1000 Places to See... für Mikroskopiker!

Begonnen von Florian Stellmacher, Oktober 23, 2011, 18:53:35 NACHMITTAGS

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Hagen

77. Reptilienhaus Unteruhldingen

http://www.reptilienhaus.de/

Ich war da mal vor vielen, vielen Jahren - damals war die Sammlung noch in einem Wohnhaus untergebracht und schon recht groß.
War jemand kürzlich dort?

Viele Grüße
Hagen
Gerne per Du.

olaf.med

#91
78. Ole Rømer Museum in Taastrup bei Roskilde, Dänemark

...nun traue ich mich auch einen Platz vorzustellen, an dem es kein einziges Mikroskop zu sehen gibt, aber dafür andere Dinge, an denen jeder naturwissenschaftlich interessierte Mensch Freude haben sollte. Es ist ein kleines aber sehr feines Museum, das dem dänischen Astronomen Ole Rømer (1644-1710, in deutschen Lehrbüchern meist Olaf Römer genannt), gewidmet ist. Rømer berechnete 1676 als erster die Lichtgeschwindigkeit bemerkenswert genau aus astronomischen Beobachtungen an Jupitermonden.



Im Museum sind zahlreiche phantastische historische astronomische und geodätische Instrumente ausgestellt, sowie zwei Repliken höchst interessanter Apparaturen, die von Rømer selbst konstruiert wurden, und deren Original in Schloß Rosenborg in Kopenhagen aufbewahrt werden. Das eine ist das erste heliozentrische Planetarium überhaupt und hat daher große wissenschaftshistorische Bedeutung.

Mein absolutes Highlight ist jedoch ein völlig funktionstüchtiges Teleskop, das dem von Rømer für seine Beobachtungen benutzten Gerät nachempfunden ist. Es wurde 1872 von "Prof. Jünger's mekaniske Etablissement" in Kopenhagen hergestell, einer Werkstätte, die damals sicher zu den führenden auf diesem Gebiet in Europa gehörte. Ich habe noch nie ein Instrument aus dieser Zeit in einem so perfekten originalen Erhaltungszustand gesehen! Meine Frau hatte größte Mühe, mich von diesem Ding wegzubekommen.





Die Adresse ist (Navi erleichtert das Finden sehr):

Ole Rømer Museet
Kroppedals Allé 3
DK-2630 Taastrup
Denmark

Viel Spaß, Olaf
Gerne per Du!

Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4757.0

... und hier der Link zu meinen Beschreibungen historischer mineralogischer Apparaturen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34049.0

TPL

Zu
Zitat von: Florian Stellmacher in November 16, 2011, 18:20:03 NACHMITTAGS73. Das Steno-Museum in Aarhus, Dänemark

In der deutschen Version der Website taucht es gar nicht auf, aber tief verborgen in den dänischen Seiten steht dann doch erklärt, wer der Namensgeber dieses Museums ist: Niels Stensen, auch Nicolaus Steno genannt. Neben seinen medizinischen und theologischen Arbeiten ist Steno ein Pionier der Geologie und der Mineralogie gewesen. Von ihm stammt das Superpositionsprinzip, hergeleitet aus der Beobachtung, dass jüngere Sedimente sich über den Älteren ablagern - die Grundlage der Stratigraphie. In seiner Zeit war das eine ganz neue Sicht unserer Welt, denn sie fusste nicht mehr auf der Schöpfungsgeschichte und Sekundärliteratur, sondern auf der unmittelbaren Beobachtung der Natur.

Herzliche Grüße, Thomas

olaf.med

#93
Hallo Thomas,

ZitatVon ihm stammt das Superpositionsprinzip, hergeleitet aus der Beobachtung, dass jüngere Sedimente sich über den Älteren ablagern - die Grundlage der Stratigraphie.

....aber noch viel mehr! Aus der Beobachtung,  dass gleiche Flächen an Kristallen immmer gleiche Winkel einschließen formulierte er das Gesetz von der Konstanz der Flächenwinkel und war damit eindeutig der Begründer der Kristallographie und legte den Grundstein zu unser heutigen Auffassung der Kristallstruktur.  Somit war er eindeutig ein Universalgelehrter der Geowissenschaften!

Hier ist das Genie, das außerdem katholischer Bischof in Italien war:



Schönes Wochenende,

Olaf
Gerne per Du!

Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4757.0

... und hier der Link zu meinen Beschreibungen historischer mineralogischer Apparaturen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34049.0

Florian Stellmacher

79. Das Viseum Wetzlar

Viseum Wetzlar
Haus der Optik + Feinmechanik
Lottestraße 8-10
35578 Wetzlar

Öffnungszeiten:
Di-So u. Feiertag: 10:00 bis 13:00 und 14:00 bis 17:00

Eintritt:
Erw. 3,50 €

http://www.viseum-wetzlar.de/

Das Viseum in Wetzlar, das räumlich unmittelbar dem Stadt- und Industriemuseum angeschlossen ist, ist ein Projekt der Wetzlarer optischen sowie feinmechanischen Industrie. Große Schautafeln erklären den theoretischen Hintergrund, im Vordergrund stehen für mich aber die Instumente, von denen es für meinen Geschmack eher zu wenig zu sehen gibt. Dafür kann man hier z.B. Spektive und Ferngläser ausprobieren, deren chromatsiche Korrektion jedoch kläglich an den mundgblasenen Fensterscheiben des historischen Bürgerhauses scheitert, in dem das Museum untergebracht ist. Ferner kann man sehr gute Leica-Stereomikroskope ausprobieren, eines mit Mikromanipulator, oder einem automatisierten Mikroskop beim Auszählen von Körner zusehen, historische Kameras bestaunen und lernen, wie Brillengläser hergestellt werden.
Der echte Leitz-/Leica-Fan wird sicherlich häufiger in Wetzlar sein; ein Besuch im Viseum bietet dann sich sicherlich an.


http://www.viseum-wetzlar.de/index.php?id=30

Herzliche Grüße,
Florian
Vorwiegende Arbeitsmikroskope:
Zeiss Axioskop 2
Olympus BHS (DL, Pol, Multidiskussionseinrichtung)
Zeiss Axiophot (DIK und AL-Fluoreszenz)
Zeiss Axiovert (Fluoreszenz)
Wild M400 Fotomakroskop (DL, DF, AL, Pol)

ortholux

#95
Zitat von: olaf.med in November 18, 2011, 15:00:46 NACHMITTAGS

Hier ist das Genie, das außerdem katholischer Bischof in Italien war:

Lieber Olaf,

je länger ich mir das Bild von Niels Stensen ansah, desto sicherer war ich mir, den Kollegen schon mal gesehen zu haben. Kann es sein, daß sich dänische Gene in Witten ausbreiten?



Nur so 'ne Idee.... ;D

Wolfgang


olaf.med

#96
Lieber Wolfgang,

Du irrst! Wie Du hier siehst ist der Wittener Zweig der Familie nicht klerikal!



;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D

Gruß, Olaf
Gerne per Du!

Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4757.0

... und hier der Link zu meinen Beschreibungen historischer mineralogischer Apparaturen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34049.0

ortholux

Naja, daß die Kleriker immer die dicksten Klunker um den Hals hatten, ist nichts Neues und beweist eher das Gegenteil. ;D ;D ;D

Hagen

#98
Liebe Mikroskopiker,

da ich die 1000-Places-Idee von Florian klasse finde und auch gerne selbst immer mal den Urlaub mit dem Besuch von Naturwissenschaftlichem ergänze, habe ich die Einträge mal in einer Tabelle zusammengefaßt.
Das hat den Vorteil, daß man z.B. nach Land und Postleitzahl sortieren kann - bei der Urlaubsplanung sicher hilfreich.
Ich habe es mal als Open-Office- und als Excel-Datei abgelegt und werde versuchen, es immer mal wieder zu aktualisieren.
Viel Spaß damit und veröffentlicht gerne weitere schöne Places. Jetzt dürfte es auch einfacher zu checken sein, was schon genannt wurde.

Open Office:
http://www.chemische-analysen.de/mikro/PlacesToSee.ods

Excel:
http://www.chemische-analysen.de/mikro/PlacesToSee.xls

Viele Grüße
Hagen
Gerne per Du.

Florian Stellmacher

Lieber Hagen,

großartig! Ich freue mich sehr, dass Du Dir diese Mühe gemacht hast. Vielen Dank!

Herzliche Grüße,
Florian

P.S.: Ich habe die beiden Links oben in meinem ersten Posting untergebracht, damit sie hier nicht untergehen!
Vorwiegende Arbeitsmikroskope:
Zeiss Axioskop 2
Olympus BHS (DL, Pol, Multidiskussionseinrichtung)
Zeiss Axiophot (DIK und AL-Fluoreszenz)
Zeiss Axiovert (Fluoreszenz)
Wild M400 Fotomakroskop (DL, DF, AL, Pol)

Hagen

#100
Hallo Florian et al.,

den Dank gebe ich gerne an die Forumskolleginnen und Kollegen weiter, die hier die schönen Ideen und Places gepostet haben. Ich musste dann nur noch kopieren/einfügen.

Freue mich auf weitere Ideen.

Liebe Grüße
Hagen

Gerne per Du.

Lothar Gutjahr

Hallo und guten Morgen,

da möchte ich doch auch auf das Museum meines Geburtsortes hinweisen.:

Deutsches Uhrenmuseum

http://www.deutsches-uhrenmuseum.de/default.asp?id=1&sid=2106531122


Gruß Lothar

A. Büschlen

Hier einmal weg von den Museen und zurück in die Natur!

http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=10824.0

Solche eindrückliche Landschaften ermöglichen mir immer wieder neue und bereichernde Momente!

