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Surirella elegans

Begonnen von Nomarski, Dezember 07, 2011, 23:01:33 NACHMITTAGS

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Nomarski

Hallo zusammen,

kurzlich kontaktierte mich ein Bekannter mit dem Problem, er könne eine bestimmte Diatommee auf einer Typenplatte nicht so recht auflösen. Es handelt sich um eine Surirella elegans:



Er schickte mir das Präparat zu und ich versuchte mein Glück:


Objektiv 40-fach.


Objektiv 100-fach mit Öl.


Objektiv 100-fach, Öl, Optovar 2,0, Bildbreite 65µm.

Es ist in diesem Fall sehr schwer, die Struktur aufzulösen. Ist das normal oder habe ich da irgendwo einen Einstellfehler gemacht?

Viele Grüße
Bernd

beamish

Hallo Bernd,

ich glaube, daß die einfach ziemlich "dick" ist, so daß Du immer nur einen kleinen scharfgestellten Ausschnitt zu sehen bekommst. Hab aber von Diatomeen keine Ahnung!

Herzlich

Martin
Zeiss RA mit Trinotubus 0/100
No-Name China-Stereomikroskop mit Trinotubus
beide mit Canon EOS 500D

Nomarski

Hallo Martin,

ZitatHab aber von Diatomeen keine Ahnung!

Ich auch nicht. Deswegen bin ich doch hier in der Hoffnung, eine Auskunft zu bekommen.

Viele Grüße
Bernd

felix

In der Tat, Surirellen sind recht "hoch" gebaut.  Bei Deinem Präparat schaust Du in die Schale hinein. Sie klebt mit dem Rand am Deckglas.  Den Rand müßtest Du also besonders gut auflösen können.  Alles weitere liegt etwas weiter vom Deckglas entfernt. Die Mitte wölbt sich dann wieder etwas nach oben in Deckglasrichtung.  Surirellen sind deshalb sehr schwierig zu photographieren. Entweder blendest Du enorm ab oder Du bekommst immer nur einen sehr kleinen Teil einer Fokusebene scharf ... oder Du stapelst.

-- felix
"Du" angenehm.

Nomarski

Hallo felix,

daß ich nicht alles scharf bekomme, weil die Schale eben gewölbt ist, sehe ich ein. Was auf dem letzten Bikd zu sehn ist, entspricht auch dem Teil, der dem Deckglas zugwandt ist. Aber um das sichtbar zu machen, bedarf es schon einer sehr hohen Apertur, die ich bei anderen Suriellen eben nicht benötige.

VG
Bernd

Gunther Chmela

#5
Hallo Bernd,

ich hab's gerade ausprobiert: Dasselbe Ergebnis wie bei Dir! Auch mit Planapo 63/1,4, Kondensorapertur 1,4 und Grünlicht (500 nm, schmalbandig): nichts! Was felix schreibt, ist sehr gut nachvollziehbar - darüber hinaus aber vermute ich, daß es bei dieser Art Strukturen gibt, die noch feiner sind als bei Amphipleura pellucida.

Irgendwo sind halt unsere Grenzen!  ;)

Beste Grüße!
Gunther


Nomarski

Hallo Gunther,

die Bilder sind nun im DIC, aber nach deiner Spezialmethode (RFB) habe ich es natürlich auch probiert. ;) Aber in dem Fall ist dann auch nicht viel mehr zu erkennen.

Zitatdarüber hinaus aber vermute ich, daß es bei dieser Art Strukturen gibt, die noch feiner sind als bei Amphipleura pellucida.

Die verhält sich dagegen wie eine Gyrosigma balticum. ;D

Viele Grüße
Bernd

Gunther Chmela


Nomarski

Hallo Gunther,

Zitat(Allerletzte Zeile, ganz unten)
Das ist die Anzahl der groben Rippen auf 100µm, das mag auch in etwa hinkommen. Das ist so, als wenn man bei der Amphipleura sagt: Sie hat 2 Ösen.

Viele Grüße
Bernd

Detlef Kramer

Hallo,

ich habe vor ein paar Tagen Testaufnahmen von der Surirella sp. der Lieder'schen Testplatte angefertigt. Ich weiß nicht, ob dies die S elegans ist - ich habe das Präparat seinerzeit ohne Beschreibung erhalten. Die Aufnahmen entstanden mit einem Zeiss-West Neofluar 100/1.3 PH 3. Die Poren aufzulösen ist möglich, aber grenzwertig.



Der Kondensor war übrigens nicht immergiert

Herzliche Grüße
Detlef
Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

Vorstellung: Hier klicken

Rene

No Detlef, that's the classic S.gemma. Difficult enough for the best of the dry objectives in any case.

From Bernd' his images I calculate a striae distance of 0.29um, close to that of A. pellucida. Van Heurck saw them as well and remarks (in 1896!): striae excessively delicate. But he had of course acces to a very fine apochromatic (!) 1.4NA condenser on his famous 'van Heurck' stand made by Watson. The plates in his work blow my mind.


Best wishes,

René

Detlef Kramer

Lieber René,

vielen Dank für Deine Antwort. Jetzt weiß ich wenigstens, was ich da habe.

Herzliche Grüße
Detlef
Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

Vorstellung: Hier klicken

Nomarski

Lieber Detlef,

ZitatDer Kondensor war übrigens nicht immergiert


Die Mühe solltest du dir aber mal machen, putzen mußt du hinterher sowieso. Und dann stell mal den 1,4er PH-Kondensor auf D.

Viele Grüße
Bernd

Gunther Chmela

Jetzt wollte ich es noch einmal genau wissen. Ich habe das Präparat von S. elegans mit allem untersucht, was meine Technik im Hellfeld zu bieten hat.

Objektiv: Zeiss Planapo 63/1,4  Kondensor: Achr.apl. 1,4 (selbstverständlich immergiert).

Sowohl mit einem blauen Interferenzfilter (Baader H-beta) 486 nm schmalbandig, als auch mit einer blauen LED (Luxeon Star 3 Watt) mit Emissionsmaximum bei 455 nm kann ich Querstreifen auflösen. Diese liegen aber auf ziemlich stark gewölbten Querrippen, so daß das Scharfstellen äußerst schwierig ist - zumal die Aperturblende recht weit geöffnet sein muß. Man sieht auf einer Rippe je nach Fokus immer nur etwa 2 Streifen nebeneinander. Aber immerhin. Von irgendwelchen "Punkten" o.ä. allerdings keine Spur.

Grüße!
Gunther Chmela

peter-h

Hier mein bescheidener Beitrag zur S. elegans.

Das Präparat stammt wie ich sehe aus gleicher Quelle. Leider ist durch den Klebegrund und das Einbettmedium bei meinem Exemplar nicht mehr herauszuholen. In ZRAX und schiefer UV-Beleuchtung sind sicher auch Poren erkennbar. Selbst mit einem Apo 90/1,4 Öl + im. Kondensor läßt das Präparat keine Verbesserung zu.

Objektiv CZJ Apo 63/0,95 , Kondensor trocken , UV-LED , monochrome DMK72 Kamera.
Die Streifenabstände konnte ich zu 0,30µm messen.

Grüße
Peter