten und Knospen während der Rebblüte


Verfasser: Mussklprozz bei de.wikipedia

Als Geschein wird im Weinbau der längliche, rispenartige Blütenstand der Weinrebe (Vitis vinifera) bezeichnet.
Männliche Blüten mit aufrechten Staubblättern und verkümmerten Fruchtknoten, weibliche Blüten mit sterilen und zurückgebogenen Staubblättern, Fruchtknoten oberständig, 2 – fächerig; zwischen Staubblättern und Fruchtknoten ist eine 5 -teilige Nektarscheibe.
Die kleinen gelbgrünen, duftenden, 5-zähligen, zwittrigen Blüten stehen dicht in zusammengesetzten Rispen, volkstümlich ,,Traube" genannt. Bei der Wildform sind die Früchte klein, länglich, dunkelblau und sauer; die Früchte der Kulturformen, die ,,Wein¬trauben", sind deutlich größer, entweder grünlich-gelb (sie liefern den Weißwein) oder rötlich bis blauschwarz (sie liefern den Rotwein und den Rosé) und sind jeweils zweisamig.

Die Weinrebe ist anfällig für die Wurzel – Reblaus, die Mitte des 19. Jahrhunderts den europäischen Weinbau bedrohte. Heute werden Kulturreben daher auf resistente amerikanische Rebenarten veredelt.
Arzneilich verwendete werden die getrockneten Laubblätter der Roten Weinrebe genutzt, Vitis viniferae folium rubrum, eine Kulturvarietät, die sich durch rote Blätter und rote Beeren mit rotem Fruchtfleisch auszeichnet.
Sie werden während der Weinlese oder kurz danach geerntet.

Inhaltsstoffe der Droge:

Rotes Weinlaub enthält Kaliumbitartrat (ca. 2%) und Calciumbitartrat, Flavonoide wie Quercetin, Anthocyane, Gerbstoffe und Phenolcarbonsäuren.

Das Anwendungsgebiet lautet: ,,(zur Behandlung der chronisch venösen Insuffizien (CVI) mit den dafür typischen Symptomen (Beinschwellungen, Krampfadern, schwere, schmerzende und müde Beine, Juckreiz und Spannungsgefühl in den Waden, Wadenkrämpfe).

Beeren enthalten: Zucker (ca. 2%), Weinsäure, Apfelsäure, weinsaure Salze, Pektin und Gerbstoffe. Der bei der Weinbereitung in den Fässern abgesetzte Weinstein wurde als Abführmittel eingesetzt.

Nutzung: Hauptsächlich für Weinherstellung, aber auch Tafeltrauben, Rosinen, Trester für Grappa usw.
Die Unterart Edle Weinrebe (Vitis vinifera subsp. vinifera) wird zur Produktion von Wein genutzt.
Die Blütezeit ist von Juni bis Juli.

Traubenmerkmale:
Form der Beeren: rund bis leicht oval; Größe variiert stark zwischen Sorten (von ca. 5 mm bis über 25 mm Durchmesser).
Farbe der Beeren: grün, gelb, rosé, rot oder blauviolett bis schwarz, je nach Sorte; Reifungsgrad führt oft zu Farbwechsel.
Hautdicke: dünn (für zarter Geschmack) bis dick (für längere Haltbarkeit); Tendenz zu dünner Haut bei Sorten wie Sauvignon Blanc, dickere Haut bei Riesling/Cabernet.
Saftigkeit/Fruchtfleisch: trocken, halbtrocken oder süß; aromatische Profile unterscheiden sich durch Körnung (kernig vs. kernlos je nach Sorte).

Wachs-/Überzug: bei gewissen Sorten wachsartige Blümenhauben (Pulver- oder «Bloom») auf der Beerenhaut.
Reifeanzeichen: Farbwechsel, Aromenzuwachs, Abfallen der Trauben, Zuckergehalt steigt, Säure nimmt ab.

Was ist der Unterschied zwischen Weinstock und Rebe?
Ein Rebstock, auch Weinstock genannt, ist die kultivierte Form der Weinrebe, die im Weinbau verwendet wird. Er besteht in der Regel aus zwei Teilen: einer Unterlagsrebe, die reblausresistent ist, und einem Reiser, der die edle Rebsorte trägt und auf die Unterlage gepfropft wird. Wilde Weinreben hingegen sind eine andere Art von Weinreben, die nicht kultiviert werden und oft auch nicht die gleichen Eigenschaften wie die kultivierten Reben haben.

