Zeiss Junior Invers Reisemikroskop ist erwachsen geworden

Begonnen von wilfried48, Februar 08, 2012, 19:17:47 NACHMITTAGS

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wilfried48

Hallo,

nachdem nun der Prototyp I meines Invers Outdoor Mikroskops auf Zeiss Junior Basis den ich euch hier vorgestellt hatte
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=3882.0
in gute Hände verkauft ist, möchte ich euch den Verkaufsgrund "meine neue Liebe" näher vorstellen.

Inzwischen ist aus dem ganzen ein noch kompakteres und trotzdem vollwertigeres Systemmikroskop geworden, das auch auf Reisen oder im Feld keine Wünsche offen lässt.





Es hat inzwischen eine vollwertige Beleuchtung bekommen, sodass alle für das Zeiss Junior erhältliche Kondensoren
LD 0,6 mit Frontlinse 1,2, Klapplinsenkondensoren 0,9 Z und 1,3 Z sowie der Phako Kondensor Ph1,Ph2,Ph3 passen.
Mein Favorit ist der LD 0,6 für den ich eine Schiebeblendenführung gefräst habe so dass Eigenbauschieber (Ph2, DF, Kreutzblende,Mattscheibe) auf Makrolonbasis eingeschoben und justiert werden können (im nächsten Bild rechts). Der Arbeitabstand ist mit 8mm für kleine Petrischalen gut geeignet.

Es hat inzwischen natürlich auch einen Kreutisch mit dem Petrischalen
mit Deckglasböden von 22 mm Durchmesser voll abgefahren werden können.
Kleines Systemmikroskop, nenne ich es deshalb weil es einen wechselbaren fünffach Revolver hat (den hat heute nicht mal mehr ein Zeiss Axioskop !!) und auch eine Drehdurchführung
im Tubusraum wo der Kantenfilter für Fluoreszenz oder ein Analysator
für einfache POL Mikroskopie eingeklappt werden können.
Die Objektivbestückung ist im Moment Plan 2,5x, Neofluar 6,3x, Neofluar 16x Ph2, Neofluar 25x Ph2 und Neofluar 40x Ph2.
In wenigen Minuten lässt es sich auch durch Drehen des Strahlteilerwürfels um 90 grad in ein kleines Diskussions- oder auch Photomikroskop umwandeln.

Das Mikroskop ist nur 11 cm breit und lässt sich im Feld entweder auf der Transportkiste oder auf einem Photostativ aufstellen.




Das ganze passt samt dem hier gezeigten Zubehör in einen kleinen Alu - Transportkoffer mit den Aussenmassen 36cm x 27cm x 13 cm und wiegt insgesamt ca. 5,5 Kg


Jetzt kann die nächste Tümpelsaison kommen, und wenn Vorbestellungen eintrudeln baue ich noch ein paar weitere Versionen (vielleicht... wenn ich in Rente bin  ;D)

viele Grüsse
Wilfried




vorzugsweise per Du

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Sammlung Zeiss Mikroskope
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=107.0

Rolf-Dieter Müller

Wilfried, nicht schlecht!

Ein wirklich schönes Teil und Du hast recht, es lässt keine Wünsche offen.

Ich hoffe nichts überlesen zu haben, aber wie hast Du den Dreibein-Stativanschluss gelöst?

Viele Mikrogrüße
Rolf-Dieter

Nomarski

ZitatIch hoffe nichts überlesen zu haben, aber wie hast Du den Dreibein-Stativanschluss gelöst?
Über das M8-Gewindeloch im Fuß für die Transportsicherung im Holzkasten. ;)

Viele Grüße
Bernd

Peter V.

Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

wilfried48

#4
Zitat von: Rolf-Dieter Müller in Februar 08, 2012, 19:54:52 NACHMITTAGS
Ich hoffe nichts überlesen zu haben, aber wie hast Du den Dreibein-Stativanschluss gelöst?

Hallo Rolf-Dieter,

so sieht das ganze von unten aus:


über eine 5mm dicke Alu Ausgleichsplatte, die mit dem M8 Tranportsicherungsgewinde des Junior verschraubt ist,
wird die Schnellspannhalteplatte des Photostativs in den Schwerpunkt des Mikroskops gelegt.

