Zahn (Mensch), Längsschnitt

Begonnen von Hans-Jürgen Koch, Februar 04, 2012, 09:25:15 VORMITTAG

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Hans-Jürgen Koch

Liebe Freunde der Histologie,

beim Durchstöbern meiner Dauerpräparate bin ich auf einen Längsschnitt von einem Zahn (Mensch) gestoßen.
Dieses Präparat stammt vom ,,Wohldenberg Treffen" im Jahr 2010.
Mikrotom Schnitt 10 µm ; Karl Brügmann, Hannover
Gefärbt habe ich den Zahn mit der Azanfärbung nach Heidenhain.
Einbettung mit Entellan.



Viel Spaß beim Anschauen.
Hans-Jürgen
Plants are the true rulers - Pflanzen sind die wahren Herrscher.

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Gerne per "Du"

hebi19

Zitat von: Hans-Jürgen Koch in Februar 04, 2012, 09:25:15 VORMITTAG
Mikrotom Schnitt 10 µm ;

Und ich dachte immer Zähne werden geschliffen ???

Vor dem Schneiden entkalkt/entmineralisiert ?? Mit was den ?

Martin
Grüße von
Martin alias hebi19

Motic BA-300, div Lomo, Stereo-Mikroskop noname

Ronald Schulte

Hans-Jürgen,

Da bin ich auch sehr gespannt wie den 'Schnitt' gemacht worden ist.

Grusse Ronald
Mikroskope:
Leitz Orthoplan (DL, AL-Fluoreszenz und Diskussionseinrichtung).
Leica/Wild M715 Stereomikroskop.
Mikrotom:
LKB 2218 Historange Rotationsmikrotom.

Hans-Jürgen Koch

Hallo Martin und Ronald,

ich habe leider nicht gesehen, wie Karl Brügmann den Zahn geschnitten hat. Bei der Verarbeitung von diesem harten Gewebe wurde vermutlich EDTA – Lösung  eingesetzt.
EDTA ( Ethylendiamintetraacid)

http://books.google.de/books?id=FulU0tG7kaQC&pg=PA70&lpg=PA70&dq=EDTA,+entkalken&source=bl&ots=yuJr7gu1hC&sig=lX8i2_cCzLhLm2q1_71kCT0L1YM&hl=de&sa=X&ei=STktT6aeIMbPsgb2-qWIDQ&ved=0CFAQ6AEwAg#v=onepage&q=EDTA%2C%20entkalken&f=false

Gruß
Hans-Jürgen
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Gerne per "Du"

olaf.med

Hallo Hans-Jürgen,

hier wäre eine polarisationsoptische Aufnahme höchst interessant, da könnte man sehen, ob die mineralische Substanz noch vorhanden ist oder vor dem Schnitt zerstört wurde.

Gruß, Olaf
Gerne per Du!

Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4757.0

... und hier der Link zu meinen Beschreibungen historischer mineralogischer Apparaturen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34049.0

Hans-Jürgen Koch

Hallo Olaf,

ich habe zwei polarisationsoptische Fotos aufgenommen.





Gruß

Hans-Jürgen
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Gerne per "Du"

Dünnschliffbohrer

Ich denke, es ist ein entmineralisierter Zahn. Soweit ich erkennen kann - fehlt der zu 95% aus Hydroxylapatit bestehende Schmelz weitgehend als Folge der Entmineralisierung. Schmelz ist gegenüber Dentin sehr viel stärker doppelbrechend, und leuchtet sonst zwischen gekreuzten Polaren hell auf, so dass man die Schmelz-Dentingrenze deutlich sehen kann (sofern der Schmelz noch da ist). Die Doppelbrechung dürfte auf die starke Faserdoppelbrechung des kollagen-faserigen organischen Grundgerüstes des Zahnes zurückgehen. Der ganze Zahn sieht etwas verzerrt aus, so wie man es am ehesten bei der Verarbeitung eines weichen Objektes erwarten würde. Dies ist aber m.E. kein zwingneder beweis, da es ja auch mal fehlgeformte Zähne geben kann. Die Zahnschliffe in der histologischen Präparatekästen sehen auch sonst ganz anders aus, sie sind ungefärbt, sofort als Schliff erkennbar, und zeigen deutlich die Dentinröhrchen. - Db.
"Und Gott sprach: Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei; und er schuf um ihn Laubmoose und Lebermoose und Flechten und ein Mikroskop!"
[aus: Kleeberg, Bernhard (2005): Theophysis, Ernst Haeckels Philosophie des Naturganzen,  S. 90]

Fahrenheit

Lieber Hans-Jürgen,

ein interessantes Präparat! Danke fürs Zeigen.

Ich denke auch, dass es sich um ein entmineralisiertes Stück handelt.

Herzliche Grüße
Jörg
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Arbeitsmikroskop: Leica DMLS
Zum Mitnehmen: Leitz SM
Für draussen: Leitz HM

Ronald Schulte

Hans-Jürgen,

Hast du schon gesehen das Florian dein Beitrag in die 'Übersicht HISTOLOGIE-Beiträge' eingetragen hast? Histologie wird immer besser!

Grusse Ronald
Mikroskope:
Leitz Orthoplan (DL, AL-Fluoreszenz und Diskussionseinrichtung).
Leica/Wild M715 Stereomikroskop.
Mikrotom:
LKB 2218 Historange Rotationsmikrotom.