Bild 06 Filziger Trieb, Weinrebe Vitis vinifera

Foto: H.-J_Koch

Systematik:
Ordnung:  Weinrebenartige Vitales
Familie:  Weinrebengewächse Vitaceae
Gattung:  Weinreben Vitis
Untergattung:  Euvitis
Art:  Weinrebe
Wissenschaftlicher Name: Vitis vinifera
Trivialname: Kultur – Weinrebe, Echte Weinrebe
Englische Bezeichnung: wine grape

Die genaue Anzahl der Vitis vinifera Sorten ist nicht bekannt. Die Schätzungen sprechen von ungefähr 10.000, wobei es vielleicht nur rund 100 Rebsorten sind, die heutzutage im internationalen Weinbau eine wahrnehmbare Rolle spielen.
Gleichzeitig ist daran zu erinnern, dass Beispiele wie das Weinland Georgien zeigen, dass Vitis vinifera seit mindestens 8.000 Jahren von Menschen kultiviert, sprich zu Wein verarbeitet wird. Sicherlich nicht eine unserer schlechtesten Kulturleistungen als Spezies Mensch.

Bild 07 Zweig mit massivem Knoten, d. h. das braune Mark wird dort unterbrochen, Weinrebe Vitis vinifera

Foto: H.-J_Koch

Bild 08 Weinrebe, Illustration Vitis vinifera Prof. Dr. Otto Wilhelm Thomé 1885, Gera, Deutschland

Verfasser: Birkho

Teil 1
Spross, Querschnitt, 25 Mikromete

Junger Spross 1,5 mm Durchmesser und älterer Spross 5 mm Durchmesser
Bild 09 Schnittstellen, Weinrebe Vitis vinifera

Foto: H.-J_Koch

Bild 10 Übersicht, ungefärbter Schnitt, Weinrebe Vitis vinifera


Bild 11 Detailaufnahme, ungefärbter Schnitt, Weinrebe Vitis vinifera


Bild 12 Detailaufnahme, ungefärbter Schnitt, Weinrebe Vitis vinifera


Bild 13 Detailaufnahme, ungefärbter Schnitt, Weinrebe Vitis vinifera


Bild 14 Detailaufnahme, ungefärbter Schnitt, Autofluoreszenz, Weinrebe Vitis vinifera

LED Modul 455 nm
Reflektormodul FL mit Filtersatz 67
Erregerfilter: BP 470 nm
Strahlenteiler: FT 477 nm
Emission (Sperrfilter): LP 485

Bild 15 Detailaufnahme, ungefärbter Schnitt, Autofluoreszenz, Weinrebe Vitis vinifera


Bild 16 Detailaufnahme, ungefärbter Schnitt, Autofluoreszenz, Weinrebe Vitis vinifera


W-3A-Färbung nach Wacker (Acridinrot-Acriflavin-Astrablau)

Arbeitsablauf:

1.Pflanzenprobe liegt in 30 % Ethanol.
2.    Aqua dest. 3x wechseln je 1 Minute.
3.    Vorfärbung Acridinrotlösung 7 Minuten
4.    1x auswaschen mit Aqua dest. .
5.    Acriflavinlösung (differenzieren bis gerade keine Farbwolken  mehr abgehen - Lupenkontrolle) ca.15 Sekunden !!
6.    2 x auswaschen mit Aqua dest..
7.    Nachfärbung Astrablaulösung 1 Minuten
Bei der Nachfärbung mit Astrablau eine Mischung aus Astrablau und Acriflavin im Verhältnis 3 : 1 verwendet (blau + gelb = grün).

Tipp:
Eine schöne Variante erhält man, wenn man in der letzten Färbestufe eine Mischung aus Astrablau und Acriflavin im Verhältnis 3:1 verwendet. (3 Tropfen Astrablau und 1 Tropfen Acriflavin separat ansetzen und Gemisch mit der Pipette übertragen.
8.    Auswaschen mit Aqua dest. bis keine Farbstoffreste verbleiben.
9.    Entwässern mit 3x gewechseltem Isopropylalkohol (99,9 %)
10.    Einschluss in Euparal.
Ergebnis:
Zellwände blaugrün bis grün, verholzte Zellwände leuchtend rot, Zellwände der äußeren Hypodermis orangerot, Cuticula gelb, Zellwände der innenliegenden Hypodermis tiefrot.
Bei der Betrachtung wird eine Kontrastverbesserung bei Verwendung eines BG 38 Filters (blaugrün, 3 mm dick) erreicht.
Fotos: Nikon D5000, Sony Alpha 6000

