seltsame chinesiche Okulare ??

Begonnen von silberbart, Januar 25, 2012, 19:45:11 NACHMITTAGS

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silberbart

Guten Abend.
Ich erstand heute über die Bucht preiswerte gebrauchte ( chinesische ) Okularpärchen einer Schweizer Mikroskop Technik GmbH.
Und zwar je 2 WF Pärchen 5x und 20x um meine Lupe  "aufzumotzen".  Obwohl die Dinger "Schweine-billig" waren,
ist die Qualität ohne weiteres  mit den Russischen zu vergleichen und für den Alltagsbetrieb durchaus brauchbar.
( Abgesehen davon, dass ich etwas abdrehen muss ( von 30,5 auf 30 mm ), aber das wusste ich vorher.

Unter anderem bot diese Firma  auch ein Pärchen Okulare 1,0x (!) mit 23,2mm Steckdurchmesser an
und da wurde ich neugierig und schlug für die paar Euro zu.
Nur : Die Dinger machen zwar äußerlich einen guten Eindruck, sind aber weder an meinem Ortholux, meiner alten Zeiss-Gurke
und auch nicht auf den antiken Wächter - und E.Busch - Teilen mit verschiedenen Tubuslängen zu einem brauchbaren Bild zu bewegen.

Ich sehe ein klitze-kleines, kissenförmig verzerrtes, ca. 10-fach vergrößertes Bildchen. Drehe ich die Okulare um und schaue in die Gegend,
sollte - nach dem umkehrbaren Strahlensatz - für 1ser Okulare eigentlich angenähert ein 1:1 er Bild erscheinen.
Es erscheint jedoch ein ca.10fach verkleinertes Bild meiner Umgebung, das stark Rand- und Kissen-verzeichnet ist.

Ich komme nicht mehr weiter und die Schweizer Firma, wusste bisher auch keinen Rat,
boten mir allerdings an, das Geld zurückzuzahlen und ich könne die Teile behalten.

Dabei hätte ich viel lieber eine Lösung des Problems !!!

Hatte jemand schon mal mit 1ser Okularen zu tun ???

Gruß und schönen Abend

Peter Paul Schwierz
silberbart



silberbart

Sorry Admins....

Es ist wohl das falsche Board !

Bitte umstellen ( ich weiß nicht wie ....! )

Gruß und Dank

silberbart

Gunther Chmela

#2
Lieber Herr Schwierz,

daß Sie mit diesen Okularen sozusagen in ein Tunell blicken, das ist ohne weiteres klar. Es kann sich kein größeres scheinbares Sehfeld als maximal 20 mm (wahrscheinlich nur 18 mm) ergeben, wenn die Vergrößerung der Okulare 1x ist.
Es gilt immer: Scheinbares Sehfeld = Sehfeldzahl des Okulars x Vergrößerung des Okulars. Die Sehfeldzahl Ihrer Okulare kann nicht größer sein als bestenfalls 20, der begrenzende Faktor ist hier die Tubusweite.

Ich kann mir auch beim besten Willen nicht vorstellen, wozu man diese Okulare an einem normalen (biologischen, geologischen) Mikroskop sinnvoll verwenden könnte.

Ihre Überlegung, die Verwendung der Okulare als quasi "Fernrohr" betreffend, beruhen auf einem Trugschluß. Das Okular liefert nur dann ein Bild 1 : 1, wenn das betrachtete Objekt genau in der Zwischenbildebene des Mikroskops liegt!

Beste Grüße!
Gunther Chmela

P.S.: Ihr Beitrag gehörte eigentlich ins "Mikroskopie-Forum", nicht hierher.

silberbart

Hallo, Gunther Chmela

Ich weiß halt auch nicht, wozu die Dinger je gebaut wurden.
Mich irritiert auch weniger das kleine Sehfeld, sondern die extremen Kissenverzeichnungen.
Mir schoss auch schon durch den Kopf, dass es evtl. gar keine Okulare, sondern Tubuslinsen für chinesische Exoten-Mikros sein könnten.
Aber vielleicht kommen wir ja noch dahinter.

Zu der Sache mit den Okularen :

Nehmen Sie mal ein 10er Okular aus dem Tubus, drehen sie es rum und halten sie es in einem Augenabstand von a. 50cm aus dem Fenster.
Sie werden Ihre Nachbarin 10 x kleiner sehen. Bei einem 5er wird sie größer und bei einem 20er winzig.
So behelfe ich mir - wenn ich wieder einmal über unbeschriftete Okulare stolpere - zu ersten Abschätzen seit Jahren.

Gruß und Dank
Peter Paul Schwierz
silberbart

PS: Ich bat die Admins schon um "Verschiebung"

Detlef Kramer

Hallo Peter Paul Schwierz,

wo möchtest Du es denn hin haben? Im Ernst, so streng sind wir doch nicht, aber wenn Du willst, verschiebe ich alles in "Mikro Know-how". Muss aber nicht sein.

Detlef
Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

Vorstellung: Hier klicken

silberbart

Hallo, Detlef.

Ich dachte, es wäre unter Mikroskopie am Besten aufgehoben.
Ich will halt nicht schon "am Anfang" An-Ecken...
Gruß und "gut´s Nächtle ."..
Peter

silberbart

Was lange wärt ..... werd  endlisch ( hessisch ! ) gut.

Nachdem ich unserem "Staatlich geprüften Optik-Guru" der Sternwarte Wiesbaden eines der ominösen "Einser-Okulare" übergab wurde dieser auch fündig.

Es handelt sich bei den Teilen um "Einser-Projektive" die,  zwar tatsächlich aus Chinesischer Fertigung stammen, aber verblüffend gut abbilden.

Nun hat das Kind "Ruhe" .... und das posting schließ den Beitrag.

Gruß
Peter Paul Schwierz
silberbart

Jens Jö

ZitatNun hat das Kind "Ruhe"
Nein, hat es nicht, bevor Du mir nicht erklärst, was der Unterschied zwischen einem 1er Okular und einem 1er Projektiv ( und von mir aus auch einem 1er Objektiv) ist. Sind das nicht lediglich 3 verschiedene Anwendungen eines einzigen optischen Teils ?

Gruß
Alfred (ohne Bart, und leider bald auch ohne Haare . . .)

silberbart

#8
Hallo Alfred

Bei einem herkömmlichen Okular kannst Du auf einen Projektionsschirm, auf eine Filmebene oder den Chip einer Digitalkamera ohne
Umfokussierung (!) oder Tubusverlängerung kein vernünftiges Bild auffangen. Bei manchen Projektiven ( nicht bei meinen Chinesen )
ist die Bildweite zusätzlich auch noch regelbar, die Besseren sind obendrein noch kompensiert.
Deshalb bekomme ich, wenn ich direkt in ein Projektiv schaue nie ein vernünftiges Bild, aber ich kann wunderbar auf eine Mattscheibe projizieren.
Ich bekam die Dinger zwar als Okulare verkauft ( kein Verlust ), aber ich wunderte mich, denn falls die Teile wirklich Okulare wären,
dann wäre das Sehfeld verdammt klein ausgefallen. Außerdem habe ich noch nie etwas von 1ser Okulare gelesen ( Ja,ja.. die Neugier ).

Gruß

Peter