Brauche Hilfe beim Zeiss Zeichenapparat

Begonnen von Michael W., August 29, 2009, 12:47:21 NACHMITTAGS

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Michael W.

Hallo!

Da ich das Zeichnen am Mikroskop mal ausprobieren wollte, habe ich mir einen Zeichenapparat für mein Zeiss Standard zugelegt.
Es ist der 47 46 20. Montiert habe ich diesen zwischen Mikroskop und Trino-Tubus.

Mein Problem ist aber dass der Zeichenapparat kein Bild projeziert. Ich habe keine Ahnung warum. Der Apparat dürfte richtig montiert sein. Auch glaube ich nicht, dass es an meinem Zeichenapparat liegt ??? Er sieht für mich optisch einwandfrei und komplett aus.

Wer kann mir also weiterhelfen? Mache ich was falsch? Wenn jemand evtl. die Bedienungsanleitung hat, bitte ich um Meldung!

Viele fragende Grüße
Michael
Am liebsten per "Du"

Peter V.

#1
Hallo!

kann es sein, dass der Zeichenapparat gar kein Bild projizieren muss?
Ich kenne mich mich Zeichenapparaten eigentlich nicht aus, aber ich habe vom Kurzem ein Modell gesehen, das wie folgt funktionierte, und ich denke, dass die meisten "Zeicheneinrichtungen" so funktionieren:

Wenn man in das Mikroskop blickt, sah man ein unter dem Zeichenapparat liegendes Blatt Papier in das  mikroskopischen Bild mit eingeblendet. Die Funtkionweise war dann so, daß man seine Hand mit dem Zeichenstift entsprechend der Konturen des mikroskopischen Bildes, das man durch das normale Binokular sah, führen mußte, um zu zeichnen.
Auf das Zeichenblatt selbst wurde nichts projiziert!
Ich hoffe, mich einigermassen verständlich ausgedrückt zu haben.

Aber bestimmt gibt es hier für diese Einrichtung wesentlich kompetentere Antworten, aber Du kannst ja - bevor kompetentere Antworten kommen - schon mal nachschauen, ob die Funktionsweise evtl wie von mir bschrieben ist.

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Detlef Kramer

Hallo,

was Peter schreibt, ist vollkommen korrekt. Das bedeutet aber auch, dass man die Zeichenfläche gut beleuchten muss, und/oder die Mikroskop-Beleuchtung entsprechend dimmen muss.

Herzliche Grüße

Detlef
Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

Vorstellung: Hier klicken

Michael W.

#3
Hallo Peter, Hallo Detlef,

danke für Eure Hilfe! Jetzt wird mir so einiges klar.  :D :D :D  Eigentlich hätte es mir klar sein müssen. Ich werde es jedenfalls gleich mal ausprobieren.

EDIT: Es funktioniert!!!! Nochmals danke! Ich habe an die Möglicht überhaupt nicht gedacht. Im Prospekt ist er ja auch so beschrieben. Wer lesen kann ist also wie immer im Vorteil.

Viele herzliche Grüße
Michael

Am liebsten per "Du"

Nomarski

Hallo,

darf man fragen, was mit diesem Zeichenapparat geplant ist? Ich hatte mir vor ein paar Jahren auch dieses Gerät gekauft und bin ebenfalls auf dieses Problem gestoßen, durch Tüftelei habe ich aber schnell erkannt, daß das Gerät so funktioniert wie es oben bereits beschrieben wurde.
Der Zeichenapparat diente bei mir zwischenzeitlich als Telanlinsenspender, ist aber inzwischen wieder komplett, da ich die Telanlinsen für die Zwischentuben und Optovare anderweitig erwerben konnte.

