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Polarisation Dünnschliff

Begonnen von Walter P., Januar 27, 2017, 20:14:57 NACHMITTAGS

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Peter_le

Gibt es Unterschiede, falls möglich, beim Ein- oder Ausschalten des Fototubus?

Ist das Bild in allen Okularen gleich?

Peter_le

Bei vielen linearen Polfilterfolien die nicht für den Mikroskop Bereich gedacht sind,  ist die Auslöschung oft nicht pechschwarz

TStein

Hallo Florian, hallo Peter,

ich habe jetzt nicht den ganzen Faden durchgelesen, aber bei Auflicht und sehr niedriger Vergößerung, bspw. beim Leica Objektiv HCX PL FLUOTAR 1,6x/0.05 11566059  wird beschrieben, dass zur Erhöhung des Kontrasts eine Quarzglasplatte unter einem Winkel vorgesetzt ist.
Siehe hier in Zeile 5 unter "1) With quartz plate mounted in front for enhanced contrast (crossed polarizers required)": (https://www.mikroskop-center.de/media/wysiwyg/Leica%20DM1000/List_of_Microscope_Objectives_EN.pdf)
Ich vermute ein Z-Cut in Lambda/4, daher auch die Polarisatoren. 

Drehbare Lambda/4 Vorsätze gibts auch für die aktuellen Leica MZ Stereomikroskope https://www.ebay.com/itm/256584024577, ich denke auch eher zur Kontrastverbesserung, als zur Analyse.

Lg Tino

Florian D.

Ich hatte vor allem das erst Bild, dass ich in diesem Thread gezeigt hatte, im Kopf:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=49821.0
Bei einigen Mineralen sind deutliche Interferenzfarben zu sehen und ich frage mich, wie diese zustande kommen.

Viele Grüsse
Florian

Gerd Schmahl

Hallo Florian,
in welchem Licht ist denn dieses Bild entstanden? Normales DL-Hellfeld, //Pol? Sicher nicht im X-Pol. Wenn das reines Hellfeld ist und Du keinen Polarisator vorgeschaltet hast, könnte es die feine Laminierung einer Entmischung sein, die ähnlich wie die sehr dünne Haut von Benzin auf Wasser wirkt. Das ist ja z.B. bei einigen Feldspäten typisch z.B. beim Labradorit.
LG Gerd
Man sagt der Teufel sei, im Detail versteckt,
doch hab' ich mit dem Mikroskop viel Göttliches entdeckt.

Florian D.

Hallo Gerd,

es ist im LPL Durchlicht aufgenommen, ich hatte einfach einen Linearen Polfilter das Präparat gelegt. Die Farben zeigen sich besonders an den Muskovitschichten. Da könnte das natürlich auch ein Interferenz oder Beugungseffekt sein.

Viele Grüsse
Florian

Peter_le

Hallo Tino,

also Quarz ist optisch anisotrop.
Je nach Schnittlage kann er als Depolarisator dienen, oder aber auch als Lambda-Platte, wie du vermutest.

Vielleicht sogar noch mehr, weiß ich nicht. DIK Prismen werden auch häufig aus Quarz gefertigt.

Sollte es ein Depolarisator sein, muss dieser vor den Analysator geschaltet werden.

Wie ist denn dein optischer Aufbau?

Okular
Tubus mit Prismen
Objektiv
?
?
Luft
Präparat
?ggf. Kondensor
Polarisator

Eine ganz einfache Sache noch: Unpolarisiertes Licht stört, also Zimmerlampe aus/gerade dunkel genug zum Orientieren, beim biologischen Durchlichtmikroskop würde man köhlern.

Ändert das was?

Armleuchtende Grüße, aber polarisiert ;)
Peter

Florian D.

Zitat von: Peter V. in Februar 04, 2017, 17:42:32 NACHMITTAGSLieber Olaf,

es beruhigt mich, das DU diese Zweifel hast. Ich habe das Ganze gar nicht verstanden, halte mich aber bei "Polgeschichten" lieber vornehm zurück, bevor ich mich blamiere.

Aber ich wüsste - nach meinem bisherigen Verständnis der Materie - nicht, was eine einzelne Lamba/4-Platte ohne Analysator oder gar objektseitig "vor" einem Analysator bewirken sollte. Gut, dass ich es offenbar doch richtig verstanden habe...

Herzliche Grüße
Peter
 


Nachdem ich gerade so eine lambda/4 Platte suche:
Das ganze läuft doch so:
Im Auflichtilluminator wird Licht eingespiegelt und wird von dem Polarisator linear polarisiert. Nach dem Objektiv durchläuft es den lambda/4 in Diagonalstellung, so dass das Licht danach -- sagen wir -- rechts zirkular polarisiert ist. Gespiegeltes Licht ist immer noch rechtszirkular polarisiert und durchläuft ein zweites Mal den lambda/4. Die Phasenverschiebung zwischen den beiden Komponenten beträgt jetzt aber 180 Grad, das resultierende Licht ist wieder linear polarisiert, aber um 90 Grad im Vergleich zum anfänglichen Licht gedreht. Es wird vom Polarisator geblockt.
Als Experiment einfach mal einen Zirkularpolarisationsfilter einer Kamera auf einen Spiegel legen und staunen.

Viele Grüsse
Florian

hugojun

Schönes Experiment.

Ich habe dann noch ein viertele dazu gelegt.

lG
Jürgen



Florian D.

Hab hier gerade nochmal den Vertikalilluminator angesetzt. So was von funzelig und flau.

IMG_0324.JPG

Viele Grüsse
Florian

Florian D.

Nachdem mir Diana dankenswerterweise einen Lambda/4 Vorsatz für mein Makroskop geliehen hat, konnte ich das jetzt einmal ausprobieren, wobei mich das Ergebnis etwas überrascht hat.
Der Vertikalilluminator enthält nämlich, anders als ich dachte, zwei gekreuzte Linearpolarisatoren, wobei einer als Analysator wirkt. Dadurch sind spiegelnde Reflexionen im Auflicht auch ohne lambda/4 Platte weitgehend beseitigt. Die lambda/4 Platte hat nun den gegenteiligen Effekt, nämlich die Polarisatoren teilweise oder ganz zu entkreuzen. Dadurch wird das Bild heller, aber die spiegelnden Reflexionen treten in den Vordergrund. Das lambda/4 Plättchen wirkt also wie das auf dem von Jürgen gezeigten Bild.

Viele Grüsse

Florian

photo_5370688039522792693_y.jpg