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Leitz Optilux.

Begonnen von rhamvossen, Dezember 10, 2011, 22:38:01 NACHMITTAGS

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rhamvossen

Hallo Florian,

Zitatdass das Optilux etwas mehr als 1000 € kosten soll

Die Preise für Skischuhe sind offenbar in letzter Zeit gestiegen  ;D. Beste Grüsse,

Rolf

Florian Stellmacher

#31
Lieber Herr Jülich,

wie mich das freut! So soll es ja auch sein!

Das Kursmikroskop, mit dem ich als Student in der Vorklinik den Histolgie-Kurs zu bestreiten hatte (ein eigentlich tadelloses Leitz Laborlux 11, leider monokular und mit Plantisch, dafür mit einem Kondensor mit einschwenkbarer Phasenlinse für das 40x-Objektiv, die beim 10er als Dunkelfeldblende wirkte) habe ich bei Ebay wieder gefunden! Anhand des markanten Hanuta-Aufklebers (ich war's nicht!) war es ziemlich eindeutig zu identifizieren. Später erfuhr ich, was aus dem kompletten Kurssatz geworden ist - an eine Schule ist wohl keines der Mikroskope gegangen! >:(

Beste Grüße,
Florian Stellmacher
Vorwiegende Arbeitsmikroskope:
Zeiss Axioskop 2
Olympus BHS (DL, Pol, Multidiskussionseinrichtung)
Zeiss Axiophot (DIK und AL-Fluoreszenz)
Zeiss Axiovert (Fluoreszenz)
Wild M400 Fotomakroskop (DL, DF, AL, Pol)

Detlef Kramer

Lieber Florian,

das klappt wohl wirklich nicht immer, aber doch gelegentlich. Wir haben fast alle unserer grauen Leitz SM-Lux, tolle Geräte, köhlerbar, aber leider mit Monotubus und ohne Objektführer, an Schulen abgegeben, als wir die Axiostars bekommen hatten. Das mag eine positive Ausnahme sein. Wir haben auch schon ein Orthoplan aus der Gitterbox gerettet ...

Herzliche grüße
Detlef

Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

Vorstellung: Hier klicken

Werner Jülich

Die Verantwortlichen für die Anschaffung der Kursmikroskope, egal ob in Schule oder Uni, sind natürlich daran interessiert, möglichst homogenes Material einzusetzen, da kann es dann schon mal vernünftig sein, ein an und für sich gut erhaltenes Labormikroskop abzulehnen, aus Sicht mancher Aktiven hier ein Frevel. Oder man hat Einbauschränke, die nur Mikroskope bis zu einer Maximalhöhe eines Hund Medicus erlauben, dann braucht man nicht über größere Kaliber nachdenken, denn die Mikrokope müssen ja auch untergebracht werden.

Werner Jülich

Haus@Hund

Zitat von: Florian Stellmacher in Dezember 11, 2011, 21:31:30 NACHMITTAGS
By the way,

weiß irgend jemand, ob in Wetzlar überhaupt noch produziert wird, oder ob hier nur ein riesiges Lager existiert?

[schnippschnapp]

Herzliche Grüße,
Florian

Hier muss jetzt mal ein Einheimischer ran - immerhin fahre ich an diesem markanten Gebäude mindestens 2x pro Werktag vorbei. Ja, hier wird noch produziert: Hinter den meisten der Fassadenfenster an der Ernst-Leitz-Str. (nach rechts) und am Karl-Kellner-Ring (nach links) sind Parks von Optikmaschinen mit Abzügen usw. zu sehen. Ebenso befindet sich in Wetzlar noch das Glaslabor mit teilweise seltenen optischen Gläsern.

