Umbau Hund V 365 auf LED Beleuchtung

Georg Raßbichler · März 07, 2011, 09:42:16 VORMITTAG

Liebe Forumsmitglieder,
ich möchte mein Hund Mikroskop V 365 (mit 10 W Halogen) auf eine LED Beleuchtung umbauen.
Realisierung mit High Power LED Dimmer. Bei der LED würde ich eine Cree XP-G R5 auf Star Platine
in Betracht ziehen. Daten der LED: 370 lm, ca. 6000K, 1,05W.

Fragen:
* Benötigt man aufgrund der geringen Leistung (1,05W) noch einen zusätzlichen Kühlkörper
oder genügt die Star-Platine?
* Sind 370 lm ausreichend für Phasenkontrast bei hohen Aperturen bzw. im Dunkelfeld?
* Gibt es bereits Erfahrungen beim Umbau eines Hund V 365?

Vielen Dank für die Tipps

Georg

Detlef Kramer · März 07, 2011, 09:59:46 VORMITTAG

Hallo Georg,

1. hell genug ist diese LED auf jeden Fall.

2. Die Kühlung nur durch die Star-Platine ist nicht ausreichend. Da sollte noch ein Träger aus Alu dazu kommen oder ein Kühlkörper aus dem Bereich der Elektronik.

3. ich habe im vergangenen Jahr einen solchen Umbau für einen Freund gemacht. Ich habe einen Teller drehen lassen, der an Stelle des alten Lampenträgers eingesetzt wird und so bemessen ist, dass der LED-Chip genau in der Position des ehem. Lampenwendels sitzt. Bei Bedarf habe ich eventuell noch Fotos.

Detlef

Haus@Hund · März 07, 2011, 12:56:04 NACHMITTAGS

Hallo Georg,

noch ein Tip aus unserer Erfahrung:

Wir beschäftigen uns hier bei Hund auch schon einige Zeit mit Weißlicht-LEDs und mußten feststellen, daß es bei der Verwendung von LEDs mit hohen Farbtemperaturen im Phasenkontrast zu deutlichen Blau- bzw. Violettstichen kommen kann. Wenn das zum Problem wird, bitte mit warmweißen LEDs probieren!

Grüße,

Jörg

Georg Raßbichler · März 07, 2011, 21:50:37 NACHMITTAGS

Hallo Detlef, hallo Jörg,
vielen Dank für die wertvollen Tipps. Ich werde mir einen Alu-Kühlkörper anfertigen
und die LED an der Position der Lampenwendel einbauen.
Für den Anwendungsfall Dunkelfeld und Phasenkontrast werde ich die warmweiße LED testen.

Detlef: Falls noch ein Bild verfügbar ist, würde ich mich freuen.

Viele Grüsse,
Georg

Detlef Kramer · März 07, 2011, 22:42:39 NACHMITTAGS

Hallo Georg,

das einzige Foto meiner Aktion:

Ich bin aber natürlich bereit, weitere Infos zu liefern, falls nötig:

detlef

Georg Raßbichler · März 07, 2011, 22:53:23 NACHMITTAGS

Hallo Detlef,
vielen Dank für das Foto und die Unterstützung

Gruß
Georg

Guy Marson · März 08, 2011, 00:22:00 VORMITTAG

Hallo Detlef,

Zitatdas einzige Foto meiner Aktion:

jaja, die gute alte P1 von SSC.. Schade dass es die nicht mehr gibt!

Guy

Viviatis · März 08, 2011, 23:46:23 NACHMITTAGS

Hallo Mikroskopiker, hallo Georg,

ich bin neu hier und seit Ende 2010 auf den Hund - äh, das Mikroskopieren gekommen. Nach langem Lesen in diesem Forum und dem Studium der Mikrofibel habe ich mich für ein Mikroskop der Firma Hund entschieden. Zufälligerweise konnte ich ein gutes Angebot bei ebay (ca. 160 €) für ein Medicus C300/20 ergattern. Lediglich die Triebe mussten neu gefettet und die Phasenkontrastblende neu justiert werden. Ansonsten war das Mikroskop Tiptop in Ordnung, bis auf ein paar optische Feinheiten.

Eigentlich bin ich durch das Fotografieren von kleinen Dingen auf die Mikroskopie gestoßen, weil ich noch kleinere Objekte vor die Linse bekommen wollte. Ihr habt also einen blutigen Anfänger vor Euch. Ich bin aber wild entschlossen das Mikroskopieren als langfristiges Hobby zu betreiben.

Ich habe zwar keinen Trinokulartubus, aber mit einer guten Spigelreflex-Kamera (mit Life-Vorschau), einem alten Geradtubus von Zeiss nebst mehreren Projektiven und Periplan-Okularen zum Austesten und dem Grundkörper II mit seitlichem Einblick habe ich einen Anfang gemacht.