Arnold Büschlen

Hier ein Museumstipp aus der Schweiz: http://www.nmbe.ch/
Schwerpunkt z.Z.:
- Laub- und Lebermoose.
- Ascomyceten als Bryoparasiten.
- Nikon Optiphot I mit HF, DIC.
- Nikon Microphot mit HF, Pol.
- Zeiss Standard Universal mit HF, Ph, Pol.
- Wild M3Z mit Ergotubus.
- Nikon SMZ-U Zoom 1:10 mit ED Plan Apo 1x.

Florian Stellmacher

#103
83. Staffa - eine Insel der inneren Hebriden

Staffa ist eine lediglich 600 m durchmessende Felseninsel vulkanischen Unrsprungs vor der schottischen Westküste, die ehemals in Privatbesitz befindlich, heute öffentlich zugänglich ist. Dorthin zu gelangen ist allerdings gar nicht mal so einfach: Die Boat Tour nach Staffa beginnt in Oban, einer Hafenstadt mit einem größeren Fähranleger. Von dort aus erreicht man die große bewaldete Insel Mull, die man von Osten kommend mit dem Bus überquert, um auf der Westseite in eine kleine Barkasse zu steigen, die dann Staffa und im Anschluss Iona anläuft. Es empfiehlt sich, die Early Bird Tour zu buchen; wir waren lediglich zu sechst auf dem Boot nach Staffa, bei der darauf folgenden Tour strömten handgzählte 46 Personen von Bord einer baugleichen Barkasse - ein hoher Preis für's Ausschlafen! Die Bootsfahrt an sich ist für seetaugliche Menschen höchst vergnüglich - es geht zügig dicht vorbei an schroffen Feldwänden, und man wird auch rechtschaffen nass. Wem leicht übel wird - wie z.B. Felix Mendessohn-Bartholdy, der die Insel 1829 besuchte - dürfte die Überfahrt hingegen weniger Genuss bereiten. Was Staffa so besonders macht, sind zum einen die hexagonalen Basaltsäulen, die auch immer wieder in Form kleinerer Inselchen bis nach Giant's Causeway an der nordirischen Küste zu finden sind und den Mythos eines Tunnels zwischen Staffa und Irland begründet haben. Ferner haben sich zwischen den Steinen Höhlen gebildet, die berühmeteste ist die Fingalshöhle. Staffa ist andererseits aber auch in biolgischer Hinsicht eine Reise wert: die im rauhen Seeklima gedeihende flache Vegetation und die zahlreichen Seevögel ziehen den Besucher in ihren Bann. Für mich, der als Mikroskopiker immer irgendwie die Nase am Boden hat, war eine zunächst absolut unauffällige Sache besonders bemerkenswert: Staffa hat eine Brandungszone aus Fels mit zahlreichen sog. rock pools, und da die Barkasse direkt am Felsen anlegt, geht man ein kurzes (feuchtes) Stück über Gestein, das teilweise unter Wasser liegt - hier findet man, wenn man Glück hat von nur wenigen Zentimetern Wasser bedeckt, Seeanemonen, Seepocken und andere Mollusken des Atlantiks, die sonst entweder im Verborgenen schlummern oder neben tausenden trockengefallener Miesmuscheln bei Ebbe gar nicht weiter auffallen - abolut faszinierend!


Oban


Staffa vom Boot aus


Ein Staffa vorgelagertes Riff aus Basaltsäulen mit einer Seevogelkolonie


Auf Staffa


Ein ungewöhnlicher Lebensraum...


"rock pools"




Schottische Unterwasserwelt für Nicht-Taucher!

Wer Schottland bereist und keine Angst vor Wasser hat - unbedingt angucken!

Herzlche Grüße,
Florian
Vorwiegende Arbeitsmikroskope:
Zeiss Axioskop 2
Olympus BHS (DL, Pol, Multidiskussionseinrichtung)
Zeiss Axiophot (DIK und AL-Fluoreszenz)
Zeiss Axiovert (Fluoreszenz)
Wild M400 Fotomakroskop (DL, DF, AL, Pol)

Jürg Braun

Guten Abend

Für den Musikus: Auf Iona gibt es ein Kloster in dem im Mittelalter 24h Schicht gesungen wurde. Wenn man genau hinhöre, sollte man die Musik heute noch hören. (Ich habe sie nicht gehört.)

Für die Schweizer: Die gemeinden Stäfa und Jona sollen die gleiche Distanz wie die Inseln Staffa und Iona haben. Obs stimmt?

Die Region ist auf jeden Fall eine Reise wert.

Gruss in die Runde

Jürg