Mit einem Handgriff kann man dann das Mikroskop ohne Werkzeug auf dem Photostativ montieren.
Die Wasserwaage zur Ausrichtung hat man ja mit dem Wasserspiegel in der Petrischale auf dem Objektisch
praktisch eingebaut  ;D

viele Grüsse
Wilfried
vorzugsweise per Du

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Nomarski

ZitatMit einem Handgriff kann man dann das Mikroskop ohne Werkzeug auf dem Photostativ montieren.

Nur für den Batteriewechsel braucht man ein 5 Cent-Stück und einen Innensechskantschlüssel. Der Diskussionswürfel mit der ganzen Optik läßt sich nach dem Lösen der Flügelschraube (auch ohne Werkzeug) abnehmen.

Was läßt sich noch verbessern? Die Funktion des Kondensortriebknopfes müßte erhalten bleiben. Oder sehe ich das falsch? Wenn nicht, machen wir das dann bei Version III. ;)

Viele Grüße
Bernd

Bastian

#6
Hallo,

ich finde das ist ein sehr schöner und gut umgesetzter Umbau. Ich bin begeistert. Sowas kann man bestimmt auch gut auf Grabungen gebrauchen  :)
Aber hat das Junior nicht normalerweise einen runden Stativfuß? Und wie kommt der Fuß zu den schönen Alu-Zierleisten an der Seite des Fußes? ;)
Ist es deshalb nur noch 11 cm breit weil da ein gutes Stück der Säge zum Opfer gefallen ist? Falls da Bedarf ist gieße ich Dir lieber einen neuen Stativfuß. Vielleicht aus Alu? Dann wird das ganze Mikroskop noch ein wenig leichter.


Herzlich,
Bastian

Nomarski

Hallo Bastian,

Mensch, das sind aber ganz neue Perspektiven, die du da eröffnest! 8) So könnte man doch glatt mal ein Junior mit richtiger Einbauleuchte und Leuchtrohr bauen! Aber dann gleich in der richtigen Höhe, daß die Leuchten 60 und 100 von vornherein auch passen. ;D

Viele Grüße
Bernd

Bastian

#8
Bernd,
nicht zu vergessen, mit Batteriefach.-

Selbstverständlich ließen sich diverse Modifikationen vornehmen, um den Stativfuß an den vorgesehenen Zweck an zu passen. Du kannst mir ja mal ein paar Modelle schicken. Aber bitte das lineare Schwindmaß von 2% 1.2% für Alu beachten  ;) Bei Verwendung einer Al-Mg Legierung wäre sogar noch eine Eloxierung möglich.

Bastian


ortholux

Coole Scheiße!
Ähm, das ist doch neue deutsche Rechtschreibung, oder?

"Respekt!" - um in der alten zu bleiben.

Begeisterte Grüße
Wolfgang

wilfried48

Zitat von: Nomarski in Februar 08, 2012, 23:03:32 NACHMITTAGS
Was läßt sich noch verbessern? Die Funktion des Kondensortriebknopfes müßte erhalten bleiben. Oder sehe ich das falsch? Wenn nicht, machen wir das dann bei Version III. ;)

Hallo Bernd,

das siehst du falsch, der Kondensortriebknopf hat noch seine ursprüngliche Funktion und man kann den Kondensor mit Beleuchtung in einem Bereich von ca. 2 cm verschieben. Das wird aber nur beim Tausch des LD Kondensors gegen einen hochaperturigen benötigt und wenn man normale dünne Objektträger verwendet.

@Bastian
das sind ja gute Aussichten, könntest du den seltenen originalen Rechteckfuss des Junior nachgiessen ?
Ich habe den lange gesucht und nicht gefunden und daher den runden Fuss abgefräst. ???
Dann hat mich Bernd solange genervt, bis ich die offenen Flanken mit schönen Alublenden wieder verkleidet
habe. Er konnte sich allerdings noch nicht zu einem Lob durchringen ;D

viele Grüsse
Wilfried
vorzugsweise per Du

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Bastian

#11
Guten Morgen Wilfried,

kann ich Dir nachgießen. Das größere Problem scheint mir dabei jedoch dass es schwierig werden dürfte einen zu bekommen der als Modell dienen könnte.

Ich kann Dir/ du kannst Dir natürlich auch ein Modell bauen, aber dazu bräuchte man dann eine genaue technische Zeichnung, sowie den Materialwunsch. Ich sprach bereits die Schwindmaße an, denn wenn Du einen Grauguss oder Bronze oder Messing haben willst muss das Modell entsprechend etwas größer als das für Alu sein...

