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Schneeflocken

Begonnen von G. Helbig, Februar 16, 2012, 16:22:10 NACHMITTAGS

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G. Helbig

Hallo,

bei den tiefen Temperaturen in den letzten zwei Wochen bildeten sich wunderbare Einzelkristalle. Zuerst versuchte ich es mit Lackabdrücken, doch sind schöne Abdrücke ein Glückstreffer.


Lackabdruck Einzelkristall, Durchlicht
Vorteil von den Lackabdrücken: man kann in Ruhe Beleuchtungstechniken ausprobieren.

Irgendwann war ich es leid, immer Serien von beschichteten Objektträgern zu vernichten und so habe ich mein Mikroskop in die Kälte gestellt.
Vorteil: es steht einem eine unendliche Fülle von perfekten Kristallen zur Verfügung.
Nachteil: die schönsten Kristalle bilden sich meistens mitten in der Nacht und dann rufen die Nachbarn die Polizei, weil ein Irrer bei -10 Grad 1 Stunde mit Stirnlampe im Garten auf eine dunkle Pappscheibe starrt und langsam erstarrt :-)

Ein paar Impressionen - alle mit Rheinbergfilter und nachträglicher, digitaler Bearbeitung:









Zum Schluss noch eine kleine Seltenheit: ein Schneekristall mit 12 Zacken:



Jetzt freue ich mich (und meine Frau, da der Mann eiskalt um 1:15 in der Nacht ins Bett gekrochen kam) auf wärmere Zeiten.

Viele Grüße

Gerald

p.s. einmal hat es bei -15 Grad geschneit. Die tiefste, gemessene Temperatur war -20 Grad.


Klaus Herrmann

Lieber Gerald,

wunderschöne Bilder - und das vom "lebenden" Kristall.

Da gehört schon Begeisterung dazu bei den Temperaturen draußen zu mikroskopieren!

Toll dein 12-Ender, das habe ich auch noch nie gesehen!

Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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Fahrenheit

Lieber Gerald,

wunderschön, da kann ich mich Klaus nur anschließen.

Herzliche Grüße
Jörg
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Arbeitsmikroskop: Leica DMLS
Zum Mitnehmen: Leitz SM
Für draussen: Leitz HM

Lothar Gutjahr

Lieber Gerald,

ja wir hatten die Chance auch aber waren zu behäbig. Schließlich schickt man bei dem Wetter keinen Hund vor die Tür. Um so mehr danke ich dir für deinen wagemutigen Einsatz und das schöne Resultat. Bei dem 12 Ender haben wohl zwei Flöckchen den selben Kristallistionskeim auserkoren. Ja man weiß es nicht. Man staunt ehrfürchtig und sagt Dankeschön!

Gruß über den Teich. ;D

Lothar

Ernst Hippe

Ich bin begeistert von diesen Bildern!! Hoffentlich hat die edle Optik keinen Schaden genommen bei diesem Einsatz...
Gruß Ernst Hippe
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Ulrich S

Moin moin,
ich bin begeistert.
Habe schon seit Wochen alles für Lackabdrücke draußen, aber hier im Norden hats halt kaum geschneit. So kann ich nur neidig zuschauen.
Nach Kenneth George Libbrecht (http://www.amazon.de/Snowflakes-Kenneth-George-Libbrecht/dp/0760334986/ref=sr_1_6?s=books-intl-de&ie=UTF8&qid=1329409407&sr=1-6)
sollten die 12-Strahler zwei versetzte und mit einem Säulchen verbundene 6-strahlige Flocken sein.

ZitatJetzt freue ich mich (und meine Frau, da der Mann eiskalt um 1:15 in der Nacht ins Bett gekrochen kam) auf wärmere Zeiten.
kenne ich, wenn ich Winters vom Meteorebeobachten komme  :)
Grüße
Ulrich
Es kommt immer anders wenn man denkt

Detlef Kramer

Lieber Gerald,

ich kann nur sagen: phantastisch!

Herzliche Grüße, auch an Doris,

Detlef

Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

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peter-h

Hallo Gerald,

ausgezeichnete Bilder - Respekt !

Aber ich frage mich wie geht das? Welches Objektiv hält das aus? Die Mechanik kann das sicher vertragen, aber welche Optik soll / muß man dafür opfern? Die Kamera freut sich bei den Temperaturen, da sie weniger rauscht und auch Astro erprobt ist.

Für kleine Tipps dankbar
herzliche Grüße
Peter

Detlef Kramer

Lieber Peter,

die Diskussion hatten wir schon einmal. Ich habe das auch schon einmal getan, allerdings nicht mit meinen guten Zeiss-Optiken, sondern mit den schnöden Achromaten meines Kosmos Humboldt. Da hält sich das Risiko in Grenzen und es ist auch tatsächlich nichts passiert. Ich vermute, dass auch Gerald hierzu nicht sein Axioskop mit den Planapos auf die Terrasse geschleppt hat, sondern eher sein Will.

