Aufblocken von Holz für das Schneiden am Mikrotom

Begonnen von Rawfoto, Dezember 18, 2011, 08:53:09 VORMITTAG

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Omaruru

Hallo Gerhard,

Längsschnitt finde ich schon tapfer. Tangential kann kein Problen sein. Wenn es allerdings um Radialschnitte geht, wird das Ganze zur Materialschlacht oder zur Sysiphus-Arbeit.
Das Prinzip "radial" kommt im Beitrag "eye of the tiger" von Udo _Maerz vom 9.11.11 schön zum Ausdruck. Die radial ausgerichteten Markstrahlen, die hier gut zu sehen sind, mittig zu treffen sind bei jungen Trieben reiner Zufall, selbst bei Massenproduktion und optimaler manueller vor-Präparation unter der Stereolupe.

Wenn du aber Holz von Eiche, Buche,Hainbuche, etc. anschauen willst und zum Beispiel Quertracheiden darstellen ?!
Nimm bitte Proben von möglichst alten Stämmen, bzw. vom Stämmen mit größt möglichem Durchmesser. Dann laufen die "Radialen" im Blöckchen mehr oder weniger parallel und das Schneiden bringt, bei gehöriger Präparation, vertretbare Ausbeute.

Was das Einbettungsmittel angeht:
Nachdem du mit Essigsäure vorgekocht hast könnte Paraffin reichen, sonst auf Kunstharz umsteigen.

Frohes Fest nach Wien

Klaus
Ich bevorzuge ein kollegiales Du ;-).

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      Jack Horner

Detlef Kramer

Hallo Klaus,
ZitatWenn du aber Holz von Eiche, Buche,Hainbuche, etc. anschauen willst und zum Beispiel Quertracheiden darstellen ?!

Meines Wissens gibt es Quertracheiden nur bei Gymnospermen. Habe ich da was falsch in Erinnerung? ???

Herzliche Grüße
Detlef
Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

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Omaruru

Hallo Detlef,

sorry du hast recht. Das ist mir in meiner Begeisterung als Beispiel so heraus gerutscht.

Nichts desto trotz - je größer der Umfang und je weiter außen die Probe präpariert wird, um so größer die Wahrscheinlichkeit 2 - 3 Markstrahlen im Sinne eines Radialschnittes aus einer Probe darstellen zu können.

Klaus
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      Jack Horner

Rawfoto

Hallo Klaus

Was meinst Du mit moeglichst grossen Durchmesser ==> mein Ast hat ca. 1cm aber ich denke Du sprichst von weit mehr ... Da bekomme ich beim Sammeln sicher Probleme mit dem Forstamt :-))

Was ich jetzt brauche sind Forstarbeiter beim Baumfaellen ...

Na ich versuch mal mein Glueck

:-)

Gerhard
Gerhard
http://www.naturfoto-zimmert.at

Rückmeldung sind willkommen, ich bin jederzeit an Weiterentwicklung interessiert, Vorschläge zur Verbesserungen und Varianten meiner eingestellten Bilder sind daher keinerlei Problem für mich ...

Omaruru

Hallo Gerhard,
mein Ideal liegt so bei ca. 1m Durchmesser aufwärts - was Radialschnitte in Serie sinnvoll machen könnte ?!?
Heist nicht, daß du über Weihnacht den Wienerwald abholzen läßt.

Was ich sagen wollte ist nur, daß bei kleinen Xylem / Holz- Durchmessern der, vorab notwendige - hier im Sinne von "wenden" - Aufwand höher ist als bei einem "Stamm".

Vergleiche "eye of the tiger", Carpinus, etc aus den letzten Tagen.
Ich habe auch in den letzden Tagen eine 3D-Zeichnung von mir zu dem Thema veröffentlicht, in Zusammenhang mit Jörg.
Leider finde ich im Moment die Downloadadresse nicht mehr.

Schöne Feiertage

Klaus
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      Jack Horner

Rawfoto

Hallo Klaus

Na ich hab's befuerchtet ...

Da muss ich meine Fuehler ausstrecken wo Holzarbeiten im Gange sind, wie schnell muss der Teil in AFE eingelegt werden?!?

:-)

Gerhard
Gerhard
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Jürg Braun

Guten Tag Gerhard

Frischmaterial kann auch tiefgefroren werden. Dann eilt es überhaupt nicht mit einlegen.

Gruss

Jürg

Jürg Braun

Guten Tag Gerhard

Ich habe erst jetzt gesehen, dass du AFE geschrieben hast. Ich glaube das "F" macht die Schnitte hart und spröde, nicht gerade was man bei Holz sucht.