Junger Spross

Bild 17 Übersicht, Weinrebe Vitis vinifera

Durchmesser:  1,5 mm

Bild 18 Detailaufnahme, Weinrebe Vitis vinifera


Bild 19 Detailaufnahme, Weinrebe Vitis vinifera


Bild 20 Detailaufnahme, Auflichtbeleuchtung Fluoreszenz, Weinrebe Vitis vinifera

Reflektormodul FL mit Filtersatz 67
Erregerfilter: BP 470 nm
Strahlenteiler: FT 477 nm
Emission (Sperrfilter): LP 485

Älterer Spross

Bild 21 Übersicht, älterer Spross, Weinrebe Vitis vinifera

Durchmesser: 5 mm
Bei älteren Pflanzen sind der Stamm und die Äste (Reben) von einer längsfaserigen, graubraunen Borke bedeckt, die in bandartigen Streifen abblättern. Die jungen Reben (Lotten) sind sehr schwach; aber auch die ausgewachsenen können sich nicht selbst halten. Daher bekommen sie Stützen (Spaliere, Stabe, Drähte), an denen sie sich anklammern.
Warum löst sich die Borke in bandartigen Streifen ab ?

Beim Übergang zum sekundären Dickenwachstum bildet sich ein neues Meristem, das Phellogen, zwischen dem Phloem und der Sklerenchymkappe bzw. dem Rindenparenchym. Dieses beginnt mit der Bildung von Kork (Phellem) und somit mit dem Aufbau eines sekundären Abschlussgewebes. Das weiter außen liegende Gewebe stirbt ab, wird deformiert und schließlich gesprengt - um bei der Weinrebe in faserigen Fetzen vom Spross abzufallen.

Bild 22 Detailaufnahme mit Beschriftung, Weinrebe Vitis vinifera

MP = Markparenchym, PXY = primäres Xylem, T = Tracheen, RP = Rindenparenchym, MST = Markstrahl, SK = Sklerenchym - Kappen, EP = Epidermis, XY = Xylem

Bild 23 Detailaufnahme, Weinrebe Vitis vinifera


Bild 24 Detailaufnahme, Weinrebe Vitis vinifera


Bild 25 Detailaufnahme, Auflichtbeleuchtung Fluoreszenz, Weinrebe Vitis vinifera

Reflektormodul FL mit Filtersatz 67
Erregerfilter: BP 470 nm
Strahlenteiler: FT 477 nm
Emission (Sperrfilter): LP 485

Bild 26 Detailaufnahme, Auflichtbeleuchtung Fluoreszenz, Weinrebe Vitis vinifera


Teil 2
Blattstiel, Querschnitt
20 Mikrometer


Der Blattstiel ist im Umriss rundlich, gegenüber seinem Ansatzpunkt am Spross steht oft eine Ranke. Es gibt kein Kambium.
Der Blattstiel, auch als Petiolus bekannt, ist der Teil, der das Blatt mit dem Spross verbindet. Bei Vitis vinifera ist er meist 4 -10 Zentimeter lang und relativ kräftig, um das große Blatt zu tragen. Er enthält Leitbündel, die Wasser und Nährstoffe aus dem Spross in das Blatt transportieren und die Assimilate, die im Blatt gebildet werden, zurück zum Spross leiten.

Der Blattstiel ist nicht nur eine funktionale Verbindung, sondern kann auch ästhetisch von Bedeutung sein, da seine Farbe und Form zur Gesamtoptik des Blattes und der Pflanze beitragen können. Bei einigen Rebsorten kann der Blattstiel eine rötliche oder bräunliche Färbung aufweisen, während er bei anderen eher grün ist.

W-3A-Färbung nach Wacker (Acridinrot-Acriflavin-Astrablau)

Bild 27 Übersicht, Weinrebe Vitis vinifera


Bild 28 Übersicht, Negativaufnahme, Weinrebe Vitis vinifera


Bild 29 Detailaufnahme, Weinrebe Vitis vinifera


Bild 30 Detailaufnahme, Weinrebe Vitis vinifera


Bild 31 Detailaufnahme, Auflichtbeleuchtung Fluoreszenz, Weinrebe Vitis vinifera


Bild 32 Detailaufnahme, Auflichtbeleuchtung Fluoreszenz, Weinrebe Vitis vinifera


Verzeichnis der benutzten Literatur:

