Atlas mikrochemischer Nachweise der Elemente

Begonnen von CMB, Januar 08, 2012, 19:02:10 NACHMITTAGS

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CMB

Moin,

auf der Website der Mikrogruppe in Hamburg steht zum download ein Atlas über den mikrochemischen Nachweis von Elementen zur Verfügung, der noch weiter ausgebaut wird.

http://www.mikrohamburg.de/

Freundliche Grüsse in die Runde

CMB

Microflash

Sehr schoen, danke fuer den Link! Das erinnert mich mit den Aufschluessen doch glatt an meine ersten beiden Semester im Chemiestudium mit dem Jander Blasius....

Klasse Mikroaufnahmen der Kristalle!

Beste Gruesse,
Martin

olaf.med

#2
Hallo Martthias,

herzlichen Dank für diesen Hinweis! Die Lötrohrprobierkunde nebst mikrochemischer Nachweisreaktionen ist eine tolle Sache, die leider fast völlig in Vergessenheit geraten ist. Mit ihr kann man von kleinsten Substanzmengen eine superschnelle Bestimmung der Hauptelemente durchführen. Ich habe das auch einmal gelernt und leider wieder völlig verdrängt. Wird Zeit es mal wieder aufzuwärmen....

Herzliche Grüße,

Olaf
Gerne per Du!

Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4757.0

... und hier der Link zu meinen Beschreibungen historischer mineralogischer Apparaturen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34049.0

Klaus Herrmann

Hallo Matthias,

das ist ja wirklich eine Superarbeit, die Herr Rosenfeld da vorgelegt hat! Sollte man eigentlich als Buch verlegen, wenn es mal komplett ist!

Grüß ihn!

Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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hinrich husemann

Hallo,
für den Mikrochemischen Nachweis - unter dem Mikroskop, nicht mit dem Lötrohr (ich habe meins auch noch) - gibt es einen "Uralt-Klassiker" (1954): W. Geilmann, "Bilder zur qualitativen Mikroanalyse anorganischer Stoffe", den wir - lang ist es her - auch benutzt hatten. Allerdings alle Mikrofotos noch in schwarz-weiß. Z.B. die berühmten "Sargdeckel" von Mg(NH4)PO4 x 6H2O (Magnesiumammoniumphosphat) zum Nachweis von Mg2+.
ja, ja, tempora mutantur....
Leicht sentimentale Mikrogrüsse
H. Husemann

rekuwi

Hallo,

Justus von Liebig erarbeitete die Lötrohrprobe als Vorprobe für die qualitative Analyse. Im 19. Jahrhundert war diese Arbeitsweise unter Chemikern sehr verbreitet. So nennt Liebig unter den drei Merkmalen, an denen man den Chemiker erkennt, das ,,Spitzen der Lippen beim Küssen" als Auswirkung der Arbeit mit dem Lötrohr.  ;D

aus Wikipedia zum Lötrohr!

Vergnügte Grüße
Regi

olaf.med

Hallo Regi,

die Lötrohr-Blastechnik ist nicht nur dem Kußmund zuträglich, nein, man kann sie auch anderweitig gewinnbringend nutzen. Da man für manche Anwendungen kontinuierlich blasen muß, geht das nur sozusagen im Nebenstrom, das heißt ohne Einbeziehen des Lungenvolumens direkt über Nase in den Mund (ich weiß leider nicht mehr genau wie es ging, aber nach längerer Übung war dies möglich). Der unmittelbare Nutzen dieser Technik ist klar: Bei Alkoholkontrollen braucht man sich nicht mehr zu sorgen....

Gruß, Olaf
Gerne per Du!

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Stefan_O

Alle anderen können eine kleine Aquarienluftpumpe und eine Spritzennadel nehmen....hier ein Lesetip dazu:

Quick assays in mineral identification
A guide to experiments for mineral collectors and geoscientists in field work
Prof. Dr. Walter A. Franke

http://userpage.chemie.fu-berlin.de/~mininst/textbookFranke.html

Lohnt sich sicher als Ergänzung zur tollen Kristallseite (beides nur, wer Chemikalien beziehen kann...)

Gruss,
Stefan

Klaus Herrmann

ZitatSo nennt Liebig unter den drei Merkmalen, an denen man den Chemiker erkennt, das ,,Spitzen der Lippen beim Küssen" als Auswirkung der Arbeit mit dem Lötrohr. 