Herr Schweingruber schreibt hier ( http://www.wsl.ch/land/products/dendro/preparation.html ) deshalb folgendes zum Thema Einlegen:

"Softening and embedding
Dry wood of average hardness can be softened by immersion in boiling water for 1-2 hours (marked with a soft pencil) or in a mixture of 96% alcohol, water, and glycerin in volume proportions 1:1:3.
Wood from living trees can be sectioned without softening.
Tender and heterogeneous tissues (e.g. bark-cambiumwood) are embedded in carbowax before cutting. Water saturated wood is immersed in a series of paraffin 5000 solutions (progressively 30, 60, 100%) and left in each solution for 24 hours. Since paraffin is soluble in water, glycerine is used as the lubricant for microtoming."

Ich halte mich an seine Anweisungen und bin bis jetzt gut gefahren damit. In seinem gedruckten Buch steht dann noch, dass man das Holz mindestens eine Woche lang einlegen sollte.

Gruss

Jürg

Omaruru

Hallo Gerhard,

Stammdurchmesser 30 cm aufwärts ist praktikabel. Gute Präparate kannst du einfach neben frisch gefällten Bäumen finden. Die Holzfäller sägen zu Beginn einen Keil aus dem Stamm, der als Abfall liegen bleibt Dort kannst du an den beiden dünnen Seiten Proben der Rinde und der äußersten Jahrringe in der gewünschten Dicke abschneiden. Die Markstrahlen sollten dann annähernd parallel verlaufen. So kannst du auch radial über 2-3 mm hinweg Schnittserien machen.

Falls es dir nicht auf die Ultrastruktur der lebenden Zellen ankommt ist die Fixierung nicht wichtig - siehe Tip von Jürg.
Letzter Tip von mir. Wenn du Holzblöckchen in eine der Lösungen einlegst solltest du die Proben entlüften, da jetzt im Winter viele Tracheiden und Tracheen trocken gefallen sind. Die Luft verzögert das Eindringen der Lösung.
Am Einfachsten zu machen in einer 10 oder 20 ml Spritze. Stempel herausziehen, 2-3 ml Lösung und die Probe einbringen, Stempel einsetzen und überstehende Luft herausdrücken. Dann den Konus zuhalten und den Stempel anziehen. Durch den Unterdruck perlen die Gase aus der Probe und werden durch die Lösung ersetzt.

Viel Erfolg

Klaus
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RainerTeubner

Hallo Jürg,

eine kleine Korrektur muß sein: Carbowax ist die Bezeichnung einer Marke für den Stoff Polyethylenglycol (PEG).

Das PEG gibt es in verschiedenen (mittleren) Molekulargwichten, so auch als PEG 5.000.

Viele Grüße

Rainer
Mikroskop: Carl Zeiss Standard Universal
Bildbearbeitung: Gimp, Helicon focus und picolay
Kamera: Canon EOS 5D II

Rawfoto

Zuerst mein Dank an Alle ...

Lieber Rainer

Ich bin verwundert ueber PEG 5000, meine Tests habe ich bisher mit einer Mischung aus 1500 und 2000. Mit anderen Worten habe ich ca. PEG 1800 eingesetzt ...

Warum 5000, kannst Du mir da einen Grund dafuer nennen ...

Hallo Klaus

Genau solche Anschnitte suche ich gerade, ich bin aber zuversichtlich welche aufzutreiben :-)) der Wienerwald ist ja vor unserer Haustuere ...

:-)

Gerhard
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RainerTeubner

Hallo Gerhard,

ich war auch verwundert über das PEG 5.000, ich habe bei meinen Versuchen nämlich auch nur PEG 1.500 verwendet. Die Zahlenangabe hab ich aus dem oben zitierten Artikel übernommen.

Unplausibel erschien mir das nicht, PEG 5.000 ist vermutlich recht hart, das paßt ja dann als Einschlußmedium für Holzproben.

Viele Grüße

Rainer
Mikroskop: Carl Zeiss Standard Universal
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Kamera: Canon EOS 5D II

Rawfoto

Hallo Rainer

Ja verstehe, aber das wuerde bedeuten ich muss mit dem D-Messer schneiden ...
Zuesrst muss ich versuchen Schnittkeile zu beschaffen und dann werde ich mit Paraffin Tests starten, je nachdem wie die laufen kann ich ja auf PEG2000 ausweichen. In beiden Faellen kann ich mit den C- Messern schneiden und das musste fuer den Schnitt eigentlich von Vorteil sein ...

Na mal schaun, bin schon gespannt ...

:-)

Gerhard
Gerhard
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Rawfoto

Hallo Rainer

Heute habe ich den Text nocheinmal ausfuehrlich durchgelesen, die sprechen gar nicht von PEG 5000!!! Es steht bei PEG nur Karbowax und keine Zahl ...

Die Zahl 5000 steht bei Paraffin?!? Was auch immer Sie bedeutet, moeglicherweise ein Markenname ...

Fuer mich bedeutet das, es spricht nichts dagegen meine normale Version von Paraffin zu verwenden.

Liebe Gruesse :-)

Gerhard
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Jürg Braun