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Süßfenchel, Stengel quer

Begonnen von RainerTeubner, August 27, 2010, 20:11:37 NACHMITTAGS

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RainerTeubner

Hallo,

hier ein Schnitt durch einen Stengel eines Süßfenchels, den ich von Herrn Weisshuhn habe. Das Mark des Stengel ist leider ausgerissen, dafür ist der Schnitt aber einigermaßen dünn. Gefärbt wurde das in AFE fixierte Material mit Etzold grün.



Hier noch ein zweites Bild, diesmal gefärbt mit Etzold blau:





Viele Grüße

Rainer Teubner
Mikroskop: Carl Zeiss Standard Universal
Bildbearbeitung: Gimp, Helicon focus und picolay
Kamera: Canon EOS 5D II

Fahrenheit

#1
Lieber Rainer,

danke für Deine Bilder vom Stängelquerschnitt des Foeniculum dulce!

So Ähnlich, aber nicht gleich. Der Süßfenchel hat einen deutlich ausgeprägten Sklerenchymring zur Stabilisierung des Stängels, der beim Gemeinen Fenchel fehlt. Dafür vermisse ich die auffälligen Eckenkollenchyme, die bis an die Epidermis heranreichen. Hier gibt es zwar ebenfalls Kollenchyme, aber sie enden noch unterhalb des Assimilationsparenchyms, ohne dieses zu durchbrechen.
Weiter gibt es beim Dulce kleine Nebenleitbündel, die beim Vulgare ebenfalls fehlen. Fast identisch hingegen ist die Anlage der Sekretkanäle: ein großer jeweils vor den Hauptleitbündeln und kleinere dahinter im Markparenchym (manchmal auch zwei an den Flanken der Hauptleitbündel, wie im ersten Bild zu sehen).

Herzliche Grüße
Jörg
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Arbeitsmikroskop: Leica DMLS
Zum Mitnehmen: Leitz SM
Für draussen: Leitz HM

Mila

Hallo Rainer,

der Vergleich zu Jörgs Präparaten ist in der Tat interessant. In seinem Thread geht es u.a. ja auch um das Thema Süß-/Gemüsefenchel.

Zur Unterscheidung bezüglich der Benennung der Unterarten kann diese Seite helfen:

http://www.heilpflanzen-suchmaschine.de/fenchel/fenchel.shtml?hxsessid=7b7aa64f8e76a8e0eb70a61e8d13ed0a

Ich selber postete mal einen Beitrag zur Untersuchung der Leitbündel des Gemüsefenchels im Längsschnitt, meine SchülerInnen präparieren diese im Unterricht. Allerdings konnte ich nur Handyfotos zeigen.

Viele Grüße
Mila

RainerTeubner

Hallo,

hier nun ein vollständiger Stengelquerschnitt durch einen Süßfenchelstengel. Es wurden mit autostitch 37 Einzelaufnahmen zu einer Panoramaaufnahme verarbeitet, das Objektiv ist ein Carl Zeiss Jena Planachromat 10x/0,20 am Jenaval. Die mit autostitch erhaltenen Aufnahme wurde mit gimp in der Farbtemperatur angepaßt, die schwarzen Randstreifen entfernt und geschärft, dann mit gimp auf 800 mal 600 Bildpunkte verkleinert.

Der mit AFE fixierte Schnitt wurde mit Etzold blau gefärbt, die verdünnte Färbelösung (4 Tropfen Stammlösung auf 2 ml Wasser im Blockschälchen) wurde 48 h einwirken lassen, überschüssige Farbe wurde unter Sichtkontrolle mit einem Gemisch aus Brennspiritus und Wasser (1:1, v/v) ausgespült. Eingebettet ist der Schnitt in Euparal.



Viele Grüße

Rainer Teubner
Mikroskop: Carl Zeiss Standard Universal
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Kamera: Canon EOS 5D II

Rolf-Dieter Müller

Zitat von: RainerTeubner in August 28, 2010, 19:25:15 NACHMITTAGS
Der mit AFE fixierte Schnitt wurde mit Etzold blau gefärbt, die verdünnte Färbelösung (4 Tropfen Stammlösung auf 2 ml Wasser im Blockschälchen) wurde 48 h einwirken lassen, überschüssige Farbe wurde unter Sichtkontrolle mit einem Gemisch aus Brennspiritus und Wasser (1:1, v/v) ausgespült. Eingebettet ist der Schnitt in Euparal.

Hallo Rainer,

wenn Du schon mit Geduld solange färbst, dann würde ich eine Variante vorschlagen, die man als Etzold extrem bezeichnen kann.

Nimm Deine Farblösung und verdünne sie mutig, bis gerade so kein Farbstich vor weißem Hintergrund (z.B. Druckerpapier) zu sehen ist. Schnitte für 24 Stunden (reicht vollkommen) darin belassen und dann staunen.

Viele Mikrogrüße
Rolf-Dieter

RainerTeubner

Hallo Rolf-Dieter,

die 48 h ergaben sich nicht aufgrund meiner Geduld, sondern nach den laborüblichen Zeiten.

So bedeutet die Angabe "2 h Rühren" in der Vorschrift "über die Mittagspause, "4 Stunden erhitzen" "einen Vormittag", 24 h einen Tag und 48 h sollten ein Tag sein, wurde aber vergessen und rührte zwei Tage, 72 h bedeutet übers Wochenende.

Ich werde Deinen Vorschlag mit der sehr stark verdünnten Etzold-Lösung mal ausprobieren.

Viele Grüße

Rainer
Mikroskop: Carl Zeiss Standard Universal
Bildbearbeitung: Gimp, Helicon focus und picolay
Kamera: Canon EOS 5D II

Rolf-Dieter Müller

Zitat von: RainerTeubner in August 28, 2010, 21:35:16 NACHMITTAGS
...
Ich werde Deinen Vorschlag mit der sehr stark verdünnten Etzold-Lösung mal ausprobieren.
...

Hallo Rainer,

es lohnt sich wirklich, denn es ergibt die schönsten Etzold-Färbungen.

Ein Hinweis noch: Ich sprach von Schnitten. Besser ist es aber nur je ein Schnitt pro Blockschälchen in der Lösung zu belassen.

Viele Mikrogrüße
Rolf-Dieter

RainerTeubner

Hallo Rolf-Dieter,

hier nun das Ergebnis der Methode "Etzold extrem", die Du vorgeschlagen hast:



Das Ergebnis unterscheidet sich nicht so dramatisch von den Bildern, die ich mit meiner alten Methode erhalten habe, vermutlich nehme ich immer schon etwas wenig (Stamm)Färbelösung (3 Tropfen auf 2 ml Wasser, wenn der Färbevorgang beendet ist, ist die Lösung farblos) und gleiche die geringen Konzentration durch etwas verlängerte Färbedauer (bei Zimmertemperatur) aus.

Daten: Jenaval, 10X/0,29, Ofenrohr-Adapter (ohne Optik) auf eine FourThirds-Spiegelreflexkamera, 4 Bilder mit picolay gestitcht.

Viele Grüße

Rainer Teubner

Mikroskop: Carl Zeiss Standard Universal
Bildbearbeitung: Gimp, Helicon focus und picolay
Kamera: Canon EOS 5D II