Noch ein Wort zum Markennamen "Leitz". Er war in Wetzlar nie tot und fand/findet sich (immer noch) - auf Koordinatenmessmaschinen. Was früher Leitz Messtechnik GmbH war, heisst heute Hexagon Metrology und war mir ganz nebenbei berufliche Heimat in meinen ersten beiden Jahren außerhalb der Uni. Es gab nur ein paar Jahre der Unterbrechung der Namensgebung, als der damalige Inhaber, Brown & Sharpe, das Logo durch ein Gebilde ersetzt hatte, das aus etlichen Nullen bestand. Die Kommentare innerhalb der Belegschaft damals waren nicht schwer zu erraten... Der "rote Leitz-Vogel" (so sagt man hier  ;D) ist allerdings als Logo nicht ganz billig, muss der Lizenznehmer doch einen erklecklichen Teil seines Umsatzes an den neuen Eigentümer von Leica zahlen. Das ging sogar mal so weit, dass ein Nachfahr der Leitz-Familie sein eigenes Unternehmen im Bereich der optischen Technologien nicht nach sich selbst nennen durfte...

Gruß (von daheim),

Jörg (Haus@Hund)

Florian Stellmacher

Lieber Jörg,

vielen Dank! Weißt Du vielleicht auch, welche Baureihen bzw. Bauteile in Wetzlar hergestellt werden?

Herzliche Grüße,
Florian
Vorwiegende Arbeitsmikroskope:
Zeiss Axioskop 2
Olympus BHS (DL, Pol, Multidiskussionseinrichtung)
Zeiss Axiophot (DIK und AL-Fluoreszenz)
Zeiss Axiovert (Fluoreszenz)
Wild M400 Fotomakroskop (DL, DF, AL, Pol)

Peter V.

#36
Lieber Herr Jülich,

wo wir hier das Thema "Schulmikroskope" streifen, bei denen ich eben in letzter Zeit vermehrt an BMS, Windaus, Motic. Bresser und sonstige denke, meist die jeweils fast billigsten Modelle dieser "Vertreiber":
Ich kenne es ja aus meiner eigenen "Geschichte". Im Biounterricht gab es die guten grauen SM-Luxe, monokular mit der kritischen Kondensor-Fahrradlampenleuchteneinheit ( die gar nicht so schlecht war, das Bild war hell und nicht gelbstichig, wenn es nicht die Rückschau 33 Jahre später verklärt.)
An der Uni - das gleiche Gerät, nur binokular mit Kreuztisch. Damit war schon mal klar: Mikroskop? Leitz!  Dann traf ich später beruflich auf Olympus, Sie wissen, im Ruhrgebiet ist Olympus traditionell stark vertreten. Für mich war also rein "gefühlsmäßig" immer klar, dass Leitz und Olympus "gute" Mikroskope sind. Mit z.B. Nikon hatte ich nie Erfahrung und so wäre ich auch nie auf die Idee gekommen, mich bei einem möglicherweise anstehenden Mikroskopkauf, sei es privat oder beruflich, mit Nikon zu beschäftigen. Mag für das Unternehmen gleichgültig sein, wenn ich nur ein kleines Mikroskop für den Heimbedarf kaufe, nicht aber, wenn ich Leiter eines Forschungslabors bin. Und diese meine Erfahrung ist ja bekanntes Marketingsiwssen, eben "Prägung". Ich staune, wie oft solche Prägungen z.B. im Elternhaus ( zwar weniger, aber immer noch! ) auch die Wahl beim Autokauf bneeinflussen.  Insofern kann es also nicht verkehrt sein, einen Markennamen so früh wie möglich zu verankern.
Nun kennen ja die Mikroskophersteller die Situation von Schulen, mag sie gefallen oder nicht. Fest steht: Es ist in der Regel nur sehr wenig Geld da und bevor ein Mikroskop gekauft wird, muss erst der Informatikraum auf den neuesten Stand. Wenn ich Manager wäre, würde ich darüber nachdenken, ob ich nicht Schulen ( statt mit Mengenrabatten zu arbeiten, denn es werden ja eben nicht immer ganze Klassensätze gekauft ) mit einem speziellen, nahezu zum Herstellungspreis abzugebenden "Schulmodell", das mechanisch relativ hochwertig ist, aber gar nicht in den freien Handel kommt, zu beglücken. Eben nur beziehbar für Lehreinrichtungen. Die Optik ist eher sekundär, denn wir sehen ja an den Chinamikroskppen, dass brauchbare Achromate eigentlich "nichts" mehr kosten.

