1000 Places to See... für Mikroskopiker!

Begonnen von Florian Stellmacher, Oktober 23, 2011, 18:53:35 NACHMITTAGS

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Florian Stellmacher

Hallo Gabriele,

wie Du messerscharf geschlossen hast, habe ich mir 1,000 Places to See Before You Die von Patricia Schultz für diesen Thread zum Vorbild genommen; hier soll es aber um Plätze gehen, die für Mikroskopiker, die sich hoffentlich verstärkt für die Natur, wissenschaftliche Museen usw. begeistern, interessant sind.

Grüße,
Florian
Vorwiegende Arbeitsmikroskope:
Zeiss Axioskop 2
Olympus BHS (DL, Pol, Multidiskussionseinrichtung)
Zeiss Axiophot (DIK und AL-Fluoreszenz)
Zeiss Axiovert (Fluoreszenz)
Wild M400 Fotomakroskop (DL, DF, AL, Pol)

Florian Stellmacher

#151
107. Die Themse, Großbritannien

Wie bitte? Die Themse? Das ist doch ein schmutziger Abwasserkanal der Londoner Industrieanlagen!

Nicht mehr, muss man sagen! Wer eine Schiffspartie auf der Themse unternimmt, z.B. von Hampton Court zurüch nach London) wird angenehm überrascht sein. Die Themse steht in ihren letzten 90 km, bevor sie in die Nordsee fließt, unter dem Einfluss der Gezeiten, obwohl inzwischen zahlreiche Schleusen errichtet wurden. So sieht man zwar ein überwiegend befestigtes Flussufer, man findet aber auch immer wieder Sandbänke, Watt und trockengefallene Boote. Nebe den touristisch attraktiven Schlössern, Herrenhäusern und dem mondänen Richmond findet man so auch üppige Vegetation und z.B. zahlreiche Graureiher, die z.T. unmittelbar über den Köpfen der Barkassenfahrgäste im Geäst sitzen. Währenddessen nähert man sich London auf eine ganz ungewöhnliche Weise - keine Ampeln, kein Stau, nur das ruhige Gleiten an den Docks mit ihren alten Industriehöllen und schicken neuen Wohnquartieren vorbei bis hin zu den in der Abenddämmerung scherenschnittartig aufragenden Houses of Parliament. London mit viel Natur und wenig Stress - absolut empfehlenswert!


Ein Ausflugsboot auf der Themse.


Am Ufer wohnen die einen so...


...die anderen so!


In den Docks wohnt man heute richtig schick, alt neben neu...


..während nebenan noch Relikte der britischen Montanindustrie erhalten sind.


Am Ende der Reise erreicht man das Parlament mit Big Ben.

Herzliche Grüße,
Florian
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Florian Stellmacher

108. Der Steinbruch von Carrara, Italien

Im nahe der toskanischen Stadt Carrara in den apuanischen Alpen gelegene Steinbruch (es gibt rund 150 Abbruchstellen) wird bereits seit der Römerzeit der weltberühmte Carrara-Marmor abgebaut. Das Gestein wurde vor 30 Millionen Jahren während der Affaltungen des Gebirges aus Meeressediment gebildet. Der Marmor bildet hier eine bis 400 m breite Schicht. Gegenüber der früher sehr mühsamen Abbauweise werden heute große Maschinen (Bohrer, Sägen, Kräne) eingesetzt, um Blöcke der unterschiedlichsten Form zu gewinnen. Erstaunlich ist auch, wie unterschiedlich aber auch in sich fein nuanciert das Gestein aussieht.

Man fährt zunächst an Steinmetzbetrieben und Kitsch-Verkäufern vorbei immer weiter bergan und kommt schließlich unversehens direkt in die Steinbrüche - nicht für jedes Auto zu empfehlen.  ;)

Auf alle Fälle ein eindrucksvolles Erlebnis, nicht nur für Gesteinsfreunde und Michelangelo-Fans!













Herzliche Grüße,
Florian
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Werner

... Ich mußte auf dem Weg dortrauf leider umkehren, weil es meiner Frau wegen der vielen Serpentinen schlecht wurde.
Den Kindern hat es gefallen...

Grüße   -   Werner

Florian Stellmacher

#154
Hallo Werner,

stimmt, die Serpentinen sind dort schon recht spaßig!

Mein Highlight war in dieser Beziehung aber eine küstennahe Straße in den östlichen Pyrenäen:

Man nehme diesen Leihwagen (mehr braucht man dafür wirklich nicht!)...


(das ESP kann man übrigens auch abschalten  ;))

... und diese Straße:



Nach Jahren des Stumpfsinns endlich einmal Autofahren!  ;D

Sportliche Grüße,
Florian

P.S: Meine Frau ist diesbezüglichen Kummer gewohnt.  :D
Vorwiegende Arbeitsmikroskope:
Zeiss Axioskop 2
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Werner

Schön! gefällt mir! ... das ist aber völlig harmlos zu den Straßen in (ich glaube) Bolivien, jedenfalls Mittelamerika.
Da kursierte mal ein Video im web, vielleicht hat jemand den Link parat?
Da würde nichtmal ich fahren wollen.