Herzliche Grüße
Detlef
Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

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Michael Plewka

hallo Herr Helbig,

außerordentlich beeindruckend !! Respekt vor dem Einsatz und Gratulation zu den hervorragenden Bildern!

beste Grüße Michael Plewka

G. Helbig

Hallo zusammen,

es freut mich, dass Euch die Bilder gefallen. Mich haben die Plusgrade von dem Thema weggerissen, sonst hätte ich noch weiter nach der perfekten Flocke gesucht. Es wurde fast zur Sucht - es ist wie beim Schwammerl-Suchen gewesen: man denkt jetzt kommt der perfekte Fund. Die Zusammensetzung und Form der Kristalle können beim Schneefall innerhalb von Minuten wechseln und immer wieder neue, faszinierende Formen fallen vom Himmel. Nur die Kälte treibt einen dann irgend wann zurück ins Haus.

Wie Detlef richtig vermutet hat, habe ich nicht mein Axioskop in die Kälte gestellt (Detlef: kannst Du mir den thread nennen, wo es um die Temperaturverträglichkeit der Optik geht). Ich habe ein Will-Mikroskop mit Inder-Trinokular und LED-Beleuchtung (von Detlef - funktioniert super). Die verwendete No-Name-Optik stammt noch von Herrn Göke. Farbsäume machen hier garnichts - da ich sowieso versucht habe mit Rheinbergfiltern Farbe einzumischen. Einziger Nachteil ist, dass es keine Plan-Objektive sind - an den Rändern werden die Kristalle unscharf. Als Kamera diente eine Digi-Knipse von meinem Sohn. Erst nach einer Woche habe ich mich getraut, meine EOS zu adaptieren. Sie wurde nicht draußen gelagert, sondern immer warm ins Freie mitgenommen. Man darf allerdings nach dem Kälteeinsatz die Kamera nicht gleich anschalten, da der ausgekühlte Körper sich im Warmen beschlägt. Ich habe einfach den Chip herausgenommen und direkt in den PC eingespielt.

12-Ender:
Kenneth Libbrecht beschreibt auf seiner sehr informativen homepage (http://www.its.caltech.edu/~atomic/snowcrystals/class/class.htm) auch das seltene Phänomen der Doppelkristalle. Diese Form ist mir nur einmal untergekommen.

Viele Grüße

Gerald

Ronald Schulte

Gerald,

Einfach Fantastisch. So sah ich Schnee noch nie. Dein vorletztes Bild mag ich am meisten.

Grusse Ronald
Mikroskope:
Leitz Orthoplan (DL, AL-Fluoreszenz und Diskussionseinrichtung).
Leica/Wild M715 Stereomikroskop.
Mikrotom:
LKB 2218 Historange Rotationsmikrotom.

Detlef Kramer

Lieber Gerald,

ich werde versuchen den Beitrag zu finden, aber er war nicht wesentlich. Meine persönliche Meinung ist einfach, dass das Risiko nicht so groß ist, wie manches Mal suggeriert. Dennoch, mit wertvoller Optik würde ich es auch nicht wagen.

Toll, dass Du an Deinem Will noch die Göke-Optik bewahrst. Die ist wirklich nicht schlecht. Ich habe sie auch noch und, was man damit machen kann, wurde früher schon einducksvoll demonstriert.

Herzliche Grüße
Detlef 
Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

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rekuwi

Lieber Gerald,

einfach nur beeindruckend!

Unser junger Mikroskopiefreund "Nicli" (?) hatte vor paar Wintern auch schon mal gezeigt wie er das macht.
Und wenn es nicht für die Ewigkeit reichen muß genügt eine gute Lupe und ein dunkler Jackenärmel um bei Schneetreiben die Kristalle zu bewundern. Ist halt ein vergänglicher Genuß.
Du hast uns was Dauerhaftes gegönnt. Danke für deinen Einsatz in der Kälte!

Liebe Grüße
Regi

reblaus

Hallo -

um noch mehr von diesen tollen Bildern zu provozieren möchte ich mich mal aus dem Fenster lehnen -

und behaupten, dass die Gefahr für die teure Optik weniger in der niedrigen Temperatur selbst als in schroffen Temperaturwechseln liegt. Ich konnte z.B. keinen Fortschritt der Delamination an einem meiner (z)kranken Schätzchen bemerken, das zwei Tage bei Nachttemperaturen unter -12 verbrachte.

Gruß

Rolf