So ähnlich macht oder machte es doch, wenn ich es richtig verstanden habe, Zeiss mit seiner nicht im freien Handel und nur für humanitäre Zwecke verfügbaren Auflichtfluoreszenz für das Primostar.  Unter einer solchen Restriktion und unter Verzicht auf nahezu jeglichen direkten Gewinn ( den hat man später! ) könnte man sicher auch ein Mikroskop der Klasse Optilux zu einem Preis produzieren, der zumindest in den Bereich kommt, wo der Lehrer darüber nachdenkt, wieder ein solches "Markengerät" zu kaufen. Nach meiner Erfahrung ( die natürlich nicht ansatzweise mit ihrer zu vergelichen ist ) wird für ein Mikroskop an Schulen eher so der Bereich 200 - 350 EUR investiert. Dafür gibts ( sicher selbst mit Rabatt ) nichts, aber auch gar nicht von einer der Markenfirmen. Das Problem ist vermutlich, dass es nicht mehr den klassichen Firmenchef gibt, der sein Leben lang beim Untenrhmen verbleibt, mit ihm verwurzelt ist und so langfristige "Markenstrategien" fährt. Den Erfolg einer solchen Strategie könnte er nämlich vermutlich nicht mehr selbst einfahren....

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Haus@Hund

Zitat von: Florian Stellmacher in Dezember 13, 2011, 00:25:21 VORMITTAG
Lieber Jörg,

vielen Dank! Weißt Du vielleicht auch, welche Baureihen bzw. Bauteile in Wetzlar hergestellt werden?

Herzliche Grüße,
Florian

Hallo Florian!

Ich weiß es nicht wirklich, aber ich vermute, dass Wetzlar zumindest noch Geräte, Baugruppen und Optiken für die echten Spitzengeräte fertigt. Keine Ahnung, wo da die Grenze ist (DM1000/2000/...?).

Gruß,

Jörg (Haus@Hund)

Werner Jülich

Betrachten wir einmal diesen Markt aus Sicht der Hersteller.
an den allgemeinbildenden Schulen stehen ein paar Stunden Mikroskopieunterricht zur Verfügung. Ausnahmen sind spezielle Veranstaltungen, die im Ermessen des/der Verantwortlichen liegen. Die Anforderungen schwanken zwischen Aldi Wühltisch und Zeiss Primostar PH, also 79-1900 Euro.
Einen Durchschnittswert gibt es auch, der wird eher niedrig liegen, aber in der Realität orientieren sich die Schulen entweder in den Bereich < 200 Euro (80%) oder > 700 Euro (< 20%), da paßt dann sehr gut ein Medicus von Hund oder etwas darüber ein Zeiss Primostar hin.
Es gibt einen Zusammenhang zwischen Altausstattung und Neuausstattung, es gibt einen Zusammenhang zwischen dem Alter der Entscheider und der Neuausstattung, es gibt einen weiteren Zusammenhang nämlich das Geschlecht des Entscheiders. Alles auf der Basis von einigen hundert weiterführenden Schulen.
Es ist völlig klar, dass sich Markenhersteller und hier rechne ich ausdrücklich Hund dazu, auf die 20% der Schulen konzentrieren, die bereit sind, etwas mehr Geld auszugeben. Es ist auch völlig klar, dass hier auch jetzt schon kein Geld verdient wird, im Gegenteil, ich bin sicher, dass ein bekannter japanischer Hersteller sogar versucht war, Marktanteile zu kaufen, koste es, was es wolle, sogar die Existenz des Unternehmens.

dann gibt es die heute so genannten Berufskollegs und die typischen Kurssäle an den Universitäten. Hier ist die Ausstattung mit guten Mikroskopen zur Berufsausbildung obligatorisch und entsprechend sachkundig wird (in der Regel ) eingekauft.
Binotuben, köhlersche Beleuchtung, manchmal auch weitere Kontrastverfahren sind Standard, die Mikroskope werden stark beansprucht, Beratung und Service werden wichtiger. Hier stehen dann die üblichen Verdächtigen: Hund Medicus, Leica DM1000, Olympus CX31, Zeiss Primostar / AxioLab.
Das sind ganz normale Labormikroskope, die zu günstigen Konditionen abgegeben werden.