Den größten Vorteil beim Modellneubau sehe ich in der freien Gestaltung der Unterseite des Fußes. Natürlich abgesehen von den Partien die benötigt werden um das Mikroskopstativ zu befestigen. Vielleicht bringt man ja auch noch die Befestigung Schnellwechselplatte elegant unter.

Herzlich,
Bastian


TPL

#12
Lieber Wilfried,
meine volle Bewunderung für Dein vielseitiges kleines Mikroskop!

Wie ein 'Junior' sieht es jetzt zwar nicht mehr aus, aber so ist es eben mit dem Erwachsenwerden... ;D. Besonders gefallen hat mir die drehbare Befestigung des Diskussionswürfels. Ich hatte das noch durch Kleben realisiert, aber damit verliert man natürlich die Vielseitigkeit beim Einsatz unterschiedlicher Tuben.

@ Bastian: die originalen Junior-Reisemikroskope, bzw. ihre Füße sind leider extrem selten. Ich habe erst einmal eines angeboten gesehen und da war der Preis völlig abwegig. Gerade deshalb glaube ich aber, dass es eine ganz ordentliche Zahl von Interessenten für einen Nachguss dieses Fußes geben würde - ich hätte gerne gleich zwei ;). Ein bisschen schwierig könnte es werden, weil unter dem Fuß auch Teile der Triebmechanik angebracht sind, nämlich die Spannfeder. Aber wenn dort ohnehin eines oder mehrere Gewindebohrungen platziert würden, wäre das sicher auch keine Hexerei.

Es müsste sich nur ein Besitzer des Originals zur Abformung bereit erklären...

Begeisterte Grüße, Thomas

Nomarski

Liiiiieeeeeber Wilfried,

ZitatIch habe den lange gesucht und nicht gefunden und daher den runden Fuss abgefräst.
Dann hat mich Bernd solange genervt, bis ich die offenen Flanken mit schönen Alublenden wieder verkleidet
habe. Er konnte sich allerdings noch nicht zu einem Lob durchringen

In diesem Fall noch nachträglich meine Gratulation zu dem wirklich gelungenen Mikroskop. :-*

Zitatdas siehst du falsch, der Kondensortriebknopf hat noch seine ursprüngliche Funktion und man kann den Kondensor mit Beleuchtung in einem Bereich von ca. 2 cm verschieben. Das wird aber nur beim Tausch des LD Kondensors gegen einen hochaperturigen benötigt und wenn man normale dünne Objektträger verwendet.

Und ich bitte vielmals um Entschuldigung, daß ich das nicht von vornherein durchschaut habe. Ich dachte, wenn man an dem Kondensortriebknopf dreht, passiert nix, weil keine Zahnstange dahinter ist und der Träger am Stativhals einfach nur festgetackert ist. :-[

Aber vielleicht könnte man bei der Version III doch darüber nachdenken, den Kondensortrieb so anzusetzen, daß man noch eine Zentriermöglichkeit hat und sogar noch richtig köhlern kann. Na, was hälst du davon? ;)

@Bastian
Selbverständlich könnte man die Batterien gleich mit unterbringen sowie die Steuerplatinen etc. Da die Unterplatten für die Standards schlecht zu kriegen sind, für die WLs noch schlechter, wären das zwei Klappen mit einer Fliege geschlagen. ;)

Viele Grüße
Bernd

Bastian

Thomas,
hat denn einer der zahlreichen Forumsmitglieder Photos und/oder Maße dieses Fußes? Das würde mich schon mal interessieren.

Wenn man den den Fuß abformt gebe ich zu Bedenken, dass der Nachguss ein ganzes Stücke kleiner wird. Bei Alu in jeder Raumrichtung 1.2%. Den Größenunterschied kann man schon erkennen, wenn man den Guss neben das Original legt. Es bleibt aber natürlich Ermessenssache, ob das stört oder nicht, bzw. ob es den Aufwand wert ist.
Genauer wäre es einen Fuß zu vermessen und danach mit korrektem Schwindmaß neues Modell her zu stellen.

Ich bin gerne bereit so etwas zu machen, wenn ein paar mehr Interessensbekundungen zu Stande kommen kann ich gerne das Modell machen und eine Ladung Füße gießen.

Bastian