Farn, Moos oder? = Algenfarn Azolla sp.

Begonnen von rekuwi, November 09, 2011, 21:49:56 NACHMITTAGS

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rekuwi

Liebe Pflanzeninteressierte,

bei einem Spaziergang auf dem trockengefallenen Uferbereich des Rheins vor Niederwalluf fand ich dieses hübsche, mir unbekannte Pflänzchen. Eine Übersichtsaufnahme vor Ort, darin ein mitgenommenes Pflänzchen mit Vorderseite (Bild unten)- und Unterseite:



hier ein einzelnes Blatt (ca. 1 mm lang):



hier zwei Aufnahmen mit dem 10x Objektiv, bei der unteren ist ein Teil des Blättchens umgelegt und man erkennt auf dem Blatt liegende "leere" Zellen:





Wer weiß welche Pflanze das ist?

Liebe Grüße
Regi

Herbert Dietrich

Hallo Regi,

diese Pflanze erinnert mich sehr an den Moosfarn "Selaginella",
Ich hatte die mal in meinem Gartenteich, sie war aber bei uns in Bayern nicht winterhart.

Leider habe ich sie damals nicht mikroskopisch untersucht.

Vele Grüße
Herbert

JB

Das ist ein Algenfarn, Azolla sp., wahrscheinlich Azolla filiculiodes, ein Neophyt aus Nordamerika. Ref.: http://neobiota.umwelt.vdst.de/sb_GrosserAlgenfarn.php

TPL

Zitat von: JB in November 10, 2011, 02:31:33 VORMITTAG
Das ist ein Algenfarn, Azolla sp., wahrscheinlich Azolla filiculiodes, ein Neophyt aus Nordamerika. Ref.: http://neobiota.umwelt.vdst.de/sb_GrosserAlgenfarn.php

...nach der sogar ein wahrscheinlich sehr entscheidender Wendepunkt für das Erdklima benannt ist: das Azolla-Ereignis im mittleren Eozän (ca. 49 Ma, also etwas vor der Zeit, als in Messel die spektakulären Schiefer abgelagert wurden).

Beste Grüße, Thomas

Herbert Dietrich

sorry,

stimmt, im Gartenteich hatte ich "Azolla" den Algenfarn.

Gruß
Herbert

Ernst Hippe

Hallo,
soweit ich weiß, ist Azolla ein schwimmender Wasserfarn, der in seinen Blatthöhlungen die "Blaualge" Anabaena azollae beherbergt. Kommt denn diese Gattung auch auf dem Trockenen vor wie bei Regis Fund?
Gruß Ernst Hippe
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Detlef Kramer

Lieber Ernst,

ja, wenn das Wasser verdunstet oder sonstwie verschwunden ist  :D. Aber, Du hast schon recht: es ist ein Schwimmfarn. Die symbiontischen Blaualgen findet man sehr leicht, indem man von einer Blattfieder Schnitte macht - müssen nicht dünn sein. In den Blasen an der Unterseite kann man sie mühelos erkennen.

Herzliche Grüße
Detlef
Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

Vorstellung: Hier klicken

rekuwi

Danke ihr Lieben

für die Erklärungen. Ich hatte auch schon auf einen Schwimmfarn getippt (in meinem alten Buch: Pflanzen und Tiere Europas von Harry Garms sind Schwimmfarne abgebildet, aber nicht diese Art). Leider gab das Internt erstmal nichts her.

Lieber Ernst, so richtig trocken ist es dort im Uferbereich nicht, der Sand und Kies ist richtig feucht, es gibt viele grüne "Beläge" und an einigen Stellen schon größeren Pflanzenaufwuchs.

Mal sehen ob ich die Symbionten rausbekomme und ablichten kann.

Liebe Grüße
Regi