W3A Färbung von empfindlichen Schnitten

Begonnen von sirdul, September 02, 2011, 16:28:58 NACHMITTAGS

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sirdul

Hallo Forum,

bei der W3A Färbung wird nach der letzten Färbestufe mit Astrablau und dem anschließenden Waschvorgang direkt in 100 % Iso entwässert.
Bei dünnen Schnitten - 20 µ - ist es mir mehrmals widerfahren, dass diese sich nach einem wilden Tanz stark zusammenzogen und nicht mehr
zu gebrauchen waren. Also alles nochmals, jedoch nach dem letzten Waschgang über eine Ethanolreihe ( denaturiert ) 30-50-70 %, je 2 Minuten,
und anschließend 100 % Iso, 3 mal zu je 2 Minuten entwässert.
Soweit, so gut. In den Ethanolstufen traten jedoch rote Farbwolken auf und der Schnitt wurde blasser. Meine Fragen hierzu:
Ist eine schonende Entwässerung mit Ethanol nicht möglich ? Muss ggf. mit einer Isoreihe gearbeitet werden ? Oder ist das Auftreten der roten Farbwolken ein Zeichen dafür, dass
überfärbt wurde ? Die Färbezeiten für Arcridinrot betrug 8 Minuten, für Acriflavin 30 Sekunden und für Astrablau 3 Minuten.
Vergleichsfotos werde ich erst in der kommenden Woche einstellen, da sie zur Zeit in Euparal " reifen ".

Urlaubsgrüße aus Kronach

Ludger Benning

Klaus Herrmann

Hallo Ludger,

kitzliche Situation: wässrige Alkohole ziehen das Rot schnell aus.

Robin Wacker hat deshalb das Lösemittel TEP (Triethanolphosphat - für die gebildeten Chemiker ;): o-Phosphorsäure tri-Ethylester) in seiner Vorschrift angegeben. Nicht ganz billig. Ich hatte es mir extra besorgt und verwende es selten, weil es mit Isopropanol ganz gut geht, wenn man darauf achtet, dass der Schritt der ersten Spülung mit Iso sehr schnell erfolgen muss und dass möglichst wenig Wasser im Schnitt ist.

Man kann auch mit fusselfreiem Filterpapier den Schnitt auf dem OT kurz abtrocknen.

Also kurz abspülen und gleich wieder frisches Iso nachgeben. Wenn es sich rot verfärbt, gleich wieder wechseln.

Wenn man überfärbt hat mit Rot, dann ist es einfacher: mit Ethanol 70% anfangen und dann erst Isopropanol zugeben.

Wenn du von Tanzen sprichst, dann scheint es so zu sein, dass deine Schnitte noch in Wasser schwimmen, wenn du Iso zugibst. Das ist nicht zielführend, weil du große Wassermengen entfernen musst und der Zustand, dass verdünne Alkohollösung auf den gefärbten Schnitt einwirkt zu lange anhält.

Also machs kurz und "halt dein Pulver trocken" :D
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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Fahrenheit

Lieber Ludger,

das Wichtigste hat Klaus schon erwähnt: erst das Wasser so weit wie möglich absaugen und dann das reine Isopropanol dazu geben. Da dürfte dann auch nichts tanzen.

Ich färbe meine Schnitte im Uhrglas und sauge das Wasser nach der letzten Spülung mit der Pipette gut ab und gebe dann sofort den Isopropanol auf die Schnitte. Mir ist bisher noch kein Unglück wiederfahren.

Herzliche Grüße
Jörg
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Arbeitsmikroskop: Leica DMLS
Zum Mitnehmen: Leitz SM
Für draussen: Leitz HM

sirdul

Hallo Klaus, hallo Jörg,

besten Dank für Eure Antworten. Es ist richtig, ich habe die Schnitte mit der " Haarsonde " aus dem Waschwasser direkt in ein Blockschälchen mit Iso gegeben.
Ich werde die Arbeitsfolge dahingehend ändern, dass der Schnitt weitgehenst getrocknet und das erste Isobad schnell gewechselt wird.
Besten Dank und Gruß aus Kronach

Ludger Benning

Eckhard

Hallo Ludger,

trocken dürfen die Schnitte keinesfalls werden. Wenn Du das Wasser abgesaugt hast ist die Oberfläche der Schnitte glänzend. Sobald die Oberfläche stumpf wird ist genug Wasser verdunstet und Du kannst Isopropanol zugeben.

Viel Erfolg!

Herzliche Grüsse
Eckhard
Zeiss Axioscope.A1 (HF, DF, DIK, Ph, Pol, Epifluoreszenz)
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