Mit der eingebauten Halogen-Beleuchtung ist es mir nur schwer gelungen ausreichendes und passendes Licht für die Aufnahmen zu bekommen. Auch die Schärfe der Bilder ließ sehr zu wünschen übrig - zu wenig Licht eben. Ich habe mich dann an den Umbau des "Medicus" auf LED gemacht. Die Verwandtschaft zum V 365 ist ja sehr ähnlich - wie aus dem Gesicht geschnitten ;-)!

Ich habe eine Cree 7090 Q5 verwendet, nachdem ich auch Tests mit der XP-G R5 gemacht habe. Leider scheint mir die abstrahlende Fläche der XP-G einfach zu klein zu sein. Sie ist zwar sehr hell, aber es sind zu den Rändern hin deutlich mehr Unregelmäßigkeiten in der Ausleuchtung zu sehen, als bei Verwendung der Cree 7090...

Den Umbau habe ich foldendermaßen vorgenommen: Trafo raus, Regler raus, Halogenbirne mit Fassung raus.

Als Stromquelle habe ich dann ein altes Schaltnetzteil eines Notebooks (16 V, 3,4A) eingebaut. Zugegeben - etwas Überdimensioniert, aber es war das einzige was passte und kein Geld kostete :-). Es ist so groß wie eine Zigarettenschachtel und passte gerade so in den mittleren Teil des Fußes. Dann habe ich eine 1000 mA KSQ und einen Dimmer von LUMITRONIX angeschlossen und die LED möglichst an die Stelle des Glühwendels positioniert.

Nach mehreren Aufnahmen war ich sehr angenehm überrascht über die verbesserte Qualität! Es sind zwar keine Meisterwerke geworden, aber das Ergebnis war bedeutend besser als mit der Originalbeleuchtung.

Die größten Schwierigkeiten hat mir übrigens die Adaption meiner EOS 500D gemacht: Es war kein passender Adapter zwischen Grundkörper II und Kamera verfügbar! Aber mit etwas Bastelei habe ich eine Ringschwalbe mit einem per Säge gekürzten Tubus und einem EOS-Bajonett-Anschluss fest verbinden können (Abstand zur Filmebene beachten!). Das hat riesige Vorteile beim Aufbau: Adapter auf das Bajonett, Ringschwalbe mit Grundkörper verbinden - fertig! Hier haben mir einige Anregungen aus diesem Forum sehr geholfen - Danke dafür!

Zu dem ALU-Kühlkörper: Der ist zwingend notwendig, die LUMITRONIX-Sterne sind aber zu groß für den Einbau in das Hund. TIP: einfach drei Streben des Sterns absägen und die Nabe des Sterns an der freien Stelle etwas plan anfeilen. Dann kann man Ihn anbohren und an der Hund-Halterung für die Halogenbirne befestigen. Die restliche Fläche des Sterns dürfte für die Kühlung locker ausreichen und es sieht aus, wie dafür gemacht!

Ich hoffe, ich konnte einige Anregungen geben.

Gruß

Frank

TPL · März 09, 2011, 00:06:30 VORMITTAG

Hallo LED-Frickler,
wenn die Stern-Platine für die eingesetzten LEDs zu groß ist, warum verwendet Ihr sie dann überhaupt?
Das ist doch ein zusätzlicher (thermischer) Isolator zwischen LED und Kühlkörper und ohne den Stern (oh, Verzeihung: "Star") ist das Dingen ja sogar ein paar Cent günstiger...
Nur so eine Idee von einem Elektronik-Laien.

Beste Aschermittwochs-Grüße, Thomas

PS: Tippfehler-Korrektur

Guy Marson · März 09, 2011, 09:35:55 VORMITTAG

Hallo Thomas,

Zitat.. warum verwedet Ihr sie dann überhaupt?

Im Prinzip hast Du recht! Ich verwende lieber die mit Stern weil die viel einfacher zu handhaben ist. Diesen zusätzlichen Übergangswiderstand (bezogen auf Hitzeabführung) nehme ich gerne in kauf. Hauptsache der Kühlkörper führt ordentlich Hitze ab. Bei 5 Watt Hitzeentwicklung reicht es m.M. nicht, einen KK von der Größe der vorher dort befindlichen Halogenlampenfassung+Birne einzubauen. Wenn alles etwa handwarm bleibt, hat man 4-5 Jahre Freude damit, danach ist die fraunhofer´sche Paste meist oxidiert/verfärbt und das Teil darf verschrottet werden. Bei grösserer Hitzeentwicklung ist die Freude kürzer..

MfG,
Guy