Wikipedia; Freie Enzyklopädie
Dieter Böhlmann, ,,Gehölzbiologie", ISBN: 978-3-494-01547-7
U. Hecker ,,Bäume und Sträucher", ISBN: 3-8354-0021-7
Wolfgang Kawollek ,,Die Pflanzen der Bibel", ISBN: 978-8186-1199-3
Hans E. Laux ,,Wildbeeren und Wildfrüchte", ISBN: 3-440-05125-0
Peter A. Schmidt ,,Taschenlexikon der Gehölze", ISBN: 978-3-494-01448-7
P. Schütt ,,Lexikon der Bäume und Straucharten", ISBN: 978-3-86820-123-9
P. Schmidt, U. Hecker ,,Die wildwachsenden und kultivierten Laub- und Nadelgehölze Mitteleuropas, ISBN: 978-3-494-01800-3
Schmeil ,,Leitfaden der Pflanzenkunde", 1952
Günter Throm ,,Grundlagen der Botanik", ISBN: 978-3-937872-61-2
,,Botanica" Das Abc der Pflanzen, ISBN: 3-8290-0868-6
,,Die große Enzyklopädie der Arzneipflanzen und Drogen", ISBN: 978-3-89996-508-7
,,Das neue Handbuch der Heilpflanzen", ISBN: 978-3-440-12932-6
,,Welcher Baum ist das?", ISBN: 978-3-440-16449-5
,,Der Kosmos Pflanzenführer", ISBN: 978-3-44016318-4
,,Was blüht denn da?", ISBN: 978-3-440-11379-0
,,Welche essbare Wildpflanze ist das?", ISBN: 978-3-440-16445-7
Die Informationen für Beschreibungen werden von mir selbst aus verschiedenen Quellen zusammengetragen. Dabei benutze ich sowohl Bücher als auch Internet Quellen.
Ich recherchiere dann weiter, suche die zugrundeliegenden Studien heraus, werte sie aus und verbinde alles miteinander.
Beim Recherchieren öffnet sich oft nicht nur eine neue Tür, sondern gleich mehrere. Dahinter verbergen sich weitere spannende Informationen.

Für konstruktive Kritik bin ich ebenso offen wie für lobende Worte.
Hans-Jürgen


Plants are the true rulers - Pflanzen sind die wahren Herrscher.

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Gerne per "Du"

Peter T.

Lieber Hans-Jürgen,

sehr schön, dass Du Dich der Weinrebe angenommen hast. Die Bilder sind wieder fantastisch, der "ältere Spross" ist mein Favorit.

Die Ausbildung des Phellogens scheint eine spezielle Sache zu sein. Ich hatte ja auch "Phelloid-Zellen" direkt unter den Sklerenchymkappen bei zwei Pflanzen gesehen.

https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=51670.0

An sich ist aber doch der Hauptort der Phellogenbildung beim sekundären Dickenwachstum subepidermal.
Warum und bei welchen Pflanzen oder unter welchen Umständen sich auch in "tieferen" Schichten Phellogen bildet, ist mir weiterhin ein Rätsel. Darüber ist auch nichts wirklich Erhellendes zu finden außer der zitierten Stelle aus ESAU.
Liebe Grüße
Peter

reblaus

Hallo Hans-Jürgen -

freut mich, dass Du Dich dieser Pflanze angenommen hast - aber ich bin ganz sicher, dass auch die Beeren saurer Sorten mehr als 2% Zucker enthalten  ;D !

Viele Grüße

Rolf

Hans-Jürgen Koch

Lieber Peter,
danke für dein Lob.
Ich werde mich mit dem Phellogen beschäftigen.

Hallo Rolf,
das erinnert mich an den Glykolwein-Skandal wurden im Jahr 1985.

Damals üblich (und auch heute noch erlaubt) war der Versatz mit Zucker, um den Alkoholgehalt durch diese künstliche Zugabe von Zucker ((typischerweise Saccharose oder Rübenzucker) dem gärenden Traubensaft um ein bis zwei Prozent zu steigern (Chaptalisation).
Die Chaptalisation ist in der EU streng reglementiert und in warmen Weinregionen wie Südafrika oder Australien verboten.
Einige österreichische Winzer hatten Weine entgegen den weingesetzlichen Bestimmungen statt ausschließlich mit Zucker zusätzlich noch mit Diethylenglykol (Frostschutzmittel für Fahrzeuge) versetzt.
In den Mittelpunkt des Skandals rückte damals die Großkellerei Ferdinand Pieroth bei Bingen.
Es begannen Ermittlungen, die sich über zehn Jahre hinzogen. Verantwortlichkeiten blieben vor Gericht ungeklärt und so wurde das Verfahren im April 1996 gegen die Zahlung von insgesamt einer Million Mark eingestellt. In Österreich hingegen hatte es im Zuge des Skandals zahlreiche Haftstrafen gegeben.
Meine Eltern waren entsetzt und wir haben zusammen etliche Weinflaschen vernichtet.

Gruß
Hans-Jürgen
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