Also ich habe auch mit dem Lötrohr gearbeitet, aber das Küssen habe ich anders gelernt, das konnte ich schon vorher! ;)

Und wenn man sich die Mundstücke ansieht ist das mit den spitzen Lippen eher unpraktisch - aber heiß gehts so oder so zu! ;D

Dieses antike englische Set habe ich vor ca 15 Jahren in Boston gekauft. Toll, wie raffiniert platzsparend in dem Holzblock alles unter gebracht ist!
Allerdings nur 1 Lötrohr mit tauschbarer Spitze. Die 3 einfachen kann erwerben, wer üben will, es ist gar nicht schwierig!



Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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olaf.med

#9
....und hier kommt ein Bild der Profiversion eines Lötrohrsets:


Foto Burchard

Die besten Lötrohrkästen wurden von der Firma Lincke in Freiberg gefertigt. Es waren eigentlich komplette "Feldlabore" mit faltbbarer Analysewaage in Glasgehäuse und allen Reagentien - alles natürlich in feinster Ausführung.

Herzliche Grüße,

Olaf
Gerne per Du!

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hinrich husemann

Die "Betriebsanleitungen" fanden sich damals noch in einem Göschen-Bändchen: Henglein, Lötrohrprobier-Technik. Das Ganze diente ja überwiegend zur Analyse von Metallen. Ein "Großer Moment" war dabei ja der so genannte "Silberblick", der entstand, wenn die Schmelze erstmalig aufriß und den Blick auf das reduzierend erschmolzene, blitzend glänzende Silberkügelchen frei gab.
owe, war sint verswunden alle minue jahr...
Reduzierende Mikrogrüsse
H. Husemann

Klaus Herrmann

Lieber Olaf,

wie meine Frau schon treffend sagte: es gibt immer nach mal einen Mann der noch schöner ist, wie du! ;D

Ich kann mich auch begeistern für perfekte Auführung der Technik! Aber mit deinem Luxusset konnte man sicher auch Seltene Erden trennen!  ;)

Meines hat kräftige Gebrauchsspuren, aber die Lötrohre funktionieren und die Spirituslampe ähnelt der Edelversion schon weitgehend!

Früher gabs bei Kosmos noch Lindenholzkohle am Stück - ausgesuchte astfreie Stücke!
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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Werner

Zum Lötrohr:

Ich habe meines auch noch, benutze es aber nicht mehr, weil ich was bequemeres gefunden habe:
Einen Mini-Butanbrenner "Pencil-Torch". Als ich dessen Flamme zum ersten mal sah, erinnerte das mich sofort ans nostalgische Lötrohr.
Man kann ihn gut in der Hand halten und auch hinstellen und kein Bunsenbrenner verbraucht die knappe Tischfläche.
Mit einem aus Dosenblech gebogenen Rohr zum teilweisen Abdecken der Luftlöcher läßt sich auch eine reduzierende Flamme gut hinbekommen.
Statt der (verbrauchten) Klötze Lötrohrkohle verwende ich ausgesuchte Stücke Grillkohle, damit gehen auch alle klassischen Nachweise.

@ Olaf:
Tolle Kiste, kannst Du die mal näher beschreiben? Zangen habe ich für die Analyse allerdings noch nie gebraucht, ´ne Feile schon...

Viele Grüße   -   Werner

Bastian

#13
Hallo in die Runde,
nachdem es nun langsam auch geschichtlich wird möchte ich dem Forum ein paar Bilder nicht vorenthalten, da das dann direkt mit meinem Fach zu tun hat.
Vom Silberblick habe ich hier ein Bild das bei Versuchen von Prof. Martinon-Torres entstanden ist. Es zeigt sehr schön das reduzierte Silber. Bildrechte liegen beim Autor Prof. Martinon-Torres.


Nach dem Erkalten sieht das dann so aus, auch wenn das nicht genau die gleichen Kapelle sind, wie die die wir im ersten Bild sehen. Diese hier stammen von eigenen Versuchen..


Mit besten Grüßen,
Bastian

Klaus Herrmann

Super Bild Bastian!

Und das 2. sieht nach reicher (Aus) -Beute aus! ;)
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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