Videos: Flackern durch Spannungsschwankung

Begonnen von Christian Linkenheld, September 20, 2011, 12:12:50 NACHMITTAGS

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Christian Linkenheld

Hallo,

ich habe ein Olympus BHS und beim Anfertigen von Videos das Problem starker Helligkeitsschwankungen im fertigen Video. Der Grund ist klar: visuell nicht sichtbare Schwankungen der Helligkeit durch den Wechsel der Spannung mit der Netzfrequenz. Ich kann nun die Belichtungszeit so einstellen, dass diese mit der Netzfrequenz synchronisiert ist (1/50 oder auch 1/100 Sekunde). Das Flackern im Video verschwindet dann. Leider wirken bei derart langen Belichtungszeiten die Einzelbilder sich bewegender Objekte unscharf. Auch deshalb würde ich gerne diese Helligkeitsschwankungen loswerden. Gibt es eine gangbare Möglichkeit ohne Wechsel der Beleuchtung (100 Watt Halogen) zu einer stabilen Helligkeit zu kommen?

viele Grüße

Christian

Peter V.

#1
Lieber Christian,

die vermutlich einfachste Lösung wäre, die komplette interne Elektronik außer Betrieb zu nehmen und die Leuchte einfach an ein hochstabilisiertes regelbares externes Netzteil anzuschließen. So hat es Holger Adelmann an seinem Orthoplan ja auch gemacht.
Technisch dürfte es ja realtiv einfach sein, am/im Lampenhaus die Kabel des internen Netzteils abzuklemmen und stattdessen die eines externen Netzteils anzuklemmen oder zu -löten.
Dabei bleibt ja das Mikroskop im Prinzip unverändert, es wird also nichts zerstört.

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Florian Stellmacher

#2
Lieber Christian,

beim BHS hatte ich vorübergehend ein externes Netzteil über eine recht einfache Lösung angeschlossen, die keinerlei Umbau erfordert:

Die beiden Steckkontakte des Lampenhauses zum Stativ sind so lang, dass man das Lampenhaus ein kleines Stück zurüchziehen kann, sodass die beiden Kontakte jetzt frei liegen. Hier habe ich mittels zweier Krokodilklemmen das externe Netzteil angeschlossen. Einschränkend muss ich sagen dass bei mir diese Akion erforderlich war, da die eingebaute Elektronik sich komplett verabschiedet hatte; ob und wie diese durch Strom "aus der anderen Richtung" ggf. gefährdet wird, weiß ich nicht.

Mein BHS ist inzwischen entkernt und das Lampenhaus dauerhaft an einen extenen Trafo angeschlossen.

Bei Ronald konnte ich mir vor ein paar Tagen ein spannungsstabilisiertes Netzgerät ansehen, das er am Orthoplan betreibt - absolut empfehlenswert!

Herzliche Grüße,
Florian
Vorwiegende Arbeitsmikroskope:
Zeiss Axioskop 2
Olympus BHS (DL, Pol, Multidiskussionseinrichtung)
Zeiss Axiophot (DIK und AL-Fluoreszenz)
Zeiss Axiovert (Fluoreszenz)
Wild M400 Fotomakroskop (DL, DF, AL, Pol)

Peter V.

#3
Lieber Florian,

jau, mit den Stroam, dat ist schon son Tüddelskroam......

Selbstverständlich müssen die Verbindungen zum originalen internen Netzteil gekappt werden, bevor das externe Netzteil angeschlossen wird, um die Originalelektronik nicht vital zu gefährden. Sollte man sich später wieder zu einem Rüclbau entschließen, kann man die originale Verbindung einfachst wieder durch die gute alte Lüsterklemme herstellen.

Herzliche Grüße
Peter
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Florian Stellmacher

Lieber Peter,

denn is dat wohl so...

Herzliche Grüße,
Florian
Vorwiegende Arbeitsmikroskope:
Zeiss Axioskop 2
Olympus BHS (DL, Pol, Multidiskussionseinrichtung)
Zeiss Axiophot (DIK und AL-Fluoreszenz)
Zeiss Axiovert (Fluoreszenz)
Wild M400 Fotomakroskop (DL, DF, AL, Pol)

Eckhard

Hallo Christian,

kauf Dir einfach eine USV (Unterbrechungsfreie Stromversorgung). Die klemmst Du zwischen Dein Mikroskop und das Netz. Spannungsschwankungen erreichen dann Dein Mikroskop nicht mehr. Und Du kannst sogar weiter mikroskopieren,  wenn der Strom ausfällt und alle anderen im Dunkeln sitzen :D

Die Lösung ist einfach und kostet unter 100 €.

Herzlicher Gruss
Eckhard
Zeiss Axioscope.A1 (HF, DF, DIK, Ph, Pol, Epifluoreszenz)
Nikon SE2000U (HF, DIK, Ph)
Olympus SZX 12 (HF, DF, Pol)
Zeiss Sigma (ETSE, InLens SE)

www.wunderkanone.de
www.penard.de
www.flickr.com/wunderkanone

Peter V.

Hallo!

Sind es denn wirklich Spannungsschwankungen oder ist es nicht eher die 50 Hz-Netzfrequenz, die hier stört? Letztere läßt sich durch eine USV ja nicht beseitigen.

Hezrliche Grüße
Peter
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hebi19

#7
Hallo Peter

Du hast recht - der Hinweis, dass die Schwankungen bei 1/50 oder 100/sec verschwunden sind, zeigt, den Zusammenhang.
Es wird dann immer die Ganze Sinuswelle oder eine Halbwelle aufgenommen (bei beliebigen Phasenwinkel)- jedes Bild hat also das gleiche Helligkeitsintegral. Ist die Belichtungszeit kürzer, so kommt man durch die nicht mit 50 Hz synchrone Bildanzahl automatisch bei unterschiedlichen Phasenwinkeln raus, welche bei der Sinuswelle dann ein unterschiedliches Integral erzeugen - Ergebnis ist das Flakern. USV nützt da gar nichts, weil sie ja auch wieder 50 Hz erzeugt.

Stabilisierte Netzteil haben je nach Siebung die 50 Hz auf Reste im mV-Bereich rausgefilter. Die technisch OPTIMALE (wenn auch wohl nicht notwendige) Lösung wäre der Betrieb der Beleuchtung aus einer Batterie/Akkumulator (während der Aufnahme ohne Betrieb des Ladegräts) - damit ist man dann bei einer Gleichspannung ohne jedweden Brummanteil. Kommt man günstig an den Akku, könnte die Lösung auch gar nicht mal so uninteressant sein. 12 V Bleiakkus gibts oft günstig auf Elektroflohmärkten, da Sie regelmäßig in Sicherheitsbeleuchtungs- und Brandmeldeanlagen ausgetauscht werden (natürlich nur für 12 V-Halogen).
LG aus Franken - Martin
Grüße von
Martin alias hebi19

Motic BA-300, div Lomo, Stereo-Mikroskop noname

peter-h

Es gab von Olympus ein Netzteil TH3. Das ist für 12 Volt und wahlweise 50 Watt oder 100 Watt. Dieses Netzteil ist als Schaltnetzteil gebaut und ausgezeichnet für solche Anwendungen. Habe es selbst getestet und es ist nun (nicht bei mir) an einem BHS angeschlossen.

Wenn es nicht gegelbar sein muß, dann kann auch ein elektronisches Netzteil für Halogenleuchten verwendet werden. Vorteil sehr preisgünstig und erfüllt ebenfalls die Anforderung.

Sonntagsgrüße
Peter (H)