Aus Sicht der Lehrer / der Verantwortlichen  sieht die Mikroskopwelt so aus.
Einfache, robuste, gleiche Mikroskope mit Monotubus für die jüngeren Schüler. Unser Student plus erfüllte diese Bedingungen, wäre es nicht gefühlt zu teuer, denn Mikroskope sind ja alle gleich, was sollen denn da die Preisunterschiede.
Besser ausgestattete binokulare Mikroskope mit Leuchtfeldblende, die auch für die Anforderungen bis zum Leistungskurs reichen. Da kann man ruhig auch verschiedene Modelle mit ähnlicher Ausstattung akzeptieren, die Zeit für eine Einweisung ist vorhanden.

Aus Sicht der Gesellschaft, wer zahlt unsere Renten
Wenn Altphilologen und ähnlich Mikroskoperfahrene in der Kultusbürokratie über Ausstattung entscheiden, darf man sich nicht wundern, wenn man eine gute Mikroskopausstattung nur dann bekommt, wenn man unter falscher Flagge segelt, hilfreich sind hier Stichworte wie Umweltschutz, integration oder Migrationshintergrund, denn dann werden nach Aussage einiger Schulleiter Mittel frei, die man sonst niemals hätte generieren können. Es wird gerne übersehen, in wie vielen Berufen Mikroskope eingesetzt werden, das geht weit über den Kreis der üblichen Verdächtigen aus Biowissenschaften und Medizin hinaus, wird aber völlig ignoriert, weil wir ja postindustriell denken, Strom aus der Steckdose etc.

Wir haben für einen großen Hersteller die Aufgabe übernommen, zum Thema Mikroskope in der Ausbildung einmal Zahlen und Meinungen zu erheben. Wenn wir damit durch sind, wird man diskutieren, ob und wie man diese Untersuchung über Deutschland hinaus erweitern muß. Da wird eine Menge  Aufwand getrieben, der erst einmal nur Geld kostet und das würde man nicht tun, wenn man dieses Thema nicht wichtig nähme.

Werner Jülich




ortholux

Liebe Leitz-Freunde,

vielleicht hilft folgendes um das eine oder andere Rätsel dieser Diskussion zu lösen (meine Quelle ist "belastbar" - um mal einen adäquat-modernen Marketingslang in diese Diskussion zu bringen):

Leica Microsystems hält die Namensrechte an "Leitz". Nun gibt es im Markenrecht, in welchem ich mich nicht auskenne, wohl einige Fallstricke. Um diese zu umgehen, wurde das Leitz Optilux ins Leben gerufen. (Ist schon jemandem aufgefallen, daß das Ding nicht Leica-Optilux heißt?)

Das erklärt auch Florians Bedenken:

Schulen? - Zu teuer!
Unis? - Da darf es doch hoffentlich auch heute noch etwas Üppigeres (binokular, Kreuztisch) sein!
Hobbyisten? - Die interessieren sich für Ausbaufähigkeit!
Als Labormikroskop für Praxen oder Institute? - Vergiss es!


Hier geht es nicht darum ein Gerät zu verkaufen sondern darum, die Markenrechte an "Leitz" durch ein Produkt, das diesen Namen auch trägt, zu festigen. Ob jemand direkt nach diesem Markennamen gegriffen hat, oder ob das eine reine Prävention ist, entzieht sich meiner Kenntnis.


Zur Fertigung von Leitz Mikroskopen:

Schüler- und Studentenmikroskope werden in Shanghai gefertigt, die hochwertigen Geräte in Wetzlar montiert. Die Komponenten werden angeliefert, da im Zuge der "Marketingisierung" des Konzerns die eigenen Werkstätten sukzessive ausge"sourcet" wurden. Außer in der Entwicklungsabteilung gibt es keine materialbarbeitenden Maschinen mehr bei Leica. ABER es wird genau dort fertig gefertig, wo Dein Foto hinschaut, lieber Florian.

Den Rest der Geschichte (Meßmaschinen in Schweden usw.) hat Jörg bereits richtig beschrieben.

Viele Grüße
Wolfgang


treinisch

Hallo Wolfgang,

das stimmt insoweit. Eine Marke die nicht benutzt wird, kann nach
§53 des Markengesetzes (Verfall) gelöscht werden.

