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Oberflächenspannung

Begonnen von Eckhard F. H., März 21, 2012, 09:15:33 VORMITTAG

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Eckhard F. H.

Hallo zusammen,
immer wieder faszinierend, was sich abspielt, wenn das immergierende Wasser allmählich verdunstet. Letztlich verbleiben nur Cluster und umhüllende Linien. Erstere bestehen aus Sporen, aber woraus die Hüllkurven? Kennt sich jemand aus?

Noch etwas. Wer kennt sowas?

Gruß - EFH

Klaus Herrmann

Hallo Eckhard,

bin nicht sicher, ob ich deine Frage verstanden habe. Du zeigst "Wasserpfützen" in denen die Sporen eingeschlossen sind, weil sei wohl hydrophil sind bleiben sie im sich zurückziehenden Wasser.
Die schwarze "Pfützengrenze" ist die Phasengrenze Wasser-Luft, die hier ja als Meniskus ausgebildet ist, wo man im Grenzwinkel Totalreflexion hat. Wo kein Licht ist ist halt schwarz! Siehe umgekehrter Fall: Luftblase in Flüssigkeit.

Das 2. Bild sieht irgendwie holzig aus.
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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Eckhard F. H.

#2
Zitatweil sei wohl hydrophil sind bleiben sie im sich zurückziehenden Wasser.
Hallo Klaus,
das geschieht vornehmlich anfangs bei dicker Wasserschicht. Mit fortschreitender Verdunstung bekommen die Sporen Bodenkontakt und -haftung und widersetzen sich dem einfangenden Lasso. Dann reißt es und um kleinere Cluster bilden sich neue Grenzschichten. Das Foto zeigt sogar zwei Sporen, die durch eine (Doppel-?)Linie verbunden sind.
ZitatDie schwarze "Pfützengrenze" ist die Phasengrenze Wasser-Luft
Hm hm, wie soll dort Wasser ewig der Verdunstung trotzen?
ZitatDas 2. Bild sieht irgendwie holzig aus.
Bist nicht auf dem Holzweg.  ;D
Gruß - EFH

Klaus Herrmann

Hallo Eckhard,

ZitatHm hm, wie soll dort Wasser ewig der Verdunstung trotzen?

Ewig nicht - warts ab - vielleicht auf die warme Fensterbank legen?

Und dann gibt es einen Erklärungsansatz: wenns enger wird bekommen die Sporen Platzangst und sondern Angstschweiß aus, der aus dem reinen Wasser eine ölige Pampe macht mit geringerem Dampfdruck! ;D
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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Lothar Gutjahr

Hallo Eckhard,

Klaus war schneller. Ich wollte auch gerade schreiben, daß wenn das Wasser weg wäre, nur eine Restverbindung aus Organica für die Ränder  verantwortlich sein kann. Ich habe gestern eine Ethanollösung, die Kristalle ausscheiden sollte unter dem Mikroskop beim Trocknen beobachtet. Es hat sich aber wie der Restfilm beinahe schlagartig verschwand eine neue Verbindung ergeben, die blitzartig zu kleinen runden Tröpfchen über die Fläche verteilt zusammenrannte und nicht kristallisierte. Das ist ein ganz interessantes Beobachtungsfeld und ich denke, ich werde mal einige Filme darüber drehen und zusammenschneiden. Mit Wasser wird das ähnlich sein, dauert aber zu lange.

Gruß Lothar


Eckhard F. H.

@ Klaus
Zitatbekommen die Sporen Platzangst und sondern Angstschweiß aus, der aus dem reinen Wasser eine ölige Pampe
Ja, so ähnlich stelle ich mir das auch vor.  ;D
@ Lothar
Zitat...wenn das Wasser weg wäre, nur eine Restverbindung aus Organica für die Ränder verantwortlich sein kann.
Diese Restverbindung ist wahrscheinlich des Pudels Kern. Da hat sich was zusammengebraut.  ;)
Gruß - EFH

-JS-

Hallo Eckhard,
ZitatWer kennt sowas?
abgeschältes Holz nach dem Anspitzen eines Bleistiftes vielleicht?
Gruß
-JS-
... bevorzugt es, ge_Du_zt zu werden ...

beamish

Hallo Eckhard,

Ich tippe auf einen maschinengeschälten Nadelholzstamm. Den hast Du wohl gesehen, als Du im Wald diesen Hellsporer aus dem ersten Bild eingesammelt hast.

Grüße

Martin
Zeiss RA mit Trinotubus 0/100
No-Name China-Stereomikroskop mit Trinotubus
beide mit Canon EOS 500D

Eckhard F. H.

#8
Da nützt auch nichts, wenn das Bild Mikroskopienähe suggeriert: Für Pilzsucher und Waldgänger eine banale Sache. -JS- lag ja auch richtig, sieht man vom Maßstab ab.  ;D  Die glatte, wie abgepellt wirkende Oberfläche löste Grübelei ob der Schältechnologie aus. Die war auch Anlaß zum Foto. Nein, an Pilzen zeigte sich nur der Fenchelporling. Auch rätselhaft waren übrigens (und sind immer noch) seine Sporen: L 12µ/Q 2,9...3,2. Viel zu groß, selbst Gloeophýllum caucásicum hat kleinere.
Gruß - EFH

beamish

Schau mal in der MycoBank die Beschreibung von Ryvarden&Gilbertson 1993:
http://www.mycobank.org/MycoTaxo.aspx?Link=T&Rec=297848

da passen Deine Sporen... Die kürzeren Angaben in der Literatur werden auch kommentiert.

Grüße

Martin
Zeiss RA mit Trinotubus 0/100
No-Name China-Stereomikroskop mit Trinotubus
beide mit Canon EOS 500D

Eckhard F. H.

Hallo Martin,
danke für den Link. Ist schon ziemlich verwunderlich, daß von 6 bekannten Autoren 5 als oberes Längenmaß 8µ angeben. Ryman/Holmasen liegt 2µ darüber. Meine  waren fast durchweg 12µ lang und auch deutlich schlanker als die Literatur angibt. Hmm, hmm.  :-\
Gruß - EFH

beamish

Deine waren doch sicher ein Abwurfpräparat, also reif, soviele Sporen wie Du auf dem Objektträger hattest. Bedenke, daß in der professionellen Mykologie sehr häufig mit Exsikkaten gearbeit wurde und immer noch wird. Da wird dann ein Stückchen Pilz mit KOH eingeweicht... da kann dann schon mal was anderes bei rauskommen.

Grüße

Martin
Zeiss RA mit Trinotubus 0/100
No-Name China-Stereomikroskop mit Trinotubus
beide mit Canon EOS 500D