Viele Grüße   -   Werner


Florian Stellmacher

Richtig - da hört der Spaß schon lange auf!

Herzliche Grüße,
Florian
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TPL

#157
109. Yungas von Coroico, Bolivien

Zitat von: Werner in Februar 27, 2012, 21:17:55 NACHMITTAGS
Schön! gefällt mir! ... das ist aber völlig harmlos zu den Straßen in (ich glaube) Bolivien, jedenfalls Mittelamerika.
Da kursierte mal ein Video im web, vielleicht hat jemand den Link parat?
Da würde nichtmal ich fahren wollen.

Bolivien ... Mittelamerika? Na gut, aber Bolivien war richtig ;D

Hallo Werner,
Du meintest sicher die Straße von La Paz nach Coroico. Und damit's nicht zu doll OT wird: Coroico ist definitiv ein "Place to See... für Mikroskopiker". Alles blüht, wuchert und wächst, und zwar wirklich aus jeder Ritze und auf jeder nicht mühsam freigehaltenen Fläche. Der Horror für Geologen ;D.

Viele Grüße vom ehemaligen (1994) Yunga-Straßenfahrer,
Thomas

PS: mein knapper Einwurf wurde zwischenzeitlich als 'Place to See' mitgezählt (Danke, Jürgen!). Deshalb habe ich ihm jetzt den quasi-offziellen Vorspann mit Ordnungszahl und fett gesetztem Titel gegeben und werde bei nächster Gelegenheit Fotos nachliefern (die Dis muss ich erst noch scannen!).

Jürgen Ibs

#158
Ein weitere Ziel für alle Mikroskopiker: (110, habe mich geirrt, deswegen Korrektur)
Helgoland

Seltsam, dass die einzigste (sic!) Hochseeinsel (nicht wirklich) noch nicht erwähnt
wurde; trotzdem ein einmaliges Erlebnis, nicht zuletzt wegen des sehenswerten Plankton.

Die Insel mit der Langen Anna


Die Dame persönlich


Blick auf die Düne


Kegelrobben auf der Düne


Die berühmte, altehrwürdige  Biologische Anstalt mit dem sehenswerten Aquarium (1892 gegründet, gehört heute zum AWI)


Ein überaus freundlicher Gruß aus dem Aquarium


Kleine Planktonnetze auf dem Forschungskutter "Düker"


Mit besten Grüßen

Jürgen
Ein freundschaftliches "du" ist immer willkommen - nicht nur dadurch ist das benachbarte Skandinavien vorbildlich.

Meine Vorstellung:
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34.0

Eckhard

Darß

Nur 3,5 Stunden nördlich von Berlin befindet sich eine paradiesische Landschaft, gleichermassen zur Erbauung von Spaziergängern, Fahrradfahrern und Freunden der Kleinlebewelt geeignet.


Darß

Gezeiten und Strömungen der Ostsee erodieren seit über 10.000 die Westseite der Halbinsel. Wenn man um die Spitze herumläuft, zeigt sich auf der Nordseite ein ganz anderes Bild: hier entsteht neues Land aus den vom Wasser mitgeführten Sedimenten. Auf dem neuen Land bilden sich Salzwiesen, ein Paradies für Vögel und Ringelnattern. Wenn man aufmerksam spazieren geht, sieht man wie sich die Landschaft verändert hat. Dicht bewaldete ehemalige Dünen, Moore, Buchenheine, Birkenwälder, etc. etc. - wirklich wunderschön.

In den Wassertropfen der Moore und Sümpfe findet sich eine reichhaltige Flora und Fauna aus Einzellern.


junge Salzwiesen

 
alte Salzwiese, nun Sumpf


mehr Sumpf


Anfang des Waldes, viele moorige und sumpfige Stellen dazwischen


Wald


Ein Pröbchen gefällig?


Ehemalige Dünen


Nordküste


Nordküste


500 Meter landeinwärts ist man im Wald




Apfelbäumchen mit einem moorigen Tümpel voller Schalenamöben  ;D






Ringelnatter

Ein Besuch lohnt sich, wer Tipps für Hotels etc. haben will, PN an mich.

Wenn doch erst wieder Frühling wäre ...

Herzliche Grüsse
Eckhard
Zeiss Axioscope.A1 (HF, DF, DIK, Ph, Pol, Epifluoreszenz)
Nikon SE2000U (HF, DIK, Ph)
Olympus SZX 12 (HF, DF, Pol)
Zeiss Sigma (ETSE, InLens SE)

www.wunderkanone.de
www.penard.de
www.flickr.com/wunderkanone

Jürgen Ibs

Lieber Eckhard,

allein die Erinnerung an den Darß, die du mit deinen wunderschönen Bildern weckst, ersetzt einen halben  Urlaub. Ich bin seit über zehn Jahren mindestens einmal im Jahr dort. Von Lübeck ist man inzwischen in weniger als zwei Stunden da, unmittelbar nach der Wende war es noch eine halbe Weltreise. Als kleine Ergänzung deines schönen Beitrages: Im Leuchtturm Darßer Ort gibt es auch ein sehenswertes Naturkundemuseum des Nationalparkamts Vorpommerschen Boddenlandschaft :

http://www.meeresmuseum.de/natureum/

Übrigens locken die Kraniche, die sich auf ihrem Vogelzug hier alljährlich sammeln und z.T. auch hier brüten, im Frühjahr und Herbst unzählige Vogelkundige an.