Aber ich dachte, Leitz sei noch als Marke in der Vermessungstechnik
in Gebrauch? Die sollten doch eigentlich in die selbe Klasse wie
Mikroskope fallen. Naja, ein interessanter Aspekt jedenfalls!

Viele Grüße

Timm
Gerne per Du!

Meine Vorstellung.

ortholux

Zitat von: treinisch in Dezember 13, 2011, 15:23:53 NACHMITTAGS
Aber ich dachte, Leitz sei noch als Marke in der Vermessungstechnik
in Gebrauch? Die sollten doch eigentlich in die selbe Klasse wie
Mikroskope fallen. Naja, ein interessanter Aspekt jedenfalls!

Lieber Timm,

Hexagon Metrology GmbH und Leica Microsystems AG sind zwei eigenständige Firmen. Wie das funktioniert, daß zwei Firmen die Rechte an einem Namen halten, weiß ich nicht. Aber es geht offensichtlich.
Und da die Hexagon Metrology GmbH ihre Meßmaschinen ohnehin unter dem Namen Leitz laufen läßt, nutzen sie diesen Namen, was die Leica Microsystems AG jetzt mal wieder auffrischen muß.

Viele Grüße
Wolfgang

Florian Stellmacher

Lieber Wolfgang,

danke für die Information, dass bei Leica in Wetzlar noch geschraubt wird. Obwohl es schon traurig ist, dass die eigentliche Produktion in Billiglohnländer verlagert wurde, muss man sich wohl trotzdem freuen, dass dieses Gebäude keine Geisterfirma darstellt. Nun, schon die weißen Laborluxe kamen, wenn ich das richtig weiß, aus Portugal. Die frühen DMLB trugen noch die Wetzlarer Adresse als Herkunftsort, später steht dann nur noch "Leica Microsystems" drauf, die sind dann wohl polyglott zusammengestellt.

Herzliche Grüße,
Florian
Vorwiegende Arbeitsmikroskope:
Zeiss Axioskop 2
Olympus BHS (DL, Pol, Multidiskussionseinrichtung)
Zeiss Axiophot (DIK und AL-Fluoreszenz)
Zeiss Axiovert (Fluoreszenz)
Wild M400 Fotomakroskop (DL, DF, AL, Pol)

Mikroman

Liebe Leitz- und andere -ianer,

ich konnte es mir nicht verkneifen, heute mal die "Billigmikroskope" von Leica durchzumustern, auch das Optilux, zu dem des heißt: "Zu Ehren unseres Leitz-Erbes bieten wir Ihnen dieses Gerät zu speziellen Konditionen an". Was soll man abschließend dazu sagen, außer, daß es einem graust, ein Markenlabel auf soviel Billigscheußlichkeit zu sehen. "Spezielle Konditionen" - da könnte ich doch brüllen ob dieser Marketingblödigkeit. Ein altes, chinagefertigtes hellgrünes Revuescop 1600 mit Binotubus macht hier mehr hundertmal mehr her (hatte ich mal im Zugriff, Zeissteile paßten da auch), insbesondere in der Anmutungsqualität. Irgendwie schwirrt mir immer noch das Diktum unseres Altmeisters im Ohr, daß man sein Gerät lieben müsse, sonst würde nichts draus werden. Wer wird so ein Teil mögen wollen????? Vielleicht könnte man es als Nußknacker zweckentfremden. Befürchte aber, daß eher das Stativ die Grätsche macht als die Nuß.

Wie auch immer. Schönen Abend noch

Peter
Zu sehr auf sich selbst zu beharren,
ist ein unvernünftiges Vergeuden der Weltsubstanz (Juarroz, 9. Vertikale Poesie,1)

reblaus

Lieber Herr Jülich,

es ist mir immer ein Vergnügen durch Ihre sachkundigen Kommentare die Anschauungen von Oldies und/oder Idealisten zurecht gerückt zu sehen. Auch ich gehöre zu einer oder beiden Gruppen und möchte mich wenigstens zum Jahresende dafür bedanken, dass Sie immer wieder Ihre Zeit dafür opfern.

Mit freundlichen Grüßen

Rolf Blaich