Der schiefe Phasenkontrast

Begonnen von Nomarski, August 26, 2011, 18:47:07 NACHMITTAGS

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Nomarski

Hallo zusammen,

eher durch Zufall bin ich auf den schiefen Phasenkontrast gestoßen, einer Kombination aus Phasenkontrast und schiefer Beleuchtung.


Normaler Phasenkontrast


Schiefer Phasenkontrast

VG
Bernd

Ernst Hippe

Hallo,
ich habe auch schon beobachtet, daß der Phako etwas deutlicher wird, wenn man den Phasenring im Kondensor ein bißchen aus der vorgeschriebenen zentralen Stellung bringt. Dabei nimmt allerdings auch die Halo-Gefahr etwas zu.
Gruß Ernst Hippe
Vorstellung:Hier klicken

Nomarski

Hallo,

so habe ich das aber nicht gemacht. Die Phasenblende im Kondensor wurde nicht verändert, sondern es wurde eine Zusatzblende in den Strahlengang positioniert.

skipvolli

Hallo Bernd
Meinst du das hier?

http://www.relief-phasenkontrast.de

Möchte ich auch gerne mal ausprobieren, bei dir scheint es ja ganz gut funktioniert zu haben. Wird das Bild dadurch aber nicht noch viel lichtschwächer als mit normalem Phasenkontrast?

Wolfgang

Nomarski

Hallo Wolfgang,

so in etwa funktioniert das auch. Es kostet natürlich noch mehr Licht, als der Phasenkontrast ohnehin schon schluckt. Aber dann muß man eben die Beleuchtung mehr aufdrehen und/oder länger belichten.

VG
Bernd

Heribert Cypionka

Ich erlaube mir, zum Thema auf ein Link aus dem alten Forum  hinzuweisen:

http://www.mikroskopie.de/mikforum/read.php?2,52759,52759#msg-52759

Leicht schiefe Grüße

Heribert Cypionka

Nomarski

Hallo,

laut dieser Darstellung aus dem alten Forum wurde zum schiefen Phasenkontrast lediglich die Ringblende im Kondensor dezentriert. So steht es jedenfalls in der Beschreibung.
So bekommt man aber nicht diesen plastischen Effekt zustande. Dazu muß nämlich ein Teil der Ringblende abgedeckt werden, wobei diese zum Objektivphasenring zentriert bleibt!

VG
Bernd

Heribert Cypionka

#7
Zitat
laut dieser Darstellung aus dem alten Forum wurde zum schiefen Phasenkontrast lediglich die Ringblende im Kondensor dezentriert. So steht es jedenfalls in der Beschreibung. So bekommt man aber nicht diesen plastischen Effekt zustande.

Es tut mir leid, wenn Sie mir nicht glauben mögen. Aber an meiner Beschreibung gibt es nichts zu korrigieren. Ich hab's gerade noch einmal ausprobiert.



Übrigens schluckt das Verfahren nicht mehr Licht als der Phasenkontrast. Der ist ja perfekt eingestellt, wenn das Bild am dunkelsten ist. Verstellt man die Ringe, entfällt die Beschränkung auf das phasengleiche Licht und es kommt (schief!) zusätzliches hinzu. Natürlich kann man erwarten, dass der Effekt bei starker Vergrößerung bzw. großem Phasenring (hier 3) stärker wird.

Besten Gruß

Heribert Cypionka

Nomarski

#8
Hallo Herr Cypionka,

ihre Aufnahme ist zwar sehr schön, aber für meine Begriffe ist der Effekt des Phasenkontrastes abgeschwächt. Wenn man die Phasenblende im Kondensor zentriert, wird das Licht nicht mehr durch den Phasenring des Objektives geleitet, sondern immer mehr daran vorbei, so daß der einst kräftig blaue Hintergrund immer mehr verblasst, bis das Bild mehr und mehr den Hellfeldcharakter annimmt.


Als Ausgangsstellung hier eine Diatomee im Phasenkontrast. Auch wenn die Aufnahme nicht so schön ist wie Ihre, hat der Hintergrund die charakteristische blaue Farbe.


Durch Hinzuschalten einer Sektorblende, die etwa nur noch ein viertel oder ein drittel der Ringfläche mit dem Licht durchscheinen läßt, wird die Hintergrundfarbe noch kräftiger und es kommt zu diesem plastischen Effekt, der meines Erachtens bei Tümpelproben besser zur Wirkung kommt als bei Dauerpräparaten. Man muß eben ein wenig probieren und experimentieren...

Viele Grüße
Bernd