Grüße von einem anderen Darßbegeisterten

Jürgen
Ein freundschaftliches "du" ist immer willkommen - nicht nur dadurch ist das benachbarte Skandinavien vorbildlich.

Meine Vorstellung:
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34.0

Hagen

Liebe MikroskopikerInnen,

habe mal wieder die Listen aktualisiert - als nächstes käme dann die Nummer 113.
Jürgens "Helgoland" habe ich als Nr. 110 gezählt, da sich Thomas' Bolivien-Beitrag noch als Nr. 109 eingeschlichen hatte.

Viele Grüße
Hagen

Open Office:
http://www.chemische-analysen.de/mikro/PlacesToSee.ods

Excel:
http://www.chemische-analysen.de/mikro/PlacesToSee.xls
Gerne per Du.

Florian Stellmacher

113. Der Harz

Das zu Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen gehörende Mittelgebirge ist wohl einer der Urlaubs- und Ausflugs-Klassiker in Deutchland. Wie man sich dabei der Natur nähert, ist natürlich jedem selbst überlassen: Spazier-, Rad- und Wanderwege, z.T. mit kleineren Klettereinlagen, gut ausgebaute Autostraßen und natürlich die dampfbetriebene Schmalspurbahn. Mit der Brockenbahn gelangt man ohne Mühe z.B. von Wernigerode auf den 1141 m hohen Brocken und genießt den Ausblick auf Wald und Berge. Zu den verschiedenen Jahreszeiten hat diese Tour einen ganz unterschiedlichen Charakter - sich unter Schneemassen bückende Nadelbäume, das Spiel von Licht und Schatten oder der Nebel, der sich hier z.T. hartnäckig hält und eine gespestische Atmosphäre zaubert: immer sehr schön!











Herzliche Grüße,
Florian
Vorwiegende Arbeitsmikroskope:
Zeiss Axioskop 2
Olympus BHS (DL, Pol, Multidiskussionseinrichtung)
Zeiss Axiophot (DIK und AL-Fluoreszenz)
Zeiss Axiovert (Fluoreszenz)
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wimeisrhi

Hallo zusammen,
welche Nummer das ist? 114?
Nockberge in Kärnten,
speziell die Nockalmstraße, ein paar km von meinem Wohnort. Faszinierend die zu durchfahren, allerdings bei Motorradfahrern berühmt und daher im Sommer ziemlich voll.
www.nockalmstrasse.at

Die Straße zieht sich bis über 2000 m hinauf:


Windebensee, meist der erste Haltepunkt:


Findet man im Windebensee oder in den Quellsümpfen und kleinen Seen neben der Strasse.








Jedenfalls einen Besuch wert, auch ohne Motorrad; liegt direkt am Weg an die Adria.
Viele Grüße aus dem sonnigen Kärnten
Wilhelm

Florian Stellmacher

#164
114. Das Ostseebad Laboe

Das Ostseebad Laboe liegt in der Probstei, keine 20 km nördlich von Kiel. Allgemeine Bekanntheit dürfte Laboe wohl am ehesten durch das Marineehrenmal und das auch von innen zu besichtigende U-Boot aus dem 2. Weltkrieg erlagt haben, Naturliebhaber werden aber eher die geschützte Dünenlandschaft genießen. Der Küste sind einige, sich immer wieder verändernde Sandbänke vorgelagert, auf denen sich hunderte von Seevögeln aufhalten. Wer die Möwen auch einmal aus unmittlbarer Nähe erleben möchte, braucht sich eigentlich nur ein Fischbrötchen zu kaufen und an der Uferpromenade zu verzehren - nach spätestens zwei Minuten hat man gefiedert Gesellschaft und fragt sich, warum ein so schöner Vogel derart "infantile" Fiep- und Kreischlaute ausstößt.  ;) Mit der Nase am Boden lässt sich auch die eine oder andere Kostbarkeit (Muscheln, Knochen, Steine) am Strand finden, und wer entsprechend ausgerüstet ist, fischt natürlich Ostseeplankton.


Schwer zu übersehen: der Turm des Marineehrenmals


Beklemmend: das U-Boot


Die Dünenlandschaft


Sandbänke vor dem Ufer


Hier findet man so einiges...


Blick vom Ehrenmal nach Süden: ganz hinten liegt Kiel (links im Dunst der HDW-Kran)


Blick vom Ehrenmal nach Norden: irgendwo dahinten liegt Dänemark, bei gutem Wetter kann man sogar so weit gucken!

Herzliche Grüße,
Florian

Vorwiegende Arbeitsmikroskope:
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