Viele Grüße
Bernd

Klaus Herrmann

Hallo Michael,

Problem ist ja gelöst, Peter hat es tadellos beschrieben. Der Kniff ist die Helligkeit der Mikroskopbeleuchtung auf die Helligkeit der beleuchteten Zeichenfläche abzustimmen. Die Zeichenfläche ist so hell zu beleuchten, dass man die aufgesetzte Bleistiftspitze gut sieht und mit der Focussierung des Zeichenapparats scharf gestellt ist. Dann kann man gleich mal mit der Vergrößerung spielen - dabei ist die Schärfe immer nachzustellen.
Dann erst wird ein scharf gestelltes Präparat so in der Helligkeit variiert (ziemlich dunkel!!), dass es auf der Zeichenfläche mit der Bleistiftspitze zusammen sichtbar wird. Dann kann man nachfahren!.

Wenn es die falsche Version für die Großgeräte (Universal, Phomi) ist, dann ist alles seitenverkehrt und man wird wahnsinnig, weil man immer in die falsche Richtung zeichnet! >:(

Ich gehe mal davon aus, dass Du mit dem Zeichenapparat zeichnen willst und nicht projizieren? ::)

Gut Strich!
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken

Nomarski

Ich habe es zwar noch nicht probiert, aber vielleicht wäre es auch möglich, eine Folie oder eine Zeichnung aus einem Buch in das Bild einzublenden für Vergleichszwecke.

A. Büschlen

@ Nomarski:
Dr. A. Gander und W. Amacher beschreiben diese Anwendung in dem Artikel: "Anwendung des Zeichentubus mit Wild-Mikroskopen und -Stereomikroskopen". Erschienen im Microskopion eine Werkschrift aus dem Hause Wild-Heerbrugg.
Sie beschreiben dort aber noch die Möglichkeit, bei dickeren Präparaten einen oder mehrere Schärfetiefebereiche in einer Zeichnung fest zu halten um diese Zeichnung dann dem Präparat überlagert miteinander zu fotografieren.

Heute haben wir mit der digitalen Bildbearbeitung Werkzeuge die die Gestaltung von Bildern sehr viel vereinfachen. (beschriften, staken)

Freundliche Grüsse

Arnold Büschlen




Schwerpunkt z.Z.:
- Laub- und Lebermoose.
- Ascomyceten als Bryoparasiten.
- Nikon Optiphot I mit HF, DIC.
- Nikon Microphot mit HF, Pol.
- Zeiss Standard Universal mit HF, Ph, Pol.
- Wild M3Z mit Ergotubus.
- Nikon SMZ-U Zoom 1:10 mit ED Plan Apo 1x.

Michael W.

Hallo!

Danke für die zahlreichen Antworten. Ich habe es mittlerweilen ausprobiert. Aber einfach ist es nicht. Man muss das Blatt wirklich sehr hell beleuchten, damit es nicht vom Mikroskoplicht überstrahlt wird. Zusätzlich ist starkes Dimmen des Mikroskopes notwendig. Ein Problem war auch, dass ich mit der eigenen Hand immer wieder Schatten geworfen habe.

Was ich mit dem Zeichenapparat vorhabe, weiß ich noch nicht genau. Ich wollte es nur mal ausprobieren. Und da die Gelegenheit gerade da war, habe ich einen gekauft. Voraussichtlich werde ich diesen aber wieder verkaufen. Der Verlockung der Digitalfotografie kann auch ich micht nicht entziehen.

Dass man Zeichnungen aus Büchern einspiegelt ist natürlich möglich. Damit kann man sicher gut vergleichen.

Viele Grüße
Michael
Am liebsten per "Du"

Nomarski

Hallo,

die Schatten und Lichtprobleme hatte ich auch, deswegen ist das gute Stück auch leider erstmal in der
Schublade gelandet, zumal ich eine Kamera am Mikroskop habe.
Aber der Artikel, den der Herr Büschlen genannt hat, würde mich trotzdem interessieren, vielleicht
bietet das Gerät ja doch noch eine Anwendungsmöglichkeit, welche es aus der Schublade holt.
Da es aber nichts anderes als ein Zwischentubus mit Telanlinsensystem ist, kann er mit vorhandenen
Optovar oder Zwischentubus nicht kombiniert werden. Man kann eben nicht alles haben...

Gruß
Bernd