Ficus carica *

[RainerTeubner]

Hallo,

bevor der Feigenstrauch in den Keller geräumt wird, mußte er noch etwas beschnitten werden. Ein Zweig mit etwa 1 cm Durchmesser wurde in Ethanol fixiert und auf den Handmikrotom geschnitten. Einen Teil eines etwas keilförmigen Schnitts, mit Etzold blau gefärbt und in Euparal eingebettet, zeige ich hier:



Das Bild ist ein Panorama aus 5 Aufnahmen mit dem 10X Planachromat am Jenaval.

Viele Grüße

Rainer

[Rolf-Dieter Müller]

Hallo Rainer,

ein schöner Schnitt, der noch durch die Zusammensetzung aus Einzelbildern zu einem Panorama gewinnt.

Bei der Färbung hätte ich aber etwas mehr Farbdifferenzierung erwartet. Könnte es sein, das Dein Etzold blau das Etzold FSA ist? In diesem Fall würde ich länger färben und nach der Färbung differenzieren, hier sogar mit Salzsäurealkohol.

Viele Mikrogrüße
Rolf-Dieter

[RainerTeubner]

Hallo Rolf-Dieter,

vielen Dank für Deinen Kommentar zum Schnitt.

Mit Salzsäure-Alkohol-Gemsich möchte ich wegen der dabei zwangsläufig entstehenden Salzsäure-Dämpfe nur ungern arbeiten, ich habe in meinem Laborzimmerchen keinen Abzug. (Und ins Freie gehen ist auch keine Option, das Zimmer ist im Dachgeschoß.)

Es liegen allerdings noch einige vollständige Schnitte durch den Feigenzweig zum Trocknen in Euparal.

Das Etzold blau ist ein Fuchsin-Safranin-Astrablau-Gemisch. Es kann allerdings sein, daß der im Schnitt reichlich vorhandene milchige Saft zu Farbverfälschungen führt.

Viele Grüße

Rainer

[Rolf-Dieter Müller]

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Das Etzold blau ist ein Fuchsin-Safranin-Astrablau-Gemisch. Es kann allerdings sein, daß der im Schnitt reichlich vorhandene milchige Saft zu Farbverfälschungen führt.
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Hallo Rainer,

wir hatten ja vor kurzem auch eine Diskussion wegen Überfärbungen bei Jörg's (Fahrenheit) Hiba-Lebensbaum-Schnitt (http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=10616.0).

Bei Deiner Etzold-FSA-Färbung ist ja Safranin enthalten, das sehr indifferent färbt, was man bei Deinem Schnitt auch sehr schön sehen kann. Natürlich wird das, wie Du schon angemerkt hast, durch austretende Zellinhaltsstoffe verstärkt.

Deshalb sollten Färbungen mit Safranin auch differenziert werden. Das macht man mit 70% Ethanol (weniger schön), besser aber mit Salzsäurealkohol.

Salzsäurealkohol hat folgende Zusammensetzung: 100 ml 70%iges Ethanol + 0,5 ml konz. Salzsäure, wobei hierfür Salzsäure aus dem Baumarkt vollkommen ausreichend ist.

Jetzt musst Du nur noch selbst entscheiden, ob Du dieses Gemisch unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen angewendet werden muss.

Viele Mikrogrüße
Rolf-Dieter

[Detlef Kramer]

das in der Magensäure die Salzsäure Konzentration höher ist.

d.h. man sollte die Schnitte zwecks Differenzierung schlucken und das Ergebnis im Orkus auffangen?

Bitte nicht ernst nehmen!

Detlef

[RainerTeubner]

Hallo,

vielen Dank für die Ratschläge.

Geht denn auch eine andere, weniger flüchtige und korrosive Säure?

Wie beispielsweise entsprechend verdünnte Schwefelsäure? Kommt es beim Differenzieren auf das Wasserstoffion oder auf das Chloridion an? Das werde ich mal ausprobieren. 0,5 ml konz. HCl (oder eine entsprechende Menge verdünnter HCl) sollte ja wirklich nicht so schlimm sein.

Bei Gelegenheit werde ich mal auch einen Schnitt mit Chlorix bleichen, um die Zellinhalte zu entfernen.

Proben habe ich jedenfalls genug.

Viele Grüße

Rainer